Berlin-Moabit

Ortsteil des Bezirks Mitte in Berlin, Deutschland
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Moabit ist ein Stadtteil im Zentrum von Berlin; er gehört ab Anfang 2001 zum neuen Verwaltungsbezirk Berlin-Mitte und gehörte von 1920 bis 2001 zum alten Bezirk Tiergarten. Der Stadtteil wird von Spree, Berlin-Spandauer Schiffahrtskanal, Westhafenkanal und Charlottenburger Verbindungskanal umschlossen.

Name

Die Herkunft des Bezirksnamens ist umstritten. Vermutlich lässt sich die Bezeichnung auf die ersten Bewohner dieses Gebietes -- Hugenotten -- zurückführen; diese französischen Glaubensflüchtlinge benannten ihren neuen Wohnsitz möglicherweise analog zur biblischen Darstellung der Israeliten im Land der Moabiter (terre de moab), bevor ihnen der Einzug ins Land Kanaan gestattet wurde. Möglich ist auch eine Herkunft von "terre maudit" (verfluchtes Land) oder dem slavischen Wort "moch" (Moor) bzw. der verschlampten Ausprache des Wortes "Moorjebiet".

Bevölkerungsentwicklung

Moabit war lange Zeit so gut wie unbewohnt, die Einwohnerzahl wuchs nach der Eingemeindung (1861 jedoch rasch):

  • 1716: Entstehung der Kolonie Moabit ("Alt-Moabit")
  • 1801: 120 Einwohner
  • 1805: 201 Einwohner
  • 1818: Entstehung von Neu-Moabit, Zusammenwachsen mit Alt-Moabit zu einer Industrievorortgemeinde
  • 1861: etwa 6.534 Einwohner, Eingemeindung
  • 1871: 14.818 Einwohner
  • 1880: 29.693 Einwohner
  • 1910: 190.000 Einwohner

Historische Anmerkungen

Grosse Teile von Moabit sind traditionelle Arbeiterwohnviertel; Teile davon hatten politisch aktive Bewohner, so beispielsweise der "rote Beusselkietz" oder der benachbarte Rostocker Kietz, und galten nach der Machtergreifung durch die Nationalsozialisten im Jahre 1933 als kommunistische Widerstandszellen.

Literatur

  • Saeger, Olaf, Moabiter Details - Schatten im Paradies, Berlin 1995