Lac Saint-Jean

Stausee in Québec, Kanada
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Der lac Saint-Jean ist ein vergleichsweise seichter Kratersee in den laurentinischen Bergen der kanadischen Provinz Québec, etwa 160 Kilometer östlich des Sankt-Lorenz-Stromes gelegen, in den der Saguenay, der Abfluss des Lac Saint-Jean, nahe der alten Kolonialsiedlung Tadoussac mündet. Er bildet das Zentrum der Verwaltungsregion Saguenay-Lac-Saint-Jean.

Lac Saint-Jean
Satellitenaufnahme des Lac Saint-Jean

71.94640W 48.69243N

Geographische Lage Vorlage:Koordinate Text Artikel
Zuflüsse Ashuapmushuan, dMistassini, Peribonka, Des Aulnaies, Métabetchouan, Ouiatchouane
Abfluss Saguenay
Daten
Koordinaten Koordinaten fehlen! Hilf mit.
Fläche 1003 km²[1] dep1
Maximale Tiefe 63 m

Besonderheiten

Einschlagkratersee

Geographie und Klima

Ursprünglich durch den Einschlag eines Meteoriten von 2 Kilometern Durchmesser vor 350 Millionen Jahren im Zeitalter des Oberdevon entstanden, füllte sich die Region des Saguenay am Ende der letzten Eiszeit, vor etwa 11500 Jahren mit glaziärem Schmelzwasser. Erst nach dem Rückzug der Wassermassen ging die Verbindung zum Sankt-Lorenz-Strom und damit zum offenen Meer verloren und es bildete sich das Süßwasser führende Binnengewässer in der heutigen Erscheinungsform.

Mit seinen Ausdehnungen von 43,8 auf 24 Kilometern und seiner Uferlänge von 436 km ist der lac Saint-Jean das drittgrößte Binnengewässer des Québec nach dem lac Mistassini und dem lac à l'Eau Claire. Er wird von vielen kleineren Flüssen gespeist, die in der Mehrzahl im Norden der Region Saguenay-Lac-Saint-Jean entspringen, darunter auch der Péribonka, der den größten Zufluss des lac Saint-Jean darstellt. Am Rande des kanadischen Schildes gelegen, umgeben von glazial überformten, mittelhohen Bergen und seit dem Rückzug der Kältesteppen am Ende der letzten Eiszeit von borealem Wald umgeben, liegt der See in einer Zone feuchten Kontinentalklimas der effektiven Klimaklassifikation Dfb mit strengen Wintern und einer kurzen aber warmen Sommerperiode.

Namensgebung

Der ursprüngliche Name des lac Saint-Jean, die aus der Eingeborenensprache entstammende Bezeichnung Piékoagami (seichter Fluss), wurde später zu Ehren des Jesuitenpaters Jean de Quen verdrängt. Jean de Quen stieß bei seinen Erkundungen Neufrankreichs am 20. Mai 1647 als erster Europäer an die Ufer des lac Saint-Jean und errichtete sogleich eine Mission.

Natur

Aufgrund seiner historischen Verbindung zum offenen Meer und der allmählichen Rückentwicklung zu einem Binnengewässer, haben sich verschiedene Meeresarten allmählich an das Süßwasser angepaßt und sind heute noch im lac Saint-Jean beheimatet. Dazu gehören unter anderem eine Unterart des Süßwasserlachses (Salmo salar), der Dreistachliger Stichling (Gasterosteus aculeatus), der „(Atlantik) Tomcod“ (Microgadus tomcod), auch Frostfisch genannt, eine besondere Art des auf sandigen Böden beheimateten Strandhafers (Ammophila breveligulata), das goldene Heidekraut (Hudsonia tomentosa) und die Strand-Platterbse (Lathyrus maritimus).

Einzelnachweise

  1. []