Das Rotkehlchen (Erithacus rubecula) ist eine Vogelart aus der Familie der Fliegenschnäpper (Muscicapidae). Es besiedelt Nordafrika, Europa und Kleinasien sowie die Mittelmeerinseln. Seine Nahrung setzt sich vor allem aus Insekten, kleinen Spinnen, Würmern und anderen Kleintieren sowie Weichtieren zusammen. Die Art gilt derzeit als nicht gefährdet.
Rotkehlchen | ||||||||||||
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![]() Rotkehlchen (Erithacus rubecula) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Erithacus rubecula | ||||||||||||
(Linnaeus, 1758) |
Die Naturvölker der Alten Welt verehrten das Rotkehlchen als Träger und Überbringer der Sonne. Bei den Germanen war es der heilige Vogel des Gottes Thor. In Christuslegenden steht es Jesus im Sterben tröstend bei. Zudem wird der inoffizielle Nationalvogel Großbritanniens mit Weihnachten in Verbindung gebracht.
Beschreibung
Das Rotkehlchen ist wie alle Vertreter der Gattung von rundlicher Gestalt mit langen, dünnen Beinen. Durch Aufplustern wirkt es recht gedrungen. Kennzeichnend sind die orangerote Kehle, Stirn und Vorderbrust. Füße und Iris sind dunkelbraun. Im Frühjahr ist der Schnabel einfarbig schwärzlich grau, im Winter zeigt er jedoch eher eine braunschwarze Färbung. Im Sommer und im Herbst weist die Innenseite des Oberschnabels eine mehr oder minder schwärzlichgraue Endhälfte auf. Über den Schnabelwinkeln stehen drei bis vier Bartborsten auf jeder Seite. Rotkehlchen haben eine Körperlänge von etwa 13,5 bis 14 Zentimetern. Die Flügelspannweite beträgt 20 bis 22 Zentimeter und das Körpergewicht liegt meist bei 15 bis 18 Gramm. Vom Männchen des Zwergschnäppers unterscheidet sich das Rotkehlchen vor allem durch seine Größe, die orangerote Stirn und das Fehlen einer weißen Zeichnung an der Schwanzwurzel.
Die orangerote Färbung reicht von Vorderstirn und Kehle bis zur Vorderbrust und umfasst auch die Kopf- und Halsseiten. Auf der Brust ist der Fleck am ausgeprägtesten. An der Stirn ist die Orangefärbuung weniger deutlich und aschgrau gesäumt. Die Oberseite ist olivbraun, im Frühjahr jedoch durch Abnutzung der äußeren Federsäume gräulich gefärbt. Die weiße Unterseite wird von den hellolivbraunen Körperseiten eingefasst. Während die Oberschwanzdecken eine gelbbraune Färbung aufweisen, sind die Unterschwanzdecken rahmfarben. Die Steuerfedern sind dunkelbraun mit gelbgrauem Außenfahnensaum; im Gegensatz zum Zwergschnäpper jedoch ohne weiß. Hand- und Armdecken sind groß mit rostbraunen Spitzen. Die Unterflügeldecken sind gräulichweiß bis hellbraun gefärbt. Bei etwa der Hälfte der Altvögel tragen vor allem die zentralen großen Armdecken auf der Außenfahne einen kleinen gelben Spitzenfleck, der sich auf die Aufhellung der Schaftspitze beschränken kann. Untersuchungen zufolge stellen diese gelben Spitzenflecken weder Reste des Jugendkleides dar noch lässt sich mit ihnen auf einen Alters- oder Geschlechtsunterschied schließen. Sie werden sowohl bei der Nominatform als auch bei anderen geographischen Unterarten des Rotkehlchens festgestellt. Untersuchungen durch Rogge zeigten bei 13 von 24 untersuchten Rotkehlchen diese gelbe Spitzenfleckung. Total oder partiell albionistische Vögel sind laut Rogge und Glutz sehr selten.
Das Rotkehlchen weist einen Geschlechtsdimorphismus auf. Das Männchen zeigt laut Dost eine größere Ausdehnung des roten Brustlatzes, der blaugrün eingerahmt ist. Der Rücken ist moosgrün. Im Frühjahr sind hevorstehende Steißzäpfchen erkennbar. Das Weibchen zeigt eine graue Einrahmung des Brustflecks. Der Rücken ist oft bräunlichgrau. Das Weibchen ist laut Heinroth im allgemeinen kleiner, jedoch genauso wie das Männchen gefärbt. Laut Zysk eignet sich die Rotausdehnung im Gesicht des Vogels vom Schnabelrist in Richtung Kopfmitte als Erkennungsmerkmal außerhalb der Brutzeit. So zeigen Männchen ein breites Stirnband, während Weibchen ein schmales Stirnband aufweisen. Die Ausdehnung des Rots auf der Brust und die untere Teilung in zwei Hälften kann jedoch individuell variieren.
Das stark dunkelbraune, rahmfarben gefleckte Gefieder der Jungvögel ist ohne Rot. Die olivbraune Oberseite weist hellockergelbe Flecken und schwärzliche Endsäumen auf. Die rötlich rahmgelbe Unterseite zeigt auch schwarze Federsäume. An der Außenfahne finden sich die gelben Spitzenflecken. Von jungen Hausrotschwänzen unterscheiden sich die Jungvögel durch den dunkelbraunen statt rostroten Schwanz. Von jungen Nachtigallen unterscheiden sie sich durch eine hellere Unterseite und einen rotbraunen Schwanz sowie die geringere Gestalt. Die Füße sind rosagelblich. Bei Jungvögeln erfolgt die Pneumatisierung der Knochen innerhalb von vier Monaten, das heißt sie setzt ab Anfang September ein. Das Jahreskleid der Jungvögel ist bei Männchen und Weibchen gleich. Es ähnelt dem adultem Jahreskleid, zeigt jedoch meist deutliche Mausergrenze zwischen den unvermauserten zentralen großen Armdecken und den etwas grüneren, vermauserten, inneren Armdecken, die entweder keinen Spitzenfleck oder aber einen im Vergleich zu den unvermauserten Armdecken deutlich kleineren oder anders geformten Spitzenfleck tragen. Im Sommer und im Herbst weist die Innenseite des Oberschnabels das Dach der Schnabelkammer eine gelblichgraue Endhälfte auf. Der Nestling ist blassrot gefärbt. Die Unterseite ist in dunkelrot gehalten, die Daunen auf Scheitel und Schulter sind schwarz. Sie sind 10 bis 11 mm lang. Der kugelige, schwarze Augapfel ist 4,3 mm groß. Der Schnabel ist hell fleischfarben und die Schnabelwülste gelblich. Das Schnabelinnere und der Rachenraum sind zitronengelb und ohne Zungenpunkte. Die Füße sind fleischfarben.
Das Rotkehlchen bewegt sich in kleinen Sprüngen auf der Erde vorwärts, selten werden kurze Schritte gemacht. Sitzt das Rotkehlchen aufrecht, lässt es die Flügel etwas herabhängen.
Federkleid und Mauser
Die gesamte Vollmauser beansprucht laut Rogge einen Zeitraum von 80 bis 90 Tagen. Setzt die Mauser spät ein, dauert sie 60 bis 70 Tage. Die Vollmauser der ein- bis mehrjährigen Vögel findet von Anfang Juni/Anfang August bis Ende Juli/Ende September statt. Die Vermauserung sämtlicher Federn vollzieht sich annähernd zwischen dem Wechsel der ersten und der zehnten Handschwinge, so dass der Mauserzustand der Handschwingen als Bezugswert für die Beurteilung der Vermauserung der übrigen Federpartien dienen kann. Die Jugendmauser, eine Teilmauser, setzt ab der sechsten bis siebten Lebenswoche ein und dauert etwa 55 Tage. In Abhängigkeit vom Schlupfdatum findet sie von Mitte Juni bis Ende September statt.
Das Rotkehlchen neigt bei Gefahr oder Erschrecken durch Tiere zur Schreckmauser. Dabei werden meistens die Steuerfedern abgeworfen, die nach Rogge während der regulären Mauser eine Wachstumsdauer von 25 Tagen haben.
Stimme und Gesang
Am häufigsten ist der Störungsruf, der auch „Schnickern“ oder „Ticksen“ [1] genannt wird, zu hören. Dieser klingt wie eine Reihe von kräftigen, schnell wiederholten „Zik“-Elementen. Mit dem Warnruf „Ziih“ warnt es beispielsweise vor Luftfeinden. Den trillernden Schreckruf „Zib“ lässt das Rotkehlchen hören, wenn es angegriffen wird. Mit dem Stimmfühlungsruf „Dib“ wird der Kontakt unter ausgewachsenen Vögeln gehalten. Gruppen ziehender Vögel verwenden zu diesem Zweck eher den Ruf „Trietsch“. Beim Auftauchen einer Eule lässt das Rotkehlchen den Hasslaut „Ziib“ ertönen. Bei Aggressionen gibt es ein Schnabelklappen (Instrumentallaut) von sich.
Da die Nestlinge sich bei Erschütterungen des Nestes nicht rühren, löst erst ein leise schnatternder Fütterruf des Altvogels das Aufsperren der Schnäbel aus. Ab dem siebten Tag geben die Jungvögel zwitschernde Bettellaute von sich. Flügge Jungen betteln mit einem lauten „Zit“.
Gesang und Gesangsverhalten
Der vielfältige Gesang des Rotkehlchens [2] wirkt melancholisch, aber auch feierlich. Die recht lauten, 2,5 Sekunden langen Strophen beginnen normalerweise tief, streben mit hohen reinen Flötentönen und Trillern auf und enden wieder tief. Der Schluss ist wohlklingend. Es wurden 275 Motive nachgewiesen, die jedoch fortlaufend geändert werden. Bereits Jungvögel können die Stimmen anderer Vögel imitieren. Als gute Spötter können in ihrem Lied unter anderem Nachahmungen von folgenden Vögeln zu hören sein: Kohlmeise, Amsel, Trauerschnäpper, Blau-, Tannen-, Hauben- und Weidenmeise, Buchfink, Zilpzalp, Fitis, Heckenbraunelle, Goldammer, Feldlerche und Mönchsgrasmücke.
Der Gesang wird von einer hohen Singwarte, in der Regel einer Strauchspitze oder Baumwipfel, mit vorgestreckter, das Rot betonender Brust vorgetragen. Das Rotkehlchen singt etwa eine Stunde vor Sonnenaufgang und noch eine gute Zeit nach Sonnenuntergang, hauptsächlich jedoch während der Dämmerung. Die nach Niederschlägen angestiegene Luftfeuchtigkeit und Nebel fördern die Gesangsaktivität, starker Regen lässt die Vögel allerdings verstummen. Das Rotkehlchen singt manchmal mitten in der Nacht, insbesondere wenn der Mond hell scheint oder sich eine Beleuchtungsquelle (Straßenlampen, Fenster) in der Nähe befindet. Es singt laut Pätzold auch, wenn es bei der Beringungsprozedur in einen dunklen Beutel getan wird oder eine Sonnenfinsternis erlebt.
Rotkehlchen singen mit Ausnahme der Mauserzeit das ganze Jahr über, vor allem die Männchen zwischen März und Mai. Im Frühjahr, während beide Geschlechter in Einzelrevieren leben, nimmt die Gesangsaktivität zu. Im November und Dezember, nachdem die Reviere gesichert sind, lässt sie merklich nach. Die Gesangskurve des Männchens steigt mit der Suche nach einer Partnerin steil an, während das Weibchen gleichzeitig seltener singt. Hat sich ein Paar gefunden, hört das Männchen vorübergehend fast völlig zu singen auf. Es steigert das Singen jedoch wieder, wenn das Nest fertig und das Gelege komplett ist. Gegen Ende der Brutzeit klingt der Gesang ab, zur Mauserzeit verstummt er fast ganz.
Der perlende und wehmütige Reviergesang setzt sich aus relativ langen und variablen Strophen zusammen. Er dient der Markierung des Reviers und ist das erste Mittel zur Verteidigung desselben. In der Regel wird er durch einen Eindringling ausgelöst. Kommt es zu einer Auseinandersetzung, können die Kontrahenten mitunter eine Lautstärke von 100 Dezibel erreichen. Meist hört der Unterlegene mit dem Singen auf, hält sich noch eine kurze Zeit lang stumm in dem Gebiet auf und zieht schließlich ab.
Das Rotkehlchen kann laut Brindley [3] die Stimmen seiner Artgenossen individuell erkennen. Zur Beweisführung spielte Brindley revierbesitzenden Rotkehlchen verschiedene Stimmen vor. Als Reaktion auf diese fremden Eindringlinge erfolgte ein heftiger Gegengesang; erklang jedoch die Stimme des benachbarten Rotkehlchens, war die Reaktion viel gemäßigter. Zudem wurden die fremden Stimmen häufiger als der Gesang des Nachbarn gestört. Durch dieses Übertönen des vorgegebenen Gesangs äußert sich laut Dabelsteen et al. [4] beim Rotkehlchen ein hoher Grad an Erregung oder der Wille zur Eskalation. Dabei wechselt das Gesangsmuster zu einer fast durchgängigen, niedrigen Gesangsamplitude, die als „Zwitschern“ bezeichnet wird. Dieser Antwortgesang zwischen revierbesitzenden Nachbarn ändert sich mit der Zeit gewöhnlich dahingehend, dass dem Zwitschergesang zunehmend weniger Aufmerksamkeit beigemessen wird.
Der Gesang zur Verteidigung des Reviers lässt sich vom „Balzgesang“ beziehungsweise dem „Gesang ohne Anlass“ unterscheiden. Der so genannte Gesang ohne Anlass richtet sich an Weibchen, die möglicherweise am Revier vorüberziehen. Dieser lässt jedoch sehr abrupt nach, wenn eine Verpaarung zustande kommt. Erfolgt jedoch gleich darauf wieder die Trennung, kann er innerhalb von Stunden in alter Stärke wieder ertönen. Diese Lieder sind geringfügig höher und kürzer als normal.
Das Weibchen singt während der Brutzeit leiser und seltener als das Männchen, verteidigt sein Winterrevier jedoch auch mit heftigem Gesang.
Verbreitung und Lebensraum
Das Rotkehlchen ist in der borealen, gemäßigten und mediterranen Zone der West-Holarktis, das heißt in Nordafrika, Europa und Kleinasien und auf den Mittelmeerinseln verbreitet. Es fehlt im nördlichen Skandinavien, in Island, in Teilen Russlands (Krim) und einigen Gebieten Spaniens, teilweise auch an der französischen Mittelmeerküste. Selten ist es im Kaukasus, in Transkaspien und im westlichen Sibirien zu finden. In wärmeren Teilen des Verbreitungsgebiets, also in West-, Süd- und Mitteleuropa sowie auf den britischen Inseln, ist das Rotkehlchen ein Standvogel. Die Populationen im Norden und im Osten Europas sind jedoch Zugvögel, die im Mittelmeerraum und im Nahen Osten überwintern. Sie ziehen im Oktober fort und kehren im März zurück. In anderen Gebieten zieht das Rotkehlchen als Teilzieher im Winterhalbjahr über kurze und mittlere Strecken.
Das Rotkehlchen lebt ursprünglich in Auwäldern, Laub-, Misch- und Nadelwäldern, sofern die Krautschicht nicht zu dicht und eine reichhaltige Bodenfauna vorhanden ist. Es ist auch im Gebüsch, in Hecken und im Unterholz zu finden. Häufig lebt es in einem wassernahen Gebiet. Weiterhin ist das Rotkehlchen in Parks, auf Friedhöfen, in Feldgehölzen und in Gärten zu finden. Es zieht schattige und relativ feuchte Gebiete trockenen und heißen Arealen vor. In Europa sucht es die Nähe von Birken auf, da diese ein besonders Ziel vieler Nahrungstiere sind. Im Gebirge ist es bis in 2600 m Höhe zu finden. In den letzten Jahren sucht das Rotkehlchen zunehmend Städte auf, um dort oft im Bereich von Sträuchern zu leben.
Lebensweise
Nahrung und Nahrungserwerb
Das Rotkehlchen ernährt sich hauptsächlich von Insekten, kleinen Spinnen, Würmern und anderen Kleintieren sowie von Weichtieren. In allen Entwicklungsstadien nimmt es tierische Nahrung zu sich. Dabei frisst es im Frühling vor allem Ameisen. Weiterhin stellen Asseln, Blattläuse, Flohkrebse, Gliederfüßler, Hautflügler und Käfer Bestandteile seiner Nahrung dar. Es frisst aber auch Netzflügler, Ohrwürmer, Ringelwürmer, Schnecken, Schmetterlinge, Tausendfüßler, Wanzen und Zweiflügler.
Zur Brutzeit ist die Nahrung fast ausnahmslos aus animalischen Bestandteilen zusammengesetzt. Insbesondere im Spätsommer und Herbst können Rotkehlchenbrot, Beeren, Früchte und Sämereien die Nahrung vervollständigen. Zur Zugzeit zieht das Rotkehlchen animalische Nahrung vor, so dass der Anteil vegetabilischer Nahrung in dieser Zeit stark zurückgeht.[5] Im Herbst und Winter ernährt sich das Rotkehlchen gerne von zerkleinerten Eicheln. An vegetabilischer Nahrung ernährt sich das Rotkehlchen bevorzugt von für den Menschen giftigen Früchten wie beispielsweise Seidelbast. Es frisst jedoch auch Mehlbeeren. Laut Niethammer[6] behalten etwa 80 Prozent der aufgenommenen Beerensamen ihre Keimfähigkeit. Im Winter sucht das Rotkehlchen häufig Futterhäuschen auf, wo es im allgemeinen in seiner Nahrungswahl nicht sehr anspruchsvoll ist. Es ernährt sich jedoch bevorzugt von Fettnahrung wie Käserinden, Fettfutter und Körnern. Zudem versuchen urbane Rotkehlchen offen gelagerte Lebensmittel zu erreichen, indem sie Beobachtungen zufolge Stanniolpapier zerpicken, um an Milch oder Butter zu kommen. Es wurden schon Rotkehlchen beobachtet, die erfolgreich Fisch gefangen haben.
Die Nahrung sucht das Rotkehlchen hauptsächlich auf dem Boden. Dazu dreht es auch hinabgefallene Blätter um. Zudem liest es Blätter, seltener jedoch Baumstämme und Äste ab. Weiterhin agiert das Rotkehlchen als Ansitzjäger, indem es ein auf dem Boden erspähtes Insekt herunterstößt. Werden Nahrungstiere von anderen Tieren freilegt oder aufscheucht, nähert es sich ihnen und ergreift die Beute. Zudem wartet es unter Bäumen auf Nahrung, die durch andere Vögel herunter geworfen wird. Kleine Steine werden zur Verdauungsförderung aufgenommen, unverdauliche Teile wie Chitin als Gewölle in länglichen Ballen hervorgewürgt.
Verhalten
Der Rotkehlchen ist normalerweise tag- und dämmerungsaktiv, teilweise aber auch nachts. Es verlässt seinen Schlafplatz eine Stunde vor Sonnenaufgang und sucht ihn eine Stunde nach Sonnenuntergang wieder auf. Das Rotkehlchen übernachtet gewöhnlich versteckt im dichtem Gebüsch, in strengen Wintern sucht es jedoch auch Hühnerställe, Taubenschläge und ähnliches auf. Selten schläft es in menschlichen Behausungen, auf Lampen oder ähnlichem. Laut Pätzold kann es nachts im Mondlicht oder in der Nähe künstlicher Lichtquellen auf Insektenjagd gehen. Das Rotkehlchen hat eine geringe Fluchtdistanz. Bis auf einen Meter traut es sich an größere Tiere heran, die es aktiv sucht, weil sich oft Insekten in deren Nähe befinden. Pätzold vermutet, dass die Altvögel bereits ihre Jungen an große Tiere heranführen.
Das Rotkehlchen meidet vegetationslose Flächen nach Möglichkeit. Es fliegt daher dicht über den Boden irgendeinem Versteck direkt entgegen. Zu allen Jahreszeiten badet das Rotkehlchen sehr gerne. Morgens wäscht es das Gefieder flügelschlagend an tau- oder regennassen Blättern, um sich anschließend kräftig zu schütteln und zu putzen. Dabei bedient es sich auch der Technik des Einemsens, indem es einzelne Ameisen mit dem Schnabel aufliest und durch das Gefieder zieht. Beim Sonnen kauert es mit geöffnetem Schnabel, meistens auf dem Boden, teils auf den Ästen liegend. Abends zieht das Rotkehlchen das Bad an flachen Uferstellen oder an Tränken vor. Einige Exemplare sind dabei schon ertrunken. Im Winter badet das Rotkehlchen notfalls auf dem Eis.
Das Revierverhalten des Rotkehlchens ist ausgeprägt. Im Winter besetzen Männchen und Weibchen getrennte Reviere, die aggressiv gegen jeden Rivalen verteidigt werden. In Mitteleuropa sind die Reviere durchschnittlich 600 bis 700 Quadratmeter groß. Laut Pätzold kann die Größe zwischen 240 und 1000 Quadratmetern schwanken. Zur Markierung und Verteidigung des eigenen Gebiets wird der Revierverteidigungsgesang angestimmt. Reicht Singen nicht aus, wird Aggressionsverhalten gegenüber dem Eindringling gezeigt. Dabei hebt der Verteidiger den Schwanz, breitet die Flügel aus und plustert sich auf, so dass er mit dem orangeroten Gefieder zwischen Stirn und Hinterbrust den Gegner erregt. Gibt keiner der Kontrahenten nach, verkrallen sich beide ineinander und versuchen den Gegner am Boden festzuhalten und ihm die Augen auszuhacken. Solche Kämpfe dauern in der Regel 30 Minuten, können manchmal jedoch erst nach Stunden entschieden sein. Diese zum Teil erbitterte Auseinandersetzungen können sogar den Tod des Rivalen zur Folge haben.
In der Brutzeit verstärkt das verpaarte Männchen signifikant seinen Gesang und fliegt sein Revier häufiger ab, wenn das Weibchen in seine befruchtungsfähige Periode eintritt. Die Bereitschaft zu Angriffen ist bei verpaarten Männchen deutlich höher, da benachbarte Männchen anscheinend versuchen, unbeaufsichtigte Weibchen zu begatten. Insbesondere wenn das Risiko einer Kopulation durch ein fremdes Männchen am höchsten ist, zeigt der verstärkte Gesang Eindringlingen die Präsens, Aufmerksamkeit und Aggression des verpaarten Revierbesitzes.[7]
Die bei der Verteidigung des Reviers aufgewendete Intensität der Aggression kann von Region zu Region variieren. In Mitteleuropa verhalten sich viele Exemplare allerdings das ganze Jahr über streng standorttreu. Ein Eindringling, der lediglich Nahrung sucht, wird recht oft geduldet. Teilweise werden auch Gruppen akzeptiert, die in einem fremden Revier einem wühlenden Schwein folgen. Am Futterhäuschen wird jeder andere Vogel, ob Artgenosse oder nicht, energisch vertrieben.
In vielen Fällen gibt das Weibchen bereits im Januar sein Herbstrevier auf, um sich mit dem benachbarten Männchen zu paaren. Oft sucht es jedoch aktiv einen weiter entfernten Partner. Regelmäßig treten Fälle auf, in denen Paare nach wenigen Tagen bis Wochen wieder auseinander gehen. Da es in der Population mehr Männchen als Weibchen gibt, bleiben etwa 20 Prozent der Männchen ohne Partner. Die nichtbrütendenden Männchen, die teilweise kein Revier gründen, haben oft gemeinsame Schlafplätze. Die Gruppen setzen sich aus meist wenigen, manchmal aber bis zu 35 Rotkehlchen zusammen, die tief im Gebüsch übernachten. In einigen Fällen setzen sich die Schlafgemeinschaften auch aus Revierinhabern zusammen. In diesem Fall geht die Gruppe lange vor Sonnenaufgang auseinander, um in manchmal kilometerweit entfernte Reviere zurückzukehren.
Brutbiologie
Das Rotkehlchen erreicht die Geschlechtsreife im ersten Lebensjahr. Es führt eine monogame Brutehe. In West-, Süd- und Mitteleuropa finden ziehende Männchen nur halb so oft ein Weibchen wie Überwinterer. Der Legebeginn fällt frühestens in die erste Märzhälfte, in Mitteleuropa aber meistens in den April. Zwei bis drei Jahresbruten sind möglich, wobei Drittbruten, bei denen es sich nicht um Nachgelege einer verloren gegangenen Brut handelt, eine seltene Ausnahme bilden. Die Brutzeit zieht sich somit von Mitte März/Anfang April bis Juli/August hin.
Paarbildung
Im Winter verlässt das Weibchen sein Revier, um einen Partner zu suchen. Hat es ein Männchen gefunden, fliegt es in dessen Revier ein und sucht seine Nähe. Anfänglich stößt das Weibchen auf die Abwehr des Männchens, das es durch sein Imponiergehabe einschüchtern will. Dazu zeigt es mit angehobenem Kopf die rote Brust und schaukelt seinen Körper hin und her. Zudem trippelt es mit hochgestelltem Schwanz zur Seite und lässt einen heftigen Gesang hören. Das Weibchen verhält sich wie ein bettelnder Jungvogel (Infatilismus), um den Partner zu beruhigen. Zudem zittert es mit Schwanz und Flügeln und lässt mit gebeugtem Kopf einen leisen Gesang hören. Schließlich beendet es das Ganze und fliegt ins Gebüsch. Dieses Ritual wiederholt sich oft tagelang, bis die Aggressionen des Männchens soweit abgebaut sind, so dass das Imponiergehabe nachlässt und schließlich ganz aufhört. Nun verteidigt das Paar sein Revier gemeinsam.
Balz und Paarung
Kurz vor dem Nestbau, wird die Balz durch das „Futterbetteln“ des Weibchens eingeleitet. Dabei stößt es einen scharfen Laut aus und zittert mit den Flügeln. Um die Begattung einzuleiten, stellt sich das Weibchen leicht geduckt mit vorgestrecktem Kopf und herunterhängenden, zitternden Flügeln, den Schwanz leicht nach seitlich oben gestellt vor das Männchen. Je stärker die Schräghaltung ausgeführt wird, desto größer ist die Bereitschaft zur Kopulation. Dazu springt das Männchen ohne Überleitung mit gesträubten Kopffedern auf, hält mit schlagenden Flügeln das Gleichgewicht und vollzieht die kurze Begattung. Diese kann unabhängig vom Fütterungsritual durchgeführt werden und erfolgt während des Nestbaues bis zur Ablage des letzten Eies mehrere Male am Tag.
Nestbau
Das Weibchen wählt den Nistplatz, der stark in der Lage und Höhe variieren kann. Das Nest befindet sich meistens in Bodenvertiefungen, in Halbhöhlen an Böschungen, im Wurzelwerk am Boden, unter Gestrüpp oder in hohlen Baumstümpfen. Gelegentlich wird es in Baumhöhlungen, Mauerlöchern oder anderen Höhlen angelegt. Das offene, napfförmige Nest wird derart gebaut, dass es von oben gegen Regen geschützt ist, das heißt unter einer Bedachung. Oft verwendet das Rotkehlchen auch alte Nester von Amseln, Singdrosseln, Goldammern, Waldlaubsängern und anderen Vögeln. Weiterhin nimmt es Nischenbrüternistkästen mit zwei ovalen Einfluglöchern (32 x 50 mm) an, die nicht allzu hoch hängen und erschütterungsfrei sind. Zudem werden an Schuttabladeplätzen und auf Müllkippen Nester in Dosen, Töpfen, Eimern, Gießkannen, Schuhen gebaut. Die Bodennester liegen Untersuchungen zufolge am häufigsten in Böschungen (74 %), oft auf ebener Erde (22 %) und teilweise in Dosen und Töpfen (4 %). Die Nisthöhe schwankt zwischen 4 m (28 %), 6 m (30 %) und 7,5 m (42 %).
Zum Nestbau werden vor allem trockenes Laub, Moos, Stängel, Halme und feine Wurzeln genutzt. Die Auspolsterung wird mit Tierhaaren, Pflanzenwolle und Federn gewährleistet. Das Nest hat einen Durchmesser von etwa 13 cm und eine Höhe von etwa 4,5 cm; bei einer Tiefe von etwa 3 cm beträgt der Durchmesser der Nestmulde etwa 5 cm. Je nach Größe schwankt das Gewicht zwischen 16 und 44 Gramm. Nachdem in den ersten beiden Tagen am intensivsten gebaut wird, beträgt die Nestbaudauer vier bis fünf Tage. Während dieser Zeit singt das Männchen von einer hohen Singwarte, die sich über dem Weibchen befindet. Das Rotkehlchen verwendet für seine zweite Brut nicht noch einmal dasselbe Nest.
Eiablage und Brutpflege
Die Eiablage erfolgt im Morgengrauen. Die ovalen bis kurzovalen Eier glänzen matt. Sie sind rötlich-rahmfarben und dicht rostbraun oder roströtlich gefleckt oder gewölkt. Die Fleckung kann sich zum stumpfen Pol hin verstärken und einen Kranz bilden. Sind die Eier gewölkt, ist die Grundfarbe schwer identifizierbar, so dass sie fast einfarbig hell roströtlich erscheinen. Die Eier der Unterarten gleichen sich weitgehend, die von Erithacus rubecula superbus haben jedoch meist eine blass blaugrünliche Grundfarbe. Die durchschnittliche Größe liegt bei 19,99 x 15,8 mm². Das Frischgewicht liegt bei 2,34 g, das Schalengewicht bei 0,135 g. Die Eier können laut Makatsch nicht mit denen einer anderen europäischen Vogelart verwechselt werden. Die Eier des Zwergschnäppers mögen zwar eine gewisse Ähnlichkeit aufzuweisen, sind aber viel kleiner.
Die Gelegegröße steigt im Verbreitungsgebiet je nach der Länge der Tageshelligkeit von Süden nach Norden. In Mitteleuropa liegt sie bei fünf bis sieben Eiern; meist werden sechs Eier gelegt. Während der Legeperiode wird das Gelege vom Weibchen mit Laub getarnt. Nach Ablage des letzten Eies beginnt die 13 bis 15 Tage dauernde Bebrütung, die allein durch das Weibchen erfolgt. In den Brutpausen von normalerweise drei bis Minuten Länge, wird es vom Männchen außerhalb des Nestes gefüttert, um den Standort des Geleges zu vertuschen. Das Weibchen brütet sehr fest und ausdauernd. Wird es vom Nest verjagt, fliegt es jedoch sofort weg. In wenigen Fällen konnte Verleiten beobachtet werden.
Für den Bruterfolg des Rotkehlchens ist laut Hoelzel [8] nicht die Größe des Reviers entscheidend, sondern die Beschaffenheit des Bodenbewuchses. Insbesondere in Mittelgebirgslandschaften stellt der Brutparasitismus durch den Kuckuck eine erhebliche Verlustursache dar. Trotz der abweichenden Färbung des Kuckuckseis, verlässt das Weibchen nur selten Nest und Gelege. Entdeckt es den Kuckuck hingegen in der Nähe des Nestes, wird er heftig bekämpft. Der Bruterfolg liegt laut Glutz bei den Bodennestern des Rotkehlchens bei Werten um 27 %. Gelege und Jungvögel werden von Eichelhähern, Elstern, Krähen, insbesondere Dohlen, Mäusen, Ratten, Wieseln, Mardern, Dachsen und Eichhörnchen, Füchsen, aber auch Waldkäuzen und Bussarden bedroht.
Entwicklung der Jungvögel
In der Regel schlüpfen die blinden Jungen in den Morgenstunden zwischen fünf und neun Uhr. Normalerweise ist das Schlüpfen des Geleges in vier bis sechs Stunden abgeschlossen. Das Weibchen trägt die Eischalen anschließend bis zu 30 m vom Nest weg und lässt sie dort fallen. In den ersten Tagen füttert das Männchen das Weibchen, welches das Futter schließlich an die Jungvögel weiterreicht. Es verschluckt auch den Kot der Jungen, der später von den Altvögeln lediglich weggetragen wird. Nach dem vierten Tag stellt das Weibchen das Hudern langsam ein und das Männchen füttert die Jungen direkt. Nach sechs Tagen öffnen sich die Augen der Jungvögel, die am siebten deutlich zu betteln beginnen. Vom ersten bis sechsten Tag verteidigen die Altvögel die Jungen und greifen dabei selbst deutlich größere Tiere an. Etwa ab dem neunten Tag nächtigt das Weibchen nicht mehr auf dem Nest. Ab dem zehnten Tag können die Jungvögel bei Störungen das Nest verlassen. Eine ungestörte Nestlingszeit dauert eine normalerweise 12 bis 15 Tage.
Die Jungen sind nach dem Verlassen des Nestes noch flugunfähig und halten sich am Boden verborgen. Dort werden sie noch einige Zeit von den Altvögeln mit Nahrung versorgt. Das Männchen füttert oft noch die Jungen der ersten Brut, während das Weibchen schon auf dem zweiten Gelege brütet. In dieser Zeit droht den Jungen Gefahr von Laufkäfern und Schnecken. Ab dem 13. Tag singt das Männchen den Jungvögeln oft aus vier bis sechs Metern Entfernung vor, um sie auf den Gesang zu prägen. Ausgeflogene Junge betteln auch andere Vogelarten, bis zur Größe einer Amsel, um Futter an. Adulte Rotkehlchen füttern jedoch auch Junge von Amseln, Singdrosseln, Zaunkönigen, Waldlaubsängern, Fitissen, Grauschnäppern, Schwanz-, Blau- und Kohlmeisen. Ab 18. bis 22. Tag nehmen die Jungen selbständig Futter auf. Sobald sie vollkommen selbständig sind, werden sie aus dem Brutrevier der Altvögel vertrieben. Gefahr droht ihnen von Katzen, Greifvögeln, insbesondere dem Sperber, Eulen, insbesondere dem Waldkauz, Eichelhähern, Elstern, Krähen, Dohlen, aber auch von Mäusen, Ratten, Wieseln, Mardern, Dachsen und Eichhörnchen und Füchsen.
Das Rotkehlchen hat in der Natur unter Berücksichtigung der geringen Überlebensrate der Nestlinge eine durchschnittliche Lebenserwartung von 1,25 Jahren. Einjährige Vögel können meist ein Alter von drei bis vier Jahren erreichen, jedoch auch über 11 Jahre alt werden (Ringfund).
Systematik
Externe Systematik
Im Jahr 1951 ordnete Wetmore [9] die Gattung Erithacus nach der Gattung Luscinia ein. Auf die nächsten Verwandten Blaukehlchen und Nachtigall folgte mit Abstand die Gattung der Rotschwänze (Phoenicurus). Die drei Gattungen wurden in die Familie der Drosseln (Turdidae) eingeordnet. Bei Bernd und Meise [10] bilden die Drosseln im Jahr 1959 eine eigene Familie (Turdidae) unter der Oberfamilie der Fliegenschnäpper (Muscicapidae). Später folgt Glutz in der systematischen Reihenfolge dem Vorschlag für die holarktische Vogelfauna von Voous. [11][12] Er stellt das Rotkehlchen (Erithacus rubecula) in die Unterfamilie Erithacinae und die Familie Turdidae.
Biochemische Untersuchungen mit Hilfe der DNA-Hybridisation [13][14] machen jedoch eine Umstellung der Familien erforderlich, die auch eine Neuordnung des Systems der Sperlingsvögel (Passeriformes) betrifft. Daher wird das Rotkehlchen in die Familie der Fliegenschnäpper (Muscicapidae) [15] eingeordnet.
Interne Systematik
Nach ITIS [16] ist die Art monotypisch, das heißt es gibt keine Unterarten. Andere Quellen nehmen hingegen eine bestimmte Anzahl von Unterarten an. So werden von einer Quelle [17][18] acht Unterarten und zwei Arten anerkannt:
- Das Rotkehlchen (Erithacus rubecula) zeigt innerhalb seines kontinentalen Verbreitungsgebiets bestimmte variable Merkmale, bildet jedoch keine diskreten Populationen aus, die als Unterarten [19] angenommen werden könnten. Daher sind die Unterarten des Rotkehlchens hauptsächlich durch auf Inseln und in montanen Regionen gebildeten Stammpopulationen gekennzeichnet.
- Erithacus rubecula rubecula ist die Nominatform. Sie besiedelt Europa und Asien mit Ausnahme der bei den andren Unterarten genannten Gebiete. Zudem existieren isolierte Populationen auf den westlichen Kanarischen Inseln (El Hierro, La Palma und La Gomera). Die Unterart umfasst Erithacus r. balcanisus.
- Erithacus r. balcanisus zeigt einen olivgrauen Rücken, Bürzel und Schwanz. Die Oberschwanzdecken sind grau. Sie besiedelt Südosteuropa und die westliche Türkei.
- Erithacus r. whiterbyi ist ähnlich intensiv gefärbt wie E. r. melophilus, aber von geringerer Körpergröße. Die Unterart besiedelt den nördlicher Atlas, das nördliche Tunesien, Nordalgerien und den Atlas in Marokko.
- Erithacus r. melophilus hat einen rotbraunen Rücken und eine braunrote Brust. Das Brustband ist grauschwarz. Die Unterart ist weniger intensiv gefärbt als die Nominatform. In England finden sich Abweichungen mit einer blaugrau gefärbten Oberseite und weißer Unterseite sowie schmalem orangefarbenen Brustband. Nach Glutz handelt es sich bei diesen Vögeln um Hybriden mit dem Blauschwanz (Tarsiger cyanurus). Die Unterart besiedelt die Britischen Inseln.
- Erithacus r. tataricus ist ähnlich wie E. r. hyrcanus, aber zunehmend intensiv gefärbt. Sie weist mehr rotbraune Oberschwanzdecken und einen längeren Schwanz auf. Sie besiedelt das nordöstlich-europäische Gebiet der ehemaligen Sowjetunion, den Ural und das westliche Sibirien.
- Erithacus r. valens hat eine relativ blasse Oberseite und weniger rötlichbraune Oberschwanzdecken sowie einen kürzeren Schwanz als E. r. tataricus. Die Unterart besiedelt den Krim.
- Erithacus r. caucasicus besiedelt den Kaukasus.
- Erithacus r. hyrcanus weist eine dunkelbraune Oberseite und eine dunkel orangefarbene Brust auf. Der Schnabel ist länger. Die Unterart besiedelt den Nordiran und Transkaspien. Im Kaukasus gibt es Übergänge zur Nominatform.
- Erithacus r. sardus ist unterschiedlich intermediär gefärbt zwischen E. r. rubecula und E. r. witherbyi. Sie besiedelt Sardinien und Korsika.
- Erithacus rubecula rubecula ist die Nominatform. Sie besiedelt Europa und Asien mit Ausnahme der bei den andren Unterarten genannten Gebiete. Zudem existieren isolierte Populationen auf den westlichen Kanarischen Inseln (El Hierro, La Palma und La Gomera). Die Unterart umfasst Erithacus r. balcanisus.
- Das Kanarenrotkehlchen (Erithacus superbus) [20] zeigt eine dunkle, kräftige Rotfärbung der Brust und eine weißere Unterseite. Es besiedelt die Berge von Teneriffa und Gran Canaria.
Daten aus Untersuchungen sowohl des mitochondrialen Cytochroms b [21] als auch der Vokalisationen [22] weisen daraufhin, dass Erithacus (r.) superbus auf Teneriffa und Gran Canaria eindeutige Merkmale aufweist und sich wahrscheinlich vor zwei Millionen Jahren von den Vögeln auf dem Festland abtrennte.[23] Die Populationen der westlichen Kanarischen Inseln sind jünger (Mittelpleistozän) und beginnen sich nun erst genetisch auseinander zu entwickeln. Zudem lassen sich die Vögel von Teneriffa und Gran Canaria genetisch gut unterscheiden, so dass letztere als Erithacus (r.) marionae bezeichnet wird; ein gründlicher Vergleich zwischen E. (r.) superbus and E. (r.) marionae ist angelaufen. Erste Ergebnisse legen nahe, dass die Vögel von Gran Canaria etwa 10 Prozent kürzere Flügel haben als die von Teneriffa.[24]
Eine Quelle [25] erkennt acht Unterarten an:
- Erithacus rubecula rubecula ist die Nominatform.
- Erithacus r. hyrcanus
- Erithacus r. superbus
- Erithacus r. melophilus
- Erithacus r. sardus
- Erithacus r. witherbyi
- Erithacus r. tataricus
- Erithacus r. valens
Eine andere Quelle [26] erkennt Erithacus r. balcanicus noch als neunte Unterart an.
Bestand und Gefährdung
Bestandsentwicklung
Das weltweite Verbreitungsgebiet des Rotkehlchens wird allein in Afrika auf 900.000 km² geschätzt. Nach Angaben der IUCN umfasst der große weltweite Bestand etwa 87.000.000 bis 170.000.000 Individuen in Europa. Daher wird die Art als nicht gefährdet (LC) [27] eingestuft.
Die europäische Brutpopulation macht mehr als 75 Prozent der weltweiten Verbreitung aus. Sie ist mit mehr als 43.000.000 Paaren sehr groß. Während sie zwischen 1970 und 1990 stabil war, gab es zwischen 1990 und 2000 Rückgänge in Schweden. Diese konnten jedoch durch zunehmende Populationen in Frankreich und dem Vereinigten Königreich kompensiert werden, so dass die europäische Population im Ganzen eine leichte Zunahme verzeichnen konnte. Da die Population im Ganzen stabil ist, wird das Rotkehlchen konsequenterweise als sicher (Secure) [28] eingestuft.
Der Bestand in Deutschland wird auf etwa 2,5 bis 4 Millionen Brutpaare [29] geschätzt. Die Siedlungsdichte liegt bei ungefähr 0,7 Brutpaaren auf 10 Hektar.[30] Während die Population im allgemeinen eher zunimmt, geht sie im Harz und an anderen Orten zurück. Dieser Rückgang wird laut Oelke [30] durch die Auswirkungen des sauren Regens verursacht. Dennoch ist der Bestand weitgehend stabil.
Gefährdung und Schutz
Die Größe des Brutbestands wird wesentlich von der Winterstrenge bestimmt. Harte Winter mit länger andauernden Kälteeinbrüchen können regional zu drastischen Bestandseinbrüchen führen, da Kälte und der Futtermangel große Verluste fordern. Laut Pätzold beträgt der Verlust in normalen Wintern 50 Prozent, in sehr strengen Wintern bis zu 80 Prozent.
Die Hauptbedrohung für die Rotkehlchenpopulationen in Mitteleuropa geht überregional und langfristig von der Ausräumung der offenen Landschaft durch die Intensivierung der Landwirtschaft, der Flurbereinigung und der zunehmenden Verbauung aus. Weiterhin erleiden Rotkehlchen durch den Gebrauch von Insektiziden erhebliche Verluste, die durch Herbizide und Dünger noch verstärkt werden. Zudem fallen in Südeuropa jährlich noch immer Tausende von Rotkehlchen der Jagd zum Opfer.
Das Rotkehlchen ist gemäß § 10 Abs. 2 Nr. 5 und Nr. 11 BNatSchG eine in Deutschland streng geschützte Art. Es war Vogel des Jahres 1992, da es zu den Arten gehört, an denen das Waldsterben am besten abzulesen ist. Da es vermutlich ganz entscheidend auf die Struktur des Waldbodens angewiesen ist [30], kann es von folgenden Schutzmaßnahmen profitieren: Dazu gehört die Belassung von Falllaub und Unterholz in Wirtschaftswäldern und die Wiederherstellung einer reich strukturierten, gehölz- und heckenreichen Kulturlandes. Zudem können eine naturnähere Gestaltung von Gartenstädten und Parks sowie Nisthilfen eine verstärkte Ansiedlung in Siedlungsräumen fördern. Die in Heckenhabitaten meist hohen Brutverluste können durch die Erhaltung oder Anlage breiter Vegetationssäume als Pufferzone gegen Prädatoren gemindert werden.
Rotkehlchen und Mensch
Etymologie und Benennung
Im Jahr 1758 bezeichnete Carl von Linné das Rotkehlchen als Motacilla rubecula. Das lateinische Wort „rubecula“ stellt die verkleinerte Form von „ruber“ dar, das „Rötchen“ bedeutet. Der heutige wissenschaftliche Gattungsname „Erithacus“ ist ein alter, nicht näher bestimmbarer Vogelname, welcher schon von Plinius verwendet wurde.
Der Name des Rotkehlchens hebt die Farbe von Brust und Kehle hervor. Die älteste deutsche Bezeichnung ist althochdeutsch „rotil“ oder „rotilo“, aus dem das neuhochdeutsche alemannisches Wort „Rötele“ beruht, das schon im 16. Jahrhundert gebraucht wurde. Die große Zahl der deutschsprachigen Namen beweist, wie bekannt und volkstümlich das Rotkehlchen ist. Folgende Namen werden in einzelnen Gebieten bis heute verwendet oder wurden früher gebraucht: Rotkehlchen (-sänger), Rothkehlein, Rotkehle, -kelle, -kelchinn, kelchyn, kalinden, Rothkehligen, Rottkählchen, Rötkelchen, Radkelchen, -kelken, Kahlrötchen, Kalredchen, Roth-, Rottbrüstlein, Rotbrüstchen, -brüst(er)le, -brüstel, -brüstli, -brust(lein), -brüstler, -brüsteli, -prüstlein, -böst, -bosk, Routbröstchen, Rodboß, -börstken, -borstje, Belbostje („Gelbbrüstchen“), Gülbük („Gelbbauch“), Bruströsteli, Rotkröpfchen, -kröpfe(r)l, -kröpfle, -kropf(f), -kröpfflin, -kropfflin, Rottkröpflein, Rothkröpf(e)l, Rothälseli, -gügger, -kätchen, -katel, -bart, Routschatzla, Rökle, Rekli, (Winter)-Rötelein, Winter-, Wald-, Krätschrötele, Waldrötlein, -rötchen, Rotbrüstiger, Rotkehliger Sänger, Baköfelchen. Fast alle ausländischen Bezeichnungen des Rotkehlchens weisen auch auf die rote Brust hin. Dieser Vogel wird im Englischen „Robin“ genannt, im Französischen „Rouge-gorge“, im Italienischen „Pettszzurro“, im Spanischen „Petirrojo“, im Schwedischen „Rödhake“ und im Niederländischen „Roodborst“.
Mythologie und Kult
Bei den einfachen Naturvölkern der Alten Welt galt das Rotkehlchen als Träger und Überbringer der Sonne. Bei dem Germanen war es der heilige Vogel des Gottes Thor, der im besonderem Maße für den Milchreichtum zuständig war. Zudem herrschte der Glaube, dass ein Rotkehlchen-Nest in der Nähe des Hauses Frieden in dasselbe bringe und Ehepaare dort in Glück und Frieden leben. Nach einer alten Bauernregel, die noch bis zu Anfang des 18. Jahrhunderts Glauben fand, gibt es Regen gibt, wenn Rotkehlchen in Höhlen Schutz suchen.
Das Rotkehlchen spielt als „reiner“ Vogel in Christuslegenden eine wesentliche Rolle. Neben der niederländische Legende gibt es eine schwedische Version von Selma Lagerlöf, die den Titel Das Rotkehlchen. trägt. Beide Überlieferungen erzählen davon, wie Jesus voll Schmerz und Pein am Kreuze hing und in einiger Ferne ein kleinen einfarbig braunen Vogel im Walde sah. Diesem rannen bittere Tränen aus seinen Augen, als es die scharfen, stacheligen Dornen sah, die sein Haupt unseres durchbohrten. Da sagte es zu sich: „Niemand kommt um sein Leiden zu mildern, so will ich ihn zu trösten versuchen“. Daraufhin flog es zum Kreuz und löst einen Dorn aus der Krone. Dabei wurde seine Brust mit einem Blutstropfen besprenkelt. Und Jesus sprach: „Zum ewigen Gedächtnis, liebes Vögelein, sollst du und deine Nachkommen das rote Flecklein auf der Brust behalten, und die Menschen sollen euch Rotkehlchen nennen“. Nach einem englischer Volkserzählung singt das Rotkehlchen dem am Kreuz sterbenden Jesus an seiner Seite etwas vor, dass er das Leiden besser ertrüge. Dabei wird es mit dem Blut seiner Wunden gekennzeichnet.
In der schottischen Volkssage Robin Redbreast's Christmas Song. heiraten ein Rotkehlchen und ein Zaunkönig. Davon handelt auch Robert Burns Kindererzählung The Marriage of Robin Redbreast and the Wren. Zudem wird es in Großbritannien mit Weihnachten in Verbindung gebracht. Im traditionellen Kindermärchen Babes in the Wood. deckt es die toten Körper der Kinder zu.
Das Rotkehlchen ist der beliebteste Vogel Großbritanniens.[31] Dies bestimmten die Leser der Times in den frühen 1960er Jahren. Die britische Regierung erkennt es jedoch nicht als offiziellen Nationalvogel an.[32] Einige Jahre stellte das Rotkehlchen das Logo des Naturschutzverbandes Royal Society for the Protection of Birds dar.
Die englischen Fußballvereine Bristol City und Swindon Town tragen den Spitznamen „The Robins“, der sich von der heimischen Spielerfarbe Rot ableitet.
Forschungsobjekt
Das Rotkehlchen hat bei der Entdeckung und wissenschaftlichen Anerkennung des Magnetsinns eine wichtige Rolle gespielt. Frankfurter Forscher konnten nachweisen, dass das Rotkehlchen sowohl ohne Sicht auf den Nachthimmel als auch ohne Sichtmarken nicht die Orientierung verliert. Da in Versuchen mit Helmholtz-Spulen der Vogel im achteckigen Käfig mit radialen Stangen vorhersagbar seine Richtungswahl im künstlichen Magnetfeld ändert, misst er wahrscheinlich den Winkel, unter dem sich dem die magnetischen Feldlinien die Erdoberfläche schneiden (Inklinationswinkel). Seither wurden bei allen untersuchten Zugvögeln neben dem Sonnen- und Sterne„kompass“ der „Magnetkompass“ entdeckt.[33] Neueste Forschungen ergaben, dass im optischen System ein Rezeptor für Richtungsänderungen des magnetischen Feldes existiert, im nasalen System werden hingegen geringste Änderungen der Feldstärke wahrgenommen.[34]
Nahrung und Käfigvogel
Bis etwa in die Mitte der 1920er Jahre wurden in Europa zu Zeiten des Dohnenstieges mehrere Tausend Rotkehlchen, Gimpel, Drosseln und Seidenschwänze gefangen. Das Rotkehlchen wurde auf Grund seines kräftigen Gesanges und seiner Zutraulichkeit als Käfigvogel gehalten. Die Haltung erfolgte in einem sehr engen Vogelbauer. Manchmal dürfte es freifliegen. Der Vogel war ein beliebtes Haustier, da er kostengünstiger und pflegeleichter als eine Nachtigall war.
Auch heute wird das Rotkehlchen noch als Ziervogel gehalten. Wildfänge sind nach dem § 20d BNatSchG jedoch illegal. Bei Interesse geben Züchter Tiere ab, die sich heute vor allem auf die Nachzucht konzentrieren. Die Weiterbildung durch geeignete Literatur vor der Anschaffung dieser Tiere ist notwendig. Die Vögel sind empfindlich in Haltung und etwas anspruchsvoller mit dem Futter. Da sie kein Trockenfutter zu sich nehmen, benötigen sie lebende Nahrung. Diese sollte möglichst genau so abwechslungsreich sein wie in der Natur und sowohl den Reichtum des Sommers als auch die Knappheit des Winters erkennen lassen. Die gut bepflanzte und strukturierte Voliere sollte bei paarweiser Haltung mindestens zwei Abteilen aufweisen, welche durch einen Durchflug verbunden sind, damit jeder Vogel die Möglichkeit hat, dem anderen aus dem Weg zu gehen. Bei ernsteren Streitigkeiten, etwa außerhalb der Brutzeit, kann der Durchflug geschlossen werden. Ist die Schwierigkeit ein Paar zu harmonisieren überwunden, bereiten lediglich Erkrankungen der Vögel Probleme. Der Boden sollte nach Möglichkeit aus Naturerde bestehen und mit Falllaub bedeckt sein. Alle Pflanzen, insbesondere Knöterich und Efeu, sind geeignet. Diese sollten möglichst dicht wachsen, um Stubben, Wände oder ähnliches zu überwuchern, so dass die Vögel genügend Deckung und Schutz gegen Regen, Schnee, Wind und Sonne haben.
Quellen und weiterführende Informationen
Einzelnachweise
- ↑ Klangbeispiel, Spektrogramm
- ↑ Klangbeispiel
- ↑ Emma Brindley: Response of European robins to playback of song: neighbor recognition and overlapping. Animal Behaviour. 41: S. 503–512, 1991
- ↑ Torben Dabelsteen, Peter K. McGregor, Jo Holland, Joe A. Tobias, Simon Boel Pedersen: The signal function of overlapping singing in male robins. Anim. Behav. 53, 249–256, 1997, Weblink: [1]
- ↑ Peter Berthold: Animalische und vegetabilische Ernährung omnivorter Singvogelarten: Nahrungsbevorzugung, Jahresperiodik der Nahrungswahl, physiologische und ökologische Bedeutung. Journal of Ornithology Volume 117, Number 2 / April 1976, Springer Verlag, Berlin / Heidelberg, S. 145–209, 2005, Weblink: [2]
- ↑ G. Niethammer: Handbuch der deutschen Vogelkunde. Bd. 1. Akademische Verlagsgesellschaft, Leipzig, 1937
- ↑ Joe Tobias, Nat Seddon: Territoriality as a paternity guard in the European robin, Erithacus rubeculal. Animal Behaviour 60, 165–173, 2000, Weblink: [3]
- ↑ A. R. Hoelzel: Territorial behaviour of the robin Erithacus rubecula: the importance of vegetation density. Ibis 131:432–436, 1989
- ↑ A. Wetmore: A revised classification for the birds of the world. Smithson. Misc. Coil. 117: 1–22, 1951
- ↑ R. Berndt, W. Meise: Naturgeschichte der Vögel. Ein Handbuch der Allgemeinen speziellen Vogelkunde. Bd.1. Franckh. Verlag, Stuttgart, 1959
- ↑ K. H. Voous: Atlas of European birds. English Ed. Thos. Nelson & Sons, London, 1960
- ↑ K. H. Voous: List of Holarctic bird species. Passerines. Ibis 119: 223-250; 376–406, 1977
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- ↑ C. G. Sibley, J. E. Ahlquist: The phylogeny and classification of birds based on the data of DNA-DNA hybridization. Current Ornithol. 1: 245–292, 1983
- ↑ Hans E. Wolters: Die Vogelarten der Erde. Berlin, 1975–1982
- ↑ ITIS Report: Erithacus rubecula (Linnaeus, 1758)
- ↑ Avibase Database: Rotkehlchen (Erithacus rubecula) (Linnaeus, 1758) (Species)
- ↑ Avibase Database: Rotkehlchen (Erithacus rubecula) (Linnaeus, 1758) (Superspecies)
- ↑ C. Dietzen, H.-H. Witt, M. Wink: The phylogeographic differentiation of the robin Erithacus rubecula on the Canary Islands revealed by mitochondrial DNA sequence data and morphometrics: evidence for a new robin taxon on Gran Canaria? Avian Science 3(2–3): 115–131, 2003, Weblink: [4]
- ↑ Avibase Database: Rotkehlchen-superbus (Erithacus rubecula) (Koenig, 1889)
- ↑ C. Dietzen, H.-H. Witt, M. Wink: The phylogeographic differentiation of the robin Erithacus rubecula on the Canary Islands revealed by mitochondrial DNA sequence data and morphometrics: evidence for a new robin taxon on Gran Canaria? Avian Science 3(2–3): 115-131, 2003, Weblink: [5]
- ↑ H. H. Bergmann, B. Schottler: Tenerife robin Erithacus (rubecula) superbus – a species of its own? Dutch Birding 23: 140–146, 2001
- ↑ Anmerkung: Obwohl Dietzen (2003) schlussfolgert, dass sowohl die Populationen von Teneriffa aus auch von Gran Canaria unabhängig voneinander von den Populationen des Festlandes abstammen und beide entweder als zwei Arten oder als Unterarten von Erithacus rubecula betrachtet werden sollen, lassen die Daten kein endgültiges Ergebnis zu. Die alternative Erklärung, dass Teneriffa von den bereits ausgeprägten Gran-Canaria-Rotkehlchen besiedelt war, wurde nicht erforscht und das vorgeschlagene Modell basiert ausschließlich auf einer wahrscheinlichen Schlussfolgerung. Ebenso erscheint das Verfahren der exakten molekularen Datierung zweifelhaft, da es eine molekulare Uhr vermutet, die korrekt oder inkorrekt sein kann. Die Vermutung, dass der Vorfahre aller Rotkehlchen in der Färbung Erithacus superbus und nicht den Vögeln des Kontinents ähneln soll, wird aus ihrem vollständig spekulativen Modell der Kolonisation geschlussfolgert und ist damit ebenso unsicher.
- ↑ C. Dietzen, H.-H. Witt, M. Wink: The phylogeographic differentiation of the robin Erithacus rubecula on the Canary Islands revealed by mitochondrial DNA sequence data and morphometrics: evidence for a new robin taxon on Gran Canaria? Avian Science 3(2–3): 115–131, 2003, Weblink: [6]
- ↑ H. G. Deignan, R. A Paynter Jr., S. D. Ripley: Check-List of the Birds of the World. Vol X. In: Check-List o the Birds of the World. A Continuation of the Work of James L. Peters (Mayr, E. & Paynter, Jr., R.A. ed.). Museum of Comparative Zoology, S. 502 ff., 1964
- ↑ C. Vaurie: The Birds of the Palearctic Fauna. Passeriformes. H.H. u. G.Witherby, London, 1959
- ↑ Birdlife Factsheet: European Robin
- ↑ Birds in Europe: European Robin
- ↑ Die Rote Liste der Brutvögel Deutschlands – 3. überarbeitete Fassung – Stand: März 2003, Seite 10, Weblink: [7]
- ↑ a b c H. Oelke: Quantitative Untersuchungen – Siedlungsdichte. In: Berthold, Bezzel, Thielke: Praktische Vogelkunde. Kilda Verlag, Greven, 1974
- ↑ RSPB: Robin
- ↑ Public Petition Committee of the Scottish Parliament. National Bird (PE783). 10 Nov 2004. Quoted from the Enterprise and Culture Committee Agenda (25th Meeting, session 2) on 31 Oct 2006 of the Scottish Parliament, Weblink: [8]
- ↑ Einhard Bezzel: BLV Handbuch Vögel. BLV Buchverlag GmbH & Co. KG, München, Seite 388-389, 2006, ISBN 3-8354-0022-3
- ↑ Lutz Dröscher: Vogel des Jahres 1992: Das Rotkehlchen. Naturschutz heute Ausgabe 1/1992, S. 26–31, 1992
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- Einhard Bezzel: BLV Handbuch Vögel. BLV Buchverlag GmbH & Co. KG, München, 2006, ISBN 3-8354-0022-3
- Einhard Bezzel: Das Rotkehlchen, beobachtet von Einhard Bezzel. Naturbuch Verlag Augsburg, 1992
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- Hans Bub: Kennzeichen und Mauser europäischer Singvögel. Allgemeiner Teil. Neue Brehm Bücherei 570, Ziemsen Verlag, Wittenberg, , 1985
- Hans Bub, Hans Oelke: Markierungsmethoden für Vögel. Ein weltweiter Überblick. Neue Brehm Bücherei 535. Ziemsen Verlag, Wittenberg, 1985
- H. Dathe: Handbuch des Vogelliebhabers. Band 1: Grundsätzliches zur Haltung und Pflege, über Fütterung und über Hygiene und Krankheiten von einheimischen und ausländischen Vögeln. VEB Berlin, 1975
- H. Dost: Einheimische Stubenvögel. Ihre Pflege und Züchtung. Ulmer Verlag, Stuttgart, 1969
- Otto Fehringer: Die Vögel Mitteleuropas. Teil 1: Singvögel. Winter Verlag, Heidelberg, 1964
- Hisek Felix: Vögel in Wald und Gebirge. Lingen Verlag, Köln, 1987
- Urs N. Glutz von Blotzheim: Handbuch der Vögel Mitteleuropas. 11/1, Passeriformes. 2. Teil: Turdidae – Schmätzer und Verwandte Erithacinae. Aula Verlag, Wiesbaden, 1988
- Bodo Grajetzky: Das Rotkehlchen. Zeit- und Energiekonflikte – ein Kleinvogel findet Lösungen. Aula Verlag, Wiebelsheim, 2000, ISBN 3-89104-584-0
- O. Heinroth: Die Vögel Mitteleuropas. Band 1. Deutsch Verlag, Frankfurt, 1965
- David Lack: The Life of the Robin. Penguin Books, 1953
- W. Makatsch: Die Vögel der Erde. Systematische Übersicht. Dunker u. Humbolt Verlag, Berlin, 1954
- W. Makatsch: Der Vogel und seine Jungen. Neue Brehm Bücherei 41, 1959
- W. Makatsch: Die Eier der Vögel Europas. Band 2. Neumann u. Neudamm Verlag, Melsungen, 1974
- G. Niethammer: Handbuch der deutschen Vogelkunde. Bd. 1-3. Akademische Verlagsgesellschaft, Leipzig, 1937-1943
- Rudolf Pätzold: Das Rotkehlchen. Erithacus rubecula. Neue Brehm Bücherei 520, Westarp Wissenschaften, Aula Verlag, ISBN 3-89432-423-6
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- P. R. Rogge: Ein Beitrag zur Mauser des Rotkehlchens (Erithacus rubecula rubecula L.). Beitr. Vogelkunde 12: 162–188, 1966
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