Brome

Gemeinde im Landkreis Gifhorn in Niedersachsen
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 20. Dezember 2007 um 01:41 Uhr durch AxelHH (Diskussion | Beiträge) (Ortsgeschichte). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Vorlage:Infobox Ort in Deutschland

Brome ist ein Flecken im Landkreis Gifhorn in Niedersachsen.

Geografie

Geografische Lage

Er liegt unmittelbar an der Landesgrenze zu Sachsen-Anhalt und ragt in dessen Gebiet wie ein Rammsporn hinein. Der Flecken Brome gehört gemeinsam mit den Gemeinden Bergfeld, Ehra-Lessien, Parsau, Rühen, Tiddische und Tülau zur Samtgemeinde Brome.

Gemeindegliederung

Die fünf Ortsteile des Flecken sind

  • Altendorf (211 Einwohner)
  • Benitz (105 Einwohner)
  • Brome (2.700 Einwohner)
  • Wiswedel (105 Einwohner)
  • Zicherie (268 Einwohner)

Einwohnerzahlen Stand 30. Juni 2007, Zählung der Samtgemeinde Brome

Geschichte

Ortsgeschichte

 
Merian-Kupferstich von Brome 1654, links der Ort mit Kirchturm, rechts die Burg

Ursprünglich war die Ansiedlung am Ohre-Übergang eine planmäßige Ortsbegründung von Heinrich dem Löwen in der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts. 1203 wird Brome erstmals urkundlich im Vertrag von Paderborn erwähnt, in dem der Sohn von Heinrichs des Löwen, der Pfalzgraf Heinrich seinem Bruder Wilhelm den Besitz bestätigte. Die mittelalterliche Ortsgeschichte, bei der Burg und Ort zwischen verschiedenen Herrschern hin- und hergereicht wurden, verlief unruhig und wechselvoll. Bereits 1219 wurde die Burg des Ortes bei einem Konflikt zwischen den Welfen und dem Erzbischof von Magdeburg zerstört. 1292 fiel Brome an der Markgrafen von Brandenburg, kam aber infolge dessen Kinderlosigkeit wieder an den welfischen Zweig zurück. Um 1300 kam es zu einer weiteren Zerstörung der Burg. 1360 verpfändete dessen Herrscher, Herzog Magnus von Braunschweig Burg und Ort an die von Bartensleben. 1492 übernahm Fritz von der Schulenburg die Herrschaft, um sie 1583 wieder an die von Bartensleben abzugeben.

An Brome führte die 1909 in Betrieb genommene Kleinbahn Wittingen–Oebisfelde vorbei, die aber nach dem Zweiten Weltkrieg den Betrieb einstellte. Im Ort entstand ein Bahnhofsgebäude.

Burg Brome

 
Burghof mit Hauptgebäude, hinter dem Turm der Ostflügel

Die Burg wurde erstmals urkundlich im Erbschaftsvertrag Heinrich des Löwen im Jahre 1203 erwähnt. Sie war eine von über 70 Grenzfesten im Herzogtum Braunschweig-Lüneburg. Ihre Aufgabe war der Schutz gegen die benachbarten Machtbereiche des Kurfürstentums Brandenburg und des Erzbistums Magdeburg. Der Ort und die Burg gehörten zu unterschiedlichen Zeiten der Adelsfamlie der von Bartensleben und der von der Schulenburg. Die Burg diente als Gerichtsstätte, Wohnhaus des Vogtes und als Wirtschaftsgebäude.

Die Burganlage besteht aus dem mittelalterlichen kleineren Ostflügel und dem langgestreckten nördlichen Hauptflügel. Dazwischen erhebt sich im Innenhof der Treppenturm mit rund 23 m Höhe. Das zweigeschossige Hauptgebäude hat die Maße von 37 x 9 m und stammt aus dem 16. Jahrhundert. Es ist mit Backsteinen im alten Klosterformat restauriert worden. Im seinem Kellergeschoss befinden sich in zwei Räumen Kreuzgewölbe.

Seit 1976 wird die Burg als Heimatmuseum genutzt, dessen Schwerpunkt auf der Darstellung der ländlichen Selbstversorgung und des alten Handwerks (u. a. Schmied, Schuhmacher, Drechsler, Tischler) im Bromer Land liegt. Weitere Angebote sind ein mittelalterlicher Kräutergarten, eine Korbimkerei sowie als Restauration ein Museumscafe.

Politik

Der Rat des Fleckens Brome setzt sich aus 15 Ratsfrauen und Ratsherren zusammen, einschließlich des nebenamtlichen Bürgermeisters.

SPD CDU BLU Bündnis 90/Die Grünen Gesamt
2006 3 7 4 1 15 Sitze

(Stand: Kommunalwahl am 10. September 2006)

Wappen

Die Wappenbeschreibung lautet: Silber und Rot durch Zinnenschnitt geteilt, unten ein blaubewehrter, schreitender, goldener Löwe, darüber ein wachsender roter Turm mit roter Haube.

Veranstaltungen

  • Am jeweils dritten Wochenende im August findet seit 1980 auf Burg Brome das „Burgfest“ statt, zu dem sich jeweils mehrere tausend Besucher einfinden.

Literatur

  • Andreas Reucher: Heimatmuseum Burg Brome in: Museen und Ausflugziele im Raum Gifhorn-Wolfsburg, Gifhorn 1989
  • Johann Dietrich Bödeker: Das Land Brome und der obere Vorsfelder Werder, Geschichte des Raumes an Ohre, Drömling und Kleiner Aller. Braunschweig 1985, ISBN 3-87884-028-4