Wikipedia:Wikipedistik/Soziologie

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Dies ist eine Initiative der soziologischen Fraktion in der Wikipedia, die dazu dienen soll Gedanken, Ideen und Ergebnisse zur Reflexion des Gesamtprojektes besonders auch unter soziologischen Gesichtspunkten zu sammeln und auszutauschen.

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Vorweg ein literarischer Lesetipp: Die Bibliothek von Babel - Jorge Luis Borges - Text der Deutschen Übersetzung

Ressourcensammlung

Der Gesamtprozess der Wikipedia kann soziologisch unter verschiedenen Aspekten betrachtet werden, wobei jeweils eine Ebene oder Gestalt in den Vordergrund tritt: Wissen - System/Institution - Handeln (Interaktion) - Kommunikation - gesellschaftliche Entwicklung. Danach kann die Selbstreflexion sich um folgende Themenkomplexe gruppieren:

Das Wissen unserer Zeit

In der Wikipedia soll das aktuelle Wissen der Gegenwart gesammelt werden. Was kann als "bekanntes Wissen" gewertet werden? Wissenssoziologisch kann nach dem Stellenwert und der Legitimation verschiedener Wissensbestände der Wissenschaft, Politik, der Alltagswissens, der Religionen oder auch der Esoterik, alternativen Medizin usw. gefragt werden. Dazu gehört auch die Frage nach der Darstellung des Wissens, sowie seiner Gliederung und Systematik, was dann Gegenstand der Bibliothekswissenschaft ist.
> Diskussionsseite Wissen >

Institutionalisierungsprozesse in der Wikipedia

Wo Menschen auf Dauer etwas miteinander unternehmen bilden sich Leitideen, Regeln, Steuerungsinstanzen, Rechtfertigungsstrategien und Sanktionsmechanismen heraus, um das Handeln in Richtung auf ein gemeinsames Ziel zu koordinieren, Spannungen zu stabilisieren und eine dauerhafte Organisation eines Projektes sicherzustellen. Viele Prozesse in der Wikipedia können unter diesem Gesichtspunkt betrachtet werden: wie verläuft der Prozess der Institutionalisierung, welche Interessengruppen bilden sich und versuchen sich mit welchen Strategien durchzusetzen, wie werden Leitlinien gebildet, welche Legitimationen und Sanktionen bilden sich heraus, können durchgesetzt werden oder sind noch umstritten usw.
Eine punktuelle Gegenbewegung vertritt jedoch "Ignoriert alle Regeln".
> Diskussionsseite Institutionalisierung

Von Anarchie bis Konformismus

Wikipedia wuchert rhizomatisch; Wikipedia verzweigt sich baumartig-hierarisch fort. Zwei Wissensmodelle, zwei Denkstile. Schließen sie sich wechselseitig aus, wird das eine Modell das andere dominieren? Oder: Gibt es so etwas wie eine Koexistenz von "Anarchie" und "Konformismus"? Und wieder: Handelt es sich um ein Ausschließungs- oder um ein Steigerungsverhältnis?
> Diskussionsseite: Von Anarchie bis Konformismus

Kommunikation, Konfliktlösung und Konsensbildung

Der Titel könnte auch heißen: "Edit-War, Verbalattacken und Wikistress", denn das ist Realität an vielen Stellen in der Wikipedia. Was passiert hier und warum? Gibt es Modelle eines kräfteschonenderen und kreativitätsfördernden Umgangs miteinander?
> Diskussionsseite Kommunikation

Neues ehrenamliches Engagement: Empowermentprozesse

Nach dem Programm des gender mainstreaming sollen alle gesellschaftlichen Bereiche auf die Gleichstellung von Männern und Frauen durchleuchtet und Maßnahmen ergriffen werden, die Gesellschaft auf allen Ebenen und in allen Bereichen Geschlechter-gerechter zu gestalten. Wie sieht es damit in der de.Wikipedia aus?
> Diskussionsseite Gender Studies


Vergleich der deutsch- und der englischsprachigen Wikipedia

Der "Geist", der ein Projekt wie die Wikipedia prägt, kann sich - so die These - nach verschiedenen Sprachräumen unterscheiden. Mentalität, kulturelle und gesellschaftliche Unterschiede drücken sich auch in den verschiedenen "wikis" aus. Wie können solche Unterschiede beschrieben werden, wie wirken sie sich aus und welche Ursachen können in Betracht gezogen werden?
> Diskussionsseite Vergleich de:/en:

naturgemäße Färbung der Wiki

Wer an der Wikipedia editiert, kann meist ganz gut mit Computer umgehen und hat auch meist einen eigenen Rechner, oft sogar eine Flatrate, in vielen Fällen einen akademischen Hintergrund, sehr oft Erfahrung in Computerprogrammierung. Deswegen sollte es gerade andere Leute, die anderes Wissen, andere Ansichten bringen und auch nicht lange im Netz diskutieren wollen oder können, nicht so schwer gemacht werden. Man braucht Gemeinschaft und Bestätigung, aber für das Sammeln von Informationen, was ja Aufgabe der Wiki ist, braucht man auch Einfühlungvermögen.(Ich auch) Lichtkind 13:55, 30. Aug 2004 (CEST)

Ich würde das noch ein wenig ergänzen. Meinen (unsystematischen) Beobachtungen zufolge tendieren gewisse Artikel zu naturwissenschaftlichen bzw. technischen u.ä. Erklärungen und Deutungen, wo auch geisteswissenschaftliche, sozialwissenschaftliche etc. möglich sind, wobei dann die Modellhaftigkeit der Beschreibung etwas vernachlässigt wird (vgl. etwa Wikipedia wahlweise als Ameisenstaat, Korallenriff, Rhizom, das Aufstellen bestimmter Regeln des Wachstums). Wir sollten bei der Diskussion über die "Färbung" also unterscheiden zwischen dem speziellen Erfahrungehorizont der Autoren (was "Akademiker am Computer" eben so interessiert und was sie mitbekommen) sowie den Folgen ihrer spezifischen Deutung, was freilich zusammenhängt. Beides zusammen ergibt dann eine eigene "Wikipedia-Realität" mit speizifischen Konstruktionsprinzipien. Falls jemand Lust zum Mitarbeiten hat, würde ich gerne weiter zum Thema diskutieren "Die Konstruktion der Realität in Wikipedia" - gerne auch mit technischen Erklärungen. In diesem Zusammenhang wäre natürlich auch mal eine anonyme Erhebung interessant, wer die Autoren der deutschen Wikipedai in sozioökonomischer, fachlicher und sonstiger Hinsicht sind - Vorschläge oder Beispiele? --Bisk 14:11, 14. Jan 2005 (CET)