Papst Paul VI., bürgerlich Giovanni Battista Enrico Antonio Maria Montini, (* 26. September 1897 in Sarezzo; † 6. August 1978 in Castel Gandolfo) war Papst seit dem 21. Juni 1963.
Montini diente der Kirche in verschiedenen Funktionen, ehe er 1954 zum Erzbischof von Mailand und 1958 von seinem Vorgänger Johannes XXIII. zum Kardinal erhoben wurde.
Nach dem Tode Johannes XXIII. am 3. Juni 1963 trat am 19. Juni das Kardinalskollegium zum Konklave zusammen; bereits am 21. Juni wurde Montini zum Papst gewählt und nahm den Namen Paul VI. an. Die Inthronisation fand am 30. Juni statt.
Papst Paul VI. führte das von seinem Vorgänger Johannes XXIII. einberufene Zweite Vatikanische Konzil zu Ende und verwirklichte eine Reihe der von diesem Konzil angestoßenen Reformen, wie z.B. die Liturgiereform. Ferner reformierte er die Kongregation für die Glaubenslehre. Mit seiner Enzyklika Populorum Progressio (1967) und dem apostolischen Schreiben Octogesima Adveniens (1971) leistete er einen wichtigen Beitrag zur Weiterentwicklung der katholischen Soziallehre. Die apostolischen Schreiben Marialis Cultus (1974) und Evangelii Nuntiandi (1975) nahmen aktuelle theologische Entwicklungen auf und waren Ausdruck eines zugleich moderneren und biblischeren Verständnisses der Marienverehrung und der Aufgabe der kirchlichen Verkündigung und Mission.
Umstritten ist bis heute die Enzyklika Humanae Vitae, in der Paul VI. die Verurteilung künstlicher Methoden der Empfängnisverhütung aufrecht hielt. Nachdem er über die zu einem hohen Prozentsatz frühabtreibende Wirkung der "Pille" informiert worden war, blieb ihm jedoch kaum ein anderer Ausweg. Die Deutsche Bischofskonferenz relativierte jedoch die Enzyklika mit der "Königsteiner Erklärung", welche die Ehepaare auf ihr eigenes Gewissen verwies.
Großen Eindruck machten in während seines Pontifikates auch die Pilgerreisen, die ihn unter anderem ins Heilige Land, auf die Philippinen, nach Kolumbien und in die Vereinigten Staaten führten. Von großer ökumenischer Bedeutung war seine Begegnung mit Patriarch Athenagoras von Konstantinopel 1964, die zur Aufhebung der gegenseitigen Exkommunikationen zwischen den Patriarchaten von Konstantinopel und Rom führte.
Die Reformen Pauls VI., insbesondere die Liturgiereform im Anschluss an das Zweite Vatikanische Konzil, führten zur Abspaltung der traditionalistischen Bewegung um den Erzbischof Marcel Lefebvre, die bis heute andauert und auch zu einer kleinen Sekte von Sedisvakantisten.
Nach Paul VI. ist die Auszeichnung Internationaler Preis Paul VI. benannt.
Literatur
- Sandfuchs, Wilhelm (Hrsg.): Papst Paul VI. - In nomine Domini. Würzburg: Arena 1963. 2. Aufl. (Arena-Bildtaschenbuch; Bd. 7).
- Sandfuchs, Wilhelm: Paul VI. Papst des Dialogs und des Friedens. Würzburg: Echter, 1978.
Weblinks
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Personendaten | |
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NAME | Papst Paul VI. |
ALTERNATIVNAMEN | Giovanni Battista Enrico Antonio Maria Montini |
KURZBESCHREIBUNG | Papst |
GEBURTSDATUM | 26. September 1897 |
GEBURTSORT | Sarezzo |
STERBEDATUM | 6. August 1978 |
STERBEORT | Castel Gandolfo |