Distributed Computing Environment

Industriestandard
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Als die Vernetzung von heterogenen Computersystemen immer mehr zunahm, stellte die Open Software Foundation, in der sich eine Reihe von namhaften Herstellern zusammengefunden hatte, mit dem Distributed Computing Environment (DCE) zu Beginn der 90er Jahre ein Konzept für die Architektur verteilter Systeme vor. DCE besteht in der Festlegung von Diensten und Werkzeugen, die die Erzeugung, Benutzung und Administration von verteilten Anwendungen unterstützt. DCE beruht auf drei grundlegenden Modellen verteilten Rechnens:

  • mit dem Client-Server-Modell wird eine Methode zur Strukturierung verteilter Anwendungen definiert
  • das Prinzip des Remote Procedure Call (RPC) bietet einen Mechanismus für die direkte Kommunikation der einzelnen, auf verschiedenen Systemen ablaufenden Komponenten (Teilprozessen) einer verteilten Anwendung
  • das Konzept einer gemeinsamen Datenhaltung ermöglicht die Handhabung von Daten in einer verteilten Umgebung. Dabei kommunizieren die einzelnen Komponenten einer verteilten Anwendung indirekt über einen globalen gemeinsamen Datenbestand.

Mit der DCE wurde zwar ein großer Fortschritt zur Vereinheitlichung von Architekturen getan, die vorher ausschließlich herstellerspezifisch waren. Allerdings war ursprünglich geplant, das Konzept direkt umzusetzen in Form von Softwareprogrammen, die auf unterschiedlichen Betriebssystemen ablauffähig sein sollten. Das wurde jedoch nur kurze Zeit versucht und blieb weitgehend erfolglos. Ähnlich wie das OSI-Modell blieb auch DCE bei der direkten Umsetzung zwar eine Episode, die grundlegenden Konzepte von DCE aber haben sich wie bei jenem weitgehend durchgesetzt.