Mittlerer Westen

geografische Region in den USA
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Der Mittlere Westen ist eine Gegend der USA. Der Name entstand aus dem Bedürfnis, sich von der Ostküste abzugrenzen, daher „Westen“, aber eben nicht so weit im Westen wie die damalige Frontier (Wilder Westen).

Mittlerer Westen der USA
Chicago ist die grösste Stadt im Mittleren Westen
Landschaft des trockeneren, höher gelegenen, weniger bevölkerten Teil des Mittleren Westens (Nebraska)

Sozialer und politischer Charakter

Dem Mittleren Westen wird im Volksmund eine besondere Bodenständigkeit nachgesagt (beispielhaft hierfür die Frage „Will it play in Peoria?“). Es wäre jedoch verkehrt, sich hier einen einheitlichen Konservativismus vorzustellen. So gehören zum Mittleren Westen auch gewerkschaftliche Hochburgen wie Detroit, liberale Universitätsstädte wie Ann Arbor, Urbana (Illinois) und Madison (Wisconsin), und weltoffene Großstädte wie Chicago. Neben der eifrigen Gegnerschaft zur Sklaverei, die das Gebiet im frühen 19. Jahrhundert prägten, kamen auch andere fortschrittliche soziale Bewegungen aus dieser Gegend. Michigan schaffte die Todesstrafe bereits im 19. Jahrhundert ab, William Jennings Bryan, Robert M. LaFollette und Eugene V. Debs prägten das politische Leben ihrer Zeit, Wisconsin war ein Hort der Progressiven Reformbewegung des frühen 20. Jahrhunderts, Illinois schaffte als erster US-Bundesstaat die Sodomiegesetzgebung ab, und in jüngster Zeit kamen Politiker wie Richard Gephardt, John Conyers, Dennis Kucinich und Barack Obama aus dem Mittleren Westen. Insgesamt ist die politische Prägung also sehr bunt. Ohio war im Wahlkampf 2004 sehr umstritten, Indiana war fest im Bush-Lager, und Illinois (in seiner Mehrheit) ebenso fest demokratisch.

 
Skyline von Detroit, der zweitgrößten Stadt der Region.

Abgrenzung

Seine Abgrenzung ist nicht genau festgelegt, aber er schließt immer das Gebiet des ehemaligen Nordwestterritoriums mit ein. Nach Westen werden die Staaten Iowa und Minnesota ebenfalls dazu gerechnet. North Dakota, South Dakota, Nebraska und Kansas werden dann zum Mittleren Westen gerechnet, wenn die angewandte Kategorisierung keine „Great Plains“ Region konstruiert. Meistens wird auch Missouri und gelegentlich auch Kentucky oder West Virginia als Staaten des Mittleren Westens betrachtet, aber manchmal werden sie zu den Südstaaten gezählt. (Sie gehörten der Konföderierte Staaten von Amerika nicht an, ließen aber bis zum Sezessionskrieg die Sklaverei zu.) Ganz selten wird auch von Pennsylvania als Staat des Mittleren Westens gesprochen, weil der Staat keine Küste zum Atlantischen Ozean aufweist, und ein Teil auch westlich der Appalachen liegt. Für das Gebiet um Pittsburgh und Erie ist diese Klassifizierung halbwegs nachvollziehbar, nicht aber für den Staat als ganzes, da die östliche Hälfte um Philadelphia geschichtlich und geografisch mit dem Mittleren Westen so gut wie nichts gemeinsames hat.

Bevölkerung

Im 19. Jahrhundert wies der Mittlere Westen eine sehr hohe Dichte deutschsprachiger Einwohner auf; in vielen Regionen stellten sie die Mehrheit. Heute sind die Deutschstämmigen weitestgehend sprachlich ausgeglichen. Jedoch finden sich dort auch heute die meisten „Deutsch-Amerikaner“, rund ¼ der Gesamtbevölkerung der Vereinigten Staaten. gab beim letzten „census“ im Jahre 2000 an Deutsch-Amerikaner zu sein, die meisten davon im Mittleren Westen. Damit bilden Deutsch-Amerikaner auch die größte Gruppe unter den vielen Ethnien, die eine neue Heimat in den USA fanden.

 
Indianapolis ist die drittgrößte Stadt der Region

Liste der zum Mittleren Westen gehörenden Bundesstaaten nach der Einteilung des U. S. Census Büros


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