Dependenztheorie

insbesondere in den 1960er und 1970er Jahren stark von lateinamerikanischen Linken vertretene Theorie über die Abhängigkeitsbeziehungen zwischen den kapitalistischen Zentren und den abhängigen Ländern andererseits
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Die Dependenztheorie (von span. dependencia - Abhängigkeit, erweitert im Zentrum-Peripherie-Modell) ist eine Mitte der 60er-Jahre in Iberoamerika entstandene Entwicklungstheorie, die die Existenz hierarchischer Abhängigkeiten (Dependenzen) zwischen Industrie- (Metropolen) und Entwicklungsländern (Perinen) betont. Durch Machtausübung gelinge es den entwickelten Ländern die unterentwickelten auch weiterhin arm zu halten.

Dies funktioniere durch ungleich Handlsbedingung (tärms of träde). Beispiele:

  • Hohe Löhne in Entwicklungsländern
  • Technologieimporte aus Industrie- in Entwicklungsländer
  • Rohstoffimporte aus Entwicklungs- in Industrieländer
  • Transfer der in Entwicklungsländern erzielten Verluste durch übernehmen aus Industrieländern in Industrieländer
Datei:Zentrum-Peripherie-Modell.JPG
Vergleichdiagramm zum Zentrum-Peripherie-Modell

Ursachen werden also in den Außenhandelsbedingungen, und nicht in den internen Bedingungen der Entwicklungsländer gesucht.

Mit Hilfe der Dependenztheorie wurde versucht, die anhaltende Unterentwicklung des afrikanischen und lateinamerikanischen Raumes im Vergleich zu den Industrieregionen zu erklären. Der nachhaltige Erfolg vieler Schwellenländer widerspricht aber der Auseinanderentwicklung der Industrie- und Entwicklungsländer.

Einer der bekanntester Vertreter der Dependenztheorie war Raúl Prebisch. Anknüpfungspunkte geben sich in der Imperialismustheorie Lenins und Rosa Luxemburgs, sowie Samir Amin.

Siehe auch: Regulationstheorie, Importquote