Sir John Vanbrugh (24. Januar 1664? bis 26. März 1726) war ein englischer Barock-Architekt und Dramatiker. Sein bekanntestes Bauwerk ist der Blenheim Palace. Er schrieb außerdem die zwei provokanten Komödien The Relapse - Der Rückfall (1696) und The Provoked Wife - Die provozierte Ehefrau (1697). Beide Stücke waren große Bühnenerfolge, erregten jedoch zur damaligen Zeit viel Diskussion.
Die Bedeutung Vanbrughs
Vanbrugh vertrat sein Leben lang radikale Ansichten. Als junger Mann war er ein überzeugter Anhänger der Whig-Partei und an dem Vorhaben beteiligt, James II. zugunsten von William III. zu enthronen, um damit die parlamentarische Demokratie in England zu schützen. Seine Beteiligung an diesem Plan führte dazu, dass er einige Zeit als politischer Gefangener in der Bastille von Paris verbrachte.
Mit seinen sexuell expliziten Bühnenstücken, in denen er die Rechte verheirateter Frauen verteidigte, verstieß er gegen die Regeln der englischen Gesellschaft des 18. Jahrhunderts. Er wurde deshalb immer wieder angegriffen und war das Hauptziel von Jeremy Colliers Schrift "Short View of the Immorality and Profaneness of the English Stage" (Kurzer Überblick über die Unmoral und Profanität auf englischen Bühnen). Als Architekt schuf er Bauten, die später als englischer Barock bezeichnet wurden. Sein architektonisches Werk war nicht weniger kühn als seine frühen politischen Aktivitäten oder seine Bühnenstücken. Auch damit erregte er die Kritik Konservativer.
Vanbrughs Londoner Karriere lässt sich nicht als gradlinig bezeichnen. Er versuchte sein Leben als Dramatiker, Theaterintendant und Architekt in Übereinklang zu bringen und verfolgte häufig mehrere Tätigkeiten parallel. Zu Orientierung befindet sich am Ende dieses Artikels eine Chronologie der Lebensdaten von John Vanbrugh.
Leben
Frühe Jahre
Informationen über Vanbrughs familiären Hintergrund und über seine frühen Lebensjahre sind überwiegend in Form von Gerüchten und Anekdoten überliefert worden. Vanbrughs Biograph Kerry Downes konnte in seiner 1987 veröffentlichten Vanbrugh-Biographie zeigen, dass selbst die Daten seriöser Quellen wie die Encyclopaedia Britannica und das Dictionary of National Biography auf vagen Vermutungen des 18. und 19. Jahrhunderts beruhen, die im Laufe der Jahrzehnte zu "erwiesene Tatsachen" wurden. In diesem Artikel wird auf die neuere Forschungen von Downes (1987) und McCormick (1991) zurückgegriffen.
Vanbrugh wurde in London geboren und wuchs in Chester auf, wohin die Familie während des großen Londoner Pest-Ausbruches 1665/1666 geflüchtet war. Downes bezweifelt die Aussagen früherer Wissenschaftler, dass Vanbrugh aus einer Familie der unteren Mittelschicht kam und interpretiert dies als eine Fehldeutung von Angaben aus dem 18. Jahrhunderts, dass sein Vater Giles Vanbrugh den Beruf eines "sugar bakers" - Zuckerbäckers ausübte. Der Beruf des Zuckerbäckers impliziert Wohlstand, denn damit wird nicht der Hersteller von Süßigkeiten bezeichnet sondern der Besitzer einer Manufaktur, in der Rohzucker aus Barbados veredelt wurde. Die Veredelung von Rohzucker war gewöhnlich auch mit dem Zuckerhandel verbunden und ein lukrativer Geschäftszweig. Downes konnte am Beispiel eines Liverpooler Zuckerbäckers zeigen, dass dieser ein beachtliches Einkommen von ungefähr 40.000 Pfund im Jahr erzielen konnte. Dies wirft ein deutlich anderes Licht auf Vanbrughs sozialen Hintergrund als das Bild einer Jugend in einem Süßigkeitenladen von Chester, dass einer der Vanbrughs Biographen des 19. Jahrhunderts, Leigh Hunt, im Jahre 1840 zeichnete und spätere Biographien prägte.
Unbekannt ist dagegen, was Vanbrugh vom 18. bis 22. Lebensjahr tat, nachdem er die Schule verließ. Für das Vermutung, dass er in dieser Zeit in Frankreich Architektur studierte, lassen sich keine Belege finden. Wie bereits Laurence Whistler in seiner Vanbrugh-Biographie von 1938 anmerkte, gab es für einen talentierten jungen Mann auch keinerlei Grund, nach Frankreich zu gehen, um dort Architektur zu studieren. England hätte dafür ausreichend Möglichkeiten geboten. Vanbrughs erste Entwürfe für das Castle Howard aus dem Jahre 1700 zeigen außerdem, dass er mit architektonischen Zeichnungen weitgehend unvertraut war. Hätte er einige Jahre bei einem französischen Architekt gearbeitet, wäre dies eines der ersten Dinge gewesen, die er gelernt hätte.
1686 erhielt Vanbrugh eine Offizierskommission im Regiment eines seiner entfernten Verwandten, dem Earl of Huntingdon. Solche Kommissionen zu vergeben war dem kommandierenden Offizier des Regiments vorbehalten. Dass Vanbrugh eine solche Stelle erhielt, ist ein weiterer Hinweis darauf, dass er aufgrund seiner Herkunft über wichtige Beziehungen verfügte. Vanbrugh hatte jedoch trotz dieser entfernten adeligen Verwandtschaft und der Betätigung seines Vaters als Zuckerbäckers während keiner Phase seines Lebens ausreichend Eigenkapital, um Unternehmungen wie das Haymarket Theatre eigenständig zu finanzieren. Er griff dabei auf Kredite und Beteiligungen zurück und war die meiste Zeit seines späteren Lebens verschuldet. Dazu mag auch beigetragen haben, dass John Vanbrugh elf Geschwister hatte, mit denen er sich das Erbe seines Vaters teilen mußte.
Politische Aktivitäten und der Aufenthalt in der Bastille
Ab dem Jahr 1686 war Vanbrugh aktiv an den Plänen beteiligt, durch eine bewaffnete Invasion von Willam von Orange Jakob II. zu entmachten. Seine Identifikation mit dem Hauptanliegen der Whig-Partei – Erhalt der Parlamentarischen Demokratie -, die sich in seiner Beteiligung an diesem Umsturz ausdrückte, währte sein ganzes Leben.
Im September 1688, zwei Monate bevor der spätere Wilhelm III. in England einmarschierte, wurde Vanbrugh, der Nachrichten an den in Den Haag residierenden Wilhelm überbracht hatte, im französischen Calais verhaftet. Man warf ihm Spionage vor und er verbrachte die nächsten viereinhalb Jahre in französischen Gefängnissen – darunter auch die Bastille in Paris -, bis er gegen einen französischen politischen Gefangenen ausgetauscht wurde. Die Erfahrungen der Gefangenschaft, die er mit 24 Jahren antrat und von der er mit 29 entlassen wurde, scheinen bei ihm eine klare Ablehnung des politischen Systems und eine Vorliebe für die komischen Dramatiker und die Architektur Frankreichs ausgelöst zu haben. Die Vermutung, dass Vanbrugh Teile seiner Komödie „The Provoked Wife“ während der Gefangenschaft in der Bastille geschrieben hat, wird von modernen Wissenschaftlern angezweifelt.
Nach seiner Entlassung aus der Bastille war Vanbrugh gezwungen, sich noch weitere drei Monate in Paris aufzuhalten. Diese drei Monate gaben ihm jedoch die Gelegenheit, eine Architektur zu sehen, die in England kein Gegenstück hatte. Vanbrugh kehrte 1893 nach England zurück und war Teilnehmer der Seeschlacht gegen die Franzosen in der Camaret Bucht im Jahre 1694. Zu welchem genauen Zeitpunkt er sich in den 1690er Jahren aus dem Militärdienst verabschiedete, um in London zu leben, ist nicht bekannt.
Der „Kit-Cat Klub“
Vanbrugh gehörte der Whig-Partei an und war Mitglied des zu dieser Partei gehörigen Kit-Cat-Klubs. Aufgrund seiner charmanten Persönlichkeit und seiner Fähigkeit, Freundschaften zu schließen – Charakterliche Eigenarten, die ihm von vielen seiner Zeitgenossen zugeschrieben wurden – gehörte er zu den populärsten und beliebtesten Mitgliedern dieses Klubs. Der Klub wird heute überwiegend als der gesellschaftliche Treffpunkt von politisch und kulturell aktiven Whigmitgliedern beschrieben. Zu seinen Mitgliedern zählten viele Künstler und Schriftsteller wie William Congreve, Joseph Addison, Godfrey Kneller und Politiker wie John Churchill, 1. Herzog von Marlborough, Charles Seymour, Thomas Pelham-Holles und Sir Robert Walpole.
Politisch verfolgte der Klub die Ziele eines starken Parlaments, einer eingeschränkten Monarchie, Widerstands gegen Frankreich und einer protestantischen Nachfolge auf dem Thron, auch wenn der Klub nach außen eher seine Rolle als gesellschaftlicher Treffpunkt betonte. Der Vanbrugh-Biograph Downes spekuliert, dass die Ursprünge des Kit-Cat Klubs auf die Zeiten vor dem politischen Umsturz von 1689 zurückgehen und dass er als geheimes politisches Bündnis eine Rolle in der sogenannten Glorious Revolution spielte, die zum Umsturz führte. Horace Walpole, Sohn des Kit-Cat Mitglieds und englischem Premierminister Robert Walpole, behauptete, dass die respektablen älteren Mitglieder, die im allgemeinen als Salonlöwen beschrieben wurden, „in Wirklichkeit die Patrioten waren, die Großbritannien retteten“ und deutet damit die Rolle an, die Klubmitglieder bei diesem Umsturz, der „Glorious Revolution“ spielten. Geheime politische Bündnisse sind in der Regel schlecht dokumentiert und diese Spekulation lässt sich daher nicht belegen sondern nur vermuten. Trifft die Vermutung jedoch zu, dann schloss sich Vanbrugh – der aufgrund seiner Verwicklungen in diesen Umsturz Jahre in französischen Gefängnissen saß – nicht nur einigen Londoner Salonlöwen an, sondern nahm mit der Mitgliedschaft wieder Verbindung zu alten Freunden und ehemaligen Mitverschwörern auf.
Das Haymarket Theater
Im Jahre 1703 erwarb Vanbrugh Grundstücke und beauftragte die Errichtung eines neuen, von ihm selbst entworfenen Theaters am Haymarket. Es sollte als Spielstätte für eine Schauspielergruppe unter Leitung von Thomas Betterton dienen und der Londoner Theaterszene mehr Entfaltungsmöglichkeiten geben. Dem Londoner Publikum stand eine große Bandbreite an Unterhaltungsmöglichkeiten zur Verfügung: Oper, Tierdressuren, Jonglage, Pantomime, durchziehende Tanztruppen und die Konzerte berühmter italienischer Sänger konkurrierten um ihre Gunst und Eintrittsgelder. Vanbrugh erwarb die Schauspielgruppe in der Hoffnung, mit dem Theater Geld verdienen zu können. Der Kauf der Schauspielergruppe verpflichtete ihn jedoch auch zu, die Gehälter der Schauspieler zu zahlen und führte letztlich auch dazu, dass er das Theater leitete - für letzteres hatte er keine Erfahrung und aufgrund seiner anderen Verpflichtungen - ab 1705 überwachte er unter anderem die Erbauung des Blenheim Palace - auch denkbar wenig Zeit.
Unter diesen Umständen ist nicht überraschend, dass seine Theaterleitung als konfus, ineffizient und als voll von Fehleinschätzungen beschrieben wird (numerous signs of confusion, inefficiency, missed opportunities, and bad judgments - Judith Milhouse, 1979). Vanbrugh trennte sich 1708 unter großem finanziellem Verlust wieder vom Theatergeschäft. Seine Zeitgenossen fanden es bemerkenswert, dass Vanbrugh während seiner Zeit als Theaterleiter die Gehälter seiner Schauspieler (und als Architekt die seiner Bauarbeitern) nicht nur zuverlässig sondern auch stets in voller Höhe zahlte. Üblicher war es im Großbritannien des 18. Jahrhunderts, solchen finanziellen Verpflichtungen nur zögerlich nachzukommen. Da Vanbrugh selbst das Opfer einer solch mangelhaften Zahlungspraxis war, hatte er während seines ganzen Lebens erhebliche finanzielle Probleme.
Heirat und Tod
1719 heiratete der 55-jährige Vanbrugh die 26-jährige Henrietta Maria Yarborough. Trotz des beträchtlichen Altersunterschieds war die Ehe, aus der zwei Söhne hervorgingen, wohl glücklich. Im Gegensatz zu den Wüstlingen und Spottfiguren seiner Stücke war Vanbrughs Privatleben ohne Skandal.
Vanbrugh starb im Jahre 1726 in dem bescheidenen Stadthaus, dass er 1703 aus den Ruinen des Whitehall Palace errichten ließ und dass Jonathan Swift spöttisch als „Gänse-Pie“ bezeichnete. Den größten Teil seines Ehelebens verbrachte er jedoch in Blackheath, das damals noch nicht als Teil von London betrachtet wurde, und lebte dort in dem von ihm 1717 errichteten Haus auf dem Maze Hügel, das heute als Vanbrugh Castle bekannt ist. Dieses Haus mit seinem runden Turm gleicht einem schottischen Kastell und wirkt, als sei es befestigt. In manchem scheint Vanbrugh hier dem romantischen Geist der Neugotik vorweg zu nehmen.
Der Dramatiker John Vanbrugh
Als Vanbrugh im London der 1690er Jahre zu leben begann, verfügte die Stadt nur über eine einzige Theatergruppe. Nach einem lang währenden internen Streit zwischen der knauserigen Theaterleitung und den unzufriedenen Schauspieler brach diese Theatergruppe in die zwei Schauspielgruppen "United Company" und "Rebel actors" auseinander. Der Schauspieler Colley Cibber ergriff die Gelegenheit und schrieb eine für die unterbesetzte "United Company" spielbare Komödie mit dem Titel "Love’s Last Shift, Or, Virtue Rewarded" – (Der Liebe letzte Verrückung oder die belohnte Tugend). Sich selber schrieb er dabei die Rolle des eitlen, extravaganten Sir Novelty Fashion auf den Leib und eroberte sich damit die Herzen des Londoner Publikums.
In "Love’s Last Shift" wird weibliche Geduld durch einen außer Kontrolle geratenen Ehegatten auf die Probe gestellt und das Stück endet in einem dramatischen Finale, in dem der betrügerische Ehemann vor seiner Frau kniend tief bereut. Das Stück war damals ein großer Kassenerfolg, wird jedoch seit dem frühen 18. Jahrhundert nicht mehr gespielt. Vanbrugh war der Überzeugung, dass das Stück nach einer Fortsetzung verlangte und begann, diese Fortsetzung selber zu verfassen.
"Der Rückfall" oder die gefährdete Tugend
Vanbrughs geistreiche Fortsetzung "The Relapse, Or, Virtue in Danger" - Der Rückfall oder die gefährdete Tugend, die er der Schauspielgruppe "United Company" sechs Wochen später anbot, hinterfragt die Rolle, die die damalige Zeit einer Frau in einer Ehe zustand. Nicht nur der zu eheliche Treue bekehrte Mann sondern auch seine geduldige Frau geraten in sexuelle Versuchung und beide reagieren darauf in einer glaubhafteren und weniger vorhersehbaren Weise als in Cibbers Stück. Die in "Love’s Last Shift" eher flachen Charaktere erhalten bei Vanbrughs Fortsetzung erheblich mehr psychologischen Tiefgang.
In einer witzigen Nebenhandlung kehrt der eitle und extravagante Sir Novelty Fashion zurück, der als erstes mittels Bestechung einen adligen Titel erwirbt und sich nun Lord Foppington nennt (das englische Wort fop bedeutet eitel, aufgeblasen). Auch aus ihm macht Vanbrugh mehr als nur eine lachhafte, lächerliche Randfigur – ihn zeichnet er gleichzeitig als rücksichtslos, rabiat und findig.
Vanbrughs Fortsetzung wäre beinahe nicht aufgeführt worden. Der verbliebene Rest der Theatergruppe "United Company" hatte nicht nur die Schauspieler an die "Rebel Actors" verloren, die die meiste Erfahrung hatten, sondern hatte auch Probleme, überhaupt genügend geeignete neue Schauspieler zu finden, um das Stück auf die Bühne bringen zu können. Da sich die Proben über 10 Monate hinzogen, sprangen einige Schauspieler wieder ab und am Ende der Proben war die Theatergruppe "United Company" am Rande des Bankrotts.
Von Beginn an war das Stück ein großer Erfolg und bewahrte die Theatergruppe vor dem finanziellen Ende. Großen Anteil am Erfolg hatte Colley Cibber, der mit der Rolle des "Lord Foppington" an seinen Erfolg als "Sir Novelty Fashion" anknüpfen konnte.
Die provozierte Ehefrau
Vanbrughs zweite Komödie "Die provozierte Ehefrau" folgte kurze Zeit darauf und wurde von den "Rebel Actors" aufgeführt. Das Stück entscheidet sich im Ton deutlich von "The Relapse", die eher als Farce angelegt war und war auf die größeren schauspielerischen Erfahrung der "Rebel Actors" zugeschnitten. Elizabeth Barry, die in dieser Komödie die Rolle der missbrauchten Ehefrau Lady Brute spielte, war berühmt für ihr tragisches Talent und ihre Fähigkeit, das Publikum zu Mitleid und Tränen zu rühren. Anne Bracegirdle, die hier ihre Nichte spielte, war ihre komödiantische Ergänzung. Die Rolle des Sir John Brute, dem grausamen Ehemann, wurde von Thomas Betterton gespielt und gilt als eine der Höhepunkte seiner bemerkenswerten Karriere. Der Inhalt des Stückes – eine Ehefrau gefangen in einer unglücklichen Ehe, die schwankt, ob sie den Ehemann verlassen oder sich einen Liebhaber nehmen solle – war ungewöhnlich für eine Kömodie der englischen Restaurationszeit und erregte einiges an Kritik.
Reaktion auf das Stück
Der Pfarrer Jeremy Collier wählte für seine 1698 erschienene Schrift "Short View of the Immorality and Profaneness of the English Stage" insbesondere John Vanbrughs Stücke aus, um an diesen die Unmoral und Verkommenheit der britischen Bühnen darzustellen. Er kritisierte diese Stücke insbesondere dafür, dass sie zu keinem moralischen Ende kamen – böse nicht bestraft wurden, gute nicht belohnt. Vanbrugh fand diese Vorwürfe lachhaft und veröffentlichte einen ironischen Kommentar, in dem er Collier anklagte, dass er sensibler für unschmeichelhafte Charakterisierungen des kirchlichen Standes war als für die wahre Religion. Die öffentliche Meinung jedoch teilte zunehmend Collier Ansicht. Die sexuell expliziten Komödien der englischen Restaurations-Zeit wurden zunehmend unpopulärer beim englischen Publikum und zunehmend durch "moralischere" Stücke ersetzt. Cibbers Stück "Love’s Last Shift, dass mit einer sentimentalen Reueszene endet, war ein Vorläufer dieses Trends.
Obwohl Vanbrugh weiterhin in unterschiedlicher Weise für das Theater arbeitete, veröffentlichte er keine weiteren eigenen Stücke. Als sich das Publikum zunehmend weniger für Komödie im Stil der englischen Restauration interessierte, konzentrierte er seine kreativen Kräfte zunehmend auf Übersetzungsarbeiten, Theaterleitung und Architektur.
Der Architekt John Vanbrugh
Es ist heute weitgehend Konsens, dass Vanbrugh keine formale Ausbildung als Architekt erhielt. Seine Unerfahrenheit wurde jedoch kompensiert durch einen unschlagbaren Blick für Perspektive und Detail und durch seine enge Zusammenarbeit mit Nicholas Hawksmoor. Hawksmoor, der ein früherer Mitarbeiter von Sir Christopher Wren war, war Vanbrughs engster Mitarbeiter während seinen am meisten ambitionierten Projekten - insbesondere beim Bau von Castle Howard und Blenheim Palace.
Während seiner fast dreißig Jahre währenden Laufbahn als Architekt entwarf und erbaute Vanbrugh zahllose Gebäude. Häufig waren seine Arbeiten lediglich Umbauten wie etwa am Kimbolton Castle, bei denen Vanbrugh weitgehend den Anweisungen seiner Bauherren folgte. Diese Häuser, die heute häufig als Werk Vanbrughs bezeichnet werden, weisen jedoch den für Vanbrughs typischen Baustil nicht auf.
Vanbrugh bevorzugter Baustil war der Barock, der sich auf dem europäischen Festland dank Gian Lorenzo Bernini und Louis Le Vau während des 17. Jahrhunderts durchgesetzt hatte. Das erste barocke Landhaus Englands, das Chatworth House entstand erst 1696 - drei Jahre vor dem Baubeginn von Castle Howard. Architekt dieses Hauses war William Talman.
In dem Wettbewerb um den Auftrag für Castle Howard schaffte es der unerfahrene Vanbrugh dank seiner Beziehungen und seinem Charme den erfahreneren Talman auszustechen, der weitaus weniger soziale Verbindungen als Vanbrugh besaß. Der Bauherr Charles Howard, 3. Earl of Carlisle, der wie Vanbrugh Mitglied des Kit-cat-Klubs war, wählte 1699 Vanbrugh als Architekt und gab ihm damit die Chance, aus dem typischen europäischen Barock mit seiner überbordenden Formfülle eine deutlich verhaltenere, subtilere Variante zu entwickeln, die heute als englischer Barock bezeichnet wird. Castle Howard ist das erste Hauptwerk des architektonischen Schaffens Vanbrughs gewesen. Die weiteren Hauptwerke sind Benheim Palace (beauftragt 1704) und Seaton Delaval Hall (Baubeginn 1718). Die Bauarbeiten diese drei architektonischen Hauptwerke überlappten sich.
Castle Howard
Der Herrensitz Castle Howard, den Vanbrugh entwarf, wird heute oft als das erste wirklich barocke Gebäude bezeichnet, das in England entstand. Es gilt gleichzeitig als das Gebäude, dessen Stil noch am ehesten dem Barock des europäischen Festlands gleicht.
Castle Howard war ein Gebäude, dem kein zweites in England glich und die Fassaden und Dächer, die mit Säulen, Statuen und fließenden Ornamenten dekorierten waren, ließen dieses Barockgebäude zu einem sofortigen Erfolg werden. Bereits 1709 konnten die meisten Teile von Castle Howard bezogen werden, die abschließenden Arbeiten zogen sich jedoch durch Vanbrughs gesamtes Leben. Die Arbeiten am Westflügel wurden sogar erst nach Vanbrughs Tod abgeschlossen.
Der Erfolg des Castle Howard sorgte dafür, dass Vanbrugh eine Anschlussarbeit erhielt, die zu seinem berühmtesten Gebäude wurde.
Blenheim Palace
John Churchill, der 1. Herzog von Marlborough, hatte gemeinsam mit seiner Armee das Heer des französischen KönigsLudwig dem IV. in Blenheim, einem kleinen Ort an der Donau, in der Schlacht von Höchstädt geschlagen. Ein prachtvoller Landsitz war das Geschenk einer dankbaren Nation an den Sieger Marlborough und das Kit-Cat-Klubmitglied Marlborough wählte Vanbrugh als seinen Architekten aus. Die Arbeit an dem Palast begann 1705.
Blenheim sollte nicht nur ein großer Landsitz werden, sondern gleichzeitig ein nationales Denkmal darstellen. Der leichtbeschwingte Barock, der Castle Howard kennzeichnet, wäre für ein Haus, das letztendlich auch ein Kriegsdenkmal war, unpassend gewesen. Der Stil des Hauses sollte militärischen Erfolg und Stärke symbolisieren. Das Osttor in der den Palast umgebenden Mauer erinnert daher eher an ein gut zu verteidigendes Stadttor als an den Zugang eines luxuriösen adligen Landsitzes. Wenige realisieren, dass dieses Tor dem Palast auch als Wasserturm diente.
Blenheim Palace ist der größte, nicht königliche Adelssitz in Großbritannien und besteht aus drei Gebäudeteilen. Der mittlere beinhaltet die Empfangs- und Wohnräume, während in einem der zwei flankierenden Flügeln die Stallungen und in dem anderen die Küche, die Wasch- und Lagerräume untergebracht sind. In den Empfangsräumen ist auf jegliche Behaglichkeit verzichtet – sie sollten bewusst überwältigend und beeindruckend wirken. 20 Meter hoch ist die Haupthalle, die in einen großen, mit Fresken verzierten Salon führt. Der Salon ist ausgerichtet auf eine sich im Park des Schlosses befindliche 41 Meter hohe Siegessäule. Die sie umgebenden Bäume symbolisieren Marlboroughs Soldaten. Das Südportal krönt eine Büste des in Blenheim unterlegenen Ludwig IV., die von dort auf den Reichtum der Anlage herunterblickt. Es lässt sich nicht klären, ob dieser Abschluß des Südportals auf einen Vorschlag von Vanbrugh zurückgeht oder eine Ironie des in Blenheim siegreichen Marlboroughs war.
Mit Blenheim realisierte Vanbrugh einen Barockstil, bei dem die Wandmassen kühn und malerisch gestaltet sind. Der Palast zeichnet sich durch eine abwechslungsreiche Silhouette aus ohne dabei in verschwenderische barocke Formenfülle zu verfallen.
Seaton Delaval Hall
Vanbrughs letzte Arbeit, das eher düster wirkende Seaton Delaval Hall, halten viele Architekturkritiker für Vanbrughs beste Arbeit. Vanbrugh setzt hier die barocke Ornamentik auf nur sehr verhaltene und subtile Weise ein. Der Schattenwurf jedes Mauervorsprungs und jeder Säule ist dabei genau eingeplant und der Silhouette des Gebäudes wird dabei eine gleich hohe, wenn nicht sogar höhere Bedeutung als der Lage der Räume eingeräumt.
Seaton Delaval House entstand zwischen 1718 und 1728 für Admiral George Delaval. Es ist möglich, dass der Entwurf des Hauses durch Palladios Villa Foscari beeinflusst ist, die um 1555 entstand, da beide Häuser sich in bestimmten Bauelementen sehr ähneln. Ähnlich wie bei Castle Howard oder dem Blenheim Palace flankieren zwei Flügel den zentralen Gebäudeteil, der die Empfangs- und Wohnräume enthält.
Seaton Delaval Hall ist eines der wenigen Häuser, die Vanbrugh ohne Mitarbeit von Nicholas Hawksmoor entwarf. Die Nüchternheit ihrer gemeinsamen Bauten wird häufig dem Einfluss von Hawksmoor zugeschrieben; gerade aber Saton Delaval ist in seinem Entwurf ein ausgesprochen nüchternes Haus – manche Architekturkritier haben es als finster und zyklopisch“ beschrieben, dass keinem anderen Bauwerk in England oder anderswo gleiche (Lexikon der Weltarchitektur, 1992). Während Castle Howard im barocken Dresden oder Würzburg hätte stehen können, ist Seaton Delaval der herben Landschaft von Northumberland angepasst.
Vanbrugh als Architekt
Vanbrughs sofortiger Erfolg als Architekt kann seinem sozialen Beziehungen zugeschrieben werden. Nicht weniger als fünf seiner Bauherren waren wie er Mitglieder des Kit-cat Klubs. Seine Ernennung zum „Comptroller of the Royal Works“ – Inspektor der königlichen Bauarbeiten – im Jahre 1702 verdankt er seinen Beziehungen zu Charles Howard, dem Earl of Carlisle. 1703 wurde ihm auch die Überwachung der Baufortschritte am Greenwich Hospital übertragen. Er war damit Nachfolger des bedeutenden englischen Architekten Christopher Wren, Hawksmoor war der ausführende Architekt vor Ort. Vanbrughs kleine, aber deutlich sichtbaren Ergänzungen an dem nahezu fertig gestellten Gebäude werden als gedankliche Fortsetzung von Wrens ursprünglichen Plänen und Intentionen betrachtet. Das ursprünglich als Krankenhaus und Heim für verarmte Seeleute im Ruhestand wurde gleichfalls zu einem großartigen nationalen Monument. Sowohl Queen Anne als auch ihre Regierung sollen von seiner Ausführung begeistert gewesen sein und damit für seine weiteren Erfolge verantwortlich sein.
Vanbrughs Arbeiten werden jedoch gelegentlich auch dafür kritisiert, dass sie unpraktisch und bombastisch waren und extravaganter ausfielen als von seinen Bauherren ursprünglich gewünscht. Dieser Ruf geht im wesentlichen auf seine Arbeiten am Blenheim Palast zurück. Die Wahl Vanbrugh als Architekt für dieses Bauprojekt war dabei umstritten. Sarah Churchill, die temperamentvolle Herzogin von Marlborough, wünschte Christopher Wren als Architekt für Blenheim Palace. Ein Erlass des Lord Godolphin, dem Schatzmeister des Parlaments bestimmte jedoch Vanbrugh zum Architekten. Unglücklicherweise nennt der Erlass weder die Queen oder den königlichen Haushalt als Auftraggeber. Dies erwies sich später als das königliche Schlupfloch, als die Kosten des Baus und die internen politischen Kämpfe zunahmen.
Das Parlament hatte zwar der Erbauung des Palastes auf Staatskosten zugestimmt, jedoch dabei keine genaue Bausumme festgelegt. Von Beginn an war der Geldzufluss wechselhaft. Queen Anne beglich zwar anfangs einige der Baukosten, doch erfolgte dies zunehmend zögerlicher als sich die Kluft zur Herzogin von Marlborough, ihrer vormals engsten Freundin, weitete. 1712 kam es zum finalen Bruch zwischen den zwei Frauen; der Herzog und die Herzogin von Marlborough gingen ins Exil. Alle Arbeiten am Blenheim Palace wurden unterbrochen. 220.000 Pfund waren bis zu diesem Zeitpunkt für den Bau bereits ausgegeben, 45.000 Pfund schuldete man noch den Handwerkern.
Einen Tag nach dem Tod der Queen im Jahre 1714 kehrte das Ehepaar Marlborough aus ihrem Exil zurück und wurden mit Ehren am Hof des neuen Königs George I. aufgenommen. Der mittlerweile vierundsechzigjährige Herzog entschied sich, Blenheim Palace auf eigene Kosten weiter errichten zu lassen. Obwohl entmutigt über die Kritik, die gegenüber seinem Bau geäußert wurde, nahm Vanbrugh seine Arbeit als Architekt wieder auf. 1717 erlitt der Herzog einen Schlaganfall, der ihn hilflos zurückließ; die sparsame und Vanbrugh gegenüber sehr kritisch eingestellte Herzogin war nun Bauherrin. Die Herzogin machte allein Vanbrugh für die zunehmende Extravaganz des Baus verantwortlich und ignorierte dabei, dass den Plänen sowohl ihr Ehemann als auch das Parlament zugestimmt hatten. Es kam zum Bruch; die Bauarbeiten wurden unter der Leitung von Nicholas Hawksmoor fortgesetzt.
Nachwirkung
Als Vanbrugh unerwartet starb, fand man unter seinen Papieren ein unvollendetes Manuskript für eine weitere Komödie. Vanbrugh hatte seinem alten Freund Colley Cibber erzählt, dass er mit diesem Stück das traditionelle Rollenverständnis in einer Ehe noch kritischer hinterfragen wolle als mit den zwei Komödien, die er als junger Mann geschrieben hatte. Es erzählt die Reise einer auf dem Land lebenden Familie nach London, die dort den Versuchungen der Stadt zum Opfer fällt. Es ist die Ehefrau, die zum Entsetzen ihres Mannes dem verführerischen Charme der Londoner Halbwelt erliegt und das Stück sollte nach Vanbrughs Willen mit einer zerbrochenen Ehe enden. Cibber, mittlerweile ein hochverehrter Dichter und Theaterintendant, vollendete das halbfertige Manuskript, ließ es jedoch mit einer Szene enden, in der die Ehefrau reuig zu ihrem Ehemann zurückkehrt. Nach Cibbers Ansicht war das von Vanbrugh geplante Ende für eine Komödie ungeeignet.
Im 18. Jahrhundert wurden die zwei Stücke, die Vanbrugh in den 1690er Jahren schrieb, nur noch in zensierten Fassungen gespielt. Beide Stücke blieben jedoch populär. Colley Cibber spielte während seiner langen und erfolgreichen Bühnenkarriere immer wieder den Lord Foppington in „The Relapse“. Die Rolle des Sir John Brute in The Provoked Wife wurde zur Paraderolle erst für Thomas Betterton und später für David Garrick. The Relapse wird in unzensierter Fassung auch heute noch aufgeführt.
Mit der Fertigstellung des von Vanbrugh entworfenen Castle Howard setzte sich der Barock als Baustil in England durch. Welchen Einfluss Vanbrugh auf die nach ihm folgenden Architekten hatte, lässt sich schwer abschätzen. Nicholas Hawksmoor, Vanbrughs Freund und jahrelanger Mitarbeiter entwarf auch nach Vanbrughs Tod zahlreiche Londoner Kirchen. Vanbrughs Schüler und Cousin, der Architekt Edward Lovett Pearce, der zu einem der bedeutendsten Architekten Irlands wurde. An Vanbrugh erinnern in Großbritannien die Namen zahlreicher Gasthöfe, Straßen, Universitätsgebäude und Schulen. Der Baustil Vanbrughs hat aber die Architektur zahllose englischer Landhäuser beeinflusst; von den von Vanbrugh geschaffen sind gleichfalls noch einige zu sehen. Zu den am besten erhaltenen Landhäusern zählen Kimbolton (1707 bis 1709), King’s Westen (1711 bis 1714), die Eingangsfront von Lumley Castle (ca. 1722) und der nördliche Teil von Grimsthorpe (1723-24).
Lebenschronologie Vanbrughs
- 1664 Geburt am 29. Januar
- 1686 Offizier im Regiment von Earl of Huntingdon
- 1688 Festnahme im September in Calais, der spätere Wilhelm III. landet am 5. November in Torbay
- 1692 Verlegung in die Bastille
- 1693 Rückkehr nach Großbritannien
- 1695 Ungefährer Zeitpunkt seiner Rückkehr nach London
- 1696 Premiere des Stückes „Love’s Last Shift“ von Colley Cibber im Januar, im November folgt die Premiere von „The Relapse“ von Vanbrugh
- 1697 im April folgt die Premiere von „The Provoked Wife
- 1699 Erster Auftrag als Architekt, erste Entwürfe für Castle Howard
- 1703 Übernahme der Leitung des Haymarket Theaters
- 1704 Die wichtigsten Bauphasen des Castle Howard sind abgeschlossen
- 1705 Bauauftrag für Blenheim Palace
- 1708 Verkauf des Haymarket Theaters
- 1717 Nach einem letzten Streit mit der Herzogin von Marlborough bricht Vanbrugh seine Arbeiten am Blenheim Palace ab.
- 1718 Beginn der Arbeiten an Seaton Delaval Hall
- 1722 Die Arbeiten am Blenheim Palace sind abgeschlossen
- 1723 Erhebung in den Adelsstand durch George I.
- 1726 Tod am 3. Mai
- 1728 Seaton Delaval Hall wird fertiggestellt, Colley Cibber publiziert Vanbrughs unvollendetes Manuskript „A Journey to London“; Erstaufführung der Fassung von Colley Cibber
Literatur über John Vanbrugh
Zur Architektur
- Cropplestone, Trewin (1963). World Architecture. Hamlyn. Dal Lago, Adalbert (1966). Ville Antiche. Milan: Fratelli Fabbri.
- Dobrée, Bonamy (1927). Introduction to The Complete Works of Sir John Vanbrugh, vol. 1. Bloomsbury: The Nonesuch Press.
- Downes, Kerry (1987). Sir John Vanbrugh:A Biography. London: Sidgwick and Jackson. Green, David (1982). Blenheim Palace. Oxford: Alden Press.
- Nikolaus Pevsner, Hugh Honour und John Fleming; Lexikon der Weltarchitektur, Prestel Verlag - Digitale Bibliothek, 1992
- Watkin, David (1979). English Architecture. London: Thames and Hudson.
- Whistler, Laurence (1938). Sir John Vanbrugh, Architect & Dramatist, 1664—1726. London.
Dramatiker
- Colley Cibber (first published 1740, Everyman's Library ed. 1976). An Apology for the Life of Colley Cibber. London: J. M. Dent & Sons.
- Cordner, Michael. "Playwright versus priest: profanity and the wit of Restoration comedy". In Deborah Payne Fisk (ed.) (2000), The Cambridge Companion to English Restoration Theatre, Cambridge: Cambridge University Press.
- Halliday, E. E. (1967). Cultural History of England. London: Thames and Hudson. Harlin, Robert (1969). Historic Houses. London: Condé Nast.
- Hume, Robert D. (1976). The Development of English Drama in the Late Seventeenth Century. Oxford: Clarendon Press.
- Hunt, Leigh (ed.) (1840). The Dramatic Works of Wycherley, Congreve, Vanbrugh and Farquhar.
- Milhous, Judith (1979). Thomas Betterton and the Management of Lincoln's Inn Fields 1695—1708. Carbondale, Illinois: Southern Illinois University Press. McCormick, Frank (1991).