Ōyama Iwao

Generalfeldmarschall
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Ōyama Iwao (jap. 大山 巌; * 10. Oktober 1842 in Kagoshima; † 10. Dezember 1916 in Tokio) war ein japanischer Generalfeldmarschall und Oberbefehlshaber im russisch-japanischem Krieg.

Generalfeldmarschall Ōyama

Leben

Beginn der Karriere

Ōyama wurde als Sohn in eine Samuraifamilie im Satsuma-han hineingeboren und ging zu Beginn der Meiji-Restauration zum Militär. In diese Zeit fiel der Besuch des britischen Militärmusikers John William Fenton, der die jungen Offiziere zu einer Nationalhymne inspirierte. Ōyama kannte sich gut in japanischer und chinesischer Literatur aus und schrieb den Text zur Nationalhymne Kimigayo.

1870 wurde er nach Europa geschickt um sich an der renommierten französischen Militärschule Saint-Cyr weiterzubilden. In dieser Zeit war er der erste Kunde von Louis Vuitton, der ihm das Gepäck für seinen Aufenthalt in Europa dabei herstellte. Er verbrachte auch eine Zeit in Genf, um sich dort mit Fremdsprachen zu beschäftigen. Er erlernte die russische Sprache dabei perfekt.

Als Befehlshaber

 
Ōyama während des russisch-japanischen Krieges
Datei:大山巌像 cropped.jpg
Reiterstandbild Ōyamas

Im Ersten Japanisch-Chinesischen Krieg wurde er zum Befehlshaber der 2. Armee ernennt und eroberte die Stadt Port Arthur und die Festungen von Weihai. Daraufhin wurde er vom Tenno zum Marquis ernannt.

Während des Boxeraufstandes wurde er Generalstabschef der japanischen Armee und zum Generalfeldmarschall befördert. Während des Aufstandes hatte er enge und freundschaftliche Kontakte zum Oberbefehlshaber der multinationalen Truppe, Generalfeldmarschall Alfred Graf von Waldersee.

Im Russisch-Japanischen Krieg führte er die Truppen der japanischen Armee und war siegreich in seinem Feldzug gegen das russische Zarenreich in der Mandschurei. Er bekam daraufhin vom Tenno den Ehrentitel Kōshaku verliehen, der ranggleich mit dem eines Prinzen ist.

Politik

Mehrmals war Ōyama Kriegsminister und immer ein deutlicher Gegner von liberaler Demokratisierung Japans gewesen, so dass er als konservativer Hardliner einzustufen ist.

Privat

 
Ōyama mit seiner Frau Sutematsu

Er war ein sehr belesener und gebildeter Mann, der einige Fremdsprachen fließend beherrschte. Diesen Hang zu Ausländischem spiegelte auch sein Haus in Tokio wider, das er im Stil eines deutschen Schlosses bauen ließ. Seiner Frau gefiel das Haus nicht sonderlich und sie bestand darauf, dass einige Räume rein japanisch eingerichtet wurden. Das Haus wurde bei amerikanischen Bomberangriffen im Zweiten Weltkrieg vollständig zerstört.

Tod

Ōyama war von großer Statur und liebte gutes Essen. Er war übergewichtig und bekam in späteren Jahren Diabetes, die mit den bekannten Sekundärkrankheiten einherging und an der er schließlich im Alter von 75 Jahren starb.