Diathese (Linguistik)

Kategorie des Verbs in der Sprachwissenschaft
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 29. August 2003 um 15:29 Uhr durch Maha (Diskussion | Beiträge) (Neuer Artikel). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)

Die Diathese (griech.: 'Umsetzung') bezeichnet in der Sprachwissenschaft die Unterscheidung von Aktiv und Passiv (traditioneller Terminus Genus verbi). Neben den Kategorien Aktiv und Passiv gibt es in anderen Sprachen weitere Kategorien, die zu diesem Bereich gehören: Medium, Kausativ, Antikausativ, Reflexiv usw.

In allen Fällen geht es um die Veränderung des Verhältnisses zwischen dem Verb und seinen Mitspielern. So erfordert die Bedeutung eines Verbs z.B. einen handelnden Mitspieler und ein Objekt, an dem die Handlung ausgeübt wird: Das Verb werfen erfordert einen Werfer und ein geworfenes Objekt. Im merkmallosen Fall ist die handelnde Person das Subjekt des Satzes:

Sie wirft den Stein.

In diesem Fall liegt das Aktiv vor. Das Passiv wird gebildet, indem das Verb morphologisch verändert wird:

Der Stein wird geworfen.

Nun ist nicht mehr der Handelnde Subjekt, sondern das Objekt ist zum Subjekt geworden.