Der Landkreis Schwandorf liegt im Regierungsbezirk der Oberpfalz in Ostbayern. Nachbarkreise sind im Norden der Landkreis Neustadt an der Waldnaab, im Nordosten die tschechische Region Pilsen, im Osten der Landkreis Cham, im Süden der Landkreis Regensburg, im Südwesten der Landkreis Neumarkt in der Oberpfalz und im Westen der Landkreis Amberg-Sulzbach.
Wappen | Deutschlandkarte |
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Basisdaten | |
Bundesland: | Bayern |
Regierungsbezirk: | Oberpfalz |
Verwaltungssitz: | Schwandorf |
Fläche: | 1.472,88 km2 |
Einwohner: | 144.616 (30. Sep. 2006) |
Bevölkerungsdichte: | 98 Einwohner je km2 |
Kfz-Kennzeichen: | SAD |
Kreisschlüssel: | 3 760 09 3 76Vorlage:Infobox Verwaltungseinheit in Deutschland/Wartung/Fehler in Gemeindeschlüssel |
NUTS: | DE239 |
Kreisgliederung: | 33 Gemeinden |
Adresse der Kreisverwaltung: |
Wackersdorfer Straße 80 92421 Schwandorf |
Website: | www.landkreis-schwandorf.de |
Landrat: | Volker Liedtke (SPD) |
Lage des Landkreises Schwandorf in Bayern | |
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Geografie
Das Kreisgebiet umfasst im Nordosten den Oberpfälzer Wald und das Oberpfälzer Hügelland im Südwesten. Im Südosten ragen die Ausläufer des Bayerischen Waldes ins Kreisgebiet. Von Nord nach Süd fließt die Naab, ein linker Donauzufluss auf einer Länge von etwa 40 km durch das Kreisgebiet. Sie nimmt östlich von Schwarzenfeld die von Ost nach West fließende Schwarzach auf. Im äußersten Südosten streift der Fluss Regen auf wenige Kilometer das Kreisgebiet.
Geschichte
1803 wurden im heutigen Kreisgebiet die Landgerichte Burglengenfeld, Nabburg und Neunburg vorm Wald errichtet. Sie gehörten zum Regenkreis, der 1838 in Oberpfalz und Regensburg (später nur noch Oberpfalz) umbenannt wurde. 1840 wurde in Oberviechtach ein weiteres Landgericht gebildet. 1862 entstand aus den Landgerichten Burglengenfeld und Schwandorf das Bezirksamt Burglengenfeld, wobei das Landgericht Schwandorf aus 19 Gemeinden des Landgerichts Burglengenfeld neu geschaffen wurde. Ferner wurden das Bezirksamt Nabburg aus dem gleichnamigen Landgericht und das Bezirksamt Neunburg vorm Wald aus den Landgerichten Neunburg vorm Wald und Oberviechtach gebildet. 1900 wurde für den Bereich Oberviechtach ein eigenes Bezirksamt errichtet. 1920 wurde Schwandorf eine kreisunmittelbare Stadt und schied aus dem Bezirksamt Burglengenfeld aus. 1926 wurde das Bezirksamt Nabburg geringfügig verändert, indem drei Gemeinden vom Bezirksamt Vohenstrauß eingegliedert wurden, jedoch gab das Bezirksamt Nabburg auch an das Bezirksamt Amberg ab. Die vier Bezirksämter Burglengenfeld, Nabburg, Neunburg vorm Wald und Oberviechtach wurden ab 1939 in Landratsämter, die zugehörigen Bezirke in Landkreise umbenannt. 1940 wurde Schwandorf in den Landkreis Burglengenfeld eingegliedert, doch wurde dies 1948 wieder rückgängig gemacht.
Im Rahmen der Gebietsreform in Bayern 1972 wurde aus der bisher kreisfreien Stadt Schwandorf sowie den Landkreisen Burglengenfeld, Nabburg, Neunburg vorm Wald und Oberviechtach ein neuer Landkreis gebildet, dessen neuer Kreissitz die Stadt Schwandorf wurde. Diese erhielt aufgrund des Verlustes der Kreisfreiheit den Status einer Großen Kreisstadt. Kleinere Teile der Landkreise Neunburg vorm Wald und Oberviechtach kamen auch zum Landkreis Cham. Aus dem ehemaligen Landkreis Roding entschied sich die Stadt Nittenau ebenfalls für den neuen Landkreis Schwandorf.
Politik
Landrat
Wappen
Gespalten von Schwarz und Silber, über einem gesenkten, von Silber und Blau gespaltenen schmalen Wellenbalken, dem ein von Gold und Schwarz gespaltenes Zahnrad unterlegt ist, vorne ein linksgewendeter, rot bewehrter und rot gekrönter goldener Löwe, hinten ein roter Zinnenturm.
Wirtschaft und Infrastruktur
Verkehr
Durch den Landkreis Schwandorf führt die Bundesautobahn 93. Auch die wichtige Bundesstraße 85 (wegen der guten Ausbaustrecken zwischen Amberg und Cham auch in der Region Bayerwaldautobahn genannt) verläuft durch den Landkreis und verbindet Amberg mit Cham. Die B 15 führt ebenfalls durch den Landkreis. Auch die A 6, die Nürnberg mit Prag verbinden soll und die sich teilweise noch im Bau befindet, verläuft teilweise durch den nördlichen Landkreis.
In der Kreisstadt Schwandorf ist der - nach Regensburg - bedeutendste Eisenbahnknotenpunkt der Oberpfalz entstanden. Hier kreuzen zwei Hauptbahnen, die von der AG der Bayerischen Ostbahnen im vorigen Jahrhundert errichtet worden sind.
1859 führte zunächst eine Strecke von Regensburg über Schwandorf nach Amberg - Nürnberg. Von ihr zweigen ab:
- 1861 in Schwandorf eine Bahn nach Osten über Bodenwöhr nach Furth im Wald und
- 1863 in Irrenlohe die Bahn im Naabtal aufwärts über Nabburg nach Weiden.
Über dreißig Jahre später begannen die Bayrischen Staatseisenbahnen damit, das Streckennetz durch vier Lokalbahnen zu ergänzen:
- 1896 von Bodenwöhr Nord nach Neunburg vorm Wald und weiter 1915 bis Rötz
- 1899 von Maxhütte-Haidhof nach Burglengenfeld
- (1869 soll schon ein Gleisanschluß zur Maxhütte bestanden haben)
- 1904 von Nabburg nach Oberviechtach, die 1913 bis Schönsee weitergeführt wurde, und
- 1907 von Bodenwöhr Nord nach Nittenau.
Auf diesen Nebenstrecken ist der Personenverkehr in den Jahren 1955-1976 eingestellt worden, dessen Netz sich damit von 157 km auf 89 km verringert hat. Im einzelnen:
- 1955: Bodenwöhr Nord - Bruck - Nittenau 11 km
- 1967: Maxhütte-Haidhof - Burglengenfeld 7 km
- 1969: Bodenwöhr Nord - Neunburg vorm Wald - Rötz 24 km
- 1976: Nabburg - Oberviechtach - Lind - Schönsee 26 km
Der Bahnhof Schwandorf ist heute der Knotenpunkt für Regionalbahnen, die von der Regentalbahn-AG-Gruppe gefahren werden: im Naabtal von Hof bis Regensburg durch die Vogtlandbahn und nach Osten bis Furth und Lam als "Oberpfalzlinie".
Unternehmen
Schwandorfs größter Arbeitgeber ist aktuell die meiller direct GmbH. Auch die Benteler Automobiltechnik GmbH ist ein großer Arbeitgeber im Landkreis. Der Innovationspark Wackersdorf liegt rund 50 km nördlich von Regensburg inmitten des Oberpfälzer Seenlandes. Auf dem Gelände, das in den 80er Jahren für eine atomare Wiederaufarbeitungsanlage vorgesehen war, bilden heute neben der BMW AG neun produzierende Zulieferfirmen und drei Dienstleistungsbetriebe den Kreis der Partner am Innovationspark Wackersdorf mit rund 2.700 Mitarbeitern. In Teublitz ist dazu eine Zweigstelle der Läpple AG mit ca. 800 Beschäftigten ansässig.
Städte und Gemeinden
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Gemeindefreie Gebiete (41,02 km²)
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(Fläche in km² am 31. Dezember 2001, Einwohnerzahlen vom 30. September 2006)