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Burgkloster (Lübeck)

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Das Burgkloster befindet sich im Norden der Lübecker Altstadt zwischen Burgtor und Koberg, es verbirgt sich hinter dem neugotischen ehemaligen Gerichtsgebäude in der Großen Burgstraße, (heute Landesamt für soziale Dienste). Das Burgkloster wurde 1227 gegründet. Sein ursprünglicher Name "Maria-Magdalenen-Kloster geht auf die siegreiche Schlacht von Bornhöved zurück. Diese Schlacht fand am 22. Juli statt, dem Maria-Magdalenen-Tag.

Der Haupteingang in der Straße "Hinter der Burg"
Innenhof

Geschichte

Als Dank für den Sieg, den die Lübecker auf die Hilfe der Heiligen zurückführten, ließ die Stadt in der bisher von den Dänen besetzten Burg das Kloster erbauen und übergab es dem Dominikanerorden.

Nach einer Brandzerstörung wurde das Kloster 1276 neu errichtet. Es wurde allerdings noch bis 1399 kleinere Umbauarbeiten durchgeführt. Mit der Einführung der Reformation 1531 wurde das Kloster aufgelöst. Im Gebäude wurde ein Armenhaus eingerichtet. Die dazugehörige Klosterkirche stürzte 1817 ein und wurde, da kein Geld für Sicherungsmaßnahmen vorhanden war, abgetragen. Immerhin rettete man nach den Protesten wegen der Verschleuderung des Inventar beim Abriss der Kirche des Johannisklosters 1806 die Glasfenster und Carl Julius Milde sicherte einige ihrer Altäre und die Steinskulpturen der klugen und törichten Jungfrauen, die sich heute im St. Annen-Museum befinden. Die Orgel gelangte in die Kirche von Groß Grönau vor den Toren der Stadt.

Das Burgkloster enthält zahlreiche Steinplastiken, die oft als Konsolen- und Gewölbeabschlusssteine angelegt sind. Es ist die größte hochgotische Klosteranlage Norddeutschlands und ist ein sakrales Architekturdenkmal europäischen Ranges. Nach jahrelangen Sanierungsmaßnahmen besteht es heute aus dem vierflügeligen Kreuzgang, dem Kapitelsaal, der Sakristei, Sommer- und Winterrefektorium, Hospital und Beichthaus. In letzterem befindet sich seit dem 12. Juli 2005 das Museum für Lübecker Archäologie. Im Keller des Gebäudes befindet sich der Lübecker Münzschatz. Im übrigen wird das backsteingotische Bauwerk als Kulturforum und Kunsthalle von der Kulturstiftung Hansestadt Lübeck genutzt.

Ausstellungen im Kulturforum

Lage

Hinter der Burg 2-6, 23552 Lübeck

Literatur

  • Peter Guttkuhn: "Lübecks Burgkloster gerettet". In: Vaterstädtische Blätter. Jg. 27 (1976), S. 3.
  • Russalka Nikolov (Hg.): Das Burgkloster zu Lübeck. Lübeck : Coleman, 1992. ISBN 3-87128-033-X
  • Michael Scheftel: "Lübeck 1229" eine Inschrift auf dem Chorgestühl der St. Nikolaikirche zu Röbel. Zur Gründung des St. Marien-Magdalenen-Klosters der Dominikaner in Lübeck. In: Das Gedächtnis der Hansestadt Lübeck: Festschrift für Antjekathrin Graßmann zum 65. Geburtstag. In Verbindung mit dem Verein für Lübeckische Geschichte und Altertumskunde und dem Hansischen Geschichtsverein hrsg. von Rolf Hammel-Kiesow und Michael Hundt. Lübeck : Schmidt-Römhild, 2005. ISBN 3-7950-5555-5

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