Wappen | Karte |
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Wappen der Stadt Meerbusch | Deutschlandkarte, Position von Meerbusch hervorgehoben |
Basisdaten | |
Bundesland: | Nordrhein-Westfalen |
Kreis: | Rhein-Kreis Neuss |
Fläche: | 64,39 km² |
Einwohner: | 54.997 (06/03) |
Bevölkerungsdichte: | 854,12 Einwohner/km² |
Höhe: | 29-41 m ü. NN |
Postleitzahlen: | 40667, 40668, 40670 |
Vorwahlen: | 02132, 02150, 02159 |
Geografische Lage: | 51°16' n. Br. 06° 40' ö. L. |
Kfz-Kennzeichen: | NE
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Gemeindeschlüssel: | 05 16 2 022 |
Website: | www.meerbusch.de |
E-Mail-Adresse: | service@meerbusch.de |
Politik | |
Bürgermeister: | Dieter Spindler (CDU) |
Regierende Partei: | CDU |
Meerbusch ist eine seit 1970 eigenständige Stadt mit ca. 54.000 Einwohnern in Nordrhein-Westfalen, die sich aus den zuvor selbstständigen Gemeinden Büderich, Osterath, Lank-Latum, Ossum-Bösinghoven, Strümp, Langst-Kierst, Nierst und Ilverich zusammensetzt. Sie gehört zum Rhein-Kreis Neuss.
Geschichte
Die ersten nachweisbaren Besiedlungsspuren in Meerbusch stellen Reste der großen römischen Villa in Ilverich nahe dem Limes 70 n. Chr., einer weiteren römischen Villa auf der Grenze Lank-Latum/Nierst und einer in Osterath gefundenen römischen Villa dar. Die ältesten erhaltenen Grabsteine in Osterath weisen Todesjahre kurz vor der Jahrtausendwende auf. 1001 wurde die Burg Meer errichtet und hochmittelalterliche Rodungen begonnen. Hildegunde von Meer gründete 1166 ein Prämonstratenserinnen-Kloster auf Burg Meer, die 1179 durch Papst Alexander III. anerkannt wurde. In der Zeit zwischen 1388 und 1392 ging die Burg Linn und damit Stadt und Land, worunter auch der Raum Meerbusch fiel, an den Erzbischof von Köln über. Seit 1422 belehnten die Erzbischöfe von Köln die Herren von Büderich mit der Vogtei zu Büderich.
Die erste erzbischöflich-kölnische Visitation im Kurfürstentum Köln 1569 und damit in den Pfarreien Büderich, Lank und Osterath zeigte religiöse Missstände auf; reformatorisches Ideengut war jedoch in der Bevölkerung kaum verbreitet. Wegen ihrer Nähe zu Düsseldorf, wo das Vorspiel zum Dreißigjährigen Krieg in den Erbfolgestreitigkeiten um das Großherzogtum Berg ausgetragen wurden, gerieten die Meerbuscher Gemeinden 1618 bis 1648 stark in Mitleidenschaft. Während der napoleonischen Besatzung 1794 bis 1814 wurde das linke Rheinufer Frankreich einverleibt; Büderich, Langst, Lank, Osterath und Strümp wurden französisch verfasste "Mairien". Durch den Wiener Kongress gelangten die ehemaligen Territorien Kurkölns, des Großherzogtums Berg u.a. an Preußen und wurden zu deren Rheinprovinz. 1842 wurden die Gemeinden Lank, Langst und Strümp zusammengelegt. Die allgemeinen revolutionären Unruhen 1848/49 erfassten die Meerbuscher Gemeinden nur in geringem Ausmaß. 1855 wurde die Köln-Krefelder Eisenbahn von Neuss über Osterath nach Krefeld gebaut, von deren markanten Bahnhöfen der Osterather als einer der wenigen erhalten blieb. Im Zuge der Industrialisierung wurde 1883 in Osterath die erste Dampfmaschine des Raumes in Betrieb genommen. 1891 nahmen die Weberei Gebr. Stein und die Mosaik-Fabrik Ostara ihre Arbeit auf. 1901 folgte die Drahtseilfabrik Stoessel. In Lank und Latum wurden Weihnachten 1900 zum ersten Mal städtische Laternen mit elektrischem Strom beleuchtet. Osterath folgte 1903. Die Rheinbahnstrecke Düsseldorf - Büderich - Haus Meer - Osterath - Fischeln - Krefeld wurde 1898 als "die erste elektrische Schnellzug-Kleinbahn in Europa" eingeweiht.
Ab 1919, später auch während des Ruhrkampfs 1921 bis 1926, wurde der linke Niederrhein von belgischen und französischen Soldaten besetzt. Zeitweilig waren über 6.000 Soldaten in den Meerbuscher Gemeinden stationiert, u.a. im stillgelegten alten E-Werk in Osterath. Mit der kommunalen Neugliederung 1929 wurden Osterath und das Amt Lank Teil des Kreises Kempen-Krefeld; Büderich wurde dem Kreis Gevenbroich-Neuss zugeschlagen. Ortsgruppen der NSDAP wurden zwischen 1930 und 1932 auch in Büderich, Lank und Osterath gegründet. 1934 kam es zur Schändung und Beseitigung des jüdischen Friedhofs in Osterath. Bei der Reichspogromnacht 1938 wurde auch das jüdische Bethaus in Osterath zerstört. 1941/42 wurden 37 Juden aus den Meerbuscher Gemeinden deportiert, von denen 3 die Quälerei überlebten und zurückkehrten. Am 1. und 2. März 1945 besetzten amerikanische Truppen Osterath, Büderich und das Amt Lank. 1946 wurden die Bürgerausschüsse durch von der Alliierten Militärregierung ernannte Gemeinderäte und Bürgermeister ersetzt. Büderich, Osterath und das Amt Lank wurden Teil des neu gegründeten Landes Nordrhein-Westfalen. 1947 wurden evangelische Volksschulen in Büderich und Osterath zur Aufnahme der Kinder von Flüchtlingen und Vertriebenen gegründet.
1960 wurden Gewerbegebiete in Strümp und Lank-Latum erschlossen. 1964 wurde das Sportstadion am Eisenbrand in Büderich eingeweiht. Ein Generalverkehrsplan in der Gemeinde Osterath wurde 1966 erstmals aufgestellt. 1967 wurde eine auf privater Initiative beruhende Städtepartnerschaft zwischen Fouesnant und der Gemeinde Strümp aufgenommen, die später von der Stadt Meerbusch weitergetragen wurde. In Osterath wurde 1968 das Gymnasium Osterath gegründet, das später in Städtisches Meerbusch-Gymnasium umbenannt wurde, während in Büderich das anfangs als Kreisgymnasium gegründete 1979 als Ewald-Mataré-Gymnasium vom Kreis Neuss in die Trägerschaft der Stadt Meerbusch übertragen wurde. Mit dem 1969 ratifizierten Gebietsänderungsvertrag durch die Räte der Gemeinden Büderich, Osterath, Lank-Latum, Ossum-Bösinghoven, Strümp, Langst-Kierst, Nierst und Ilverich erhielt der ins Auge gefasste gemeindliche Zusammenschluss eine erste Grundlage, die durch den Landtag von Nordrhein-Westfalen im Kempen-Krefeld-Gesetz verabschiedet wurde. Zum 1. Januar 1970 war damit die Stadt Meerbusch gegründet, die vollständig dem Kreis Grevenbroich angehört. Das Quickborner Planungsteam entwickelte Pläne für Meerbuschs "Neue Mitte". Der Landtag von Nordrhein-Westfalen beschloss 1974 die Auflösung der Stadt Meerbusch. Die Stadt Meerbusch erwirkte jedoch beim Verfassungsgericht in Münster die Aussetzung des Auflösungsbeschlusses. Der Landtag von Nordrhein-Westfalen bestätigte daraufhin 1976 die Existenz der Stadt Meerbusch. Die erste gemeinsame Sitzung der Räte der partnerschaftlich verbundenen Städte (= jumelage) Meerbusch und Fouesnant (Bretagne) fand 1988 statt. Im folgenden Jahr beschloss der Rat die Errichtung einer Gesamtschule, die 1990 ihren Betrieb in den Räumen der ehemaligen Hauptschule Büderich aufnahm. Mit Beginn der Deutschen Einheit unterstützten Rat und Stadtverwaltung Meerbusch die Städte Wittenberge und Blankenburg beim Neuaufbau ihrer Kommunalverwaltungen. 1994 wurden die Kulturzentren "Forum Wasserturm" und die "Teloy-Mühle" in Lank eröffnet. Ein Jahr später wurde der Grundstein für das neue Seniorenheim Malteser-Stift in Lank gelegt. Im selben Jahr erwies sich eine Sanierung der hochgradig PCB-belasteten Astrid-Lindgren-Schule in Büderich als unwirtschaftlich, so dass ihr Abriss beschlossen wurde. Die Klassen zogen zur Witzfeldstraße um. 1996 wurde in Büderich der Grundstein für das neue Behindertenwohnheim an der Holbeinstraße gelegt. Die Ortskernsanierung Osterath begann mit der Hochstraße 1997. Nachdem das Oberverwaltungsgericht den Sofortvollzug der A 44-Rheinquerung genehmigte, die weiterhin umstritten blieb, weil viele Meerbuscher für die komplette Tunnellösung eintraten, andere das Projekt wegen seiner Wirkung für den Naturschutz gänzlich ablehnten, wurden die Arbeiten 1998 begonnen, die mit der Einweihung der Flughafenbrücke 2002 ihren Abschluss fanden.
Städtepartnerschaft
Persönlichkeiten
- Prof. Ewald Mataré, (* 1887; † 1965) Maler und Bildhauer
- Prof. Joseph Beuys, (* 1921; † 1986) Plastiker, Bildhauer, Zeichner, Aktions- und Environmentkünstler
- Will Brüll, Bildhauer