Feuerstein (Stubaier Alpen)

Berg in den Stubaier Alpen an der Grenze Tirol / Südtirol
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Mit dem Namen Feuersteine wird ein Doppelgipfel im mittleren Hauptkamm der Stubaier Alpen bezeichnet, der genau auf der Staatsgrenze zwischen Italien, Autonome Provinz Bozen-Südtirol und Österreich, Bundesland Tirol liegt. Man unterscheidet zwischen dem Östlichen Feuerstein (italienisch: Montarso die Levante, nordöstlich gelegen), der eine Höhe von 3268 m ü. A. besitzt und dem 3245 Meter hohen Westlichen Feuerstein (Montarso die Ponente, südwestlich gelegen). Die beiden Gipfel sind durch einen 400 Meter langen Grat mit einer kleinen Einschartung miteinander verbunden. Die Feuersteine sind leicht von der Bremer Hütte und der Nürnberger Hütte aus erreichbar, weisen kaum Schwierigkeiten bei einer Besteigung auf und sind daher beliebte Aussichtsziele. Nach Norden, Süden und Westen erstrecken sich ausgeprägte Grate.

Feuerstein
Höhe 3268 m ü. A.
Lage Tirol, Grenze Österreich/Italien
Gebirge Stubaier Alpen
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Typ Doppelgipfel
Gestein Schiefergneis
Erstbesteigung um 1855 im Rahmen der Katastralvermessung, 14. September 1869 durch Julius Ficker, geführt von Pankraz Gleinser und Andreas Pfurtscheller

Erstbesteigungen

Zuerst begangen wurden die Feuersteine anlässlich der österreichischen Katastralvermessung um 1855. Die erste touristische Begehung des Westgipfels erfolgte laut Literatur am 14. September 1869 durch den Historiker Julius Ficker, geführt von Pankraz Gleinser und Andreas Pfurtscheller. Der Ostgipfel wurde wohl schon lange vorher von Jägern bezwungen, der erste Tourist war hier wohl ein Holzmann aus London 1871. Eine weitere Angabe zur Erstbesteigung lautet: Einer der beiden Feuersteine wurde von dem österreichischen Botaniker Anton Kerner von Marilaun am 2. September 1870 bestiegen.

Lage

Die Feuersteine liegen etwa sieben Kilometer Luftlinie südlich von Ranalt im Stubaital, sowie gut 5 km nördlich von Maiern im Ridnauntal, einem Seitental westlich von Sterzing. Der Doppelgipfel ist vollständig von Gletschern umgeben. Im Norden erstreckt sich der Grüblferner bis auf eine Höhe von gut 3000 Metern, im Südosten der bis 3100 Meter Höhe reichende Feuersteinferner und im Südwesten liegt schließlich der Hangende Ferner. Benachbarte Berge sind im Verlauf des Nordostgrats der Pflerscher Hochjoch mit 3166 Metern Höhe, im Südosten die 3196 Meter hohe Agglsspitze und im Westen die Hohe Wand (2973 m).

Stützpunkte und Routen

Der Normalweg auf den Östlichen Feuerstein führt von Norden her zum Gipfelkreuz des Östlichen Feuersteins. Als Stützpunkte dienen die Bremer Hütte auf 2413 Metern Höhe, gelegen nordöstlich des Gipfels im hinteren Gschnitztal oder die Nürnberger Hütte (2280 m) im hinteren Langental. Von der Nürnberger Hütte führt ein Weg in südlicher Richtung zur Nürnberger Scharte (2914 m). Unterhalb der Scharte geht es in südöstlicher Richtung über den Grüblferner (Hochtour mit entsprechender Ausrüstung und Erfahrung) bis zur äußersten obersten Ecke des ca. 30° geneigten Firnfelds zum Gipfel des Östlichen Feuersteins. Die Gratbegehung zum Westlichen Feuerstein besteht aus leichter Kletterei im, laut Literatur, Schwierigkeitsgrad UIAA I. Die Gehzeit beträgt 4 Stunden von der Nürnberger Hütte und 4½ von der Bremer Hütte.

Literatur und Karte

  • Walter Klier: Alpenvereinsführer Stubaier Alpen, München 2006, ISBN 3-7633-1271-4
  • Eduard Richter, Die Erschließung der Ostalpen, Berlin, Verlag des Deutschen und Oesterreichischen Alpenvereins, 1893/1894
  • Alpenvereinskarte 1:25.000, Blatt 31/1 Stubaier Alpen, Hochstubai