Schönstattbewegung

spirituelle Bewegung in der katholischen Kirche
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Schönstatt

1. Wallfahrtsort bei Koblenz

2. Internationale geistige Erneuerungsbewegung in der [[R%F6misch-katholische_Kirche|katholischen Kirche]]

Gründung
Der Gründer der internationalen Schönstatt-Bewegung Pater Josef Kentenich war Spiritual in einem Jungen-Internat am Ort Schönstatt bei Vallendar/Koblenz und war als solcher mit der Aufgabe der seelischen Begleitung und Unterstützung der Halbwüchsigen betraut. In dieser Aufgabe erkannte er, dass die Kirche seiner Zeit aus unzähligen Formen, Regeln und Traditionen bestand, jedoch im Leben und den Herzen der Menschen oft kaum mehr als eine lästige Pflicht war.

Im Ansinnen den christlichen Glauben wieder mit dem alltäglichen Lebensvollzug ein Einklang zu bringen, schloss er interessierte junge Männer des Internates am 18.10.1914 zu einer Gruppe zusammen, in der die Erneuerung des [[R%F6misch-katholische_Kirche|katholischen]] Glaubens (weniger von der theoretischen Seite, als viel mehr durch Beobachten des Lebens) thematisiert wurde.

Zentrale Themen dabei waren:

  • Der psychologische Zugang zur eigenen individuellen Persönlichkeit und die daraus erstehenden Ansatzpunkte für einen persönlichen Glauben.
  • Die Betonung der Gemeinschaft
  • Das Ausrichten des Lebens an Idealen (sowohl persönlich, als auch für eine ganze Gruppe). Solche Ideale können formulierte Ziele oder Eigenschaften sein, aber auch Vorbilder. In diesem Zusammenhang nimmt Maria eine besondere Stellung ein.

Ausbreitung:
Durch den Ausbruch des ersten Weltkrieges wurden die jungen Männer des Internates als Soldaten einberufen, verbreiteten ihre Ideen unter ihren Kameraden und fanden schnell Anhänger. Schnell schlossen sich auch Frauen der Bewegung an. Binnen zweier Jahrzehnte war die Schönstatt-Bewegung vielerorts innerhalb der [[R%F6misch-katholische_Kirche|katholischen Kirche]] Deutschlands präsent. Pater Kentenich hielt in dieser Zeit viele Exerzitien, Vorträge und Tagungen.

Probleme im 3. Reich:
Die Machthaber im dritten Reich erkannten, dass die Schönstatt-Bewegung den nazionalsozialistischen Idealen zuwiderlief. So verboten sie die Schönstatt-Bewegung und verschleppten Josef Kentenich ins KZ Dachau. Dieser arbeitete dort in der Gefangenschaft heimlich weiter. Ehemalige Lager-Insassen verbreiteten Schönstatt-Bewegung nach dem Krieg in vielen anderen Ländern der Erde.

Mißverständnisse mit der Kirche:
In den 50er Jahren des 20.Jahrhunderts kam es zu Auseinandersetzungen mit Amtsträgern der [[R%F6misch-katholische_Kirche|katholischen Kirche]], die der Bewegung kritisch gegenüberstanden. So wurde Kentenich von seinem Werk getrennt und in die USA geschickt. Da er sich nicht als Ankläger oder Bekämpfer sondern als Erneuerer und Freund der Kirche sah, gehorchte er, bis das zweite Vatikanische Konzil 1965 seine Ideen bestätigte und Papst Paul VI ihn rehabilitierte.

Heutige Ausbreitung:
Die Schönstatt-Bewegung ist heute in vielen Ländern der Erde verbreitet, genannt seien neben Deutschland die südamerikanischen Staaten, Indien, etc. Innerhalb der Bewegung sind zahlreiche Gruppierungen entstanden, in denen sich Menschen teilweise zu engeren Gemeinschaften zusammenschliessen. So gibt existiert ein breites Spektrum von unverbindlichen Zusammenkünften bis zu Säkularinstituten. Rechnet man alle Menschen mit ein, die sich in irgendeiner Form der Bewegung angeschlossen haben, übersteigt international die Anzahl die Millionengrenze.

Inhaltliche Schwerpunke:
Zentrale Themen sind die oben genannten Ideen, mit denen Josef Kentenich 1914 die Bewegung ins Leben rief: christliche Persönlichkeitsbildung, Orientierung an Idealen (in diesem Zusammenhang z.B. Marienverehrung), Pflege der Gemeinschaft.
Methodisch treffen sich Menschen zum Austausch in regelmäßigen Gruppentreffen oder auf Tagungen in denen die genannten Themen konkretisiert werden.


Weblink:
http://www.schoenstatt.de