Katrin Eigenfeld

deutsche Politikerin
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Die Bibliothekarin Katrin Eigenfeld (* 13. November 1946 in Halle (Saale) war eine Vertreterin der Oppositionsbewegung in der DDR.

Eigenfeld absolvierte bis 1967 eine Ausbildung als Präparatorin, qualifizierte sich bis 1970 als Bibliotheksfacharbeiterin und war bis 1990 Bibliothekarin an der Martin-Luther-Universität Halle.

Seit 1980 war sie Mitglied der Leitung der evangelischen Kirchengemeinde von Halle-Neustadt und beteiligte sich an politischer Gruppenarbeit, Friedensgottesdiensten und -dekaden, Jugendwerkstätten unnd Rüstzeiten. Sie war 1982 bei der Unterschriftensammlung für den "Berliner Appell" von Rainer Eppelmann und Robert Havemann aktiv und nahm 1983 an einer Fahrradsternfahrt nach Buna zum Weltumwelttag teil.

1983 war sie drei Monate wegen "staatsfeindlicher Hetze" beim MfS in Untersuchunghaft, wurde aber nach Protesten von Martin Niemöller und Altbischof Gustav Scharf entlassen. In der Folgezeit arbeitete in der Gruppe "Frauen für den Frieden" und seit 1986 bei der Initiative für Frieden und Menschenrechte mit. Sie nahm 1986 an Menschenrechtsseminaren in Magdeburg und Berlin teil und schrieb in den Folgejahren für mehrere Samisdat-Zeitschriften. Im September 1989 nahm sie an der illegalen Gründung des Neuen Forum in Grünheide teil und gründete in der Folge das Neue Forum in Halle.

1990 bis 1994 war sie Mitarbeiterin am Unabhängigen Umweltinstitut und Stadtverordnete von Halle für Bündnis 90/Die Grünen, zugleich 1990 bis 1996 Mitglied des Fachbeirates Osteuropa der Heinrich-Böll-Stiftung. 1999 wurde sie in den Fachbeirat der Stiftung zur Aufarbeitung der DDR-Diktatur berufen. 2000 erhielt sie gemeinsam mit den anderen Erstunterzeichnern des Aufrufes des "Neuen Forum" den Nationalpreis.