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Gamaliel II.

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Rabban Gam(a)liel II. (רבן גמליאל דיבנה, auch Raban Gamliel Beribbi genannt) war ein jüdischer Patriarch.

Gamaliel II., Tannait der 2. Generation (um 90-130), Sohn von Simeon ben Gamliel I. und Enkel von „Gamaliel dem Alten“, zur Unterscheidung von seinem Grossvater oft als Gamaliel von Javne bezeichnet, Schüler des Hillel, Nachfolger des Jochanan ben Sakkai, war von ca. nach 80/90-110 Leiter (Nasi) des Lehrhauses von Javne und Führer des rabbinischen Judentums, auch wenn seine Position nicht unumstritten war. Dies zeigt seine zeitweilige Absetzung, während der der aus priesterlicher Familie stammende Eleasar ben Asarja die Führung übernahm.

Gamaliel II. ist eine Schlüsselfigur für die Neuordnung des Judentums, die u.a. in Abwehr gegen das wachsende Christentum notwendig geworden war. Zugleich wucherten in dieser Zeit theologisch bedenkliche Schriften, vor allem die sog. Apokalypsen. Dies wehrte Gamaliel II. durch den Abschluss des alttestamentlichen Kanons sowie die Fixierung des Konsonantentextes der hebräischen Bibel ab.

Viele Streitfragen der Halacha wurden unter seiner Leitung per Mehrheitsentschluss entschieden, wobei sich meist die eher liberale Auffassung Hillels durchsetzte.

Er sorgte für den endgültigen Ausschluss der Judenchristen aus der Synagoge und verfügte die Einfügung der (von Samuel dem Kleinen formulierten) „birkat ha-minim“ (Verfluchung der Nazaräer und anderer Häretiker) in das Achtzehnbittengebet.

Gamliel führte die hillelitische Tradition fort, bewies aber auch Strenge und Unerbittlichkeit. Ihm ging es darum, unter schwierigen Bedingungen in einer Zeit des Übergangs die jüdische Einheit zu bewahren und das Lehrhaus in Javne zu einer von allen Juden anerkannten Autorität zu machen. Er unternahm viele Reisen nach Rom, liess sich auf Dispute mit römischen Gelehrten ein und versuchte den Rest der jüdischen Souveränität zu bewahren und nach Möglichkeit zu erweitern.

Wann er starb, lässt sich nicht mit Gewissheit sagen. Einzelne Quellen nennen seinen Tod in Lydda im Jahr 114. Seine Grabstätte ist unbekannt.

Quellen (Auswahl)