Christiane Maybach

deutsche Schauspielerin und Synchronsprecherin (1932–2006)
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Christiane Maybach (* 14. März 1932 in Berlin; † 12. April 2006 in Köln) war eine deutsche Schauspielerin, Synchronsprecherin und Kabarettistin.

Leben

Christiane Maybach wurde am 14. März 1932 in Berlin geboren.[1] Sie machte ihr Abitur und besuchte ab 1956 die Schauspielschule des Schillertheaters in Berlin. Anschließend studierte sie Ballett und engagierte sich unter anderem bei der Münchner Lach- und Schießgesellschaft am Schauspielhaus Zürich (1957 bis 1958) und unter Gustaf Gründgens am Schauspielhaus in Hamburg (1959). Seitdem war sie im Theater tätig und hatte mehrere Bühnenauftritte. Außerdem trat sie jahrzehntelang als Kabarettistin auf.

Später begann sie in Wien ihre Karriere als „Marilyn Monroe“, wo sie wegen ihrer Ähnlichkeit mit dem Sexsymbol der Fünfziger Jahre die ideale Besetzung für Rollen war, die Marilyn Monroe im Kino verkörpert hatten. In zumeist kleineren Rollen war sie auch in mehreren Filmen der Nachkriegszeit zu sehen, so in dem internationalen Streifen „Axel Munthe - Der Arzt von San Michele“ von 1962 neben O. W. Fischer und Renate Ewert. Später arbeitete Christiane Maybach in der Regie viel mit Rainer Werner Fassbinder, unter anderem in „Welt am Draht“, „Faustrecht der Freiheit“, „Berlin Alexanderplatz“, und „Satansbraten“. Außerdem machte sie sich als Chansonsängerin einen Namen.

Erste Seifenoper-Erfahrungen sammelte sie 1992 in der Rolle der Isabelle Bornat in „Gute Zeiten – Schlechte Zeiten“. Als Synchronsprecherin lieh sie ihre Stimme unter anderem Diane Fletcher („Macbeth“) und Stella Stevens („Girls! Girls! Girls!“). Ab Folge 1 der Daily-Soap „Unter Uns“ am 28. November 1994 war sie auf RTL als die Hausbesitzerin der Schillerallee 10, Margot Weigel, vor der Kamera zu sehen. Diese Rolle verkörperte sie bis zu ihrem letzten Airdate in dieser am 2. Dezember 2005.

In den 90er Jahren spielte sie an der Seite von Andreas Mannkopff, der auch das Buch schrieb und die Regie führte, und Barbara Schöne den Underground-Kult-Film: „Nie wieder Alkohol“, der unter anderem im Wilmersdorfer Szene-Lokal „Komma Melina“ am Fasanenplatz neben der Galerie Bremer von Rudolf van der Laak (gestorben 2006 in Berlin) gedreht wurde, wo einst Melina M und Gerome Castell regelmäßig auftraten. Der Film wurde damals spöttisch Harald Juhnke gewidmet.

Am 12. April 2006 erlag Christiane Maybach im Alter von 74 Jahren in ihrer Wohnung in Köln einem Krebsleiden. Zu Ehren der verstorbenen Schauspielerin wurde am 29. August 2006 eine Gedenkfolge von „Unter Uns“ ausgestrahlt. Christiane Maybach war begeisterte Porsche-Fahrerin. Zu ihren Hobbys gehörten Reisen und mit guten Freunden essen, und sie war eine leidenschaftliche Köchin. Sie wohnte zu einem in Köln und zum anderen in Berlin, war unverheiratet und kinderlos.

Filmografie

  • „Fanfaren der Liebe“ (1951)
  • „Ich hab' mein Herz in Heidelberg verloren“ (1952) als Rita, Studentin
  • Feuerwerk“ (1954) als Jasmine
  • „Heimatland“ (1955) als Lisa
  • „Ein Mann muß nicht immer schön sein“ (1956) als Otti Springfeldt
  • „Musikparade“ (1956) als Helga
  • „Das Glück liegt auf der Straße“ (1957) als Sylvia
  • „Das Mädchen ohne Pyjama“ (1957) als Marion Klenk
  • „Frauen sind für die Liebe da“ (1957) als Schütze Sabine
  • „Gruß und Kuß vom Tegernsee“ (1957) als Steffi
  • „Zwei Bayern im Harem“ (1957) als Bardame Cora im 'Moulin Rouge'
  • „Der lachende Vagabund“ (1958) als Diana
  • „Sehnsucht hat mich verführt“ (1958)
  • „Stefanie“ (1958) als Gabriele
  • „Wenn die Bombe platzt“ (1958) als Lilly
  • „Hoppla, jetzt kommt Eddie“ (1958)
  • „Die Nackte und der Satan“ (1959) als Stella, alias Lilly
  • „Heimat, deine Lieder“ (1959) als Beate, Pauls Verlobte
  • „Das kunstseidene Mädchen“ (1960) als Tilly Scherer
  • „Die Tausend Augen des Dr. Mabuse“ (1960) als Pretty Blonde
  • „Eine hübscher als die andere“ (1961) als Dorothee Liebig
  • Gestatten, mein Name ist Cox“ (1961)
  • „Küß mich Kätchen“ (1961)
  • „Axel Munthe - Der Arzt von San Michele“ (1962) als Paulette
  • „Escape from East Berlin“ (1962) als Frau Eckhardt
  • „Es war mir ein Vergnügen“ (1963) als Maria Rivaldi
  • „Das Haus auf dem Hügel“ (1964) als Marion, Bardame
  • „Der Spleen des George Riley“ (1965) als Miss Florence
  • „Der Marquis“ (1965) als Die Blonde
  • „Unser Mann aus Istanbul“ (1965) als Josette
  • Sherlock Holmes’ größter Fall“ („A Study in Terror“) (1965) als Polly Nichols
  • „Irrungen, Wirrungen“ (1966)
  • „Rembrandt 7 antwortet nicht“ (1966)
  • „Top Crack“ (1966)
  • „Weiße Haut auf schwarzem Markt“ (1969)
  • „Das Freudenhaus“ (1971) als Tilly
  • „Dollar“ (1971) als Helga
  • „Blutjung und liebeshungrig“ (1972) als Tante Lilofee
  • „Dem Täter auf der Spur - Kein Hafer für Nicolo“ (1972) als Simone Duval
  • „Im Auftrag von Madame“ (1972)
  • Alle Menschen werden Brüder“ (1973)
  • „Welt am Draht“ (1973) als Lady an der Bar
  • „Faustrecht der Freiheit“ (1975) als Hedwig
  • „Satansbraten“ (1976)
  • „Spiel der Verlierer“ (1978) als Frau Holle
  • „Schöner Gigolo, armer Gigolo“ (1979) als Gilda
  • „Berlin Alexanderplatz“ (1980) als Frau in der Absteige
  • „Rom ist in der kleinsten Hütte“ (1982)
  • „Die Unglaublichen Abenteuer des Guru Jakob“ (1983)
  • „Die Story“ (1984) als Verlegerin
  • „Das Wunder“ (1985)
  • „Die Gunst der Sterne“ (1988)
  • „Die Venusfalle“ (1988)
  • „Großstadtrevier“ - Dame in Not (1989)
  • „Der Landarzt“ - Herzensangelegenheiten (1992) als Frau Monk
  • „Gute Zeiten – Schlechte Zeiten“ (1992) als Isabelle Bornat
  • „Wolffs Revier“ - Wohnungstod (1992) als Käthe
  • "Nie wieder Alkohol" (1993) als alkoholgeplagte alternde Schönheit
  • „Unter Uns“ (1994-2006) als Margot Weigel
  • „Notaufnahme“ (1995)

Quellen

  1. SPIEGEL-Archiv Hamburg