Der Baltische Schild ist jener alte, stabile geologische Schild, der den früheren Kontinentalkern von Nordeuropa darstellt. Seine Gesteine sind überwiegend Kristallin (Gneise, Granite, Schiefer) und stammen aus dem präkambrischen Superkontinent Baltika. Solche uralten Kontinentalschollen und Landstriche werden in der Geologie als Kraton bezeichnet.

Die früheren, vor etwa 1 Milliarde Jahre aufgefalteten Gebirge der Region sind nur noch als Rumpf- oder Grundgebirge erhalten. Sie wurden seit ihrer Entstehung großteils zu einem flachen Tafelland erodiert, d.h. unter den Spuren aller jüngeren Sedimente und der ehemaligen Berge weitgehend freigelegt.
Der Baltische Schild umfasst den größten Teil Skandinaviens (außer dem westskandinavischen Hochgebirge), Finnland, Ostkarelien und die Halbinsel Kola. Der Festlandskern wurde durch mehrfache präkambrische Faltungen und Metamorphosen fest verschweißt. Von der früheren Gebirgsbildung sind nur mehr geringe Reste vorhanden, bedeckt von dünnen Eiszeit-Ablagerungen.
Seit dem Abschmelzen des kilometer-dicken Eispanzers vor etwa 10.000 Jahren begann sich der Schild wegen der verminderten Drucklast zu heben, was bis heute anhält (bis zu 1 cm/Jahr) und an den Küsten der Ostsee deutlich sichtbar ist. Dieser Effekt heißt fennoskandische Landhebung und lässt geophysijkalische Rückschlüsse auf die Elastizität des oberen Erdmantels zu.