Der Ausdruck Ruine (v. lat.: ruere stürzen) bezeichnet die stehen gebliebenen Überreste eines Gebäudes oder einer Gebäudeanlage.
Ruinen sind als Gegenstand besonderen Interesses in der späteren Neuzeit in den Mittelpunkt des Interesses getreten.
Ursprünglich überließ man Ruinen entweder dem endgültigen Zerfall, oder man bezog ihre Reste in die Konstruktion eines neuen Bauwerks am selben Ort mit ein oder aber man nutzte sie gleichsam als Steinbruch und Materialspender für andere Bauten.
Mit der Aufklärung und der Romantik gewann die Ruine als solche einen eigenen Wert. Sie bot ein sichtbares Zeugnis vergangener Zeiten, man erkannte ihre historische Bedeutung. Ihr Anblick bot zum anderen einen emotionalen Halt in einer ideal gedachten Vergangenheit angesichts der als unsicher und vergänglich empfundenen Gegenwart des industriellen Zeitalters.
Zahlreiche Ruinen von Burgen, Schlössern oder Klöstern gewannen im 19. Jahrhundert eine hohe, teilweise symbolische Bedeutung, z.B.: die Wartburg.
Künstler der Romantik wie Caspar David Friedrich schufen sich mit der Darstellung vergänglicher Ruinen (Eldena) unvergänglichen Ruhm.
Heute unterliegen viele Ruinen dem Denkmalschutz.
siehe auch: Ruin, Investruine