Strukturformel: H2S | |
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Allgemeines | |
Name | Schwefelwasserstoff |
Summenformel | H2S |
Andere Namen | Wasserstoffsulfid, Hydrogensulfid |
Kurzbeschreibung | farbloses Gas |
CAS-Nummer | 7783-06-4 |
Sicherheitshinweise | |
Datei:Gefahrensymbol T.png ![]() T+ Sehr giftig / F+ Hochentzündlich | |
R- und S-Sätze | R: 12-26-50 - Hochentzündlich - Sehr giftig beim Einatmen
- Sehr giftig für Wasserorganismen |
Lagerung | Dicht verschlossen! Kühl! Nicht in der Nähe brennbarer Stoffe! |
MAK | 15 mg/m³ |
LD50 (Ratte) | x mg/kg |
LD50 (Kaninchen) | x mg/kg |
Physikalische Eigenschaften | |
Aggregatzustand | gasförmig |
Farbe | farblos |
Dichte | 1,5392 g/l |
Molmasse | 34,08 g/mol |
Schmelzpunkt | -85,5 °C |
Siedepunkt | -60,33 °C |
Dampfdruck | 10,3 Bar |
Weitere Eigenschaften | |
Löslichkeit | in g/l LM (angeben welches!) (bei xx in °C) bei mehreren Zeilenumbruch! |
Gut löslich in | Wasser, organische Lösungsmittel |
Schlecht löslich in | Lösungsmittel |
Unlöslich in | Lösungsmittel |
Kristall | |
Kristallstruktur | Gittertyp angeben |
Thermodynamik | |
ΔfH0g | -20,5 kJ/mol |
ΔfH0l | in kJ/mol |
ΔfH0s | in kJ/mol |
S0g, 1 bar | 205,77 J/(mol · K) |
S0l, 1 bar | in J/(mol · K) |
S0s | in J/(mol · K) |
Analytik | |
Klassische Verfahren | H2S schwärzt Bleiacetat Lösung. |
SI-Einheiten wurden wo möglich verwendet. Wenn nicht anders vermerkt wurden Normbedingungen benutzt. |
Schwefelwasserstoff (Wasserstoffsulfid, Hydrogensulfid) ist ein übel riechendes, stark giftiges Gas. Es verursacht den typischen Geruch von faulen Eiern, der bei der Zersetzung von Proteinen aus schwefelhaltigen Aminosäuren durch Fäulnis- und Schwefelbakterien entsteht.
In höheren Konzentrationen betäubt es die Geruchsnerven, wodurch es nicht mehr wahrnehmbar ist.
Es ist eine Verbindung aus Schwefel und Wasserstoff. Die chemische Formel ist H2S.
Schwefelwasserstoff ist brennbar, farblos und in Wasser wenig, in Alkohol etwas besser löslich. Er ist eine extrem schwache Säure, deren Salze die Sulfide sind.
- kritische Temperatur: 100,4 °C
- kritischer Druck: 90,1 bar
Vorkommen
In der Natur kommt Schwefelwasserstoff als Vulkanisches Gas und in Quellwasser gelöst vor. Es entsteht außerdem bei Fäulnis- und Zersetzungsprozessen
Verwendung
Chemische Analytik
Im klassischen Kationen-Trennungsgang wird es zum Ausfällen einer ganzen Gruppe benutzt. Durch Einleiten von H2S-Gas in schwach saure Lösungen fallen aus: As2S3, SnS2, Sb2S3, HgS, SnS, PbS, Bi2S3, CuS und bei verdünnen mit H2O auch CdS.
Wegen seiner Giftigkeit wird im Kationen-Trennungsgang zunehmend auf Schwefelwasserstoff verzichtet. Stattdessen werden die benötigten Sulfid-Anionen in situ erzeugt, zum Beispiel mit Hilfe von Thioacetamid.
Gesundheitliche Auswirkungen
Schwefelwasserstoff wird als Breitband-Gift aufgefasst, kann also mehrere verschiedene Körpersysteme vergiften. Das Einatmen hoher Dosen an Schwefelwasserstoff kann den Tod innerhalb weniger Atemzüge bewirken. Bewusstseinsverlust kann nach einem oder mehreren Atemzüge auftreten.
Die Einwirkung niedriger Konzentrationen kann in Augenreizungen, Reizungen der Atemwege, Husten, Atemnot, sowie zur Wassereinlagerung in den Lungen führen. Die Symptome verschwinden gewöhnlich innerhalb einiger Wochen. Langzeit-Einwirkung unter niedrigen Dosen kann zu Müdigkeit, Appetitlosigkeit, Kopfschmerzen, Gereiztheit, Gedächtnisschwäche und Konzentrationsschwäche führen.
Tierstudien zeigen, dass Schweine, die mit Schwefelwasserstoff haltigen Nahrungsmitteln gefüttert wurden, nach einigen Tagen an Diarrhoe litten und einen Gewichtsverlust nach etwa 105 Tagen hatten.
Allerdings ist Schwefelwasserstoff in manchen Kurbäder - zum Beispiel in Aachen - in geringen, aber durchaus mit der Nase wahrnehmbaren, Mengen im Heilwasser enthalten.