Ilse Stöbe

deutsche Journalistin und Widerstandskämpferin
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Ilse Stöbe (* 17. Mai 1911 in Berlin; † 22. Dezember 1942 in Berlin) war eine deutsche Journalistin und Widerstandskämpferin in der Zeit des Nationalsozialismus.

Nach der Schulausbildung war sie zunächst beschäftigt im Verlagshaus von Rudolf Mosse, danach als Sekretärin des Journalisten Theodor Wolff. Vor dem Beginn des Zweiten Weltkriegs war sie als Auslandskorrespondentin in Warschau tätig, danach in der Informationsabteilung des Auswärtigen Amtes in Berlin.

Zusammen mit Gerhard Kegel gehörte Stöbe zu den professionellen Nachrichtendienstlern. Als ihr Kontakt zur "Zentrale" in Moskau abbrach, suchte und fand sie über alte Bekannte und ihren Bruder Kurt Müller Kontakte zu Berliner Widerstandskreisen, u. a. zu Berliner Gruppen der Roten Kapelle [1]. Über die Verbindung von Ilse Stöbe wurden auch die Informationen des Botschaftsrates Rudolf von Scheliha "abgeschöpft".

Wegen ihrer Verbindungen zu Schulze-Boysen und Harnack wurde sie am 12. September 1942 verhaftet, vom Reichskriegsgericht zum Tode verurteilt und am 22. Dezember 1942 im Gefängnis Plötzensee hingerichtet.

Die Mutter Stöbes wurde ebenfalls verhaftet und im KZ Ravensbrück ermordet. Ihr Bruder Kurt konnte sich zunächst der Verhaftung entziehen und als "Illegaler" seine Widerstandstätigkeit fortsetzen. Er wurde im Juni 1944 ermordet.

Einzelnachweise

  1. Die Toten der Roten Kapelle in der Gedenkstätte Deutscher Widerstand