Thomas D (* 30. Dezember 1968 in Ditzingen; bürgerlich Thomas Dürr) ist Mitglied der deutschen Hip-Hop-Gruppe Die Fantastischen Vier, tritt aber auch solo auf.

Leben
Thomas D wird 1968 als Thomas Dürr in Stuttgart geboren. Nach dem Schulabschluss beginnt er eine Friseurlehre. Es kommen Jobs bei der elterlichen Tankstelle sowie als Hausmeister hinzu.
Thomas D ist verheiratet, hat eine Tochter sowie einen Sohn. (Siehe PODCAST #1: [1])
Terminal Team
Bereits Mitte der 80ér Jahre begeistert er sich für Rap Musik und gründet mit seinen Freunden die erste Hip Hop Formation „Terminal Team“. Bei einem ausgedehnten USA-Trip mit Michael „Smudo“ Schmidt entdeckt Thomas jedoch die eigene Muttersprache für seine Musik. Nur so kann man sich an den Vorbildern orientieren und trotzdem einen eigenen Weg nehmen. Wieder zu Hause wird das „Terminal Team“ ad acta gelegt.
Der grosse Durchbruch
Im Sommer 1989 erfolgt die Auferstehung als "Die Fantastischen Vier". Das erste Album „Jetzt geht's ab“ 1991 ist noch ein Geheimtipp in der Szene, aber 1992 beginnt mit „Die Da“ und dem Album „4 gewinnt“ die Erfolgsgeschichte der Fantastischen Vier. Der erste Plattenvertrag, Tourneen, Fernsehauftritte, Konzerte, Videorotationen auf MTV, Musikpreise und goldene Schallplatten, all das bestimmt seither das Leben des Thomas D.
4. Dimension / Megavier / Lauschgift
1993 erscheint das Album „Die 4. Dimension“, in dem sich die Vier bereits ironisch und kritisch mit ihrem Erfolg auseinandersetzen. 1994 wird mit „Megavier“ sogar ein Hardcore Album veröffentlicht.
Spätestens ab dem Album Lauschgift (1995) erkennt man, dass Thomas nicht in die typische Klischee-Schublade des Hip Hoppers passt, mit dem Song „Krieger“ wird der Anfang einer Geschichte geboren, die später mit den Songs „Millionen Legionen“ und „Mein Schwert“ ihre Vollendung finden wird.
Gründung von Label und Booking Agentur
Um junge Künstler zu fördern und um sein musikalisches Wissen, sowie Erfahrung weiterzugeben, gründet Thomas 1996, pünktlich zur Popkomm, mit seinen Freunden Andreas Rieke, Michael Beck und Michael Schmidt die hauseigene Schallplattenfirma "Four Music", welche heute eines der bekanntesten deutschen Labels ist und vielen Künstlern ein Zuhause bietet. Gleichzeitig wird die eigene Booking Agentur „Four Artists“ ins Leben gerufen. Es erscheint 1996 das Album „Live und Direkt“.
Wohnmobilzeit
1997 verkauft Thomas die Einrichtung seiner Stuttgarter Wohnung und fährt für ein Jahr mit einem Wohnmobil durch Deutschland, trifft auf seinem Weg viele andere Musiker wie Nina Hagen oder „Die Ärzte“, veröffentlicht sein erstes Solo Album „Solo“ mit der Single „Rückenwind“, weitere Singles mit Bootsy Collins, Matalex und Such a Surge, und etabliert sich somit als eigenständiger Künstler.
In dieser Lebensphase fasst er bereits den Plan, eine Künstlerkommune auf dem Land zu gründen und dort mit Gleichgesinnten zu leben und zu arbeiten.
Mit der Tierschutzorganisation Peta e.V. entsteht für den konsequenten Vegetarier und Tierfreund eine langjährige Zusammenarbeit. Die provokante Aktion "Would you wear your Dog?" sorgt 1998 für große, aber auch beabsichtigte, Aufruhr.
Thomas wird hiefür mit dem "Humanitarian Award" für sein Engagement ausgezeichnet. Ebenfalls 1998 gerät Thomas wegen seiner kurzen Affäre mit Jenny Elvers in die Schlagzeilen der Boulevardpresse. Er veröffentlicht den Titelsong zum Film „Lola rennt“ zusammen mit Franka Potente und erhält dafür den MTV Europe Music Award, den wichtigsten europäischen Musikpreis.
Umzug in die Eifel
1999 wird seine Vision von der Landkommune in die Tat umgesetzt. In der Vulkaneifel finden sich die ersten Mitstreiter auf einem ehemaligen Pferdehof zusammen und es wird die "Moderne Anstalt Rigoroser Spakker“, der MARS gegründet.
Eine friedliche, spirituell orientierte, künstlerisch spontane und vegetarisch gesunde Lebensweise soll die Grundlagen der Gemeinschaft bilden. Ein Studio wird errichtet und die eigene Musikproduktion „Haus Erika Productions“ ins Leben gerufen.
Mit grossen Schritten ins neue Jahrtausend
Im selben Jahr erscheint der 5. Longplayer der Fantastischen Vier "4:99“, die erste Biographie der Fantastischen Vier „Die letzte Besatzermusik“ und Thomas hat in dem Film „Curiosity and the Cat“ seine erste Filmrolle. Im Jahre 2000 geben die Vier ihr legendäres „MTV Unplugged“ Konzert in der Balver Höhle und veröffentlichen das gleichnamige Album und die DVD. Der Konzertfilm „Was geht“ kommt in die Kinos. Auch Thomas' Soloaktivitäten nehmen zu.
Es erscheint die Single „Liebesbrief“, eines der schönsten Liebeslieder in deutscher Sprache, und auch die Marskommune veröffentlicht ihre erste Werkschau „Marsmusik1“ und eine Coverversion der Rio Reiser Hymne „Schritt für Schritt ins Paradies“.
2. Solo Album / Lektionen in Demut
Thomas arbeitet während dessen an seinem lange geplanten Konzeptalbum „Lektionen in Demut“ , das ebenfalls 2001 erscheint und direkt auf Platz 3 der Albumcharts schießt. Aufgrund seiner textlichen Dichte hat dieses Album heute noch Kultstatus.
Rockige Wege mit Son Goku
Das Jahr 2002 wird noch ereignisreicher: Thomas gründet mit einigen seiner Mitbewohner die Rock Formation „Son Goku“ und beschreitet neue musikalische Wege. Die Band veröffentlicht das Album „Crashkurs“ und geht auf Tour. Im selben Jahr kommt es zu einer Zusammenarbeit mit Andre Heller, mit dem Thomas einige der alten Texte Hellers aus den 80ern für das Album „Ruf und Echo“ neu interpretiert.
Es erscheint der Titel „Erbarme Dich“ auf dem „Hommage an Reinhard Mey“ Album und der Titel „Gesucht wird Jesus Christus“ auf dem Album „Kinski Files“.
Damit nicht genug: Thomas dreht einen außergewöhnlichen TV Spot für die Tierschutzaktion „United Creatures“, hält einen Gottesdienst in der überfüllten Pfarrkirche in Mittelbiberach, tritt als Hauptprotagonist beim Rothenfelser Jugendtag und bei der Eröffnung des „Brand Club“ der Unternehmensberatung Boston Consulting auf und ist Mentor der Kampagne für Kinderrechte von Terre des Hommes und der „Du kannst!“ Kampagne von Amnesty International.
Im Jahre 2003 erscheint das F4 Album „Live in Stuttgart“, die „Marsmusik 2“ und eine Zusammenarbeit mit „In Extremo“. Thomas spielt eine kleine Rolle in dem Kinofilm „Soloalbum“ nach Stuckrad Barre, bespricht weitere TV Spots für eine PETA Kampagne und liest, zum ersten mal ganz ohne Musik, die Texte aus „Lektionen in Demut“ im Fußballglobus in Berlin und Köln. Er heiratet seine langjährige Freundin Tina und seine Tochter Lya Sophia kommt im April 2003 auf diese Welt.
2004 kommt es zu Produktionen mit der Rock Legende Manfred Mann und dem „World Quintet“, bei dem Thomas ein Gedicht von Selma Meerbaum-Eisinger spricht.
Interpretation von klassischen Texten
Seine neu gewonnene Freude an der Interpretation von klassischen Texten findet mit dem Hörbuch „Faust vs. Mephisto“ seinen Höhepunkt.
Zusammen mit dem „Ärzte“ Drummer Bela B. Felsenheimer spricht Thomas Goethes Dialoge zwischen Faust und Mephisto. Das Hörbuch wird mit über 20.000 Verkauften Exemplaren eines der erfolgreichsten Hörbücher des Jahres und wird in Schulen beim Deutsch Unterricht benutzt.
Gold für Viel
In 2004 erscheint das lang erwartete Studioalbum der Fantastischen Vier „Viel“ und erreicht trotz langer Schaffenspause in kürzester Zeit Goldstatus. Thomas spricht mit der „Rede des Häuptlings Seattle“ die erste deutsche Hörbuch Single und synchronisiert mit seinen Bandkollegen die Pinguine in dem Trickfilm „Madagaskar“. In dem Buch „Moderne Helden“ erscheint ein Beitrag über Thomas und das Goethe Institut nimmt den Musikvideo „Rückenwind“ in seine Datenbank auf, die von 16000 Deutschlehrern weltweit genutzt wird.
Auch an der Hip Hop Basis ist Thomas aktiv und moderiert die Breakdance und Beatbox Weltmeisterschaft „Hip Hop World Challenge“ in Leipzig. Die Single und das Video „Die Nacht“ mit dem Ambient Pop Act „Schiller“ erschien kurz darauf und die Live DVD zur „Viel“ Tour ist bereits in den oberen Plätzen der DVD Charts. Ebenfalls erscheint das Album von Stefan Remmler, bei dem Thomas spontan einen Refrain beigesteuert hat und wie auch bei „ Die Nacht“ von Schiller zusammen mit seiner Frau Tina im Marsstudio eingesungen hat.
Auch andere Mitglieder der Mars Kommune sind inzwischen äußerst kreativ und treten auch durch Thomas Hilfe und Rat mehr ins Rampenlicht, der Mars wird immer mehr zu einer Kreativ Stätte ist aber auch das Heim für Thomas D und seine große Familie.
Junge Dichter und Denker
In 2006 übernimmt er die Patenschaft für das Projekt „Junge Dichter und Denker“, das versucht, Schulkinder über Rap und Rhythmus wieder an klassische Lyrik heranzuführen. Er tritt mit den Kindern auf der Didacta Messe in Hannover auf und vertritt das Projekt bei Talkshows und Medientreffs.
Gemeinsam mit Wolfgang Niedecken singt Thomas eine Neuversion von „Verdamp lang her“ das auf dem „Drei mal Zehn Jahre“ Jubiläumsalbum von BAP erscheint und performt den Titel auch Live in der Köln Arena auf zwei ausverkauften Konzerten der Band.
Zusammen mit seinem Kampfkunst Meister Björn Friedrich veröffentlich Thomas die DVD„ Fighter Fitness“, ein innovatives Fitness System zum Kraftaufbau und Fettabbau nur durch Übungen mit dem eigenen Körpergewicht. Die auf dem Mars produzierte DVD wird ausschließlich im Internet vertrieben und wird in Fachkreisen sehr gelobt.
Platin für Fornika
Im Frühjahr 2007 erscheint „Fornika“, das nächste Studio Album der F4 , und klettert von Null auf Eins in die Charts. Thomas ist die deutsche Stimme im Werbespot von Nike Plus und tritt mit den Fantas auf der Clubtour im Frühsommer auch in Paris und London auf.
Neues Solo Album in 2008
Im Moment arbeitet Thomas an seinem lang erwarteten 3. Soloalbum, mit dem er neue musikalische Wege beschreiten will. Im Podcast auf der Homepage http://www.thomasd.net kündigte Thomas am 03.01.2008 einen Release vor dem Sommer 2008 an. Desweiteren gab Thomas bekannt das sein Sohn am 01.01.2008 geboren wurde.
Diskografie
ChartsChartplatzierungen | Höchstplatzierung | Monate |
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Alben
- Solo
- DE: 20 - 10.11.1997 - 41 Wo.
- Lektionen In Demut
- DE: 3 - 14.5.2001 - 18 Wo.
Singles
- Rückenwind
- DE: 37 - 17.11.1997 - 18 Wo.
- Solo
- DE: 15 - 23.3.1998
- Wish (Komm zu mir)
- DE: 5 - 27.7.1998
- Frisör
- DE: 85 - 21.12.1998
- Liebesbrief
- DE: 9 - 28.2.2000
- Uns trennt das Leben
- DE: 44 - 23.04.2001 - 8 Wo.
Alben
- 1997: Solo
- 2001: Lektionen in Demut
Singles
- 1997: Rückenwind
- 1998: Solo (mit Nina Hagen)
- 1998: Frisör
- 2000: Liebesbrief
- 2001: Uns trennt das Leben
- 2001: Gebet an den Planet
Gastauftritte
- 1994: Wolpodzilla Soundtrack – Wolpodzilla Soundtrack – THC
- 1995: Aleksey – Aleksey – Thomas D & Aleksey sind Funky
- 1995: Plattenpapst Jöak – Alles wird gut – Seid ihr B.reit?
- 1995: Megalomaniax – Hardcoriental – Rohes Fest
- 1998: Bootsy Collins – Fresh outta 'P' University – Home of Da Freaks
- 1998: Matalex – Proud – Hasta La Vista
- 1998: Such A Surge – Was Besonderes – Leben
- 1998: Franka Potente – Lola Rennt Soundtrack – Wish (Komm zu mir)
- 2000: Plattenpapzt – Full House – Ja, Ja - is klar
- 2000: Knorkator – Komm wieder Her -Maxi CD – Komm wieder Her (Haus Erika Rimix)
- 2002: Klaus Kinski Tribute Sampler – The Kinski Files – Gesucht wird Jesus Christus
- 2002: Reinhard Mey Tribute Sampler – Hommage an Reinhard Mey – Erbame Dich
- 2003: In Extremo – Sieben – Ave Maria
- 2003: Knorkator – Der Ultimative Mann -Maxi CD – Der Ultimative Mann (Haus Erika Productions Remix)
- 2003: André Heller – Ruf und Echo – Was mir der Dichter Luis Rosalez in etwa erzählte; Abendland; Die wahren Abenteuer sind im Kopf
- 2004: Manfred Mann – 2006 – Demons and Dragons; Independent Woman
- 2005: Schiller – Tag und Nacht – Die Nacht … Du bist nicht allein
- 2005: The World Quintet – Selma – in Sehnsucht eingehüllt – Stefan Zweig
- 2006: BAP – Dreimal zehn Jahre – Verdamp lang her
- 2006: Stephan Remmler – 1,2,3,4... – Gestern Abend (Du und Ich) (Haus Erika Mix)
Filmografie
- 1998: Curiosity & The Cat
- 2003: Soloalbum
Hörspiele/-bücher
- 2004: Thomas D vs. Bela B. – Faust vs. Mephisto
- 2005: Die Rede des Häuptling Seattle
Weblinks
- Offizielle Homepage
- Thomas D bei seinem Label Four Music
- Thomas D bei MusicBrainz (englisch)
- Thomas D bei laut.de
- Thomas D bei Discogs
Personendaten | |
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NAME | Dürr, Thomas |
ALTERNATIVNAMEN | „Hausmeister“ Thomas D |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Musiker |
GEBURTSDATUM | 30. Dezember 1968 |
GEBURTSORT | Ditzingen bei Stuttgart |