Günter Meisner (* 18. April 1926 in Bremen; † 5. Dezember 1994 in Berlin) war ein deutscher Schauspieler.
Er ließ sich nach dem Gymnasium zum Stahlgießer ausbilden und war während des Krieges Bordfunker und Fallschirmspringer. Ab 1948 nahm er in Düsseldorf Schauspielunterricht bei Gustaf Gründgens und bekam am Schauspielhaus Düsseldorf sein erstes Engagement.
Weitere Bühnenstationen waren das Schauspielhaus Bochum, die Tribüne in Berlin, das Junge Ensemble Berlin, das Theater am Kurfürstendamm und die Ruhrfestspiele in Recklinghausen. Sogar in New York und anderen amerikanischen Städten stand Meisner auf der Bühne. Nebenher arbeitete er als Walzwerkarbeiter, Werbefachmann, Diener und Chauffeur. Außerdem übte er sich in Kunst- und Malereistudien, die 1959 zur Gründung seiner „Galerie Diogenes“ in Berlin führte, die er drei Jahre später um das „Diogenes-Studio-Theater“ erweiterte, wo er vor allem Stücke moderner französischer Dramatiker inszenierte, die dem Absurden Theater zuzurechnen sind. Meisner verfasste auch eigene Bühnenstücke.
Er begann 1957 seine Filmkarriere mit einer Statistenrolle als NS-Wachsoldat. Damit war der Schauspieler mit den schmalen Lippen und den kantigen Gesichtszügen bereits festgelegt: Immer wieder verkörperte er, besonders in amerikanischen und britischen Produktionen, bösartige Nazischergen, wiederholt sogar Adolf Hitler persönlich. In der Komödie Das As der Asse mimte er nicht nur Hitler, sondern auch seine Schwester. Seine wohl bedeutendste Rolle in dieser Hinsicht spielte er 1978 in dem Thriller The Boys from Brazil, wo er einen ehemaligen KZ-Arzt darstellte, der einst Experimente an verschleppten Kindern durchführte und von einem seiner Opfer wiederentdeckt wird.
Auch im deutschen Film, besonders in verschiedenen Krimis, wurde Meisner oft als Schurke eingesetzt, manchmal aber auch als Priester oder irgendwie exzentrische Persönlichkeit. Kurz vor seinem Tod sah man ihn als Stadtstreicher in der Serie Praxis Bülowbogen.
Meisner gründete 1960/61 die „International Association for Arts and Sciences“ und engagierte sich 1967 bis 1969 für die Biafra-Hilfe, in deren Rahmen er Hilfsflüge für die dortige notleidende Bevölkerung organisierte. Einige Male saß er dabei selbst als Pilot am Steuer. Meisner produzierte in Afrika auch Filme zum Thema Rassendiskriminierung. Er war verheiratet und starb während der Dreharbeiten zu einer Episode der Fernsehreihe Tatort an Herzversagen.
Filmografie
|
|
Weblinks
Personendaten | |
---|---|
NAME | Meisner, Günter |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Schauspieler |
GEBURTSDATUM | 18. April 1926 |
GEBURTSORT | Bremen |
STERBEDATUM | 5. Dezember 1994 |
STERBEORT | Berlin |