Lorenz von Seidlein

königlich-bayerischer Eisenbahnminister
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Lorenz Ritter von Seidlein (* 15. November 1856 in Bamberg; † 18. August 1935 in München) war der letzte königlich bayerische Eisenbahnminister.

Der erzkonservative und königstreue Politiker durchlief nach einem Jurastudium zunächst die Beamtenlaufbahn und wurde 1907 Präsident der Eisenbahndirektion Nürnberg. Nach dem Sturz des Kabinetts Podewils-Dürnitz wurde er am 9. Februar 1912 zum Staatsminister für Verkehrsangelegenheiten im Kabinett Hertling berufen.

Dort machte er sich als schnell als Gewerkschaftsgegner einen Namen, indem er den berüchtigten Seidlein-Revers erließ, den jeder Mitarbeiter der bayerischen Eisenbahn bei seinem Eintritt unterschreiben musste. Darin mussten sich diese verpflichten keiner Vereinigung beizutreten, die das Streikrecht forderte.

Seine Amtszeit endete mit dem Ende des Königreiches im November 1918.

Während der Weimarer Republik war er weiter politisch aktiv, von März 1925 bis November 1926 als Vorsitzender des Bayerischen Heimat- und Königsbundes (BHKB), einer Vereinigung, die eine Restauration der Monarchie in Bayern zum Ziel hatte. Der gut gemeinte Versuch die Machtübernahme der Nationalsozialisten in Bayern durch die Ernennung des ehemaligen Kronprinzen Rupprecht zum Generalstaatskommissar zu verhindern, scheiterte jedoch am Dilettantismus und der mangelnden Entschossenheit der Akteure.