His Dark Materials ist eine Roman-Trilogie des Autors Philip Pullman, bestehend aus Northern Lights (1995) (dt. Der goldene Kompass, The Golden Compass in den USA), The Subtle Knife (1997) (dt. Das magische Messer) und The Amber Spyglass (2000) (dt. Das Bernstein-Teleskop). Eine deutsche Übersetzung des Trilogietitels existiert nicht.
Die auch viele Erwachsene ansprechende Jugendromanreihe beschreibt die Abenteuer des Mädchens Lyra, das aus einer zu unserer Welt parallelen Welt stammt, und des Jungen Will, der in unserer Welt geboren wurde. Pullman vermischt phantastische Realitäten mit der menschlichen Wirklichkeit, mit wissenschaftlichen Erkenntnissen, mit Religion und Schamanismus. Ausgangspunkt ist eine dem Steampunk ähnelnde viktorianische Kulisse, welches in Lyras eigener, sehr von einer strengen Kirche dominierten Welt den Hintergrund bildet. Thema der Trilogie ist das Erwachsenwerden, Erkenntnis und Verantwortung. Das Werk hat einen religiösen Grundton mit einer deutlichen antiklerikalen Haltung und war vom Autor bewusst als Gegensatz zur Reihe Die Chroniken von Narnia, verfasst von C. S. Lewis, konzipiert. Die Trilogie wurde von kirchlichen Gruppen und Medien scharf kritisiert.
Der Titel His Dark Materials wurde aus John Miltons Paradise Lost entnommen, das Pullman auch eine große Inspiration war. Dieser sagte, er wolle die Geschichte umdrehen und bedauert, dass dieses Werk in Englands Schulen und Universitäten kaum noch gelesen wird. In der Einleitung der englischen Ausgabe zitiert Pullman einen Kommentar William Blakes über Paradise Lost, welcher impliziert, dass Milton auf der Seite des Teufels ist ohne es zu wissen: “The reason Milton wrote in fetters when he wrote of Angels & God, and at liberty when of Devils & Hell, is because he was a true Poet and of the Devil's party without knowing it.“ (William Blake)
Unter der Regie von Chris Weitz entstand eine Verfilmung des ersten Teil "Der goldene Kompass" durch New Line Cinema. Der Film, in dem Nicole Kidman (als Mrs. Coulter) und Daniel Craig (Lord Asriel) die wichtigsten Erwachsenenrollen übernahmen, kam am 6. Dezember 2007 in die deutschen Kinos.
Inhalt
Lyra macht sich auf zu ergründen, welche Bedeutung der kosmische "Staub" für die Menschen hat. Sie bereist dabei zunächst ihre Welt, dann unsere und schließlich mehrere Parallel-Welten.
Der Goldene Kompass (erstes Buch)
- Hauptartikel: Der Goldene Kompass (Buch)
Der erste Band spielt in Lyras Welt. Diese lebt mit ihrem Dæmonen Pantalaimon im Jordan College in Oxford. Als ihr Freund Roger verschwindet, begibt sie sich auf eine Reise in die Arktis, um diesen zu retten und ihr Schicksal zu erfüllen. Der "Goldene Kompass" ist ein Alethiometer, ein Instrument, das dem Menschen, der es lesen kann, immer die Wahrheit sagt. Lyra besitzt die Gabe, es zu lesen, und benutzt es, um auf ihrer schwierigen Reise weiter voranzukommen.
Das Magische Messer (zweites Buch)
- Hauptartikel: Das Magische Messer (Buch)
Im zweiten Band der Trilogie geht es um den Jungen Will, der wahrscheinlich aus unserer Welt stammt. Er macht sich auf den Weg, seinen verschollenen Vater zu finden. Zufällig entdeckt er eine Art Fenster, durch das er in eine andere Welt gelangt und dort auf Lyra trifft. Die Stadt, in der sich die beiden nun befinden, Cittàgazze, ist fast leer. Alle Erwachsenen sind in die Berge geflüchtet, da sich in Ci'gazze aufhaltende, geisterhafte Gebilde die Erwachsenen anfallen und deren Dæmonen vernichten. Die Kinder können von diesen Geistern nicht gesehen werden und sind daher vor ihnen sicher. Die Geister lauern ihnen aber bereits auf und warten auf den Augenblick ihres Erwachsenwerdens. In einem Kampf gewinnt Will das Magische Messer (er verliert dabei zwei Finger, was ihn zum „Träger des Messers“ macht) und kann damit in andere Welten eindringen. Die Suche nach seinem Vater geht weiter. Lyra begleitet ihn dabei.
Das Bernstein-Teleskop (drittes Buch)
- Hauptartikel: Das Bernstein-Teleskop (Buch)
Im dritten Band reisen Will und Lyra mit Hilfe des Magischen Messers in viele Welten auf der Suche nach der Welt der Toten. Dort will Lyra ihren Freund Roger wiedertreffen und ihn um Verzeihung bitten. Währenddessen versammelt Lord Asriel die größte Armee mit Freiwilligen aus allen verschiedenen Welten, um damit den Kampf gegen den Allmächtigen selbst zu beginnen und die Republik des Himmels zu gründen...
Begriffserklärungen
Alethiometer
Ein Alethiometer (auch goldener Kompass genannt) (gr. aletheia = "Wahrheit, Wirklichkeit" und metron = "Maß, -messer"), ist eine Taschenuhr-ähnliche Vorrichtung mit Zeigern und 36 am Rand umlaufenden Symbolen, das bei richtiger Bedienung Antworten auf beliebige Fragen gibt. Dazu stellt man die drei Zeiger mit Hilfe der Rädchen wie bei einer Uhr auf die bestimmten Zeichen und konzentriert sich auf seine Frage. Der vierte Zeiger läuft nun mehrmals im Kreis und bleibt bei den Symbolen stehen, die auf die Antwort hinweisen. So steht eine Biene unter anderem für Fleiß. Da es jedoch viele Bedeutungsebenen für jedes Zeichen gibt, bedarf es viel Übung, um sie richtig deuten zu können. Alethiometristen müssen dazu in der Regel Nachschlagewerke benutzen, Lyra jedoch hat die Gabe, das Alethiometer instinktiv in einer Art Trance zu verstehen. Später in der Trilogie hat sie sogar die Begabung, "Stimmungen" des Alethiometers zu spüren, wenn sie beispielsweise zu persönliche Fragen über ihren Freund Will an das Alethiometer stellt. Da nur sechs dieser Alethiometer hergestellt wurden, sind sie sehr wertvolle Instrumente.
Magisches Messer
Das magische Messer (auch Æsahættr oder Gottesvernichter genannt) wurde vor ca. 300 Jahren erschaffen und ist ein etwa 20 cm langer Dolch mit einer zweischneidigen Klinge. Die eine Seite schneidet ohne Widerstand durch jedes Material, mit der anderen Seite kann man einerseits Fenster in andere parallele Welten öffnen, andererseits solche Fenster auch wieder verschließen. Es gibt nur einen Träger, der das Messer richtig benutzen kann. Das Messer selbst erwählt ihn, und als Zeichen verliert er zwei Finger der linken Hand. Die Benutzung des Messers hat zwei Katastrophen ausgelöst: Zum einen entsteht bei jedem Schnitt in eine andere Realität ein Gespensterwesen, das sich von „Staub“ nährt und den Menschen ihren Dæmon nimmt, so dass sie antriebslos und wie tot werden. Zum anderen entweicht durch nicht wieder verschlossene Risse der „Staub“, von dem alles Bewusstsein und jeder Lebenstrieb abhängig sind.
Bernsteinteleskop
Das Bernsteinteleskop wird von Dr. Mary Malone, einer Wissenschaftlerin aus Wills Welt, gebaut. Es besteht aus zwei geschliffenen Harzplatten, die mit Öl eingerieben wurden und in einem bestimmten Abstand (Handbreite) zueinander befestigt wurden. Das Öl erhält Mary aus den Samenkapseln einiger Bäume, die in der Welt der Mulefa (ein weiteres Volk einer Parallelwelt) vorkommen. Mit Hilfe dieses Teleskops kann sie genauso wie die Mulefa den Staub sehen.
Staub
Staub (in Wills Welt auch 'Schatten' oder 'Dunkle Materie' genannt und bei den Mulefa als 'Sraf' bekannt) ist ein Phänomen, das überall auftritt, wo bewusst handelndes Leben wirksam ist; er scheint kosmische Ausmaße zu haben und ist mit Intelligenz und Geschlechtsreife verbunden. Er gibt die Antworten auf alle Fragen und tritt auch in Form der Engel auf, auf die Lyra im dritten Buch trifft. Er steuert das Alethiometer, aber auch andere Werkzeuge übergeordneten Bewusstseins, z.B. das chinesische Orakel I Ging oder besondere Computervorgänge. Auf Fotos, die mit einer speziellen Emulsion entwickelt wurden, kann man den Staub sichtbar machen, ebenso wie durch das 'Bernsteinteleskop', das mit einem bestimmten Öl eingerieben wurde. Interessant ist die Tatsache, dass der Staub in der Umgebung von Kindern nicht zu sehen ist. Erst ab der Pubertät sammelt sich der Staub um die Menschen. Dieses Verhalten von Staub wollen Mrs. Coulter, Lord Asriel und zahlreiche Wissenschaftler erforschen.
Wesen und Gattungen
Physische Wesen
(Dies ist nur eine Auswahl)
Dæmonen
In Lyras Welt hat jeder Mensch einen sichtbaren Dæmonen, einen sprechenden ständigen Begleiter und Freund in Tiergestalt. Dieser ist Teil seines Menschen und mit diesem so verbunden, dass er sich nie von ihm entfernt. Ein solcher Mensch ohne Dæmonen gilt in Lyras Welt als ein Schatten seiner selbst, ein Monstrum und lebender Toter. Selten sind ein Mensch und sein Dæmon des gleichen Geschlechts. Solange die Menschen noch nicht erwachsen sind, können ihre Dæmonen die Gestalt wandeln. Mit Eintritt der Pubertät nehmen sie eine feste Form an; die bleibende Tierart deutet immer auch auf den Charakter des Menschen hin. So tritt der Dæmon eines Dienstboten meist in Gestalt eines Hundes auf. Es ist tabu, den Dæmonen eines anderen Menschen zu berühren, wenn auch die Dæmonen selbst sich ohne Scheu einander nähern können. Auch in den anderen Welten gibt es Repräsentanzen des Menschen, die den Dæmonen entsprechen, nur sind sie nicht unbedingt sichtbar.
Gypter
Die Gypter sind eine Art „Zigeunervolk“ in Lyras Welt, das auf Schiffen, Hausbooten und Kähnen die Flüsse, Seen und Sümpfe rings um London bewohnt. Sie sind in Clans unterteilt, werden aber durch einen höhergestellten Ältestenrat und ihren Fürsten John Faa regiert.
Panserbjørne
Die Panserbjørne sind ein Volk von sprechenden Eisbären, die im hohen Norden leben. Sie sind auf allen vier Beinen etwa zwei Meter groß und tragen Rüstungen, die sie sich aus Himmelseisen schmieden. Sie sind sehr geschickt im Umgang mit Metallen, da sie Hände mit Daumen wie Menschen haben, und können trotz ihrer Größe mit sehr viel Feingefühl in den langen Krallen Dinge bearbeiten. Außerdem lassen sie sich von Menschen nicht täuschen. Ein Panserbjørn merkt sofort, ob ein Mensch ihn wirklich mit einer Waffe treffen will oder nicht, und bleibt demnach ruhig sitzen oder blockt den Schlag ab. Das findet Lyra heraus, die sich mit dem Bären Iorek Byrnison, dem späteren König der Panserbjørne, anfreundet. Der Grund, weshalb Lyra den König der Bären Iofur Raknison täuschen konnte lag darin, dass dieser menschlich sein wollte.
Hexen
Hexen gibt es nicht nur in Lyras Welt, sondern auch in einigen Parallelwelten. Hexen sind weiblich. Sie sind verschiedenen Clans zugehörig und fliegen auf Zweigen der Wolkenkiefer durch die Luft. Im Vergleich zu normalen Menschen wird den Hexen nie kalt, weshalb sie immer mit leichter, meist schwarzer Kleidung aus Seide fliegen. Sie können 800 Jahre alt werden. Neben schamanischen Fähigkeiten besitzen sie die Gabe, sich in der Wahrnehmung naher Menschen unsichtbar zu machen. Sie können über weite Entfernungen von ihren Dæmonen getrennt sein. Als Lyra und Will die Totenwelt betreten, müssen sie ihren Dæmonen unter großem Leiden hinter sich lassen; eine Initiation, die auch die Hexen durchmachen, ehe sie zur Hexe werden. Eine bekannte Hexe, die Anführerin eines Clans ist und Lyra in ihren Abenteuern unterstützt, ist Serafina Pekkala.
Mulefa
Die Mulefa sind ein friedliebendes, 30.000 Jahre altes Volk aus der Parallelwelt, in die Dr. Malone gelangt, um den „Staub“ mit Hilfe des Bernsteinteleskops zu erforschen. Sie begegnet den Mulefa, lernt ihre Sprache und lebt eine Zeit lang bei ihnen. Dabei erkennt sie, dass die Mulefa als erste Spezies überhaupt in Symbiose mit dem „Staub“ und der gesamten Natur lebten und leben. Der Körperbau unterscheidet sich erheblich von dem des Menschen: Sie sind etwa so groß wie Ponys, haben ein graues Fell, aber keine Wirbelsäule. Ihre Körperform ist, wie bei allen Spezies in dieser Welt, auf die Rombenform ausgerichtet. Die Vorder- und Hinterläufe haben eine große sehr gepflegte Kralle ausgebildet, welche die Mulefa in die Mitte von kreisrunden Baumsamen stecken und diese dann wie Räder benutzen. Dabei stoßen sie sich mit den Seitenläufen ab. Sie benutzen alte erkaltete Vulkanflüsse als Straßen. Außerdem sind sie handwerklich sehr begabt (knüpfen Netze fürs Fischen - obwohl sie wasserscheu sind -, betreiben Ackerbau und Viehzucht, töpfern, schnitzen und bauen einfache Hütten aus Lehm); zur Hilfe nehmen sie dafür ihren kräftig ausgeprägten Rüssel. Dieser wird auch für die Sprache - akustisch wie gestisch - benutzt. Die Mulefa leben mit den Bäumen in Symbiose, da sie deren Samenkapseln nutzen und dadurch die Kapseln zu Vermehrung der Bäume sich erst öffnen. Der „Staub“ bestäubt die Samenkapseln, die die Mulefa wiederum an ihre Krallen stecken. Somit gelangt der Staub in die Mulefa, und sie erlangen so Bewusstsein.
Gallivespiere
Gallivespiere sind ca. handbreit hohe Wesen, mit einer Lebenserwartung von nur 9 Menschenjahren. An ihren Füßen tragen sie giftige Dornen, mit denen sie ein Wesen entweder nur betäuben oder sofort töten können. Ihr Volk ist aufgeteilt in Adelsfamilien. Sie reiten auf großen Libellen, wobei jede Familie ihre eigenen Libellen züchtet. Diese Libellen haben dann die Farbe der jeweiligen Familie (ähnlich der Wappenausrichtung im Mittelalter). Gallivespiere stehen größtenteils auf der Seite Lord Asriels und dienen ihm als Spione (sie werden in ihren eigenen Welt durch die dortigen Menschen verfolgt), da sie durch ihre Größe sehr unauffällig sind. Über einen Bogen und einen Resonanzstein können sie über sehr weite Entfernungen miteinander kommunizieren. Als Will Lyra wiedergefunden hat und er sie ohne Hilfe zu befreien versucht, schickt ihm Lord Asriel zwei Gallivespiere zu Hilfe, Chevalier Tialys und Lady Salmakia. Diese begleiten Will und Lyra bis in die Welt der Toten und retten ihnen mehrfach das Leben, obwohl Will beiden sehr misstraut.
Klippenalpe
Klippenalpe sind aasfressende Wesen von niederer Intelligenz und nur eingeschränktem Sprachschatz, verstehen aber die Sprache der Tiere. Sie besitzen hautbespannte Flügel und können Aas schon aus weiter Entfernung riechen. Ihre Behausungen gleichen eher Nestern und liegen auf Bergrücken oder Felsvorsprüngen in großen Höhen. Klippenalpe haben eine Vorliebe für Fuchsfleisch. Ihr Futterneid geht sogar so weit, dass sie eigene Artgenossen töten.
Harpyien
Harpyien sind geflügelte sphinxähnliche Wesen mit Frauengesichtern. Sie bewachen die Insel der Toten, die Ödnis. Nur vor Wills Messer haben sie Angst. Sie entlarven jedes Wesen, da sie in ihr Innerstes sehen können und erkennen, wenn jemand lügt. Sie zerren jeden negativen Gedanken ans Tageslicht. Erst Lyra und Will gelingt es, sie durch einen Handel aus ihrer destruktiven Energie hinauszuheben: Die Harpyien zeigen beiden den Weg aus der Totenwelt, und diese erzählen ihnen dafür ihre Lebensgeschichte. Später werden sie die Toten aus der Welt begleiten, die ihnen ihr Leben in Form einer Erzählung schenken. Eine der Harpyien nennt sich „Niemand“; Lyra gibt ihr den Namen „Sanfter Flügel“, nachdem diese Lyra das Leben rettet.
Energie- und Geistwesen
Engel
Engel sind Wesen, die ursprünglich aus dem „Staub“ entstanden sind. Sie unterteilen sich in zwei Gruppen - die Engel des Allmächtigen und die abtrünnigen, gefallenen Engel, die auf der Seite von Lord Asriel kämpfen. In beiden Gruppen gibt es eine hierarchische Ordnung - sehr starke Engel, die aus sich heraus durch den Staub leuchten, und Engel, die kaum wahrzunehmen und eher im Zwielicht erkennbar sind. Engel entstammen allen Welten und sprechen alle Sprachen. Unter Anstrengung können Engel Formen anderer Wesen annehmen. Auch Engel sind sterblich. Zwei Engel der unteren Kategorie, Balthamos und Baruch, begleiten im Auftrag Lord Asriels Will auf der Suche nach Lyra.
Geister
Geister sind die Seelen der Verstorbenen, die in der Welt der Toten verbleiben müssen. Sie beginnen ihr Leben zu vergessen und suchen ihre Dæmonen, die sich wieder in „Staub“ verwandelt haben. Erst Will und Lyra schaffen ein Fenster in die Welt der Mulefa, durch das die Geister in die Welt der Lebenden zurückkehren können und sich mit dem „Staub“ vereinigen.
Der Tod
Jedes Wesen wird Zeit seines Lebens von seinem ihm eigenen Tod begleitet. Wenn der Tod sichtbar ist, erscheint er als aschgrauer scheuer Schatten, der ständig dem Blick entweicht, ein nahezu unsichtbarer Mitbewohner des Haushalts. Lyra und Will sehen die Tode der Menschen erstmals in der Welt der Verstorbenen. Lyra und Will müssen ihren Tod finden, damit sie auf die Insel der Geister gelangen können. Er weist ihnen den Weg über den See und führt sie zum Fährmann.hallo du und so wie gehts? ist das hir ein chatt?
Gespenster
Gespenster sind Wesen, die entstehen, wenn jemand ein Fenster oder einen Riss von einer Welt in eine andere öffnet. Sie zehren von den Dæmonen der erwachsenen Menschen. Kinder können Gespenster im Gegensatz zu den Erwachsenen nicht sehen und werden von diesen nicht angegriffen, was damit zu tun hat, dass Kinder noch keinen Staub um sich sammeln. Nur mit dem magischen Messer Æsahættr oder von Geistern können Gespenster vernichtet werden.
Die wichtigsten Figuren
Lyra (Listenreich) Belacqua ist ein wildes, blondes, 12-jähriges Mädchen, das im Jordan College in dem Oxford ihrer Welt aufwächst. Sie weiß nicht, dass ihre Eltern Lord Asriel und Mrs. Coulter sind, sondern glaubt, eine Waise zu sein. Sie ist besonders stolz darauf, sich komplexe Geschichten ausdenken zu können, die ihr schon viele Male aus einer Klemme halfen. Wegen dieser Eigenschaft wird ihr von dem Bären Iorek Byrnison der Name „Lyra Listenreich“ verliehen, nachdem es ihr gelungen ist, den Emporkömmling Iofur Raknison mit einer Lüge aus der Reserve zu locken. Ihr ständiger Begleiter ist ihr Dæmon Pantalaimon, der meistens in seiner Lieblingsgestalt als Hermelin auftritt. Seine endgültige Form ist am Ende die eines Baummarders. Lyra hat eine natürliche Begabung, das Alethiometer ohne Hilfsmittel zu verstehen. Lyra und Will haben eine Bestimmung, von der sie nichts ahnen.
Will Parry ist ein sensibler aber zäher, moralisch denkender 12-jähriger Junge aus unserer Welt, der Träger des magischen Messers ist. Er ist ernst und selbständig, da er sich viele Jahre um seine geistig kranke Mutter kümmern musste und dies vor den Behörden verheimlicht hat. Er ist für sein Alter sehr stark und weiß sich unauffällig zu verhalten. Gegen Ende des Abenteuers entdeckt er den Namen und die Gestalt seines Dæmons. Sie heißt Kirjava und ist eine Katze.
John Parry alias Dr. Stan Grumman bzw. Jopari ist Wills verschollener Vater, ein ehemaliger Soldat, Forschungsreisender und später Schamane. Er stammt aus unserer Welt und entdeckte auf einer Forschungsreise ins Beringland im Schneesturm unbeabsichtigt einen Durchgang in Lyras Welt. Er fand seinen Dæmonen Sayan Kötör, einen Fischadler und bereiste die ihm fremde Welt. Als er nicht zurück konnte, nahm er den Namen Grumman an. Er erforschte den „Staub“ und fand Hinweise auf das Magische Messer, seine Funktion und Macht. Ebenso fand er am eigenen Leib heraus, dass jedes Wesen nur in seiner eigenen Welt überleben kann - er wurde schwer krank und leidet seither unter einer Herzkrankheit. Seinen Sohn findet er erst kurz vor seinem Tod und erkennt ihn als Träger des Messers. Er stirbt im Moment der Erkenntnis, dass er seinen Sohn vor sich hat. Eine von ihm zurückgewiesene Hexe tötet ihn mit einem Pfeil - er war seiner Frau, Wills Mutter, immer treu geblieben. Als Geist kehrt er mit Will aus der Welt der Toten zurück und kämpft mit Lee Scoresby gegen die Gespenster, um Will, Lyra und deren Dæmonen zu retten.
Lord Asriel Belacqua ist der Vater von Lyra, den sie von kleinauf als Onkel kannte. Er ist ein charismatischer, selbstüberzeugter, aristokratisch auftretender Mensch, von Größenwahn beseelt. Auf der Suche nach dem mysteriösen „Staub“ schlägt er einen Riss in unsere Welt, die diese mit vielen anderen verbindet. Sein Traum ist es, die Republik des Himmels zu gründen und die höchste Autorität (also Gott) zu stürzen. Er baut sich eine große Armee mit den verschiedensten Wesen aus den nun miteinander verbundenen Welten auf. Am Ende opfert er sich selbst, gemeinsam mit Mrs. Coulter, um den Regenten Metatron zu stürzen. Sein Dæmon ist eine Schneeleopardin mit dem Namen Stelmaria.
Mrs. Marisa Coulter ist eine sehr schöne, einnehmende, leidenschaftliche, aber kühl denkende Frau, die es versteht, andere Menschen zu ihrem Nutzen zu manipulieren. Sie ist Lord Asriels Geliebte und Gegenspielerin und die Mutter von Lyra. Sie unterstützt das Magisterium darin, Kinder, die für die Erforschung der Natur des „Staubes“ gebraucht werden, zu entführen. Später entführt sie auch Lyra, mit dem Ziel, diese zu beschützen. Gleichzeitig setzt sie alles daran, um Lyra von ihrer Bestimmung abzuhalten. Im Verlauf der Geschichte wechselt sie die Seiten zwischen der „Autorität“ und Lord Asriels Republik. Zeitweise ist sie als Doppelspionin tätig, nur um ihr eigenes Wohl und das ihrer Tochter bedacht. Ihr Dæmon, der nie mit dem Namen genannt wird, ist ein grausamer Affe mit goldenem Fell.
Dr. Mary Malone ist eine Wissenschaftlerin und ehemalige Nonne aus unserer Welt, die den „Staub“ (in unserer Welt „Dunkle Materie“ genannt) erforscht. Durch ein Fenster zwischen den Welten gelangt sie in die Welt der „Mulefa“, lebt sich dort ein und baut ein Bernsteinteleskop, durch das sie den „Staub“ sehen kann. In der Liebesgeschichte zwischen Lyra und Will übernimmt sie die Rolle der Versucherin, der paradiesischen Schlange. Sie erzählt ihnen von einer vergangenen Liebe aus ihrem Leben und trägt so dazu bei, dass Lyra und Will zueinander finden. Um dies zu verhindern, will die Macht des Magisteriums sie ermorden lassen. Schließlich entdeckt sie, dass sie einen Dæmonen in Gestalt einer Alpendohle hat (das ist die Gestalt, die Luzifer annahm, als er in „Paradise Lost“ den Garten Eden betrat).
Iorek Byrnison ist ein riesiger Panserbjørn, ein gepanzerter Eisbär, der mit Lyras Hilfe seine Rüstung, seine Würde und seine Stellung als König über die Panserbjørne zurückgewinnt. Anerkennend nennt er sie „Lyra Listenreich“, da es ihr als erstem Menschen gelang, einen Panserbjørn zu täuschen. Als das Magische Messer zerbricht, ist er zur Stelle und schmiedet es neu, da sich Panserbjørne hervorragend mit Metallen und der Schmiedekunst auskennen. Als machtvoller Krieger schließt er sich dem Kampf gegen die Autorität an, um Lyra und Will zu beschützen.
John Faa (Fürst) und Farder Coram (der Älteste und Weise) sind Führer der Gemeinschaft der Gypter. Als Kinder der Gypter vom Magisterium in den Norden verschleppt werden, um an ihnen Experimente durchzuführen, riskieren sie eine Rettungsaktion, in der die Kinder befreit werden. Auch Ma Costa, Lyras Amme, gehört diesem Volk an.
Lee Scoresby ist ein texanischer Aeronaut, der einen Ballon für Lyra und die Gypter in den Norden fährt. Er ist ebenso ein Freund von Iorek Byrnison und hilft Lyra in einigen ihrer Abenteuer. Sein Dæmon Hester hat die Gestalt eines Hasen. Er findet Wills Vater und opfert sich für ihn. Als Geist, von Will und Lyra aus der Welt der Toten befreit, kämpft er an der Seite Lord Asriels gegen die Gespenster.
Serafina Pekkala ist die schöne Königin eines Hexenclans. Wie bei allen Hexen kann ihr Gänsedæmon Kaisa sich sehr viel weiter von ihr entfernen als die Dæmonen normaler Menschen. Auch sie und ihr Clan unterstützen den Kampf an Lyras Seite, da sie durch eine Prophezeiung von Lyras Bestimmung wissen. Farder Coram rettete ihr einst das Leben. Sie verliebten sich ineinander und bekamen einen Sohn, der allerdings sehr jung an einer Krankheit starb.
Balthamos und Baruch sind zwei Engel niedrigen Ranges. Sie finden Will, nachdem Lyra von ihrer Mutter verschleppt wurde, und wollen ihn und sein Magisches Messer zu Lord Asriel bringen, um in dessen Gunst zu steigen. Beide kennen sich schon mehrere hundert Jahre und können nur schwer ohne einander leben. Als sie sich trennen müssen, spüren sie jeden Schmerz des anderen, und Balthamos bricht zusammen, als Baruch in Erfüllung seines Auftrages stirbt. Balthamos begleitet Will und rettet schließlich Will und Lyra das Leben. Balthamos war zu Lebzeiten ein Mensch aus Lyras, Baruch ein Mensch aus Wills Welt.
Roger Parslow ist Lyras bester Freund und Küchenjunge am Jordan College. Seine Entführung und die Expedition zu seiner Rettung sind Auslöser für das Abenteuer, in das die Protagonisten aufbrechen. Die Energie, die durch seinen Tod freigesetzt wird, nutzt Lord Asriel, um einen immensen Riss zwischen den Welten zu öffnen, durch den Lyra und Lord Asriel auf der Suche nach dem Ursprungs des „Staubes“ eine Parallelwelt betreten. Aufgrund ihres starken Schuldgefühls an Rogers Tod reist Lyra in die Welt der Toten, um ihn um Verzeihung zu bitten und ihn zu befreien. Indem Lyra und Will das tun, ermöglichen sie die Befreiung aller Toten aus der Unterwelt und ihre Vermischung mit der Materie. Rogers Dæmon Salcilia nimmt meist die Gestalt eines Terriers an.