Erstes Seegefecht vor Algeciras

Seeschlacht während der Koalitionskriege
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Schlacht von Algeciras 6. Juli 1801
Teil von: Zweiter Koalitionskrieg

Datum 6. Juli 1801
Ort Bucht von Algeciras
Ausgang Französisch-spanischer Sieg
Konfliktparteien

Vereinigtes Königreich

Frankreich
Spanien

Befehlshaber

Konteradmiral Saumarez

Konteradmiral Linois

Truppenstärke

6 Linienschiffe

3 Linienschiffe und 1 Fregatte und 14 spanische Kanonenboote und Küstenbatterien

Verluste

1 Linienschff (HMS Hannbal) gekapert, 121 Mann gefallen, 240 Verwundete und 14 Vermisste, ca 400 Mann der HMS Hannibal gefangengenommen

ca. 300 Gefallene und ca 500 Verwundete

Das Erste Seegefecht von Algeciras war ein Seegefecht am 6. Juli 1801. Es wurde zwischen französischen Kriegsschiffen und spanischen Küstenbatterien einerseits und britischen Kriegsschiffen andererseits ausgetragen.

Die Franzosen unter Konteradmiral Charles-Alexandre Linois suchten mit drei Linienschiffen und einer Fregatte Schutz in der Bucht von Algeciras. Dabei wurden diese von sechs britischen Linienschiffen unter Konteradmiral James Saumarez angegriffen. Aufgrund einschlafender Winde und der Strandung der HMS Hannibal, sowie den Beschuss durch Brandkugeln mussten sich die Briten zurückziehen.

Vorgeschichte

In den Jahren 1800 und 1801 versuchte Napoleon Bonaparte in seiner Eigenschaft als Erster Konsul der Französischen Republik die französische Ägypten-Armee zu entsetzen. Mehrere versuchte Operationen die Herrschaft im Mittelmeer zurückzugewinnen und Verstärkungen zu landen brachen zusammen: mehrere Ausbrüche und Versammlungen von Geschwadern aus Brest und Rochefort oder Cadiz gelangten gar nicht erst zur Ausführung, ein Ausbruch eines Geschwaders von sieben Linienschiffen aus Brest mit 4000 Soldaten an Bord brach im Januar 1801 zusammen, nachdem Admiral Ganteaume zweimal den Hafen von Toulon ansteuern musste und im dritten Anlauf erfahren hatte, dass in Ägypten schon eine britische Invasionsarmee gelandet war. Ein anderer Versuch mit zwei Fregatten 800 Soldaten zu landen, scheiterte am 19.02.1801 als die französische Fregatte Africaine von der Fregatte HMS Phoebe erobert wurde.

Napoleon Bonaparte wollte nunmehr nur noch die britische Position in Hinblick auf die Herrschaft im Mittelmeerraum schwächen, indem er in der Straße von Gibraltar die britische Seeherrschaft in Frage stellte. Sein Ziel war es die schwachen Konvois, die Malta und die britische Mittelmeerflotte versorgten, zu bedrohen und somit wollte er Großbritannien zwingen Kräfte aufzuwenden, diese Meerenge unter allen Umständen zu schützen. Das dazu ausersehene Rochefort Geschwader konnte jedoch nicht auslaufen, wodurch ein kleines Geschwader von drei Linienschiffen unter Konteradmiral Linois aus Toulon ausersehen wurde, die französischen und spanischen Schiffe in Cadiz zu verstärken. Diese drei Linienschiffe waren die französische Indomptable unter Kapitän Moncousu und Formidable unter Kapitän Lalonde mit jeweils 80 Kanonen und das 74-Kanonen Linienschiff Desaix unter Kapitän Christy-Pallière. Zusätzlich wurde das Geschwader noch von der 38-Kanonen Fregatte Muiron unter Kommando von Kapitän Martinencq begleitet. Eigentlich sollten in der Straße von Gibraltar sechs Linienschiffe unter Kommando von Konteradmiral Dumanoir zu Konteradmiral Linois stoßen. Auch sollten sechs spanische Linienschiffe unter dem Befehl von Vize-Admiral Don Juan Joaquin de Moreno das Geschwader vervollständigen.

Am 13. Juni 1801 setzte das Geschwader Linois mit einem kleinen Kommando von Soldaten unter Brigadier Devaux Segel und verließ den Hafen von Toulon mit Kurs auf Cadiz. Dabei verließ sich Konteradmiral Linois auf Erkenntnisse, dass vor Cadiz nur zwei britische 74-Kanonen Linienschiffe kreuzten und den Hafen blockierten. Zeitweise, so die Erkenntnisse, sei sogar nur ein britisches 74-Kanonen Linienschiff vor dem Hafen.

Am 1. Juli 1801 wurden die vier französischen Schiffe von Gibraltar aus gesichtet, während sie sich gegen vorwiegend westliche Winde vorankreuzten. Zu diesem Zeitpunkt befindet sich nur die 14-Kanonen Slup Calpé im Hafen von Gibraltar. Am nächsten Tag erobert das französische Geschwader unter Konteradmiral Linois ein britisches Postschiff. Am 3.Juli 1801 gelingt es dem französischen Geschwader die 14-Kanonen Brigg-Slup Speedy unter dem Kommando von Commander Lord Cochrane zu erobern. Gleichzeitig stellt Konteradmiral Linois fest, dass der Hafen von Cadiz von einer überlegenen britischen Streitmacht blockiert wird. Am 4. Juli 1801 segelt Linois mit seinem Geschwader gegen 10 Uhr morgens um Cabrita Point und ankert gegen 17 Uhr auf der Reede von Algeciras. Dabei ist das französische Geschwader mit seinen Prisen allerdings jederzeit von Gibraltar aus zu sehen.

Zu diesem Zeitpunkt besteht, dass britische Geschwader das Cadiz blockiert aus folgenden Schiffen aus dem 80-Kanonen Linienschiff Caesar unter Capt. Jahleel Brenton, welches zugleich das Flagschiff des britischen Geschwaders unter Rear-Admiral Sir James Saumarez ist und den 74-Kanonen Linienschiff Pompée unter Capt. Charles Sterling, Spencer unter Capt. Henry Darby, Venerable unter Capt. Samuel Hood, Superb unter Capt. Richard Goodwin Keats, Hannibal unter Capt. Solomon Ferris, Audacious unter Capt. Shuldham Peard und der Fregatte Thames.

Am 5. Juli 1801 um 2 Uhr morgens erreicht Lieutenant Richard Janvarin von der Slup Calpé die Caesar in einem Boot, nachdem er von seinem Kapitän ausgesandt wurde, und unterrichtet Rear-Admiral Saumarez von der Anwesenheit des französischen Geschwaders von Konteradmiral Linois in Algeciras. Zu diesem Zeitpunkt sind jedoch nur sechs Linienschiffe vor Cadiz anwesend, da die Superb vor dem Mündung des Guadalquivir steht. Das britische Geschwader segelt sich daraufhin von der Küste frei und nimmt Kurs auf Algeciras. In der Morgendämmerung trifft ein weiteres Depeschenboot ein und meldet, dass das französische Geschwader im Hafen von Algeciras ankert. Daraufhin sendet Rear-Admiral Saumarez die Fregatte Thames aus, um die Superb von der neuen Situation zu benachrichtigen. Zu diesem Zeitpunkt ist die Superb nur mit den Mastspitzen über der Kimm zu sehen. Die Superb soll dem Geschwader in die Bucht von Algeciras folgen.

Am 5. Juli 1801 um 8 Uhr morgens kommt vom Flagschiff Caesar das Signal sich auf die Schlacht und auf Ankern über das Heck vorzubereiten. Die sechs Linienschiffe kommen bei einer mäßigen Brise aus nordwestlicher Richtung gut voran. Die Superb, die um 5 Uhr 15 das Rückrufsignal von Rear-Admiral Saumarez durch die Thames bekommen hat, liegt mit der Brigg Pasley, welche die Superb begleitet, in einer Windstille fest. Gegen 10 Uhr liegt das britische Geschwader ebenfalls in einer Windstille fest, die Schiffe treiben jedoch weiter und somit geriet das Geschwader außer Sicht der Superb, Thames und Paisley. Um 16 Uhr nachmittags kommt eine leichte Brise aus Westnordwest auf und der Kutter Plymouth tritt dem Geschwader bei. Das Geschwader kann jedoch mit diesem Wind weitersegeln. Gegen 21 Uhr abends tritt wieder Windstille ein, die bis 3 Uhr morgens am 6.Juli anhält. Kurz danach kommt aus der selben Windrichtung wieder eine leichte Brise auf, wodurch das britische Geschwader durch die Straße von Gibraltar segeln kann.

Das britische Geschwader wurde von der Venerable angeführt, da sich das Geschwader die Revierkenntnis des Kommandanten der Venerable, Capt. Hood, zu Nutze machen wollte. Um 4 Uhr morgens stand das Geschwader in Schlachtlinie vor der spanischen Küste mit der Venerable in Führung, gefolgt von den Schlachtschiffen Pompée, Audacious, Caesar, Spencer und Hannibal. Um 7 Uhr morgens am 5. Juli 1801 umrundet die Venerable Cabrita Point und signalisiert dem britischen Geschwader, dass das französische Geschwader in Sicht ist. Auch auf den französischen Geschwader hat das sich nähernde britische Geschwader gesichtet. Das französische Geschwader warpte sich das französische Geschwader näher unter die spanischen Batterien. Auf dem britischen Flaggschiff Caesar wurde das Signal zum Angriff gegeben, wenn die Schiffe in Kontakt mit den französischen Schiffen kommen.

Der Ankergrund von Algeciras ist gut geschützt. Südlich und nördlich der Stadt Algeciras stehen zwei Forts, welche mit ihren Geschützen die Reede verteidigen sollen. Des Weiteren befindet sich vor der Küste eine kleine Insel mit dem Namen Isla-Verda, auf welcher sich eine schwere Batterie mit sieben 24-pfündigen Geschützen befindet. Außerdem befindet sich zwischen der Stadt Algeciras und dem nördlichen Fort die Batterie San-Iago mit fünf 18-pfündigen Geschützen. Weiterhin befinden sich im Hafen von Algeciras 14 schwere spanische Kanonenboote, welche zusätzliche Unterstützung gewähren sollen.

Konteradmiral Linois hat sein Geschwader in der Bucht von Algeciras folgendermaßen ankern lassen: das Flaggschiff Formidable liegt nahezu direkt unter der Batterie von San-Iago, die Desaix liegt achtern der Formidable, dahinter liegt die Indomptable. Zwischen der Küste und der Indomptable liegt die Fregatte Muiron. Die Kanonenboote wurden aufgeteilt, um das Geschwader zusätzlich zu sichern. Drei Kanonenboote liegen 400 m südwestlich der Isla-Verda, vier Kanonenboote liegen zwischen der Batterie San-Iago und der Formidable. Die verbliebenen sieben Kanonenboote liegen nördlich der Bucht beim nördlichen Fort.

Beteiligte Schiffe

Britische Schiffe unter Konteradmiral Saumarez

  • HMS Caesar (80) Capt. J. Brenton
  • HMS Audacious (74) Capt. S. Peard
  • HMS Hannibal (74) Capt. S. Ferris
  • HMS Pompee (74) Capt. C. Sterling
  • HMS Spencer (74) Capt. H. Darby
  • HMS Venerable (74) Capt. S. Hood

Französische Schiffe unter Konteradmiral Linois

  • Desaix (80) Kapitän Christy-Palliere (Capitaine de vaisseau)
  • Formidable (80) Kapitän Lalonde (gefallen)
  • Indomptable (80) Kapitän Moncousu (gefallen)
  • Fregatte Muiron (38) Martinencq
  • Unterstützt von spanischen Kanonenbooten und Landbatterien

Verlauf des Gefechtes

Um 7 Uhr 50 ist die Pompée um Cabrita Point herum gesegelt und es tritt wieder vorübergehende Windstille ein. Gegen 8 Uhr liegt Steuerbord voraus der Pompée die Venerable und steuerbord achtern die Audacious, während sich die britischen Schiffe weiter dem französischen Geschwader nähern. Die anderen drei britischen Schiffe sind noch drei Seemeilen achteraus. Um 8 Uhr 30 ist die Pompée auf Höhe der Isla-Verda und wird erstmals von allen französischen Schiffe auf weite Entfernung beschossen. Die Pompée antwortet mit je einer Breitseite auf die Desaix und die Formidable. Um 8 Uhr 45 lässt die Pompée ihren Anker in der Nähe der Formidable fallen (dropped her anchor so close to the Formidable's starboard bow that the latter's buoy was on the Pompée's off or starboard side) und eröffnet ein schweres Feuer auf die Formidable, welche sich näher an die Küste heranwarpt und versucht den Abstand zu vergrößern. Um 8 Uhr 50 lässt die Audacious und um 8 Uhr 55 die Venerable die Anker fallen. Die Audacious ankert in der Nähe der Indomptable und die Venerable ankert achtern der Formidable. Damit beginnt ein schweres Feuergefecht zwischen den drei britischen Linienschiffen auf der einen Seite und den vier französischen Schiffen, den spanischen Batterien und Kanonenbooten. Nach weniger als einer halben Stunde stellt die Formidable ihr Feuer ein und die Pompée schwingt herum, so das sie wehrlos mit ihrem Bug zur Formidable liegt und eröffnet mit der Steuerbordbreitseite das Feuer auf die Batterie San-Iago und die dort liegenden vier spanischen Kanonenboote. Dabei wehren sich die spanischen Verteidiger nach Kräften und halten ein vernichtendes Feuer aufrecht.

Um 9 Uhr 15 erreicht die Caesar den Schauplatz des Gefechtes und Rear-Admiral Saumarez lässt das Signal setzen zur gegenseitigen Unterstützung zu ankern, dann wirft die Caesar ihren Ankern voraus der Audacious. Dann eröffnet die Caesar das Feuer auf die Desaix. Weitere fünf Minuten später erreicht die Hannibal das Kampfgebiet und ankert steuerbord voraus in der Nähe der Caesar. Lediglich die Spencer kann nicht näher kommen, da sie im immer schwächer werdenden Wind kaum vorankommt. Sie bleibt außerhalb des eigentlichen Gefechtsgebietes und wird von den spanischen Batterien als Ziel aufgefasst.

Kurz nach 10 Uhr vormittags versucht man auf Caesar vergeblich Hannibal einen Befehl zu schreiend zu übermitteln. Daraufhin schickt man ein Boot zur Hannibal, in welchem der Befehl übermittelt wird zur Unterstützung der Pompée die Formidable anzugreifen und nach Möglichkeit zu enfilieren. Die Hannibal kappt daraufhin ihren Anker und segelte nordwärts in einer leichten Brise aus westnord-westlicher Richtung. Dabei versucht die Hannibal einen Kurs auf die Formidable zu halten. Gegen 11 Uhr versucht die Hannibal sich der Formidable weiter zu nähern und ist genau südlich der nördlichen Forts Torre del Almirante als die Hannibal auf Grund läuft. Dabei ist die Hannibal in Rufweite der Formidable. In dieser Situation wird das Geschützfeuer der Hannibal von ihren Offizieren aufgeteilt, die vorderen Geschütze eröffnen das Feuer auf die Formidable. Die übrigen Kanonen eröffnen das Feuer auf das Fort Torre del Almirante, die Batterie von San-Iago und die Kanonenboote. Da die Hannibal sich noch minimal bewegte, wurde der Versuch gemacht vom Grund wegzubringen. Dabei wurde der Anker fallengelassen und die Besatzung versuchte sich zu befreien.

Die Hannibal unterrichtet Rear-Admiral Saumarez nur mit Mühe von ihrem Auflaufen. Daraufhin rudern zwei Boote, eines von der Venerable und eines von der Caesar, zur Hannibal. Da beide Boote keine Hilfe leisten können, werden beide Boote von Capt. Ferris zurückgeschickt, wobei das Hilfskommando von Caesar in einem Boot der Hannibal zur Caesar zurückkehren muss, da ihr eigenes Boot längsseits der Hannibal zerschossen wurde.

Nachdem Hannibal aufgelaufen ist, springt der Wind um und weht aus nord-westlicher Richtung. Diesen Wind könnten die britischen Linienschiffe ausnutzen und näher an die französischen Linienschiffe herankommen. Daraufhin erteilt Konteradmiral Linois den Befehl die Anker zu kappen und die Schiffe auf den Strand zu setzen. Die französischen Linienschiffe treiben auf den Strand: die Indomptable strandet nordöstlich der Isla-Verda, die Desaix strandet direkt vor der Stadt. Die Formidable treibt mit ihrer Backbordbreitseite auf den Strand zu.

Währenddessen plant Rear-Admiral Saumarez aus dieser neuen Situation seinen Vorteil zu ziehen. Er gibt ebenfalls den Befehl die Anker zu kappen. Audacious, Venerable und Caesar nähern sich der Indomptable, werfen einen neuen Anker und feuern aus allen Rohren auf das französische Linienschiff. Kurz vor Mittag segelt Audacious zwischen Caesar und Indomptable hindurch. Etwa zu diesem Zeitpunkt wird der fore top mast der Indomptable weggeschossen. Die Spencer die noch weit draussen ist, greift die spanischen Kanonenboote und die Isla-Verda an. Der Venerable wird mizzen topmast von den Geschützen der Isla-Verda weggeschossen. Derweil werden von den gestrandeten französischen Linienschiffen die Besatzungen zu den spanischen Küstenbatterien als Verstärkung geschickt. Dadurch werden sowohl Feuergeschwindigkeit und Treffsicherheit gesteigert. Die Pompée wird allen britischen Ruderbooten aus dem Gefechtsgebiet und nach Gibraltar geschleppt. Audacious, welche Indomptable unter einem schweren Feuer hält, und Caesar werden nun von der Isla-Verda mit großem Erfolg beschossen. Zwischenzeitlich schläft der Wind wieder ganz ein.

Kurzzeitig überlegt Rear-Admiral Saumarez kurzzeitig die Isla-Verda mit einem Landungskommando aus seinen Marines an Bord der Linienschiffe zu erobern. Jedoch wird ihm gemeldet, dass kein Beiboot mehr frei ist. Diejenigen Beiboote, die nicht zerschossen sind, schleppen die entmastete und manövrierunfähige Pompée nach Gibraltar.

Daher befiehlt Rear-Admiral Saumarez gegen 13.30 Uhr den Abbruch des Gefechtes. Alle vier britischen Linienschiffe kappen ihre Anker und können mit einer mittlerweile leichten östlichen Brise aus der Bucht davonsegeln. Dabei feuern alle Batterien von Algeciras noch glühende Kanonenkugeln auf die abziehenden britischen Linienschiffe ab. Dadurch flammen kleinere Brände auf Caesar und Spencer auf.

Hannibal bleibt in der Bucht von Algeciras gestrandet zurück, Vormast und Großmast wurden bereits weggeschossen. Das britische Linienschiff bleibt allein zurück, auf sie konzentriert sich das Feuer der spanischen Küstenbatterien und Kanonenboote. Die Besatzung wird von Capt. Ferris unter die Wasserlinie in Sicherheit geschickt. Das Feuer wird eingestellt. Zu diesem Zeitpunkt sind viele Kanonen der Hannibal aus den Lafetten gehoben und somit unbrauchbar. Gegen 14.00 Uhr wird die Flagge der Hannibal gestrichen, jedoch kurz darauf umgekehrt wiedergesetzt, was als verzweifeltes Notsignal bekannt ist. Warum dieses Notsignal gesetzt wird, ist bis heute nicht geklärt. Ob Capt. Ferris die Besatzung evakuieren wollte und so vor der Gefangenschaft bewahren oder Verstärkung rufen wollte, bleibt unklar.

Ergebnis

Die britische Flotte verzeichnete insgesamt 121 Gefallene, 240 Verwundete und 14 Vermisste. An Bord der der HMS Caesar wurden neun Seeleute getötet, 24 verwundet und acht gingen vermisst. Sie ertranken vermutlich, als ein Boot zerschossen wird. Auf der HMS Pompée sind 15 Gefallene und 69 Verwundete zu beklagen. Auf der HMS Hannibal gab es 75 Gefallene, 62 Verwundete und sechs Vermisste, vermutlich im Zusammenhang mit dem Überbordgehen des Mastes. Auf der HMS Spencer waren sechs Tote und 27 Verwundete zu beklagen; die Takelage des Schiffes wurde nennenswert beschädigt. Die HMS Venerable meldete acht Tote und 25 Verwundete. Auf der HMS Audacious sind acht Mann gefallen und 32 wurden verletzt.

Auf Seite der Verbündeten sind keine verlässlichen Zahlen zu finden. Klar ist, dass bis zu 300 Gefallene und bis zu 500 Verwundete zu beklagen sind. Unter anderem sind die Kommandanten der Formidable und der Indomptable, Kpt. Moncousu und Kpt. Lalonde gefallen. Alle französischen Schiffe sind in der Takelage und den Rümpfen beschädigt. Weiterhin sind fünf spanische Kanonenboote versenkt und zwei schwer, bis zur Verwendungsunfähigkeit, beschädigt. Auch die Forts sind durch das Feuer der britischen Schiffe beschädigt worden.

Wenige Tage später fechten beide Seiten ein zweites, entscheideneres Gefecht aus, das Zweite Seegefecht von Algeciras.

Belletristik

Die Schlacht wurde von Patrick O'Brian in seinem Roman „Kurs auf Spaniens Küste“ verarbeitet.

Fachbücher

Darstellungen zur Schlacht finden sich in der „Naval History of Great Britian“ vom William James und in Alfred Thayer Mahans „Einfluß der Seemacht auf die Geschichte“.