Felix Austria
Der Ausspruch Felix Austria wird heute verwendet, um auszudrücken, dass Österreicher ein Talent zum Glücklichsein haben. Das eigentlich zugrunde liegende Zitat bezieht sich jedoch auf die Adelsfamilie der Habsburger und steht in einem politischen Kontext. Das Distichon lautet vollständig:
Fixe Idee
Eine Fixe Idee (vom neulateinischen: „idea fixa“; „fixus“ = „unabänderlich“) ist eine unrealistische Vorstellung, von der jemand nicht abzubringen ist. Dieser Ausdruck taucht erstmals im 18. Jahrhundert in der medizinischen Fachsprache auf und steht für Zwangsvorstellung.
Freiheit der Meere
Das Wort von der Freiheit der Meere geht zurück auf die 1609 in Leiden erschienene Schrift „Mare liberum“ des Rechtsgelehrten Hugo Grotius. Grotius verfocht in seiner Schrift die Ansprüche der Holländer auf freie Schifffahrt und freien Handel in Indien gegen die Portugiesen, die ihn seit Vasco da Gamas Entdeckungsfahrt als Alleinrecht beanspruchten.
1604/05 verfasste Grotius mit De jure praedae („Über das Prisenrecht“) ein Rechtsgutachten für die Niederländische Ostindien-Kompanie. Es enthält bereits die Grundgedanken seines späteren Hauptwerkes, blieb aber bis 1868 unveröffentlicht. Lediglich ein Kapitel daraus wurde 1609 zunächst anonym unter dem Titel Mare Liberum („Das freie Meer“) veröffentlicht. Die katholische Kirche indizierte Mare liberum umgehend, da es die päpstliche Weltordnung untergrub. Grotius formulierte hier einen revolutionären neuen Grundsatz, indem er erklärte, die Meere seien internationale Gewässer und alle Nationen hätten das Recht, sie zur Handelsschifffahrt zu nutzen. England widersetzte sich dieser Idee und behauptete eine weiträumige Gewässerhoheit um die Britischen Inseln. Cornelis van Bynkershoek bejahte das Eigentum am Meer nur für die Reichweite der damaligen Geschütze. Mit dieser Einschränkung, der Dreimeilenzone, setzte sich die Freiheit der Meere schließlich als Grundlage des modernen Seerechts durch.
Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit
Die drei Schlagworte Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit (Liberté Egalité Fraternité) wurden 1793 zur Losung der Französischen Revolution und in der Zweiten Republik zur offiziellen Devise des Staates. In deutschen Schriften zur Französischen Revolution wurden zunächst oft nur die beiden ersten Begriffe, nämlich „Freiheit“ und „Gleichheit“ angesprochen.
Freiheit, die ich meine
„Freiheit, die ich meine“ ist der Anfang der ersten und letzten Strophe des Liedes „Freiheit“ von Max von Schenkendorf, einem Dichter der Befreiungskriege. Die ersten Zeilen lauten:
Freiheit, die ich meine,
Die mein Herz erfüllt,
Komm mit deinem Scheine,
Süßes Engelsbild!
Es geht in dem Lied um die Freiheit von der napoleonischen Herrschaft. Die Worte „die ich meine“ bedeuten in Schenkendorfs Lied so viel wie „die ich liebe“. Heute versteht man unter „meinen“ eher „verstehen“.
Freiheit ist Einsicht in die Notwendigkeit
Dieser Ausspruch findet sich in Friedrich Engels' Schrift „Herrn Eugen Dührings Umwälzung der Wissenschaft“, dem so genannten „Anti-Dühring“. Einsicht in die Notwendigkeit einer Sache bewirkt die Freiheit ihr gegenüber, weil sie dann nicht mehr als Zwang, sondern als Bedürfnis empfunden wird.
Freiheit ist immer Freiheit der Andersdenkenden
Dieser Satz findet sich als Randbemerkung in einer Schrift von Rosa Luxemburg zur Russischen Revolution. Rosa Luxemburg gibt darin ihrer Überzeugung Ausdruck, dass „politische Freiheit“ nicht das Privileg einer Gruppierung sein kann.
Freiheit statt Sozialismus
Freiheit statt Sozialismus war die wichtigste Parole der CDU bei der Bundestagswahl 1976. Die Parole wurde von Alfred Dregger geprägt und auch lanciert. Die Wendung richtete sich gegen die Ostpolitik. „Freiheit“ symbolisierte das demokratisch-politische System der Bundesrepublik Deutschland, demgegenüber sollte „Sozialismus“ auf das politische System der Deutschen Demokratischen Republik verweisen. Im Wahlkampf sollte der Slogan diese Symbolik auf die Politik von CDU und SPD übertragen.
Freudscher Versprecher
Ein Freudscher Versprecher ist eine nach dem österreichischen Psychoanalytiker Sigmund Freud benannte sprachliche Fehlleistung, bei der angeblich die eigentliche Meinung oder Intention des Sprechers unfreiwillig zutage trete. Ein Beispiel veranschaulicht dies: Jemand sagt auf einer Versammlung, es seien „Dinge zum Vorschwein gekommen“. Die Bewertung sollte nicht verbalisiert werden, hat sich aber Bahn verschafft, indem sie sich als Versprecher eingeschoben hat. (Die entsprechenden Theorien Freuds gelten heute als eher umstritten)
Frisch, fromm, fröhlich, frei
Der Turnerwahlspruch „Frisch, fromm, fröhlich, frei“ geht auf den „Turnvater“ Friedrich Ludwig Jahn zurück, der 1816 in seinem Buch „Die deutsche Turnkunst“ eine ähnliche Formulierung gebrauchte. Der Darmstädter Kupferstecher Heinrich Felsing, entwarf bereits 1844 die Fahne in den rot-weißen Landesfarben. Das Felsingsche Turnerkreuz (die vier F) wird ab 1846 zum Symbol der Turnbewegung und deren politischer Geisteshaltung: Freiheit, nationale Unabhängigkeit und Einheit.
Die vier „F“ bedeuten Folgendes:
- Frisch ans Werk!
- Fromm im Glauben an die Gemeinnützigkeit und Wertbeständigkeit des Schaffens
- Fröhlich untereinander
- Frei und offen in allem Handeln
Friss, Vogel, oder stirb!
Die Redensart nimmt Bezug auf einen gefangenen Vogel, der keine Wahl hat. „Friss, Vogel, oder stirb!“ war auch der Titel einer gegen Martin Luther gerichteten Schmähschrift des Straßburger Pfarrers Johann Nikolaus Weislinger aus dem Jahr 1722.
Fünfte Kolonne
Als der spanische General Emilio Mola im Jahr 1936 die Franco-Truppen in vier Kolonnen gegen das von den Kommunisten besetzte Madrid führte, nannte er in einer Rundfunkansprache die vielen Anhänger Francos in Madrid Die fünfte Kolonne (La quinta columna). Der Ausdruck wird seitdem für Agenten gebraucht, die im Land des Gegners Aufträge ausführen sollen.
Die ursprüngliche Bedeutung stammt aus dem russischen Bürgerkrieg und bezeichnet eine Eliteeinheit. Diese „5. Armee“ wurde von Leo Trotzki gegründet.
Der Begriff lässt sich allerdings auch auf einen Artikel von Karl Marx („Die Junirevolution“, „Neue Rheinische Zeitung“ Nr. 31 vom 1. Juli 1848) über den Verlauf des Aufstandes in Paris zurückführen. In diesem Beitrag beschreibt er zunächst die Operationen von vier Kolonnen der Aufständischen im Ostteil der Stadt. Als Fehler des zugrundeliegenden Plans bezeichnet er, dass es im Westteil der Stadt nicht einen „fünften Herd der Insurrektion“ gegeben habe.
Fürchte die Danaer, selbst wenn sie Geschenke bringen
Dieser Satz „Fürchte die Danaer (Griechen), selbst wenn sie Geschenke bringen.“ wird meistens aus Vergils Epos Aeneis zitiert, wo es lateinisch heißt:
- „Quidquid id est timeo Danaos et dona ferentes.“
- „Was auch immer es ist ich fürchte die Danäer auch wenn sie Geschenke bringen.“
Nachdem die griechische Armee ihren Abzug vorgetäuscht hatte, holten die Trojaner das Trojanische Pferd trotz Warnung des Laokoon in die Stadt. Die Trojaner glaubten, dass es sich bei dem hölzernen Pferd um ein Abschiedsgeschenk der Griechen für den Gott Poseidon handelte.