Der Safranschirmling (Chlorophyllum rhacodes syn. Macrolepiota rhacodes) oder Rötender Schirmling, wie er auch genannt wird, ist ein hervorragender Speisepilz und eignet sich bestens zum Braten von Pilzschnitzeln. Allerdings muss vor Exemplaren aus dem Garten oder von Kompostplätzen gewarnt werden, da es sich um eine giftige Varietät (Kompostschirmling oder Gift-Riesenschirmling) handeln kann.
Safranschirmling | ||||||||||||
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![]() Safranschirmling (Chlorophyllum rhacodes) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Chlorophyllum rhacodes | ||||||||||||
(Vittad.) Vellinga | ||||||||||||
Varietäten | ||||||||||||
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Beschreibung
- Hut: 5 bis 15 cm breit. Zunächst kugelig bis glockig, dann ausgebreitet mit konzentrisch angeordneten braunen und filzig, faserigen Schuppen.
- Lamellen: Weiß mit rötlicher Schneide.
- Sporen: Weiß
- Stiel: 10 bis 20 cm lang mit knolliger Basis und verschiebbaren Ring. Er ist nicht genattert wie beim Riesenschirmling sondern glatt und kahl. Die Stielfarbe ist weiß bis rotbraun.
- Fleisch: Beim Anschneiden karottenrote Färbung.
Verwechslungsmöglichkeiten
Der Safranschirmling wird wahrscheinlich oft mit dem Riesenschirmling (Parasolpilz oder kurz Parasol) verwechselt, was allerdings nicht so schlimm ist, da letzterer ein hervorragender Speisepilz ist. Auch eine Verwechslung mit dem essbaren Warzenschirmling ist möglich.
Es gibt mehrere Merkmale, mit denen man Safranschirmling und Riesenschirmling voneinander unterscheiden kann. Zum einen wird der Safranschirmling bei weitem nicht so groß wie der Riesenschirmling. Zum anderen gedeiht letzterer gerne an Waldrändern, auf grasigen Flächen, an Wegböschungen und in Gebüschen und Parks. Sein kleinerer Verwandter liebt dagegen mehr die Wälder, obwohl er auch an den vorhin genannten Plätzen vorkommt. Der Safranschirmling tritt auch manchmal in Hexenringen auf. Ein weiteres Kennzeichen des Safranschirmling ist der ungenatterte Stiel sowie das an Druck- und Schnittstellen karottenrot verfärbende Fleisch. Die Verfärbung kann auch weniger stark sein. Vor allem aber ist eine Unterscheidung aufgrund des Geruchs sehr leicht möglich, da der Riesenschirmling einen kräftig haselnussartigen Geruch aufweist, der dem Safranschirmling fehlt.
Giftige Varietät: Kompostschirmling
Allerdings ist beim Sammeln von Safranschirmlingen Vorsicht geboten, da es eine sehr ähnliche dunkelhütige Varietät gibt, die bevorzugt in Gärten, gedüngten Wiesen und an Kompostplätzen gefunden wird und daher auch Kompostschirmling (M. rhacodes var. hortensis Pilat) genannt wird. Dieser Pilz soll schon öfter Vergiftungen oder Unwohlsein nach dem Verzehr verursacht haben. Manche Mykologen erheben diese Varietät in den Rang einer eigenen Art zum Gift-Riesenschirmling (Macrolepiota venenata Bon).
Die Symptome dieser Pilzvergiftung entsprechen denen des Gastrointestinalen Syndroms, die Giftstoffe sind noch unbekannt. Durch seine besonders kräftige Form unterscheidet sich der Gift-Riesenschirmling vom essbaren Safranschirmling. Besonderes Merkmal ist bei der giftigen Variante die besonders dicke, manchmal deutlich gerandete Knolle am Stielfuß.
Quellen
Weblinks
Chlorophyllum rhacodes im Index Fungorum
Literatur
- Marcel Bon: Pareys Buch der Pilze, Kosmos (Franckh-Kosmos), 2005. ISBN 3440099709
- Erneut Vergiftung durch Riesenschirmpilz. Der Tintling 49, Heft 4/2006. Seite 64. ISSN 1430595X