Ressortforschung

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Unter Ressortforschung versteht man die Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten der nachgeordneten wissenschaftlichen Fachbehörden der Ministerien. Ressortforschung bildet eine Brücke zwischen Wissenschaft, Gesellschaft und Politik. Ihre wesentliche Aufgabe ist die wissenschaftliche Politikberatung der Ministerien. Die meisten Einrichtungen erbringen auch wichtige forschungsbasierte Dienstleistungen, die zum Teil gesetzlich festgelegt sind, z.B. auf den Gebieten wie der Prüfung, Zulassung und Regelsetzung.

Ressortforschung zielt auf die Gewinnung wissenschaftlicher Erkenntnisse ab, die direkten Bezug zu den Tätigkeitsfeldern eines Ministeriums haben. Diese Erkenntnisse dienen als Grundlage für Entscheidungen zur sachgerechten Erfüllung der Fachaufgaben. Soweit der allgemeine Wissensstand dafür nicht ausreichend ist, werden in erster Linie die Bundeseinrichtungen mit Forschungs- und Entwicklungsaufgaben tätig. Ressortforschung als ein eigenständiger Typ angewandter Forschung ist durch folgende Besonderheiten gekennzeichnet: Sie greift Fragen von Politik und Gesellschaft auf und ist damit problemorientiert und praxisnah und ist aufgrund der Problemorientierung interdisziplinär ausgelegt. Sie generiert Transferwissen und erbringt Übersetzungsleistungen vom wissenschaftlichen System in das Anwendersystem (z.B. Vollzug) und umgekehrt. Dabei verbindet sie kurzfristig abrufbare wissenschaftliche Kompetenz mit der Fähigkeit, langfristig angelegte Fragestellungen kontinuierlich bearbeiten zu können. Ressortforschung ist in der Regel in Behördenform institutionalisiert und unterliegt damit organisatorisch einer hierarchischen Organisationsstruktur.

Der Wissenschaftsrat hat die Ressortforschungseinrichtungen des Bundes evaluiert und im Januar 2007 Empfehlungen zur Rolle und künftigen Entwicklung der Bundeseinrichtungen mit FuE-Aufgaben veröffentlicht.

Als Antwort auf die Evaluation durch den Wissenschaftrat hat die Bundesregierung 10 Leitlienen für eine moderne Ressortforschung verabschiedet.


Ressortforschungseinrichtungen: Bundesanstalten, -ämter und -institute

Themenschwerpunkte, die von den Ressorts dauernd bzw. über sehr lange Zeit bearbeitet werden müssen, führten zur Gründung sogenannter Ressortforschungseinrichtungen (vgl. auch Bundesforschungsanstalten). Diese mehr als 50 Institutionen (Stand: Frühjahr 2005), den Ressorts unterstellt und in deren Geschäftsbereichen tätig, bearbeiten Fachgebiete von der Archäologie über Gesundheitswissenschaften, Arbeitsmedizin, Strahlenschutz, Verkehr bis hin zur internationalen Politik und haben ein jährliches Finanzvolumen von rd. 1,7 Mrd. Euro.

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