Da wäre noch manches zu tun. Eins aber ist auf jeden Fall zu ändern: Dass das Eine Zahl sei. Im griechischen Denken ist die Eins keine Zahl, die Zahlen beginnen dort erst mit der Zwei, so seltsam sich das für uns auch anhören mag. --Peter Hammer 08:44, 27. Mai 2006 (CEST)
Bereits ca. 600 Jahre vor Parmenides finden wir in der indischen Philosophie, im Schöpfungshymnus der Rigveda X, den Begriff "das Eine", das Eine, das vor allem Anderen war:
"Damals war nicht das Nicht-Sein, noch das Sein. Kein Luftraum mehr, kein Himmel drüber her. Wer hielt in Hut die Welt, wer schloss sie ein? Wo war der tiefe Abgrund, wo das Meer?
Nicht Tod war damals noch Unsterblichkeit, nicht war die Nacht, der Tag nicht offenbar. Es hauchte windlos in Ursprüglichkeit das Eine, außer dem kein anders war."
(in der Übertragung von Paul Deussen 1894)
Etwa zeitgleich mit Parmenides lebte Lao Tse, dessen "Tao" aus meiner Sicht nur eine andere Bezeichnung für das Eine ist: nicht nennbar, nicht begreifbar, nicht mitteilbar, allenfalls erahnbar als Urgrund all dessen, was ist.
Weder in der indischen noch in der chinesischen Philosophie wird das Eine mit Gott gleichgesetzt. Das Eine bzw. das Tao war vor den Göttern bzw. vor Gott.
Und dann gibt es das Eine -in anderer Bedeutung- noch bei Giordano Bruno: "Über die Ursache, das Prinzip und das Eine" (De la causa, principio et Vno).
Gisbert König, 6. Januar 2008