Karl Helbig (Forschungsreisender)

deutscher Forschungsreisender, Geograph und Ethnologe
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Karl Martin Alexander Helbig (* 18. März 1903 in Hildesheim; † 9. Oktober 1991 in Hamburg) war ein deutscher Wissenschaftler, Forschungsreisender, Reiseschriftsteller, Schiffsheizer, Geograph, Geologe und Ethnologe.

Karl Helbig in Hildesheim am 18. Juli 1988 nach der Verleihung des Bundesverdienstkreuzes

Er war Träger des Bundesverdienstkreuzes und Inhaber des Staatspreises für Wissenschaft des Landes Mexiko.

Leben

Im 20. Jahrhundert war es nur noch wenigen Geographen vergönnt, im Bereich des Malaiischen Archipels mit traditioneller Feldforschung weiße Flecken zu tilgen. Umso mehr verdienen die Leistungen von Karl Helbig Anerkennung, dem dies nicht nur auf der Insel Borneo gelang, sondern – im Anschluss an die in den südlichen Batakländern begonnenen Forschungen von Junghuhn und Hermann von Rosenberg – auch auf der damals bereits relativ gut erschlossenen Insel Sumatra. Mit welcher Intensität er für seine Arbeiten alle erreichbaren Quellen studierte, zeigen zwei mustergültig geordnete und kommentierte Bibliographien über Hinter- und Inselindien und Borneo. Zu Recht stand Helbig zu seinen Lebzeiten im Ruf, einer der besten Universalkenner Indonesiens zu sein.

Jugendjahre

Karl Helbig wurde am 18. März 1903 als Sohn des Ingenieurs Otto Helbig und dessen Ehefrau Ida, geb. Manß, in Hildesheim geboren. 1912 wechselte er von der Vorschule in das dortige Realgymnasium und legte 1921 die Reifeprüfung ab. Zwischendurch, 1919–1920, diente er als Freiwilliger im Grenzschutz Ost.

Es folgte für Helbig eine schwierige Zeit. Im Winter 1922 arbeitete er in der Landwirtschaft. Ein diesbezügliches Studium, das er in Göttingen begann, musste aus finanziellen Gründen vorzeitig abgebrochen werden. Es folgten rasch hintereinander Tätigkeiten in verschiedenen Eigenschaften im Bergbau, in der Industrie, im Gewerbe, im Groß- und Einzelhandel. Sein unwiderstehlicher Drang, die weite Welt kennen zu lernen, brachte ihn schließlich zur Handelsschifffahrt, in der er bis 1951 als Kohlentrimmer und Schiffsheizer, danach als Schmierer und Zahlmeisterassistent diente. Seine Passagen nach Übersee waren damit kostenlos, und mit der Heuer konnte er wenigstens teilweise seine mit minimalem Aufwand durchgeführten Exkursionen finanzieren.

Seine erste Fahrt ging bereits 1923 auf dem Dampfer „Drachenfels“ durch das Rote Meer nach Indien, mit Stationen in Karatschi, Bombay, Colombo und Kalkutta. Bis zu seinem Studienaufenthalt auf Java folgten acht weitere Seereisen. Über 60 Häfen wurden dabei angelaufen, die meisten von ihnen in tropischen Gebieten.

Studium und Dissertation

Im Herbst 1927 schrieb sich Helbig zum Studium an der Universität Hamburg ein, wo er von namhaften Professoren unterrichtet wurde: Passarge lehrte ihn in Geographie, Schultz und Schott in Meereskunde, Lütgens in Wirtschaftsgeographie, Kuhlbrodt in Klimatologie; Gürich, Gripp und Wysogorski in Geologie und Paläontologie, Dempwolff und Aichele in die indonesischen Sprachen.

Im Sommersemester 1929 war er beurlaubt. Mit Einverständnis seines Doktorvaters Prof. Siegfried Passarge reiste er nach Java. Neun Monate hielt er sich in der Stadt und in der Umgebung von Batavia auf und sammelte Material für seine Dissertation, welche die Entwicklung, die baulichen Strukturen sowie die wirtschaftliche, koloniale und kulturelle Bedeutung der Hauptstadt Niederländisch-Ostindiens zum Thema hatte. Das Ergebnis dieser Arbeit, die mit Bildern, Karten und Zeichnungen versehene Studie „Batavia. Eine tropische Stadtlandschaftskunde im Rahmen der Insel Java“ (Hamburg 1930) wurde mit Auszeichnung bewertet; es war die erste wissenschaftliche Darstellung einer tropischen Stadtlandschaft überhaupt.

Forschungen auf Sumatra

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Karl Helbig 1931 im Tiefland von Nord-Sumatra

1931 weilte Helbig in Nordsumatra. Fast ein Jahr lang wurden ausgedehnte Gebiete südöstlich und südlich des Tobasees und die Insel Nias vor der Westküste durchforscht. Mehr als 2.000 Kilometer wurden zu Fuß zurückgelegt und zahlreiche noch unbekannte Wege betreten. Das Forschungsgebiet erstreckte sich einerseits auf die in gesunder Höhenlage liegenden Batakländer südlich und südöstlich des Tobasees und andererseits auf die im heißen und ungesunden Tiefland liegenden Sultanate Asahan, Kualu, Bila, Kota Pinang und Pane in der damaligen Provinz „Ostküste von Sumatra“. Diese Landschaften waren vor Helbigs Forschungen noch nie zusammenhängend beschrieben worden, und das ausgedehnte Simanalaksagebirge (vielfach auch als „Bila-Ketten“ bezeichnet) sowie große Teile von Habinsaran und Dolok waren geographisch und geologisch noch vollkommen unbekannt. Als Standquartier wählte Helbig ein Missionshaus in Parsoburan in der Landschaft Habinsaran. Von hier aus wurden nach allen Richtungen ausgedehnte Märsche unternommen, deren längster über drei Monate dauerte. Ethnologisch bedeutsam war sein Besuch des Volksstammes Orang Loeboe, einem Rest der Urbevölkerung Nordsumatras, die mit ihren nur noch 2.190 Individuen die Hänge und Täler des Zentralgebirges der Landschaft Mandailing bewohnten; sein Hauptziel war hier, die Sprache dieses aussterbenden Volkes für die Nachwelt festzuhalten.


 
Helbigs Reiserouten in Nordsumatra und auf der Insel Nias


Unter seinen zahlreichen über Sumatra veröffentlichten Schriften ist die Studie „Beiträge zur Landeskunde von Sumatra. Beobachtungen zwischen Asahan und Barumun, Tobasee und Malakastraße“ (Leipzig 1940) wissenschaftlich am wertvollsten. Ebenso beachtenswert sind seine heute fast in Vergessenheit geratenen acht Beiträge, die er 1931 unter dem bescheidenen Sammeltitel „Weniger bekannte Teilgebiete der Bataklande auf Sumatra“ in der Zeitschrift „Deutsche Wacht“ in Batavia publizierte: „Habinsaran“, „Am Oberlauf des Koealoe“, „Die Bila-Ketten“, „Das Tal des Pahae“, „Das Hochtal von Sipirok“, „Das Bergland des Dolok“, „Die Gras-Steppen der Padang Lawas“, „Das Pane- und Bila-Gebiet“. Eine belletristische Veröffentlichung seiner Reisen auf Sumatra erschien 1934 unter dem Titel „Tuan Gila – ein verrückter Herr wandert am Äquator“.

Im Hochland von Nordsumatra stieß er auf eine Teeplantage, die von der deutschen Familie Heinrich Gundert geführt wurde. Inspiriert von einer tiefen Freundschaft mit dem fünfjährigen Sohn dieser Familie, die bis zum Ende seines Lebens währte, entstand sein Jugendbuch „Til kommt nach Sumatra. Das Leben eines deutschen Jungen in den Tropen.“ (Stuttgart 1939, im Verlag von Fritz Gundert, einem Bruder dieses Pflanzers).

Durchquerung der Insel Borneo

Nach Schiffsreisen in die Karibik, zum europäischen Nordkap, nach Leningrad und ein weiteres Mal nach Mittelamerika trat Helbig im November 1936 seine beschwerlichste Reise an. Als weltweit einziger Schiffsheizer mit Promotion reiste er auf dem Frachtschiff „Hanau“ nach Batavia. Nach anfänglichen Studien in Westjava, auf den Zinn-Inseln Bangka und Belitung sowie auf Bali und dessen Nachbarinsel Nusa Penida traf er im April 1937 in Pontianak an der Westküste Borneos ein. Von hier aus begann er eine der mutigsten Expeditionen der Vorkriegszeit: Während andere Forscher fast ausnahmslos die viel bequemeren Wasserwege in Anspruch nahmen, durchquerte Helbig als Erster die Insel Borneo überwiegend zu Fuß auf einem 3.000 Kilometer langen Zickzack-Weg durch unwegsamen Urwald. Diese Leistung, die noch heute unsere uneingeschränkte Bewunderung verdient, gelang ihm mit nur einem weißen Begleiter, dem deutschen Seefahrtskameraden Erich Schreiter, und mit zwei, im Höchstfall drei, einheimischen meist weiblichen Trägern, die von Dorf zu Dorf gewechselt wurden. Von Pontianak ging es zunächst entlang der Westküste in Richtung Sarawak nach Norden, danach durch die wenig bekannten Bergländer im Nordwesten der damaligen „Wester-Afdeeling“ (West-Abteilung), von dort nach Sanggau, Sekadau und Sintang am Kapuas-Fluss und erneut nach Norden in Richtung Sarawak. Bei Putussibau wurde der Oberlauf des Kapuas erreicht. Von hier aus durchzogen Helbig und Schreiter in südlicher Richtung das Madi-Plateau und überquerten auf einer zuvor noch nie begangenen Route das Schwaner-Gebirge. In der „Ooster-Afdeeling“ (Ost-Abteilung) gelangten sie durch das Stromgebiet des oberen Barito nach Longiram am Mahakam-Fluss. Endpunkt der mit zahlreichen Umwegen und Abstechern vollzogenen West-Ost-Durchquerung war die Stadt Samarinda oberhalb des Mahakam-Deltas. Von hier aus folgte eine Durchquerung des Südostteils von Borneo über das Meratus-Gebirge, und im November 1937, acht Monate nach dem Beginn der Expedition, wurde Banjarmasin im Süden erreicht. – Es war seine letzte Reise nach Südostasien.

 
Helbigs Zickzack-Marsch durch die Wester- und Ooster-Afdeeling im ehemals niederländischen Borneo

Abgesehen von zahlreichen Publikationen in in- und ausländischen Zeitschriften und dem für ein breiteres Publikum geschriebenen Buch „Urwaldwildnis Borneo“ (Braunschweig 1940) wurden die wissenschaftlichen Ergebnisse dieser denkwürdigen Expedition erst 45 Jahre später den deutschen Lesern vorgelegt. 1982 erschien beim Verlag Dietrich Reimer in Berlin das 2-bändige Werk „Eine Durchquerung der Insel Borneo (Kalimantan). Nach den Tagebüchern aus dem Jahre 1937“. Mit seinen fast 800 Seiten in Groß-Oktav, versehen mit wertvollen wissenschaftlichen Anhängen und reich illustriert mit Zeichnungen, Karten und fotografischen Abbildungen, ist dieses Werk für den ernsthafteren Borneo-Interessierten eine Pflichtlektüre.

Habilitation

1940 legte Helbig der Philosophischen Fakultät der Universität Marburg seine Habilitationsschrift vor. Sie trägt den Titel: "Die Insel Bangka. Beispiel des Landschafts- und Bedeutungswandels auf Grund einer geographischen Zufallsform" (Deutsche Geographische Blätter, Bd. 43, Bremen 1940). Das Material zu dieser Arbeit sammelte er auf Bangka vor Antritt seiner großen Borneo-Expedition. Hinzu kam der am 2. Dezember 1940 in Marburg gehaltene Habilitations-Vortrag "Menschen im Urwald. Bericht über eine Reise zu den Dayak auf Borneo". Helbig aber weigerte sich, der von ihm zutiefst verachteten NSDAP beizutreten, und so blieben ihm die Universitäten als Hochschullehrer verschlossen.

Kriegs- und Nachkriegszeit

Während des Zweiten Weltkriegs war Helbig als Zivilist im Rahmen der Wehrbetreuung mit der geographischen Schulung von Offizieren und Soldaten in Norwegen, Rumänien, Holland, Frankreich, Belgien, Russland und anderen europäischen Ländern tätig. Im Winter 1944 erlebte er den Rückzug der deutschen Armee und das Elend der ostdeutschen Flüchtlinge.

Erst 1951, nachdem er abermals als Heizer auf einem Frachter nach Nordamerika gereist war, wurden ihm Lehrstühle von der Universität Hamburg und von Universitäten in der damaligen DDR in Leipzig, Jena, Rostock und Greifswald angeboten. Trotzdem blieb Helbig weiterhin freischaffend. Das zwang ihn zu größtmöglicher Sparsamkeit und zu bescheidendsten Lebensverhältnissen.

Forschungen in Mittelamerika

1953, auf Anregung des Direktors des Hamburger Museums für Völkerkunde Prof. Dr. Franz Termer, wandte sich Helbig wissenschaftlichen Studien in Mittelamerika zu, insbesondere in Mexiko, Guatemala, San Salvador und Honduras. Wieder erforschte er diese Länder in mühsamen Fußmärschen. Einen Teil seiner wissenschaftlichen Ergebnisse veröffentlichte er in seinen Arbeiten „Die Landschaften von Nordost-Honduras auf Grund einer geographischen Studienreise im Jahre 1953“ (Petermanns Geographische Mitteilungen, Ergänzungsheft 268, Gotha 1959) und „Antiguales (Altertümer) der Paya-Region und die Paya-Indianer von Nordost-Honduras“ (Hamburgisches Museum für Völkerkunde, 1956).

1957 forschte er in Chiapas im südlichen Mexiko. Von wissenschaftlichem Wert sind seine hierüber geschriebenen Werke „Die Landschaft Soconusco im Staate Chiapas, Süd-Mexiko, und ihre Kaffeezone“ (Deutsche geographische Blätter, Band 49, 1961) und „Das Stromgebiet des Rio Grijalva; eine Landschaftsstudie aus Chiapas, Süd-Mexiko“ (Mitteilungen der Geographischen Gesellschaft zu Hamburg, Band 54, 1961).

1962 bis 1963 reiste er von Mexiko durch Guatemala, San Salvador, Britisch-Honduras, Nicaragua und Costa Rica bis nach Panama. Für ein breiteres Publikum erschienen 1961 die Bücher „Indioland am Karibischen Meer“ und „Unter Kreolen, Indios und Ladinos“. Das in zwei unterschiedlichen Versionen erschienene Buch „So sah ich Mexico“ (1962 mit dem Untertitel „Forschungsfahrt von Tampico bis Chiapas“, 1967 mit dem Untertitel „Von Monterrey bis Tapachula“) ist die bekannteste seiner belletristischen Veröffentlichungen über Mittelamerika.

1971 wurde Helbig von der mexikanischen Regierung mit der geographischen Erforschung des Staates Chiapas beauftragt. Fünf Jahre lang arbeitete er an diesem großen Projekt, wobei mit mehreren Expeditionen umfangreiche Feldforschungen durchgeführt werden mussten. 1976 überwachte er persönlich in Mexiko-Stadt den Druck und die Herausgabe der 3-bändigen Regional-Monographie „Chiapas. Geografia de un Estado Mexicano.“ In Würdigung dieses großen Folio-Werkes, das nur in spanischer Sprache erschien, wurde ihm der „Staatspreis Chiapas, Abteilung Wissenschaft“ verliehen.

 
Karl Helbig im Sommer 1983
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Gedenktafel für Karl Helbig

Letzte Lebensjahre

Sein letztes Werk trägt den Titel „Seefahrt vor den Feuern. Erinnerungen eines Schiffsheizers“ (Prager Verlag, Hamburg 1987). In diesem Buch wird nicht nur über die Technik und über die Handhabung der Antriebsmaschinen in den Dampfschiffen berichtet, sondern auch über die bis dahin kaum jemals gewürdigte Schwerarbeit der Kohlentrimmer und Schiffsheizer in Hitze und Staub.

Im Herbst 1987 interviewte der TV-Journalist Eberhard Fechner elf alte Seefahrer, die noch die Zeit der Segel- und Dampfschiffe erlebt haben. Neben Kapitänen, Schiffsingenieuren, Stewards und Maschinisten war Helbig als bescheidener Trimmer und Heizer dabei. Erst Anfang Februar 1989 wurde Fechners Reportage vom ZDF unter dem Titel „La Paloma“ in zwei Teilen ausgestrahlt.

1988 wurde Helbig in seiner Heimatstadt Hildesheim mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande ausgezeichnet.

In den letzten Jahren seines reichen Forscherlebens war er rast- und ruhelos mit dem Ordnen seines ethnographischen und literarischen Nachlasses beschäftigt. Die von ihm gesammelten Ethnographica gelangten in die Völkerkunde-Museen in Hamburg und Stuttgart und in die völkerkundliche Sammlung des Roemer-Pelizaeums-Museums zu Hildesheim. Das zuletzt genannte Museum verwahrt auch sein über 600 Titel umfassendes literarisches Werk, seine Fotosammlung und seine Bibliothek.

Am 9. Oktober 1991 erlag Helbig einem plötzlichen und unerwarteten Schwächeanfall in seiner Wohnung in Hamburg-Altona. Wohl kaum mehr zu ermitteln ist die große Zahl von Wissenschaftlern und Studenten, die sich bei Arbeiten und Studien über Inselindien oder Mittelamerika beim „Altmeister“ Helbig Rat und Unterstützung geholt haben.

Vom 20. bis 22. März 2003, anlässlich seines 100. Geburtstages, ehrte ihn seine Geburtsstadt Hildesheim mit einem wissenschaftlichen Kolloquium.

An seinem letzten Wohnort in Hamburg-Altona, Bleickenallee 22, erinnert eine Gedenktafel aus Messing an Karl Helbig.

Übersicht über seine Expeditionen, Forschungs- und Studienreisen

Einige Schiffe, auf denen Karl Helbig angeheuert hatte

  • D „Drachenfels“ 1923 als Trimmer nach Indien
  • D „Pontos“ (DLL-Deutsche Levante Linie) als Heizer, vom 11. Januar 1926 bis 20. Mai 1926 ins Mittelmeer und zurück
  • D „Galicia“ (HAPAG) als Heizer, vom 18. August 1928 bis 7. November 1928 in die Karibik und zurück
  • D „Oceana“ (Hamburg-Amerika-Linie) als Heizer, vom 19. Juni 1934 bis 5. September 1934 nach Skandinavien
  • D „Antiochia“ als Heizer, vom 9. September 1935 bis 29. November 1935 von Hamburg nach Westindien und zurück
  • D „Hanau“ als Heizer, vom 19. November 1936 bis 29. Januar 1937 von Hamburg nach Batavia
  • D „Clara Blumenfeld“ (Norddeutsche Kohlen & Coks AG) als Heizer, vom 5. März 1951 bis 9. Mai 1951 von Hamburg nach USA und zurück
  • MS „Westfalen“ als Schmierer, 1953
  • MS „Cläre Hugo Stinnes“ als Schmierer, 1954
  • MS „Frankfurt“ als Zahlmeister-Assistent, vom 26. Februar 1976 bis 27. März 1976 von Hamburg nach Mexiko

Werke

  • 1930 Batavia. Eine tropische Stadtlandschaftskunde im Rahmen der Insel Java (Dissertation)
  • 1933 Kurt Imme fährt nach Indien. Die Geschichte von der ersten Seereise eines Hamburger Schiffsjungen (zahlr. Auflagen bis 1955)
  • 1933 Tropischer Urwald und Mensch
  • 1934 Levantepott im Mittelmeer. Kurt Immes abenteuerliche Seefahrt mit Mustafa, Krischan und den Dalmatinern
  • 1934 Tuan Gila. Ein „verrückter Herr“ wandert am Äquator (2. Aufl. 1945)
  • 1934 Die Welt der Malaien
  • 1935 Nordkap in Sicht. Eine unerwartete Nordlandreise
  • 1939 Til kommt nach Sumatra. Das Leben eines deutschen Jungen in den Tropen (zahlr. Auflagen bis 1953)
  • 1940 Die Insel Bangka. Beispiel des Landschafts- und Bedeutungswandels auf Grund einer geographischen „Zufallsform“ (Habilitationsschrift)
  • 1940 Beiträge zur Landeskunde von Sumatra. Beobachtungen zwischen Asahan und Barumun, Tobasee und Malaka-Straße
  • 1940 Urwaldwildnis Borneo. 3000 Kilometer Zick-Zack-Marsch durch Asiens größte Insel (2. Auflage 1957)
  • 1943 Hinter- und Insel-Indien (1926–1939/40) (Bibliographie)
  • 1946 Ferne Tropen-Insel Java. Ein Buch vom Schicksal fremder Menschen und Tiere
  • 1947 Indonesiens Tropenwelt
  • 1947 Von den Ländern und Meeren der Welt (= Wir fangen an; Band 4)
  • 1949 Die südostasiatische Inselwelt (Inselindien)
  • 1949 Indonesien. Eine auslandskundliche Übersicht der Malaiischen Inselwelt
  • 1949 Am Rande des Pazifik. Studien zur Landes- und Kulturkunde Südostasiens
  • 1949 Paradies in Licht und Schatten. Erlebtes und Erlauschtes in Inselindien
  • 1950 Trampfahrt in die Levante (Neufassung von „Levantepott im Mittelmeer“)
  • 1951 Phantastische Meerfahrt (hrsgg. von Richard Hennig)
  • 1953 Inselindien. Heimat der Malaien
  • 1953 Die Landschaften von Nordost-Honduras. Auf Grund einer geographischen Studienreise im Jahre 1953
  • 1954 Zu Mahamerus Füßen. Wanderungen auf Java
  • 1955 Die Insel Borneo in Forschung und Schrifttum (Bibliographie)
  • 1958 Von Mexiko bis zur Mosquitia
  • 1961 Indioland am Karibischen Meer. Zentralamerikanische Reise
  • 1962 So sah ich Mexiko – Forschungsfahrt von Tampico bis Chiapas
  • 1966 Die Wirtschaft Zentralamerikas. Kartographisch dargestellt und erläutert
  • 1967 So sah ich Mexiko – Von Monterrey bis Tapachula
  • 1976 Chiapas: Geografia de un Estado Mexicano (2 Textbände und 1 Kartenband)
  • 1982 Eine Durchquerung der Insel Borneo (Kalimantan). Nach den Tagebüchern aus dem Jahre 1937. 2 Bände. ISBN 3-496-00153-4 (brosch.) und ISBN 3-496-00154-2 (Leinen)
  • 1987 Seefahrt vor den Feuern. Erinnerungen eines Schiffsheizers. ISBN 3-925769-00-5

Etwa 600 Aufsätze, Abhandlungen, Buchbesprechungen u. a. sind in Jugend- und Fachzeitschriften veröffentlicht worden. Viele seiner Arbeiten wurden in zahlreiche Sprachen übersetzt.

Ehrungen

  • 1979 Staatspreis für Wissenschaft des Landes Mexiko für das Werk „Chiapas. Geografia de un Estado Mexicano“
  • 1988 Verleihung des Verdienstkreuzes am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland

Bücher über Karl Helbig

  • Werner Rutz und Achim Sibeth (Hrsg.): Karl Helbig – Wissenschaftler und Schiffsheizer. Sein Lebenswerk aus heutiger Sicht. Rückblick zum 100. Geburtstag. Olms-Verlag, Hildesheim 2004, ISBN 3-487-12721-0
  • Rüdiger Siebert: Geograph und Seemann, Wissenschaftler und Welterkunder: Karl Helbig (1903–1991). – In: Ingrid Wessel (Hrsg.): Indonesien am Ende des 20. Jahrhunderts. Abera Verlag, Hamburg 1996, ISBN 3-934376-07-X