Nasenbären

Gattung der Familie Kleinbären (Procyonidae)
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 6. Oktober 2004 um 21:44 Uhr durch Franz Xaver (Diskussion | Beiträge). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Nasenbären (Gattungen Nasua und Nasuella) sind eine in Mittel- und Südamerika verbreitete Gruppe der Kleinbären. Sie sind nach ihrer rüsselartig verlängerten, beweglichen Nase benannt. Weitere Merkmale sind kurze, fast im Fell verborgene Ohren, kurze Behaarung und ein langer, buschiger Schwanz, der meist aufrecht getragen wird.

Nasenbären
Südamerikanischer Nasenbär
Südamerikanischer Nasenbär
Südamerikanischer Nasenbär (Nasua nasua)
Vorlage:Taxonomy
Vorlage:Ordo: Raubtiere (Carnivora)
Vorlage:Superfamilia: Hundeartige (Canoidea)
Vorlage:Familia: Kleinbären (Procyonidae)
Vorlage:Subfamilia: Procyoninae
Vorlage:Genusen: Nasenbären (Nasua, Nasuella)

Arten

Der Nelson-Nasenbär (Nasua nelsoni) gilt heute nicht mehr als eigene Art, sondern als Unterart des Weißrüssel-Nasenbären.

Der spanische, französische und englische (aus einer indianischen Sprache übernommene) Name des Nasenbären lautet Coati.

Lebensraum

Der Weißrüsselnasenbär ist in Mittelamerika von Mexiko bis Panama verbreitet. Außerdem kommt er auf dem Territorium der USA im Süden der Staaten Arizona, Texas und New Mexico vor. Der Südamerikanische Nasenbär bewohnt Südamerika zwischen Kolumbien und Uruguay. Der Bergnasenbär wird nur in isolierten Tälern der kolumbianischen Anden gefunden.

Was das Habitat angeht, sind Nasenbären nicht wählerisch. Man findet sie sowohl in tropischen Regenwäldern wie auch am Rand von Wüsten. Am häufigsten ist er allerdings in Wäldern.

Weißrüssel-Nasenbär
Weißrüssel-Nasenbär
Weißrüssel-Nasenbär (Nasua narica)
Weiteres Bild

Lebensweise

Nasenbären sind Allesfresser, bevorzugen aber fleischliche Nahrung. Sie fressen vor allem Insekten, aber auch Eidechsen und Mäuse. An pflanzlicher Nahrung nimmt ein Nasenbär vor allem reifes Obst.

Anders als die nachtaktiven übrigen Kleinbären sind Nasenbären vor allem am Tage rege. Weibchen und Jungtiere leben in Gruppen von vier bis 25 Tieren zusammen; Männchen sind dagegen ab dem Eintritt der Geschlechtsreife Einzelgänger.

Fortpflanzung

Zur Paarung gesellt sich ein Männchen vorübergehend zu einer Gruppe. Hierbei kann es zu Kämpfen zwischen verschiedenen Männchen kommen, da jedes Männchen keinen Wettbewerber in "seiner" Gruppe duldet. Solche Kämpfe werden mit Zähnen und Krallen ausgefochten und können in seltenen Fällen tödlich enden.

Nach etwa 75 Tagen Tragzeit bringt ein Weibchen zwei bis sieben Junge zur Welt. Die Jungen sind anfangs blind und mit dunkelgrauem Flaum bedeckt. Sie können mit fünf Wochen eigenständig herumlaufen. Da sie erst nach zwei Jahren geschlechtsreif sind, bleiben sie relativ lange in der Gruppe. Die Lebenserwartung eines Nasenbären liegt theoretisch bei vierzehn Jahren; in der Praxis wird er aber vorher mit hoher Wahrscheinlichkeit einem Puma, einem Jaguar oder einer Boa zum Opfer fallen.