Périgueux ist eine Stadt in der französischen Region Aquitanien und mit 30.193 (1999) Einwohnern die größte Stadt im Département Dordogne. Die Stadt ist Sitz der Präfektur des Départements. Die Präfektur verwaltet auch das Arrondissement Périgueux, es besteht aus 18 Kantonen.
Périgueux liegt am Fluss Isle.
Geschichte
Die Geschichte von Périgueux beginnt mit einer Ansiedlung der keltischen Petrocorii, die nach der Eroberung Galliens (52 v. Chr.) durch die Römer zu einer Stadt mit dem Namen Vesunna ausgebaut wurde. Vesunna war eine nicht unbedeutende Provinzstadt, die über ein Amphitheater von immerhin 10.000 Plätzen verfügte und vollständig mit einer Stadtmauer umgeben war. Beide Bauwerke sind bis heute in Resten erhalten, wobei die Arena heute nur noch aus wenigen Mauertrümmern innerhalb eines Parks besteht und die gallo-römische Stadtmauer größtenteils in spätere Wohnbebauung integriert wurde.
Über das Schicksal von Vesunna zur Zeit der Völkerwanderung ist wenig bekannt. Einen bedeutenden Aufschwung erfährt der Ort, als um 900 auf einer Anhöhe auf dem rechten Ufer der Isle - ca. 500 Meter entfernt - der Lokalheilige St. Front bestattet wird. Ihm zu Ehren wird eine Kirche errichtet, die sich bald zum Wallfahrtsort entwickelt. Rund um diese Kirche entsteht eine Ansiedlung, die zunächst den Namen Puy-St.-Front trägt und wesentlich rascher wächst als der ursprüngliche Siedlungskern. Bedeutend für die Pilgerbesuche ist auch die Lage des Grabmals an einer der Hauptrouten nach Santiago de Compostela.
Im 11. Jahrhundert wird die Kirche zugunsten eines wesentlich größeren Baus abgebrochen. Es entsteht eine romanische Basilika mit dem Grundriss eines griechischen Kreuzes, deren vier gleich lange Schiffe mit je einer Kuppel überkrönt werden. Die Vierung zwischen den Schiffen trägt eine fünfte, noch größere Kuppel. Es ist ein für die damalige Zeit gewaltiger Bau, der noch heute durch seine harmonischen Formen und seine Ausmaße überrascht. Zur selben Zeit erhält Puy-St.-Front eine Stadtmauer, die mit 28 Türmen bewehrt ist und ein Gebiet umgrenzt, dass die gesamten damaligen Wohnviertel bis hinunter zur Isle umgrenzt.
Erst 1241 vereinigen sich die beiden Siedlungen zur Stadt Périgueux. Das antike Vesunna wird fortan "La Cité" genannt, Puy-St.-Front dagegen "Le Bourg". Es ist die erste Blütezeit von Périgueux: Die schiffbare Isle wird für regen Warenaustausch mit der Umgebung genutzt, viele Waren werden über den Seehafen von Bordeaux abgewickelt. St. Front wird zur Kathedrale erhoben, was Périgueux zu einem der wichtigsten geistlichen und intellektuellen Zentren der Region macht.