Nürnberg

Großstadt in Bayern, Deutschland
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Dieser Artikel befasst sich mit der Stadt Nürnberg; siehe auch: Nürnberg (Begriffsklärung)


Wappen Karte
Karte Nürnberg in Deutschland
Karte Nürnberg in Deutschland
Basisdaten
Bundesland: Bayern
Regierungsbezirk: Mittelfranken
Kreis: Kreisfreie Stadt
Fläche: 186,38 km²
Einwohner: 495.377 (November 2004)
Bevölkerungsdichte: 2.657 Einwohner je km²
Höhe: 302 m ü. NN
Postleitzahlen: 90000 - 90491
Vorwahl: 0911
Geografische Lage: 49° 27' n. Br.
11° 05' ö. L.
Kfz-Kennzeichen: N
Gemeindeschlüssel: 09 5 64 000
UN/LOCODE: DE NUE
Stadtgliederung: 7 Stadtbezirke
Adresse der
Stadtverwaltung:
Rathausplatz 2
90317 Nürnberg
Offizielle Website: www.nuernberg.de
E-Mail-Adresse: pr@stadt.nuernberg.de
Politik
Oberbürgermeister: Ulrich Maly (SPD)
Ansicht von der Burg, 2004

Nürnberg (engl./frz.: Nuremberg) ist das wirtschaftliche und kulturelle Zentrum Frankens und mit 495.135 Einwohnern (Oktober 2004) hinter München die zweitgrößte Stadt Bayerns. Die kreisfreie Stadt bildet mit den Städten Fürth und Erlangen ein Städtedreieck, welches das Kernland des mittelfränkischen „Großraums“ (Ballungszentrum) bildet und eines der 23 Oberzentren des Freistaates Bayern darstellt. Nächst gelegene Großstädte neben Fürth und Erlangen sind Ingolstadt etwa 100 km südlich, Regensburg etwa 100 km östlich und Würzburg etwa 100 km nordwestlich. München liegt etwa 170 km südlich, Stuttgart etwa 160 km südwestlich und Frankfurt am Main etwa 186 km nordwestlich.

Die Region Nürnberg mit rund zwei Millionen Einwohnern, 10.000 Quadratkilometern Fläche und einem Anteil am Bruttoinlandsprodukt von 50 Milliarden Euro zählt zu den wirtschaftsstärksten Räumen in Deutschland. Im Frühjahr 2005 soll die Ministerkonferenz für Raumordnung (MKRO) formal über die Anerkennung der Region Nürnberg als Metropolregion entscheiden.

Geografie

 
Blick auf Nürnberg von der Alten Veste (Zirndorf)


Nürnberg liegt zu beiden Seiten der Pegnitz, eines Flusses, der etwa 80 Kilometer nordöstlich der Stadt entspringt, nach Eintritt in das Stadtgebiet dieses von Ost nach West auf einer Länge von etwa 14 km durchfließt – wobei der Fluss im Bereich der Altstadt stark kanalisiert ist – und nach Verlassen des Stadtgebiets nur wenige Kilometer nördlich der Innenstadt von Fürth zusammen mit der Rednitz den Fluss Regnitz bildet.

Das Gebiet der Stadt umfasst eine Fläche von 186,6 km². Im Westen ist die Bebauung fast mit der Nachbarstadt Fürth und Zirndorf und im Südwesten mit Stein zusammengewachsen.

Nördlich der Stadt liegt relativ flach das fruchtbare Knoblauchsland, welches zugleich auch die westliche Anflugschneise für den Nürnberger Flughafen bildet.

Die nördliche Begrenzung der Altstadt bildet der Burgberg mit der Nürnberger Burg; etwas östlich, ebenfalls auf der Nordseite der Pegnitz, erhebt sich der parkartig gestaltete Rechenberg.

Nachbargemeinden

Hauptartikel: Nachbargemeinden Nürnbergs

Stadtgliederung

Am 18. Oktober 1995 beschloss die Stadt Nürnberg eine Neueinteilung des Stadtgebietes. Aus den bisherigen 87 Bezirken wurden sieben neue Stadtbezirke gebildet. Diese verwaltungstechnischen Stadtbezirke spielen im Bewußtsein der Bevölkerung kaum eine Rolle.

Siehe auch: Liste der Stadtbezirke und statistischen Bezirke von Nürnberg

Geschichte

Hauptartikel: Geschichte der Stadt Nürnberg

Mittelalter und beginnende Neuzeit

 
Älteste gedruckte Ansicht Nürnbergs, Schedelsche Weltchronik 1493

Die Stadt wurde 1050 als nuorenberc (felsiger Berg) in einer Urkunde von Kaiser Heinrich III. erstmals erwähnt. Als kaiserlicher Stützpunkt war die Nürnberger Burg bald bedeutsam für das Reich, so dass die Siedlung unterhalb der Burg bald das Marktrecht erhielt. Mit dem „Großen Freiheitsbrief“ machte Kaiser Friedrich II. Nürnberg 1219 zur freien Reichsstadt. Bis zum Jahr 1427 wurde die Stadt von Burggrafen regiert, bis der letzte Burggraf Friedrich VI. seinen Titel an den „Rat der Stadt Nürnberg“ verkaufte. Von nun an bis zum Übergang an Bayern lagen die politischen Geschicke der Stadt in der Hand dieses Rates.

 
Nürnberg, Merian-Stich von 1642

Kaiser Ludwig der Bayer wählte Nürnberg gern als Aufenthaltsort; ebenso dann Karl IV., der 1356 in Nürnberg die Goldene Bulle erließ. 1423 übergab Kaiser Sigismund die Reichskleinodien der Stadt, wo sie bis Anfang des 19. Jahrhunderts aufgewahrt wurden. Die Jahre zwischen 1470 und 1530 gelten allgemein als die Blütezeit der Stadt. Zwischen 1517 und 1525 festigte sich die Reformation in Nürnberg. 1543 wurde zum letzten Mal ein Reichstag nach Nürnberg einberufen.

Nach dem Ende des Dreißigjährigen Krieges erlebte Nürnberg mit dem „Friedensmahl“ im Jahre 1649 noch einmal ein bedeutendes Ereignis.

Der Übergang an Bayern

Einschneidende Ereignisse spielten sich von 1796 bis 1818 ab, als die Stadt an Bayern kam. Im Reichsdeputationshauptschluss vom 25. Februar 1803 bleibt Nürnberg zunächst weiter unabhängig, bis nach dem Abschluss der sogenannten Rheinbundakte französische Truppen Nürnberg besetzten. Am 15. September 1806 übergibt der französische General Bernard Georges François Frère (1764–1826) schließlich die Stadt auch offiziell an die Armee des neuen Königreichs Bayern. Mit der Auflösung des Rates der Stadt im Jahre 1808 wird die die Unabhängigkeit Nürnbergs beendet. Im Jahre 1818 wird dann erstmals eine Zivilverwaltung installiert, indem ein Magistrat mit einem Bürgermeister beziehungsweise Oberbürgermeister an der Spitze eingerichtet wird. Nürnberg ist nun endgültig in die Verwaltungsstrukturen Bayerns eingegliedert.

Jüngere Vergangenheit

 
Relief vom Eisenbahnbrunnen

Im 19. Jahrhundert entwickelte sich Nürnberg zu einem der industriellen Zentren in Bayern. So fuhr 1835 beispielsweise die erste Eisenbahn in Deutschland, 1903 wurde der Rangierbahnhof eröffnet und 1909 wurden umfangreiche Schutzmaßnahmen gegen Hochwasser in der Stadt ergriffen.

Während der Zeit des Dritten Reiches war Nürnberg die 'Stadt der Reichsparteitage' und der Rassengesetze.

 
Heilig-Geist-Spital, zum Teil über der Pegnitz errichtet, aus westlicher Richtung aufgenommen (Dezember 2003)

Im Zweiten Weltkrieg war Nürnberg eines der bevorzugten Ziele der Alliierten, die am 2. Januar 1945 die Nürnberger Altstadt zerstörten und die Stadt als Ganzes schwer beschädigten. Siehe dazu: Artikel in Wikinews

Nach dem Zweiten Weltkrieg, ab November 1945, hielten die Siegermächte hier die Nürnberger Prozesse gegen führende Kriegsverbrecher der nationalsozialistischen Diktatur ab. Beim Wiederaufbau orientierte man sich an den vormaligen Stadtstrukturen, so dass mittelalterliche und vor allen Dingen frühneuzeitliche Zusammenhänge an vielen Plätzen ablesbar sind.

Eingemeindungen

Hauptartikel: Eingemeindungen in die Stadt Nürnberg

Einwohnerentwicklung

Die Einwohnerzahl Nürnbergs überschritt um das Jahr 1880 die Grenze von 100.000 Einwohnern und machte die Stadt damit zur fränkischen Großstadt.

Einwohnerzahlen nach dem jeweiligen Gebietsstand. Bis 1870 handelt es sich meist um Schätzungen, danach um Volkszählungsergebnisse (¹) oder amtliche Fortschreibungen der jeweiligen Statistischen Ämter beziehungsweise der Stadtverwaltung selbst.

 
Bevölkerungsentwicklung
Jahr Einwohnerzahlen
1397 5.626
1485 36.000
1622 40.250
1827 37.012
1. Dezember 1871 ¹ 83.200
1. Dezember 1890 ¹ 142.590
1. Dezember 1900 ¹ 261.022
1. Dezember 1910 ¹ 333.142
16. Juni 1925 ¹ 392.494
16. Juni 1933 ¹ 410.438
Jahr Einwohnerzahlen
17. Mai 1939 ¹ 401.672
13. September 1950 ¹ 363.224
6. Juni 1961 ¹ 420.711
27. Mai 1970 ¹ 473.555
30. Juni 1975 503.900
30. Juni 1980 483.900
30. Juni 1985 466.100
27. Mai 1987 ¹ 470.943
30. Juni 1997 491.700
2002 493.397
2003 494.400

¹ Volkszählungsergebnis

Religionen

Die Bevölkerung Nürnbergs gehörte ursprünglich zum Bistum Eichstätt, ab 1016 wurde das Gebiet nördlich der Pegnitz dem Bistum Bamberg zugeordnet. 1524 führte die Reichsstadt Nürnberg die Reformation nach lutherischem Bekenntnis ein. Danach blieb sie über Jahrhunderte eine protestantische Stadt. Lediglich das exterritoriale Gebiet der Deutschordensniederlassung blieb katholisch. Nach dem Übergang der Stadt an Bayern 1808 wurde die Bevölkerung Teil der Protestantischen Kirche des Königreichs Bayern, die zunächst lutherische und reformierte Gemeinden umfasste. Im gleichen Jahr wurde das Generaldekanat, 1810 das Dekanat Nürnberg und 1934 der Kirchenkreis Nürnberg errichtet. Die Kirchengemeinden der Stadt Nürnberg gehören heute zum Dekanat Nürnberg, das mit 3 Prodekanaten (Nürnberg-Mitte/Nord, Nürnberg-Ost, Nürnberg-West) geführt wird.

Seit dem 19. Jahrhundert gab es auch für die reformierten Gemeindeglieder eine eigene Gemeinde, die 1853 zusammen den anderen reformierten Gemeinden Bayerns eine eigene Synode erhielt. 1919 trennten sich die reformierten Gemeinden formell von der Protestantischen Kirche Bayerns. Seither gab es in Bayern zwei protestantische Landeskirchen, die Evangelisch-Lutherische Kirche in Bayern und die „Reformierte Synode in Bayern rechts des Rheins“, die sich seit 1949Evangelisch-reformierte Kirche in Bayern“ nannte und heute Teil der Evangelisch-reformierten Kirche - Synode evangelisch-reformierter Kirchen in Bayern und Nordwestdeutschland (Synodalverband XI) ist.

 
Kath. Elisabethkirche, Südfassade (etwa 2003-12-17)

Spätestens seit dem 18. Jahrhundert nahm die Zahl der Katholiken in der Stadt wieder zu. Im Jahre 1810 entstand die erste katholische Gemeinde in Nürnberg seit der Reformation. Sie erhielt 1816 die Frauenkirche zur dauerhaften Nutzung. Seither nahm der Anteil der katholischen Bevölkerung ständig zu, und weitere Gemeinden entstanden. Insbesondere wurden auch katholische Vororte nach Nürnberg eingegliedert, so dass das Verhältnis der katholischen Bevölkerung im 20. Jahrhundert etwa 1/3 zu 2/3 war. Die Pfarrgemeinden der Stadt gehören überwiegend zum Dekanat Nürnberg des Erzbistums Bamberg. Die Pfarreien in den südlichen Stadtteilen gehören zum Dekanat Nürnberg-Süd des Bistums Eichstätt.

Politik

Oberbürgermeister ist seit 2002 Ulrich Maly (SPD) (Stand Februar 2004).

Siehe auch: Liste der Oberbürgermeister der Stadt Nürnberg

Wappen

Das Große Wappen der Stadt Nürnberg zeigt in Blau einen goldenen Adler mit herschauendem, golden gekröntem Königshaupt. Dieses Wappen wird schon im Siegel von 1220 erwähnt und versinnbildlicht das Reich („Reichsstadt“). Der Kopf wurde zeitweise auch als Frauenkopf dargestellt. In seiner heutigen Form wurde das Große Wappen 1936 verliehen und 1963 vom Stadtrat bestätigt.

Das Kleine Wappen der Stadt Nürnberg zeigt in gespaltenem Schild, vorne in Gold, einen halben, rot gezungten und golden bewehrten schwarzen Adler am Spalt, hinten fünfmal schräg geteilt von Rot und Silber. Die Schrägteilung ist schon seit 1260 nachweisbar. Der Reichsadler kam ab 1350 hinzu und stellte somit das Rücksiegel dar. Seit 1513 wurde diese Abbildung in den Siegeln der Ämter und Außenbehörden Nürnbergs verwendet, wobei die Zahl der Schrägbalken und die Farbgebung mehrmals variierte. Die heute noch gebräuchliche Form wurde 1936 zusammen mit dem Großen Wappen verliehen. Aus dem kleinen Wappen leitet sich auch die Stadtflagge ab. Sie zeigt die Farben Rot und Weiß ebenfalls in Schrägteilung.

Städtepartnerschaften

Nürnberg hat insgesamt 14 Städtepartnerschaften auf der ganzen Welt; Vertreter dieser Städte präsentieren alljährlich eigene Erzeugnisse (Kunsthandwerk, Spezialitäten, Textilien etc.) auf dem Weihnachtsmarkt. Siehe auch die detaillierte Auflistung der Städtepartnerschaften Nürnbergs.

Wirtschaft und Infrastruktur

Über Standortkompetenzen der europäischen Spitzenklassen verfügt Nürnberg insbesondere in den Bereichen Information und Kommunikation, Energie und Leistungselektronik sowie Verkehr und Logistik. Nürnberg ist noch vor Hamburg der bedeutendste Druckstandort Deutschland. Im Bereich der Marktforschung ist Nürnberg ebenfalls führend: jeder dritte deutsche Marktforscher arbeitet hier. Des weiteren wurde die Region zur Gateway-Region zu den neuen EU-Mitgliedsstaaten von der EU definiert.

Im Juli 2000 wurde das Europa-Büro der Stadt Shenzhen in Nürnberg eröffnet.

Messe

Die Messe Nürnberg ist nicht nur einer der bedeutendsten Kongress- bzw. Messestandorte Deutschlands sondern liegt auch weltweit in der Liste der Top 20.

Verkehr

Den ÖPNV bedienen U-Bahn-, S-Bahn, Straßenbahn- und Buslinien der Verkehrs-Aktiengesellschaft Nürnberg VAG], die alle zu einheitlichen Preisen innerhalb des Verkehrsverbund Großraum Nürnberg verkehren.

Der Nürnberger Hauptbahnhof ist ICE- und IC-Station an der Strecke München-Frankfurt beziehungsweise München-Hamburg/Berlin.

Mit dem Flughafen Nürnberg, der im Norden der Stadt liegt, ist Nürnberg auch international gut angebunden.

Die Stadt liegt verkehrsgünstig am Schnittpunkt wichtiger Bundesautobahnen. Im Südosten des Stadtgebiets kreuzen sich die Autobahnen A 3 Frankfurt-Passau-Wien und die A 9 München-Berlin. Beide Autobahnen werden im Süden der Stadt von der A 6 Stuttgart-Prag gekreuzt. Ferner beginnt südlich der Stadt als Abzweig der A 9 bei Feucht der Frankenschnellweg, die A73 in Richtung Bamberg, die einmal über Suhl bis nach Erfurt führen wird. Durch das Stadtgebiet führen die Bundesstraßen B 2, B 4, B 8 und B 14 in alle Himmelsrichtungen, dabei führt die B 4R in einem großen Ring um die Kernstadt.

Der am westlichen Stadtrand verlaufende Main-Donau-Kanal mit einem „Bayerischen Landeshafen“ im Stadtgebiet Nürnberg hat eine gewisse Bedeutung. Im Oktober 2004 wurde mit dem Bau einer trimodalen Anlage für den „Kombinierten Verkehr“ begonnen. Im Rahmen der Baumaßnahmen erfolgt auch der Teilausbau des dritten Hafenbeckens. In einem zweiten Schritt plant die DB Netz AG ab 2005 ihren derzeitigen Containerbahnhof in das Güterverkehrszentrum Hafen Nürnberg zu verlegen. Die Menge der auf dem Wasserweg transportierten Güter ist jedoch weiterhin rückläufig: 1996: 1,12 Mio. t; 2000: 1,10 Mio. t; 2003: 0,49 Mio. t; Zahlen für 2004 liegen bei der genannten Website noch nicht vor.

Medien

Zeitung

In Nürnberg erscheinen folgende Tageszeitungen:

Wochenzeitungen, Magazine:

Fernsehen

  • In Nürnberg befindet sich das Studio Franken, das für die Fernseh- und Rundfunkberichterstattung des Bayerischen Rundfunks aus ganz Franken zuständig ist.
  • Ein privates Fernsehprogramm mit regionaler Ausrichtung auf den Großraum Nürnberg-Fürth-Erlangen sowie ganz Mittelfranken ist Franken TV.

Radio

In der Region Nürnberg gibt es ein vielfältiges Angebot an Radiosendern. Die wichtigsten kommerziellen Lokalsender sind im Funkhaus Nürnberg [1] ansässig. Daneben gibt es auch einige nichtkommerzielle Sender wie Radio Z [2]oder AFK max.

Druck

Nürnberg ist der bedeutendste Druckstandort Deutschlands. Im Jahr 2002 sorgten über 6.000 Beschäftigte in 43 Betrieben für einen Umsatz von mehr als 1,2 Milliarden EUR. Die größten Druckereien Nürnbergs sind die Firmen maul-belser und Schlott-Sebaldus AG, die 25% der Anteile an der GONG-Gruppe hält. Zu den bekanntesten Druckerzeugnissen aus Nürnberg gehören der Quelle-Katalog mit rund 15 Mio. Druckauflage, die c't (ca. 500.000), das Kicker Sportmagazin und die Nürnberger Nachrichten, eine der größten deutschen Regionalzeitungen mit einer Auflage von rund 1.000.000 Exemplaren.

Beschäftigungsstruktur

Wirtschaftszweig Sozialversicherungspflichtig Anteil an
Beschäftigte Gesamtbeschäftigung
Land- und Forstwirtschaft 1.265 0,5%
Fischerei- und Fischzucht 0 0,0%
Bergbau;Gew. v. Steinen u. Erden 28 0,0%
Verarbeitendes Gewerbe 62.389 23,7%
Baugewerbe 10.128 3,8%
Handel;Inst.,Rep.v. Kfz. u. Gebrauchsg. 40.693 15,4%%
Gastgewerbe 7.046 2,7%
Verkehr u. Nachrichtenübermittlung 21.520 8,2%
Kredit- u. Versicherungsgewerbe 16.775 6,4%
Dienstleistungen für Unternehmen,Immobilien 49.260 18,7%
Verkehr u. Nachrichtenübermittlung 21.520 8,2%
Öffentl. Verwaltung u.ä. 14.169 5,4%
Öffent. u. private Dienstleistungen (ohne Verwaltung) 37.462 14,2%
Sonstige 2 0,0%
Summe 263.654 100,0%

Quelle: Landesarbeitsamt Bayern, Stand: Juni 2002

Ansässige Unternehmen

Gewerbegebiete/Gewerbeparks

  • Eurocom
  • FrankenCampus
  • Gewerbepark Nürnberg-Feucht
  • Innovations Quartier (früher Hightech Center Nord)
  • Maxtorhof
  • Nordostpark
  • Nürbanum
  • Süd-West-Park
  • TA-Gelände

Wochenmärkte

 
Frauenkirche, davor der Hauptmarkt

Auf dem Hauptmarkt (vor der Frauenkirche) findet täglich ein Markt mit etwa 20-30 Ständen statt (Gemüse, Blumen, Backwaren, Wurst, Käse etc.).

Auf dem Kobergerplatz in der Nordstadt (Gärten hinter der Veste) findet am Freitag vormittag ein Wochenmarkt statt (etwa 6-8 Verkaufsstände).

Auf dem Palmplatz in der Nordstadt (Johannis) findet am Samstag vormittag ein Wochenmarkt statt (etwa 5-7 Verkaufsstände: Obst, Gemüse, Wurst, Käse etc.).

Öffentliche Einrichtungen

Nürnberg ist Sitz folgender staatlicher Behörden und Einrichtungen beziehungsweise Körperschaften des öffentlichen Rechts:

Bildung und Forschung

siehe Bildung und Forschung Nürnberg

Kultur und Sehenswürdigkeiten

 
Figur – „Schöner Brunnen“, Hintergrund: Frauenkirche

Innerhalb der Mauern der nach dem Zweiten Weltkrieg wiederaufgebauten Stadt gibt es zahlreiche zum Teil mittelalterliche Bauwerke von großen kunst- und kulturhistorischem Wert.

Sehenswert sind unter anderem: Die Nürnberger Burg, das Wahrzeichen der Stadt, (vgl. auch Die Kaiserburg); der Hauptmarkt, wo zu Weihnachten der berühmte Christkindlesmarkt stattfindet, und wo der „Schöne Brunnen“ (bekannt wegen des scheinbar nahtlosen Kupferrings – (Goldener Ring) – an dem alle Touristen drehen wollen, damit ihre Wünsche in Erfüllung gehen) und die Frauenkirche stehen; die Lorenzkirche; St. Sebald; Heilig-Geist-Spital (liegt direkt an der Pegnitz); der Henkersteg; der Weiße Turm; Albrecht-Dürer-Haus; das Planetarium; der Tiergarten; das Reichsparteitagsgelände und die Regiomontanus Sternwarte.

Seit dem 7. August 2004 gibt es den sogenannten „Dürer-Weg“, einen Rundgang auf Dürers Spuren durch seine Heimatstadt. Begleiten lassen kann man sich von einem Minicomputer, der einen auf dem Weg durch die Altstadt mit Ton und Bild berieselt. Nürnberg ist damit als erste Stadt, die ein audiovisuelles Führungssystem im freien einsetzt.

Datei:Nuernberg-duererhaus-v-no.jpg
Dürerhaus am Platz „Beim Tiergärtnertor“, von NO (um 2003-11-07)

Hinter der Kirche Unserer lieben Frauen steht ein kleiner Brunnen, das Gänsemännchen. Er wurde vermutlich 1550 von Pankraz Labenwolf gegossen.

Berühmt sind von den Friedhöfen insbesondere Johannis- und Rochusfriedhof in den Vororten.

Siehe auch: Kunst- und Baudenkmäler der Stadt Nürnberg, Nürnberg/Bildergalerie

Museen

Nürnberg ist reich an kunst- und kulturgeschichtlichen Museen – viele Kunstobjekte befinden sind heute in den über die Stadt verteilten Museen: Albrecht-Dürer-Haus, DB Museum, Germanisches Nationalmuseum, Stadtmuseum Fembohaus, Spielzeugmuseum, Museum Tucherschloss, Museum Industriekultur, Neues Museum Nürnberg (Staatliches Museum für Kunst und Design in Nürnberg) etc.

Die Kongresshalle am ehemaligen Reichsparteitagsgelände beherbergt seit 2001 das Dokumentationszentrum Reichsparteitagsgelände, in dem die Geschichte Nürnbergs als „Stadt der Reichsparteitage“ während der Zeit des Nationalsozialismus aufgearbeitet wird.

Theater und Konzert

Staatstheater Nürnberg, Meistersingerhalle, Gostner Hoftheater, Nürnberger Burgtheater, Tassilotheater

Orchester und Chöre

Philharmonisches Orchester der Stadt Nürnberg – Das Orchester wurde 1965 gegründet. Seine Vorläufer waren das 1890 gegründete erste „Philharmonische Orchester Nürnberg“ und das „Städtische Orchester“.

Nürnberger Symphoniker – Das Konzertorchester in der Stadt Nürnberg, gegründet 1946, bietet eine große Bandbreite verschiedener Tätigkeitsfelder: neben den Sinfonie- und Chorkonzerten und den Open Air-Veranstaltungen im Serenadenhof hat es eine lange Tradidtion im Bereich Filmmusik: Es nahm unter anderem die Soundtracks zu „Ben Hur“ und „Quo vadis“ auf und erhielt 1992 den Grammy Award für die Einspielung zu „Die Schöne und das Biest“. Seine Konzerte spielt es in der Meistersingerhalle.

Bibliotheken

Stadtbibliothek (Hauptstelle) und Stadtarchiv sowie eine Zweigstelle der Universitätsbibliothek Erlangen-Nürnberg sind im Pellerhaus untergebracht.

Stadt des Friedens und der Menschenrechte

Aus der besonderen Rolle, die Nürnberg während der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft spielte, ist eine historische Verantwortung für die Menschenrechte erwachsen. Die Stadt fühlt sich daher in besonderem Maß verpflichtet, einen aktiven Beitrag zum Frieden und zur Verwirklichung der Menschenrechte zu leisten.

Folgende Projekte wurden bereits realisiert:

Die Stadt Nürnberg wurde am 10. Dezember 2000 in Paris mit dem UNESCO-Preis für Menschenrechtserziehung ausgezeichnet. Damit würdigte die UNESCO den vorbildlichen Einsatz der Stadt Nürnberg für Frieden und Achtung der Menschenrechte

Das Menschenrechtsbüro

Freizeit- und Sportanlagen

siehe Freizeit Nürnberg

Skurriles

Wie bei einigen anderen Städten auch, herrscht zwischen Nürnbergern und Fürthern „Krieg“, der sich vor allem bei Fußballspielen der beiden jeweiligen Mannschaften zeigt. Eine Veräppelung der Fürther von den Nürnbergern aus betrifft auch das Autokennzeichen. Oft wird dieses als „Fahrer Übt“ oder „Frankens Übel“ interpretiert. Zu weiteren Spottversen der Nürnberger über die Fürther gehören: „Läiber fümfder als Färder“ (Lieber fünfter als Fürther), „Wer nix werd´ und wer nix ko´ gäid zur Färder Strasserbo“ (Wer nichts wird und wer nichts kann geht zur Fürther Straßenbahn) sowie „Wer nix werd werd Wärd in Färd“ (Wer nichts wird, wird Wirt in Fürth).

Astronomisches

Seit dem 15. Oktober 2004 gibt es auch einen Kleinplaneten mit dem Namen Nürnberg. Der Kleinplanet mit der IAU-Nummer 3825, der zwischen Mars und Jupiter kreist, hat einen Durchmesser von 16 Kilometern und umrundet in 3,36 Jahren einmal die Sonne. Entdeckt wurde der Himmelskörper bereits 1915, seine genaue Umlaufbahn wurde 1988 bestimmt. Die Entscheidung der IAU für die Namensgebung erfolgte anlässlich der feierlichen Inbetriebnahme des neuen großen Hauptfernrohrs der Regiomontanus-Sternwarte, dessen Finanzierung die Nürnberger Rotary Clubs übernommen hatten.

Regelmäßige Veranstaltungen

Alle ein bzw. zwei Jahre wird der Preis der Stadt Nürnberg an Personen mit herausragenden Leistungen in Kunst und Wissenschaft verliehen.

Märkte

Der Christkindlesmarkt findet in der Vorweihnachtszeit, immer vom Freitag vor dem 1. Advent bis einschließlich 24. Dezember, auf dem Nürnberger Hauptmarkt statt und lockt zahlreiche, auch internationale, Touristen an.

Der Trempelmarkt, Deutschlands größter Flohmarkt (Stand Mai 2004), findet zweimal im Jahr in Nürnberg statt; jeweils am zweiten Wochenende im Mai und im September.

Ausstellungen, Aufführungen etc.

Seit 2000 findet jedes Jahr an einem Samstag Mitte Mai die Blaue Nacht statt, eine Kulturnacht mit geöffneten Museen, Kunstprojekten, Performances und Musik in der gesamten Innenstadt.

Das Klassik Open Air, auch „Woodstock“ der klassischen Musik genannt, findet am Luitpoldhain (im Juli und August) statt. An einem Tag spielen die Nürnberger Symphoniker an dem anderen Nürnberger Philharmoniker. Es ist mit rund 40.000 Besuchern jährlich das größte Klassik Open Air in Europa. Der Eintritt ist frei.

Das Bardentreffen mit zahlreichen kostenlosen Konzerten wird jährlich am letzten Wochenende im Juli an verschiedenen Spielstätten in der Altstadt durchgeführt.

Weitere Veranstaltungen: Nürnberger Spielwarenmesse, Rock im Park.

Kulinarische Spezialitäten

Als kulinarische Spezialitäten gelten unter anderem: Nürnberger Bratwürste und Nürnberger Rostbratwürste mit Kraut (fränk.: „Nämbercher Broudwärschd“), beide Bezeichnungen und die Herstellung sind durch eine europäische Verordnung geschützt; Nürnberger Lebkuchen; Stadtwurst; Ochsenmaulsalat; Brezeln (Breezn); gebratene Schweineschulter ("Scheiferla, „Schäufele“).

Nachtleben

Die kulturelle Infrastruktur Nürnbergs ist mit anderen Großstädten vergleichbar und weist besondere Highlights auf. Ein Schwerpunkt des Nachtlebens findet sich in Altstadt, jedoch nicht so konzentriert wie z. B. in den Nachbarstädten Fürth und Erlangen. In der Weisgerbergasse findet sich eine Vielzahl von Kneipen gesäumt von mittelalterlichen Fachwerkhäusern. Deutschlands größtes Kinocenter, das Cinecitta, mit Europas größtem Imax-Kino ist nicht zuletzt durch seine großen Cafebereich ein beliebter Treffpunkt. Neben Kinocentern gibt es eine Reihe Programmkinos, Diskotheken (u. a. legt DJane Marusha in Nürnberg auf), Bars und Kneipen sowie Konzerthäuser.

Im Bereich der alternativen Kultur hatte Nürnberg zwei Jahrzehnte mit dem selbstverwalteten Kommunikationszentrum Komm ein herausragendes Beispiel in diesem Bereich, vergleichbar mit der Roten Flora in Hamburg. Unter der CSU-Regierung (1996-2002) wurde die Selbstverwaltung jedoch abgeschafft. Im heutigen K4 finden heute normale Ausstellungen, Lesungen und Konzerte statt. In den Stadtteilen verfügt Nürnberg über ein gutes Netz an Kulturläden.

Persönlichkeiten

Siehe Liste der Ehrenbürger von Nürnberg und Söhne und Töchter der Stadt Nürnberg

Literatur

  • Nürnberg, in: Meyers Konversationslexikon, 4.Aufl. 1888-90, Bd.12, S.282.
  • Michael Diefenbacher, Rudolf Endres (Hsg.): Stadtlexikon Nürnberg, Verlag W. Tümmels, Nürnberg, 2. verb. Aufl. 2000; auch online bei http://www.stadtarchiv.nuernberg.de/Lexikon.htm#Lexikon als Internetdatenbank.
  • Bayerisches Städtebuch; Band V 1. Teilband Unter-, Mittel- und Oberfranken aus „Deutsches Städtebuch. Handbuch städtischer Geschichte“ – Im Auftrage der Arbeitsgemeinschaft der historischen Kommissionen und mit Unterstützung des Deutschen Städtetages, des Deutschen Städtebundes und des Deutschen Gemeindetages, hrsg. von Erich Keyser, Stuttgart, 1971
  • Christoph von Imhoff: Berühmte Nürnberger aus neun Jahrhunderten, Edelmann, Nürnberg, 2000, ISBN 3-8719-1088-0
  • Martin Schieber: Nürnberg - Eine illustrierte Geschichte der Stadt, Verlag C.H. Beck, München, 2000, ISBN 3-4064-6126-3
  • Herbert Maas: Nürnberg - Geschichte und Geschichten, Edelmann, Nürnberg, 2001, ISBN 3-8719-1032-5
  • Eugen Kusch: Nürnberg - Lebensbild einer Stadt, Verlag Nürnberger Presse, Nürnberg, 1989, ISBN 3-9207-0179-8
  • Helmut Beer u. a.: Nürnberg zu Fuß, 20 Stadtteilrundgänge durch Geschichte und Gegenwart (mit Fürth und Erlangen), VSA-Verlag Hamburg, 1988 ISBN 3-87975-452-7
  • Barbara Fürst (Hsg.): Nürnberg in alten und neuen Reisebeschreibungen, Droste Verlag Düsseldorf, 1990 ISBN 3-7700-0888-X
  • Ralf Nestmeyer: "Nürnberg, Fürth, Erlangen. Ein Reisehandbuch", Michael-Müller-Verlag, Erlangen, 2005 ISBN 3-89953-191-4
Commons: Nuremberg – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien