Schloss Moritzburg (Sachsen)

ehemalige Jagdresidenz der Kurfürsten und Könige von Sachsen
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Mit seinen vier mächtigen Rundtürmen ist das am Wasser gelegene Jagdschloss Moritzburg ein Besuchermagnet. Die Innengestaltung führten die besten Künstler aus, die seinerzeit in Dresden wirkten.

Zu sehen ist barocke Wohnkultur zur Zeit Augusts des Starken. Zu den Kostbarkeiten gehören u. a. vergoldete Ledertapeten (17. Jh.). Die Ausstattung vieler Räume ist der höfischen Jagd gewidmet, die Sammlung der Rothirschgeweihe gilt als eine der bedeutendsten der Welt. Im Schloss befinden sich Prunkräume mit Lack- und Prunkmöbeln, Augsburger Silbermöbel, chinesisches, japanisches und Meißner Porzellan und Jagdwaffen. Im Steinsaal kann man die Geweihsammlung, im Billiardsaal Gemälde von de Silvestre und in der Eingangshalle eine Sammlung von Galakutschen besichtigen. Die Schlosskapelle mit edler Stuck- und Sandsteindekoration, Deckengemälden, Altaraufbau und einer Fürstenloge ist sehenswert.

Geschichte

1542 - 1546: Herzog Moritz von Sachsen lässt ein Jagdhaus mit Jagdtrophäen im Stil der Renaissance ausstatten. Nach ihm wurde das Schloss benannt.

1550: Das Jagdhaus wird Verwaltung des Amtes Moritzburg.

1661 - 1672: Die Schlosskapelle wird unter Leitung von Kurfürst Johann Georg II. von Sachsen erbaut. Die Baupläne stammen von Wolf Caspar von Klengel.

1656 - 1672: Das Jagdhaus wird unter Mitwirkung von Wolf Caspar von Klengel zum Schloss erweitert.

1697: August der Starke tritt zum katholischen Glauben über und wird König von Polen. Zwei Jahre später wird die Schlosskappelle katholisch geweiht.

1703: Es entstehen Pläne zum Umbau des Schlosses zum Barocken Jagd- und Lustschloss. Die Pläne werden August dem Starken zugeschrieben.

1723 - 1733: Unter Leitung von Matthäus Daniel Pöppelmann werden die Pläne zum Umbau verwirklicht. Das Schloss wird verändert, neue Teiche und Tiergehege angelegt. Der Umbau endet mit dem Tod Augusts.

Um 1800: Die Umgebung des Schlosses wird weiter in die Gestaltung der Landschaft einbezogen. Das Fasanenschlösschen, der Hafen und der Leuchtturm entstehen.

1933 - 1945: Prinz Ernst Heinrich von Sachsen benutzt Moritzburg als festen Wohnsitz und richtet einige Räume für Führungen ein.

1945: Die Wettiner werden enteignet. Sie können große Teile ihrer wertvollen Schätze in der Umgebung verstecken. Die Schätze werden bis auf wenige Stücke von den sowjetischen Truppen gefunden.

1946 - 1949: Einrichtung eines Museum für Barock in einigen Räumen des Schlosses.

1985 - 1989: Die Schlosskapelle wird aufwendig restauriert.

1993: Moritzburg kommt in die Verwaltung des Sächsischen Schlösserverwaltung im Landesamt für Finanzen.