Edward Albee

US-amerikanischer Schriftsteller
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Edward Franklin Albee (* 12. März 1928 in Washington, D.C.) ist ein US-amerikanischer Schriftsteller.

Edward Franklin Albee, 1961
Fotografie von Carl van Vechten, aus der Van Vechten Collection der Library of Congress

Leben

Albee wurde bereits zwei Wochen nach seiner Geburt von einem Theaterbesitzer adoptiert, der Vaudevillerevuen produzierte. So wuchs er in der bunten Atmosphäre von billigem Tingeltangel heran, begann jedoch mit dem Schreiben von Theaterstücken erst, als er über 30 Jahre alt war. Mit 20 Jahren ging er nach New York ins Greenwich Village und schlug sich mit Gelegenheitsjobs durchs Leben.

1959 hatte er dann einen sensationellen Erfolg mit seinem Erstlingswerk Die Zoogeschichte, das, beeinflusst von Samuel Beckett, zu einem ersten US-amerikanischen Stück des absurden Theaters wurde. Albee stand bereits mit seinem Debüt an der Spitze einer neuen Generation von Theaterautoren. Dieser Generation gehören Autoren wie Tennessee Williams und Arthur Miller an, doch die europäischen Zeitgenossen wie Harold Pinter und Beckett sind ihm viel näher.

Der Albee-Klassiker entstand 1962 mit dem Stück Wer hat Angst vor Virginia Woolf?. Es ist das bis heute meistgespielte Stück von Edward Albee, was vor allem auch an der legendären Verfilmung mit Elizabeth Taylor und Richard Burton liegt.

Albee erhielt im Laufe seiner Schriftstellerkarriere sämtliche wichtigen US-amerikanischen Preise, die die Literatur und das Theater zu vergeben haben: Pulitzer-Preis und Tony Award, sowie den Nestroy.

Sein deutschsprachiger Exklusivübersetzer sämtlicher Werke ist seit 1959 Pinkas Braun. Ab den 1980er-Jahren entstanden jedoch auch Übersetzungen von Alissa und Martin Walser.

Werke

Bühnenstücke

  • The Zoo Story, 1958 (dt. Die Zoogeschichte. Ein Stück in einer Szene, in: Der amerikanische Traum, Frankfurt am Main 1962)
  • The Death of Bessie Smith, 1959 (dt. Der Tod von Bessie Smith. Ein Stück in einem Akt, Frankfurt am Main 1960)
  • The Sandbox, 1959 (dt. Der Sandkasten. Ein kurzes Stück, dem Andenken meiner Großmutter gewidmet (1876-1959), in: Der amerikanische Traum, Frankfurt am Main 1962)
  • Fam and Yam, 1959
  • The American Dream, 1960 (dt. Der amerikanische Traum, in: Der amerikanische Traum, Frankfurt am Main 1962)
  • Who's Afraid of Virginia Woolf?, 1961-62 (dt. Wer hat Angst vor Virginia Woolf. Ein Stück in 3 Akten, Frankfurt am Main 1963)
  • The Ballad of the Sad Cafe, 1963 (nach der Novelle von Carson McCullers; dt. Carson McCullers’ Novelle Die Ballade vom traurigen Café. Für die Bühne bearbeitet von Edward Albee, FRankfurt am Main 1964)
  • Tiny Alice, 1964 (dt. Winzige Alice. Ein Schauspiel, in: Empfindliches Gleichgewicht. 2 Dramen, Frankfurt am Main 1967)
  • Malcolm, 1965 (nach dem Roman von James Purdy; dt. Malcolm. Eine Bearbeitung des Romans von James Purdy, Frankfurt am Main 1969)
  • A Delicate Balance, 1966 (dt. Empfindliches Gleichgewicht, in: Empfindliches Gleichgewicht. 2 Dramen, Frankfurt am Main 1967)
  • Breakfast at Tiffany's, 1966 (Musical nach der Novelle von Truman Capote)
  • Everything in the Garden, 1967 (nach einem Stück von Giles Cooper; Alles im Garten, Frankfurt am Main 1970)
  • Box, Quotations of the Chairman Mao Tse-tung, Box, 1968 (dt. Kiste, Worte des Vorsitzenden Mao Tse-tung, Kiste, Frankfurt am Main 1969; auch unter dem Titel Kiste und Worte des Vorsitzenden Mao Tse-tung. 2 Stücke)
  • All Over, 1971 (dt. Alles vorbei. Ein. Stück, Frankfurt am Main 1972)
  • Seascape, 1974 (dt. Seeskapade. Ein Stück. 4., endgültige Fassung, die in New York am 26. Janauar 1975 uraufgeführt wurde, Frankfurt am Main 1975; Neuübersetzung unter dem Titel Strandläufer, Bad Homburg v.d.H. 1992)
  • Listening, 1975 (dt. Zuhören. Ein Kammerspiel, Frankfurt am Main 1976)
  • Counting the Ways, 1976 (dt. Spielarten. Ein Vaudeville, Frankfurt am Main 1976)
  • The Lady From Dubuque, 1977-79 (dt. Die Dame von Dingsville, Bad Homburg v.d.H. und Zürich 1982)
  • Lolita, 1981 (nach dem Roman von Vladimir Nabokov, dt. Lolita. Stück in 2 Akten. Eine Bearbeitung des Romans von Vladimir Nabokov, Bad Homburg v.d.H. 1985)
  • The Man Who Had Three Arms, 1981 (dt. Der Mann, der drei Arme hatte. Ein Stück, Bad Homburg v.d.H. 1984)
  • Finding the Sun, 1982
  • Marriage Play, 1986-87 (dt. Ehetheater, Bad Homburg v.d.H. 1988)
  • Three Tall Women, 1990-91 (dt. Drei große Frauen, Bad Homburg v.d.H. 1992)
  • The Lorca Play, 1992
  • Fragments, 1993
  • The Play About the Baby, 1996 (dt. Das Spiel ums Baby, Wien 1999)
  • The Goat or Who is Sylvia?, 2000 (dt. Die Ziege oder Wer ist Sylvia?, Wien 2004)
  • Occupant, 2001
  • Knock! Knock! Who's There!?, 2003
  • Peter & Jerry (1. Akt: Homelife, 2. Akt: The Zoo Story), 2004
  • Me Myself and I, 2007

Essays

  • Stretching My Mind. Essays 1960-2005, 2005

Verfilmungen

Hörspiele

Eine Reihe von Albees Bühnenstücken wurden auch im deutschsprachigen Raum als Hörspiel-Fassungen gesendet, so Der Tod von Bessie Smith, Die Zoogeschichte, Ehetheater, Wer hat Angst vor Virginia Woolf? und Zuhören.

Vertonungen

  • William Flanagan (1923-1969): Song for a Winter Child für Singstimme und Klavier (1964)
  • William Flanagan: The Lady of Tearful Regret für Koloratursopran, Bariton, Flöte, Klarinette, Klavier und Streichquartett (hrsg. 1977)