Mithridates VI. (Pontos)

König von Pontos
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Mithridates VI., genannt Eupator Dionysos (* 132 v. Chr.; † 63 v. Chr. in Pantikapaion), war König von Pontos im 1. Jahrhundert v. Chr. Pontos war zu dieser Zeit das größte und einflussreichste Königreich Kleinasiens. Nach ihm benannt sind drei mithridatische Kriege, die er führte.

Mithridates VI., Münzabbildung
Datei:Reich des Mithridates.JPG
Reich des Mithridates VI.

Leben

Sieben Jahre seiner Jugend verbrachte Mithridates im Exil, da seine Mutter ihm aus politischen Gründen nach dem Leben trachtete. Als er schließlich die Herrschaft übernommen hatte, erweiterte er Pontos zunächst um griechisch besiedelte Gebiete auf und an der Krim, indem er als Beschützer vor angreifenden Steppennomaden auftrat. Nachdem Mithridates seine Machtbasis auf diesem Weg erweitert hatte, begann er mit Eroberungen in Kleinasien.

Dort stieß er auf Gesandte Roms sowie auf römische Klientelstaaten. Aufgrund der Ausbeutung der römischen Provinz Asia durch die römischen Steuereintreiber und der Schwäche Roms im Bürgerkrieg kam es in Kleinasien zu Aufständen. Da Mithridates den weitverbreiteten Hass auf die Römer nutzte und mit dem Versprechen von Freiheit auftrat, stieß er kaum auf Widerstand. Auch eilte ihm sein Ruf voraus, begründet auf seine große Statur und seine physischen Fähigkeiten. So konnte er angeblich sehr weite Strecken in verhältnismäßig kurzer Zeit zu Pferd zurücklegen.

In einem ersten Feldzug gelang es Sulla, zu dieser Zeit römischer Statthalter in Kilikien, Mithridates aus Kappadokien zu vertreiben. Kurz darauf schloss der Ponter aber ein Bündnis mit seinem Schwiegersohn Tigranes I. von Armenien. Dadurch war Mithridates in der Lage, weite Teile Kleinasiens, der Ägäis und Griechenlands unter seine Kontrolle zu bringen, unter anderem das Bosporanische Reich.

Auf seinen Befehl, weitgehend von der griechischen Bevölkerung befolgt, wurden 88 v. Chr. etwa 80.000 Römer und Italiker getötet (so genannte Vesper von Ephesos).

Rom stellte Sulla schließlich eine umfangreiche Armee zur Verfügung. Der Erste Mithridatische Krieg begann 87 v. Chr., bewirkte zunächst nur geringe Erfolge für Rom und endete 84 v. Chr. mit einem Vertrag, der in etwa die Situation vor Mithridates’ Expansion am Südufer des Schwarzen Meeres wiederherstellte, aber nicht lange hielt. Grund dafür waren unter anderem die hohen römischen Tributforderungen, die bald wieder zu Aufständen führte, die der pontische König umgehend für sich nutzte. Sullas Statthalter Lucius Licinius Murena erlitt im darauf folgenden Zweiten Mithridatischen Krieg bis 81 v. Chr. Gebietsverluste. Im Dritten Mithridatischen Krieg, der sich von 74 bis 63 v. Chr. in nahezu ganz Kleinasien entspannte, brachte Lucullus Mithridates und Tigranes schwere Niederlagen bei, wurde dann aber durch Pompeius ersetzt, was den Kriegsverlauf weiter verzögerte.

Pompeius besiegte Mithridates schließlich 63 v. Chr. und stellte in der Folge die politische Ordnung in Kleinasien (und Syrien) auf eine neue Grundlage. Mithridates wurde auf die Krim zurückgedrängt, von wo er im Alter immer wieder in Kleinasien einzugreifen versuchte. Er wurde schließlich von seiner eigenen Familie, die mit Rom verhandelte, zu Gunsten seines Sohnes abgesetzt. Der Überlieferung zufolge versuchte sich Mithridates darauf mit Gift umzubringen, was aber misslang, da er Zeitlebens verschiedene Gegengifte eingenommen hatte. Schließlich ließ er sich von einem Getreuen auf der Burg von Pantikapaion erdolchen.

Sonstiges

Mithridates schrieb ein Buch über Gifte, das von Pompeius Lenaeus ins Lateinische übersetzt wurde.

Wolfgang Amadeus Mozart schrieb einen Oper mit dem Titel Mitridate, re di Ponto, deren Libretto auf der Tragödie Mithridate von Jean Racine beruht.

Literatur

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