Der Relativismus ist eine philosophische Denkrichtung , die davon ausgeht, das es keine absolute Wahrheit und keine absoluten ethischen Werte gibt. Der Relativismus sieht sogar wissenschaftliche Paradigmen als Sache des Glaubens an, die jeweils nur innerhalb einer bestimmten Wissenschafts-Kultur als wahr oder falsch gelten können.
Wahlspruch des Relativismus ist die Aussage: "Alles ist relativ!" Auf nichts kann man sich hundertprozentig verlassen, nichts ist völlig sicher. Die Aussage soll Albert Einstein gemacht haben, der Entdecker der Relativitätstheorie. Wenn die Aussage wirklich von ihm stammt, so war sie doch wohl nicht so ernst gemeint, denn gerade Albert Einstein hat beispielsweise die Lichtgeschwindigkeit als absolute Naturkonstante angesehen, die in all seinen Betrachtungen als fester absoluter Wert einging.
Manche Grenzen in der Natur sind nach gegebenen Wissensstand absolute unüberwindliche Grenzen, an denen sich Relativisten derzeit die Zähne ausbeißen.
Beispiele für absolute Grenzen in der Natur
- absoluter Nullpunkt: -273 Grad Celsius
- Lichtgeschwindigkeit
Der positive Kern des Relativismus ist die Ansicht, alle vermeintlichen absoluten Grenzen und Wahrheiten zu hinterfragen. Der Relativist will austesten, ob die Grenzen nicht doch überwindbar sind.
So konnte der Relativismus neue Einsichten gewinnen und festgefügte Ansichten überwinden, deren Begründung nicht für jedermann sofort nachvollziehbar waren.
Ein positiver Kern des Relativismus ist seine Kritik, an der Verselbstständigung einzelner ethischer Werte wie Freiheit, Gerechtigkeit, Ordnung, Toleranz, Liebe, Einfachheit. All diese Werte kommen bei einseitiger und übertriebener Anwendung in Bereiche, die nicht mehr praktikabel sind und unmenschlich werden. Nur ein vernünftiger Ausgleich zwischen den einzelnen Werten, kann zu guten und menschwürdigen Verhältnissen führen.
Siehe auch: Realismus; Induktivismus; Falsifikationismus; Konstruktivismus
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