Wannseekonferenz
Auf der am 20. Januar 1942 in einer Villa am Berliner Wannsee abgehaltenen Konferenz besprachen fünfzehn hochrangige Vertreter der SS, der Gestapo, des Reichssicherheitshauptamtes und verschiedener Ministerien die Kooperation bei der geplanten Deportation und Ermordung (Endlösung) der europäischen Juden (Judenfrage).
Die heute als "Wannsee-Konferenz" bezeichnete Besprechung wurde von Reinhard Heydrich, dem Chef des Reichssicherheitshauptamtes (Sicherheitsdiensts) geleitet. Der Leiter seines "Referats Auswanderung und Räumung" Adolf Eichmann fertige das Protokoll an, das 1947 in den Akten des Auswärtigen Amtes gefunden wurde. Es dokumentiert mit erschreckender Deutlichkeit den Plan zur Ermordung aller europäischen Juden und die effektive Beteiligung der deutschen Staatsverwaltung an diesem Völkermord.
Dr. Josef Bühler drängte Heydrich auf der Wannsee-Konferenz mit der Endlösung im Generalgouvernement zu beginnen, weil er hier keine Transportprobleme sah und die Judenfrage in diesem Gebiet so schnell wie möglich zu lösen wünschte.
In den Räumen der Villa wurde 1992 die Gedenk- und Bildungsstätte Haus der Wannsee-Konferenz eröffnet www.ghwk.de. Im Erdgeschoss des Hauses informiert die Dauerausstellung "Die Wannsee-Konferenz und der Völkermord an den europäischen Juden" ([1]) über den Prozess der Ausgrenzung, Verfolgung und Vertreibung der Juden zwischen 1933 und 1945 sowie über die während des Zweiten Weltkriegs von den Nationalsozialisten durchgeführten Ghettoisierung, Deportation und Ermordung der europäischen Juden im deutschen Einlussbereich.
Teilnehmer
- SS-Obergruppenführer Reinhard Heydrich (Reichssicherheitshauptamt)
- Gauleiter Dr. Alfred Meyer (Reichsministerium der besetzten Gebiete im Osten),
- Reichsamtleiter Dr. Georg Leibbrandt (Reichsministerium für die besetzten Ostgebiete)
- Dr. Wilhelm Stuckart (Innenministerium),
- Dr. Erich Neumann (Amt des Beauftragten für den Vierjahresplan)
- Dr. Roland Freisler (Justizministerium),
- Dr. Josef Bühler (Regierung des Generalgouvernements in Krakau)
- Dr. Martin Luther (Auswärtiges Amt),
- SS-Oberführer Gerhard Klopfer (Parteikanzlei der NSDAP)
- Ministerialdirektor Friedrich Wilhelm Kritzinger (Reichskanzlei),
- SS-Gruppenführer Otto Hofmann (Rasse- und Siedlungshauptamt),
- SS-Gruppenführer Heinrich Müller (Reichssicherheitshauptamt)
- SS-Obersturmbannführer Adolf Eichmann (Reichssicherheitshauptamt)
- SS-Oberführer Dr. Karl Eberhard Schöngarth (SD-Befehlshaber),
- SS-Sturmbannfuhrer Dr. Rudolf Lange (SD-Kommandeur für Lettland).
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