Johann Nikolaus Forkel

deutscher Organist und Musikhistoriker
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Johann Nikolaus Forkel (* 22. Februar 1749 in Meeder bei Coburg; † 20. März 1818 in Göttingen) war ein deutscher Organist und Musikhistoriker.

Er war der Sohn eines Schusters und erwarb als aufführender Musiker, besonders auf dem Klavier, einige Bedeutung. Seine Verdienste liegen aber vor allem in der historischen Forschung zur Musikwissenschaft und –literatur.

Er war ein enthusiastischer Bewunderer Johann Sebastian Bachs, dessen Musik er weithin bekannt machte. Er schrieb 1802 die erste Bach-Biographie und war noch in der Lage, direkt mit dessen Söhnen Carl Philipp Emanuel Bach and Wilhelm Friedemann Bach zu korrespondieren, von denen er viele wertvolle Informationen erhielt, die ansonsten verloren gegangen wären – weswegen seine Biographie auch heute noch von Wert ist.

Seine Bibliothek, die er mit Sorgfalt und Urteilsvermögen in einer Zeit zusammenstellte, als seltene Bücher noch billig waren, ist ein wertvoller Bestandteil der königlichen Bibliothek in Berlin und des Königlichen Instituts für Kirchenmusik geworden.

Er war Organist an der Universitätskirche in Göttingen, erwarb den Doktortitel in Philosophie und wurde 1778 Musikdirektor der Georg-August-Universität.

Weitere Werke

  • Über die Theorie der Musik (Göttingen, 1777)
  • Musikalisch-kritische Bibliothek (3 Bände, Gotha, 1778/79)
  • Allgemeine Geschichte der Musik (Leipzig, 1788-1801) – sein zweites bedeutendes Werk, das allerdings nur bis ins Jahr 1550 reicht.
  • Allgemeine Literatur der Musik (1792)
  • Über Johann Sebastian Bachs Lebens, Kunst und Kunstwerke (1802)

Seinen zahlreichen Kompositionen wird heute wenig Interesse entgegen gebracht. Bemerkenswert sind seine Variationen für Klavier über die englische Nationalhymne "God Save the King" – und die scharfe Kritik von Abt Vogler an ihnen, die 1793 in Frankfurt am Main erschien, zusammen mit einer weiteren Reihe von Variationen, die seiner meiner Meinung nach geschrieben werden sollten.