Georg Groscurth

deutscher Arzt und Widerstandskämpfer
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Dr. med. Georg Groscurth (1904–1944), war ein deutscher Arzt und Widerstandskämpfer.

Groscurth studierte Medizin und promovierte 1930 an der Berliner Universität, war tätig am Kaiser-Wilhelm-Institut für Physikalische Chemie, dort Bekanntschaft mit Robert Havemann, danach tätig im Berliner Robert-Koch-Krankenhaus, Arzt im Berliner Krankenhaus Moabit, Leibarzt von Rudolf Hess, Nazigegner, versteckte Juden, schrieb junge Männer wehruntauglich, gab Informationen, die er von Rudolf Hess als Arzt erfahren hatte, an eine Widerstandsgruppe weiter, z.B. Pläne für Konzentrationslager, Pläne über den Überfall auf Sowjetrussland.

Er lernte 1943 die zur Zwangsarbeit nach Deutschland verschleppte Ärztin Galina Romanowa kennen, versorgt sie mit Medikamenten, gibt ihr fachlichen Rat, unterstützt sie bei der Organisation des Widerstandes. Die Widerstandsgruppe wurde 1943 verraten. Dr. Georg Groscurth wurde am 4. September 1943 festgenommen. Er wurde am 16. Dezember 1943 vom Volksgerichtshof zum Tode verurteilt. Das Todesurteil wurde unterzeichnet von den Richtern am Volksgerichtshof Roland Freisler und Hans-Joachim Rehse. Georg Groscurth wurde am 8. Mai 1944 in Brandenburg-Görden auf dem Schafott hingerichtet.

Sein Leben wurde dargestellt im Buch "Mein Jahr als Mörder" von Friedrich Christian Delius, Berlin 2004.