Armorika ist die Bezeichnung für einen früheren Kleinstkontinent bzw. ein Kraton am Südrand des Urkontinents Gondwana. Armorika löste sich im Kambrium - zusammen mit dem Kraton Iberia - vor etwa 500 Millionen Jahren nach dem Auseinanderbrechen des Superkontinents Rodinia vom südlichen Großkontinent Gondwana, der damals rund um den Südpol lag.

Heute bilden seine Gesteine in metamorphierter und gefalteter Form ein verzweigtes Basement in Westeuropa, u.a. das Armorikanische Massiv der Bretagne, die Lombardei, Schwarzwald und die Vogesen. Neuerdings wird auch ein anderes Peri-Gondwana-Element - das sogenannte Perunica, die heutige Böhmische Masse - dem Armorica-Massiv zugeordnet.
Armorika wurde jedoch im mittleren Kambrium stark verformt, insbesondere durch die mittlere, akadische Phase der Variszischen Gebirgsbildung im oberen (=jüngeren) Devon (vor 360 mya). Diese großtektonischen Vorgänge erfolgten im Zuge der Anlagerung an die Kratone Avalonia, Baltika und Russland des jungen Euramerika.
In römischer Zeit war Armorika bzw. Aremorica der Name der westlichen Teile Galliens.