Feminismus

Bewegungen mit dem Ziel, Gleichberechtigung von Frauen herzustellen und zu verteidigen
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Als Feminismus wird sowohl die Neue Frauenbewegung (seit ca. 1968), als auch die (in sich gespaltene) Theorie der Neuen Frauenbewegung bezeichnet.

Zwei Hauptströmungen haben die Frauenbewegung und den Feminismus seit ihren Anfangszeiten gespalten:

  • Die so genannten Radikalfeministinnen gehen von einer grundsätzlichen Gleichheit der Geschlechter aus und begründen die zwischen den Geschlechtern existierenden Unterschiede hauptsächlich durch gesellschaftliche Machtstrukturen und die Sozialisation der Menschen. Nach dieser Philosophie gibt es kein "typisch männlich" und "typisch weiblich" sondern nur durch die geschlechtsspezifische Sozialisation und Arbeitsteilung begründete Verhaltensunterschiede zwischen den Geschlechtern. Die Anhängerinnen dieser Strömung kämpfen für die Aufhebung sämtlicher geschlechtsspezifischen gesellschaftlichen Unterschiede, um so den Menschen zu ermöglichen, nach ihren individuellen Fähigkeiten und Vorlieben zu leben, statt nach gesellschaftlich vorgegebenen Geschlechterrollen. Analytisch wird hier hauptsächlich das Gender-Konzept verwendet.
  • Die so genannten Differenzialistinnen hingegen gehen von einer grundsätzlichen Verschiedenheit der Geschlechter aus und begründen existierende Unterschiede im Verhalten der Menschen, die geschlechtsspezifische Arbeitsteilung sowie die bestehenden Machtstrukturen mit biologischen Ursachen. Die Anhängerinnen dieser Strömung kämpfen für eine Aufwertung des weiblichen Anteils an der Gesellschaft, bestehen jedoch auf der traditionellen Arbeitstrennung zwischen den Geschlechtern.

Innerhalb dieser beiden theoretischen Hauptrichtungen existieren verschiedenste ideologische und theoretische Unterströmungen.

Ein Teil der Feministinnen steht dem Marxismus nahe und setzt sich vor allem für die gesamtgesellschaftlichen Rechte der Frau ein. Zu diesem Teil, der sich derzeit (2003) verkleinert, gehören auch viele im politischen Spektrum links angesiedelte Gruppierungen.

Ein anderer Teil, der sich derzeit (2003) vergrößert, neigt zu libertären Theorien bis hin zum Objektivismus und ist stärker an individuellen Berufschancen fur Frauen interessiert. Das Ziel dieser Gruppe ist es, die Individualrechte der Frauen zu sichern.

Die dritte Gruppe bilden die Ökofeministinnen (z.B.: Maria Mies), die biologistischen Theorien von Weiblichkeit, vermischt mit esoterischen Anschauungen anhängen.

Einigen Strömungen des Feminismus werden Dogmenlastigkeit oder gar geschlechterrassistische Züge vorgeworfen. Als Gegenbewegung zum Feminismus hat sich seit den 1980er in den westlichen Staaten eine Männerbewegung entwickelt.

Siehe auch: Frauenbewegung (dort auch mehr zu bekannten Vertreterinnen des Feminismus)

Themen

Unter anderem werden folgende Problemkreise immer wieder von Feministinnen aufgegriffen:

  • Gleichstellung/Gleichberechtigung in Politik, Arbeit, Gesellschaft, Familie
  • Gewalt gegen Frauen (individuell und strukturell)
  • sexuelle Selbstbestimmung

Literatur

  • Andrea Trumann: Feministische Theorie. Schmetterling Verlag 2002
  • Gerd Brantenberg: Die Töchter Egalias. 1980
    (Ironische Geschichte, die die Geschlechterrollen vollständig vertauscht)