Leon Askin

österreichischer Schauspieler, Schauspiellehrer, Regisseur, Drehbuchautor und Produzent
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Leon Askin (* 18. September 1907 in Wien als Leo Aschkenasy) ist ein österreichischer Schauspieler, Schauspiellehrer, Regisseur, Drehbuchautor und Produzent.

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Motto zu Leon Askins 75-jährigem Bühnenjubiläum
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Leon Askin als König Lear
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Leon Askin in Höhenangst
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Leon Askin als General Burkhalter
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Leon Askin als Tschang
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Leon Askin liest « Der Weltuntergang » von Jura Soyfer
Leon Askin in "Alma - A Show Biz"
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Leon Askin und Paulus Manker
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Leon Askin und der österreichische Bundespräsident Thomas Klestil
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Leon Askin - gemalt von Hubert Schorn
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Buchcover « Der Mann mit den 99 Gesichtern »
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Leon Askin ganz privat
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Leon Askin ganz privat - mit Isabel im Prater in Wien
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Leon Askin ganz privat in Kitzbühel
Leon und Anita Askin in San Francisco

Biographie

Leon Askin wurde am 18. September 1907 als Leo Aschkenasy in Wien geboren. Seine ersten Bühnenauftritte hatte er 1926. Danach war er Eleve im Theater in der Josefstadt unter der Leitung von Max Reinhardt.

Von 1928 bis 1932 war er am Dumont-Schauspielhaus in Düsseldorf engagiert und spielte u. a. Legendre in "Dantons Tod" von Georg Büchner, Filch in Brechts "Dreigroschenoper", Aljosha in Gorkis "Nachtasyl", Baccalaureus in Goethes "Faust" II. Ab Herbst 1932 spielte Leon Askin unter Leopold Lindtberg an den Städtischen Bühnen Düsseldorf und hatte als Pfeifer in Hauptmanns "Die Weber" einen großartigen Erfolg, ebenso in seiner letzten Rolle vor Hitlers Machtübernahme als Spiegelberg in Schillers "Die Räuber". Leo Aschkenasy glaubte am Beginn einer großen Theaterkarriere zu stehen, doch schon am 11. März 1933 wurde er vom Theater zwangsbeurlaubt.

Im April 1933 wurde er auf offener Straße verhaftet und kurzfristig ins Polizeigefängnis gebracht, wo er Schikanen und Misshandlungen ausgesetzt war. Nach seiner Entlassung auf Intervention des österreichischen Konsuls flüchtete er nach Paris, wo er das Kabarett "Künstler-Klub Paris-Wien" ins Leben rief und Schauspieler wie Lili Palmer, Felix Bressart oder Paul Gerron beschäftigte.

1935 kehrte Leo Aschkenasy nach Wien zurück. Neben Theaterauftritten wirkte er als Regisseur und künstlerischer Leiter des "ABC", das das schärfste antinationalsozialistische Kabarett der Zwischenkriegszeit war. In diesem Rahmen brachte er auch Jura Soyfer heraus.

In den Märztagen 1938 flüchtete er neuerlich nach Paris. Seine Eltern - Samuel und Malwine Aschkenasy - sollte er nie mehr wieder sehen. Bei Kriegsausbruch wurde er als feindlicher Ausländer interniert und kam in das Lager Meslay du Maine, das er nach sechs Monaten verlassen durfte, weil sein US-Visum eingetroffen war. 1940 kam Leo Aschkenasy in die USA, wurde US-Staatsbürger und nannte sich ab 1943 Leon Askin. Als Unteroffizier der amerikanischen Armee war er in England stationiert, wo er für die Erstellung von Erziehungs- und Informationsprogrammen in den Kasernen verantwortlich war.

In den Jahren 1947/48 lehrte Leon Askin an Erwin Piscators berühmtem Dramatic Workshop in New York. 1947 inszenierte er "Faust" mit dem großen Albert Bassermann als Mephisto und stand selbst in der Rolle des Titelhelden auf der Bühne. Von 1952 bis 1994 lebte er in Hollywood und spielte er in zahlreichen Hollywoodfilmen, u.a. im ersten Cinemascope-Film "Das Gewand" oder in Billy Wilders "1,2,3". In den sechziger Jahren war Leon Askin in beliebten Fernsehserien wie z.B. "Hogan´s Heroes" zu sehen. Es folgten Auftritte im deutschen Film und Theater - u.a. als Othello in den Hamburger Kammerspielen 1957 in William Shakespeares gleichnamigem Stück; als Volpone 1958/59 in Berlin in "Volpone" von Ben Johnson.

1994 - im Jahr seiner endgültigen Rückkehr nach Österreich - stand Leon Askin in dem österreichischen Kinofilm "Höhenangst" und als Lanz von Liebenfels in "Adolf Lanz - mein Krampf" vor der Kamera.

1995 machte er Kabarett unter dem Titel "Kleinkunst einst und jetzt". In der Festwochenproduktion "Der Vater" trat Leon Askin als katholischer Priester Sixtus O´Connor im Theater an der Wien auf.

1996/97 spielte er an der Wiener Volksoper die Rolle des Tschang in der Operette "Das Land des Lächelns".

Sechs Jahre lang war er Zeitzeuge in der Kult-Produktion "Alma - A Show BIZ ans Ende" von Joshua Sobol in der Regie von Paulus Manker. 2002 bis 2004 las er an 25 Abenden "Der Weltuntergang" von Jura Soyfer im Schauspielhaus in Wien.

Autobiografie: Der Mann mit den 99 Gesichtern

Original handsignierte Exemplare erhältlich unter leon.askin@aon.at

Theaterinszenierungen

  • 1935: "Die erste Legion" von Emmet Lavery, Linz
  • 1933-1938: Literarische und politische Kabarettproduktionen in Paris und Wien
  • 1941:
    • "The Gentle People" von Irwin Shaw, Washington, D. C.
    • "Der Kaiser von Amerika" von George B. Shaw, Washington, D. C.
    • "Menschen in Weiß" von Sidney Kingsley, Washington, D. C.
    • "Thunder Rock" von Robert Ardrey, Washington, D. C.
    • "The American Way" von George Kaufman, Washington, D. C.
    • "Troilus und Cressida" von William Shakespeare, Washington, D. C.
  • 1946: "La Locandiera" von Carlo Goldoni, New York
  • 1947:
    • "Faust" I von Johann Wolfgang Goethe, New York
    • "Der Kaufmann von Venedig", New York
  • 1954: "Die heilige Johanna" von George Bernard Shaw, Los Angeles
  • 1955: "Frau Warrens Gewerbe" von George Bernard Shaw, Hamburg
  • 1975: "Das Ei" von Félicien Marceau, Los Angeles
  • 1979: "Fever in die Brain" von Marvin Aron, Los Angeles

Leon Askin als Theaterschauspieler

In Wien

  • 1926:
    • "Schrei aus der Straße" von Rolf Lauckner, Pan Spiele, Wien
    • "Der holländische Kaufmann" von Lion Feuchtwanger, Pan Spiele, Wien
    • "Das Apostelspiel" von Max Mell, Pan Spiele, Wien

In Düsseldorf

  • 1928:
    • Legendre in "Dantons Tod" von Georg Büchner
    • Kammerdiener in "Kabale und Liebe" von Friedrich Schiller
  • 1929:
    • Lancaster in "Leben Eduards des Zweiten von England" von Bertolt Brecht und Lion Feuchtwanger
    • Filch in "Die Dreigroschenoper" von Bertolt Brecht (Mitarbeiter E. Hauptmann, K. Weill)
  • 1930:
    • Aljosha in "Nachtasyl" von Maxim Gorki
    • Gunner in "Misalliance" von George Bemard Shaw
    • Dreyfuss in "Affaire Dreyfuss" von Hans J. Rehfisch
  • 1931: Pistol in "Heinrich IV." II von William Shakespeare
  • 1932:
    • Baccalaureus in "Faust" II von Johann Wolfgang Goethe
    • Borachio in "Viel Lärm um nichts" von William Shakspeare
    • Pfeifer in "Die Weber" von Gerhart Hauptmann
  • 1933: Spiegelberg in "Die Räuber" von Friedrich Schiller

In Linz

  • 1935:
    • Benvolio in "Romeo und Julia" von William Shakespeare
    • Gorotschenko in "Towarisch" von A. Duval
  • 1936: Stogumber in "Die heilige Johanna" von George Bernard Shaw, Bratislava
  • 1937: Pater Ahern in "Die erste Legion" von Emmet Lavery

In Wien

  • 1937:
    • Greene in "Dr. Clitterhouse"
    • Le soldat inconnu in "Le Tombeau du Soldat Inconnu" von P. Raynal (auf französisch)

In New York (Broadway)

  • 1947:
    • Ringmaster in "Temporary Island" von Halstead Welles
    • Faust in "Faust" I von Johann Wolfgang Goethe (in deutscher Sprache)
  • 1947/48:

Gastspiele, Tourneen

  • 1948/49:
    • Sandor Turai in "The Play's the Thing" (Spiel im Schloss) von [Ferenc Molnár]
    • Uncle Chris in "I Remember Mama" von John van Druten

In New York (Broadway)

  • 1950/51: Judas in "20th Century" von Ben Hecht und Charles McArthur

In Hamburg:

  • 1955: Croft in "Frau Warrens Gewerbe" von George Bernard Shaw
  • 1957:
    • Othello in "Othello" von William Shakespeare
    • Sartorius in "Die Häuser des Herrn Sartorius" von George Bernard Shaw

In Berlin

  • 1958/59: Volpone in "Volpone" von Ben Johnson
  • 1960: Wirt in "Der grüne Kakadu" von Arthur Schnitzler

In Wien

  • 1962: Pozzo in "Warten auf Godot" von Samuel Beckett
  • 1968: Marquis de Sade in "Die Verfolgung und Ermordung Jean Paul Marats dargestellt durch die Schauspielgruppe des Hospizes zu Charenton unter Anleitung des Herrn de Sade" von Peter Weiss

In Los Angeles

  • 1971: Dumptsy in "Idiots Delight" von Robert Sherwood

In Wien

  • 1995:
    • Kabarett – "Kleinkunst einst und jetzt"
    • Sixtus O'Connor in "Der Vater", von Niklas Frank und Joshua Sobol, Regie: Paulus Manker
  • 1996-1999: Tschang in "Das Land des Lächelns", Volksoper Wien, Regie: Klaus Maria Brandauer
  • 1996-2001: Zeitzeuge in Joshua Sobols Polydrama "Alma – A Show Biz ans Ende". Sanatorium Purkersdorf, Regie: Paulus Manker
  • 2002-2004: “Der Weltuntergang“ von Jura Soyfer – monologisiertes Drama, Schauspielhaus Wien

Leon Askin als Filmschauspieler

  • 1952:
    • Assignment Paris (Franz)
    • Road to Bali (Ramayana)
    • Desert Legion (Major Vasil)
    • The Veils of Bagdad (Pasha Hammam)
  • 1953:
    • South Sea Woman (Marchand)
    • Three Lives
    • Son of Sinbad (Khalif)
    • Das Gewand (Abidor)
    • Die Lachbombe (Gromeck)
  • 1954:
    • Valley of the Kings (Valentine Arko)
    • The Secret of the Incas (Anton Marcu)
    • China Venture (Wu King)
    • Superman in Exile (Ferdinand)
  • 1955:
    • Spy Chasers (Colonel Alex Baxis)
    • Carolina Cannonball (Otto)
    • Operation Cicero (Siebert)
  • 1956: The Charles Farrell Show (TV Serie)
  • 1957: My Gun Is Quick (Ludwig Teller)
  • 1958:
    • The Last Blitzkrieg (Sergant Steiner)
    • Der Schinderhannes (Rochus Eppelsheimer)
  • 1959:
    • Pension Schöller
    • Die Herrin der Welt – Teil I (Fernando)
    • Die Herrin der Welt – Teil II (Fernando)
    • Der Mann im Manne
    • Unter Ausschluss der Öffentlichkeit (Dr. Leupold)
    • Abschied von den Wolken (General Cordobas)
  • 1960
    • Die Irre von Chaillot
    • Bis dass das Geld euch scheidet (Dr. Plaubert)
    • Weit ist der Weg
  • 1961:
    • Eins, Zwei, Drei (Kommissar Peripetschikoff)
    • Immer Ärger mit dem Bett (Luigi Papagallo)
  • 1962:
    • Sherlock Holmes und das Halsband des Todes (Charles)
    • Lulu (Dr. Goll)
    • Das Testament des Dr. Mabuse (Flocke)
  • 1963: The Pearls of Pauline (Commisar)
  • 1964: John Goldfarb, Please Come Home (Chief Eunuch Samir)
  • 1965:
    • Bitte nicht stören (Langsdorf)
    • Hogan's Heroes – ein Käfig voller Helden (General Burkhalter) (TV Serie)
  • 1966: What Did You Do in the War, Daddy? (Colonel Kastorp)
  • 1967:
    • The Caper of the Golden Bulls (Morchek)
    • Double Trouble (Inspector De Groote)
    • The Guns for San Sebastian (Vicar General)
    • Funkstreife Gottes (Felix)
    • The Perils of Pauline (Commisar)
    • Alfred of the Amazon (Herr Futterman) (TV Serie)
  • 1968:
    • Lucrezia Borgia (Alessandro VI)
    • The Maltese Bippy (Axel Kronstadt)
    • The Wicked Dreams of Paula Schultz (Oscar)
  • 1969:
    • Ruba al prossimo tuo (Chief Wellman)
    • Blonde Köder für den Mörder (Pepe)
  • 1971: Der Schwarze Graf
  • 1972:
    • Hammersmith Is Out (Dr. Krodt)
    • The World's Greatest Athlete (Dr. Gottlieb)
    • Mrs. Widow
  • 1973:
    • Perahim – die zweite Chance
    • Die Maghrebinischen Geschichten
    • Genesis II (Overseer)
  • 1974:
    • Die gelbe Nachtigall
    • Affäre Hofrichter
    • Karl May (Klotz-Sello)
    • Young Frankenstein
    • Parapsycho – Spektrum der Angst
  • 1975:
    • Verurteilt 1910 (Regierungsrat Stukart)
    • Dr. Death: Seeker of Souls (Thor)
  • 1976:
    • Meeting of Minds (Karl Marx)
    • Kottan ermittelt (Rudolf Wasservogel) (TV Serie)
  • 1978: Meeting of Minds (Martin Luther)
  • 1979:
    • Meeting of Minds – Inszenierung von zwei Folgen
    • Going Ape (Zebrewski)
    • Scooby and Scrappy-Doo
  • 1981: Frightmare (Wolfgang)
  • 1982:
    • Airplane II: The Sequel (Moscow Anchorman)
    • Kottan ermittelt
  • 1983:
    • Hotel New Hampshire – Dialog-Regie
    • Kottan ermittelt (TV-Serie)
  • 1984:
    • First Strike
    • Stroke of Genius
    • Odd Jobs (Don Carlucci)
  • 1985:
    • Savage Island (Luker)
    • Stiffs
  • 1987: Deshima (Frank Niervergelt)
  • 1993: Occhio Pinocchio (The Psychiatrist)
  • 1994:
    • Höhenangst (Vater Gusenleitner)
    • Hitler – mein Krampf (Lanz von Liebenfels),
  • 1995:
    • Kommissar Rex (TV-Serie)
    • Die Fernsehsaga – Eine steirische Fernsehgeschichte (Alter Adler) (TV)
    • Glück auf Raten
    • Tödliche Liebe
  • 1997:
    • Die Bräute (Rutte)
    • Leon Askin (Über)Leben und Schauspiel, ein Film von Egon Humer
    • Black Flamingos
  • 1998: Kubanisch rauchen (Waranovsky)
  • 1999: Die älteste Wienerin (Wrsnak)
  • 2001:
    • Ene mene muh – und tot bist du (König Lear)
    • Menschen auf Straßen - Heldenplatz
  • 2002: Leon Askin – Ein Portrait von Julia Siedl

Auszeichnungen

  • 1988: Österreichisches Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst
  • 1994: Silbernes Ehrenzeichen für Verdienste um das Land Wien
  • 1996: Verleihung des Berufstitels "Professor"
  • 2002: Österreichisches Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst I.Klasse
  • 2002: Goldenes Ehrenzeichen für Verdienste um das Land Wien

Ehrenfunktionen

  • Ehrenpräsident von CCC-INTERNATIONAL - CHILDREN'S COMMUNICATION CORNER
  • Honorary Artistic Director der "Academy of Continuing Education in the Arts"
Commons: Leon Askin – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien