Wikipedia:Meinungsbilder/Lemmata im internationalen Bereich

Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 11. Dezember 2007 um 15:32 Uhr durch Mandavi (Diskussion | Beiträge) (Argumente gegen diese Alternative). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Dieses (mögliche) (künftige) Meinungsbild ist in Vorbereitung. Bitte noch nicht abstimmen! Ihr seid aber herzlich dazu eingeladen, an der Formulierung dieses Meinungsbildes mitzuwirken.

Problem

Für ausländische und internationale Organisationen, Parteien, internationale Einsatztruppen und Institutionen (folgend nur noch als Organisationen bezeichnet) existieren oft Bezeichnungen in einer oder mehreren Ausgangssprache sowie in deutsch. So haben viele Organisationen offizielle oder inoffizielle bzw. informelle deutschsprachige Bezeichnungen. Es gab in der Vergangenheit viele Diskussionen darüber, welche Kriterien bei Organisationen dazu führen die Bezeichnungen der Ausgangssprache zu nutzen und durch welche Gründe eine deutschsprachige Bezeichnungen zu bevorzugen wäre. Ein Konsens konnte bisher nicht gefunden werden. Mithilfe dieses MBs soll mehr Klarheit geschaffen werden.

Grünes soll vor dem Start des MB entfernt werden.

Vorschlag einer differenzierten Regelung

Ich stelle diesen Vorschlag erstmal hierhin, die Formatierung und Gegenüberstellung mit anderen Vorschlägen kann dann nachfolgen. --ThePeter 15:29, 27. Okt. 2007 (CEST)[Beantworten]

Der Vorschlag geht von zwei, manchmal in Konflikt stehenden Grundzielen aus: (1) Die deutschsprachige Wikipedia soll grundsätzlich die deutsche Sprache verwenden. (2) Die Wikipedia soll korrekte Begriffe verwenden und keine Begriffsbildung betreiben. Ausgehend von diesen Zielen halte ich folgende differenzierte Regelung für sinnvoll.

Es wird differenziert nach der Art des Namens der jeweiligen Organisationen folgendermaßen:

  • Hat die Organisation einen generischen Namen, also einen beschreibenden Namen der Allgemeinsprache, den man direkt wörtlich ins Deutsche übersetzten kann, dann wird der eingedeutschte Name verwendet, es sei denn, der fremdsprachliche Originalname hat sich in deutschsprachigen Texten eingebürgert.
Beispiele: Schwedische Volkspartei (Finnland), nicht Svenska folkpartiet. Internationale Handelskammer, nicht International Chamber of Commerce. Aber: Labour Party, nicht Arbeitspartei, wegen der Gebräuchlichkeit in deutschsprachigen Texten.
Begründung: Diese Namen lassen sich zwanglos in das Deutsche übertragen, ohne dass dies als Begriffsbildung anzusehen wäre. In deutschsprachigen Texten ist es bei solchen Namen von einigen Ausnahmen abgesehen auch allgemein üblich, eine deutschsprachige Bezeichnung zu verwenden.
  • Hat die Organisation einen nicht generischen Namen, also einen Namen, der nicht direkt die Organisation beschreibt oder nur sprachlich gequält übersetzt werden kann, so wird der Originalname verwendet, es sei denn, eine eingedeutschte Bezeichnung hat sich ausnahmsweise in deutschsprachigen Texten durchgesetzt und ist nicht als wertend anzusehen.
Beispiele: Sinn Féin, nicht wir selbst oder so etwas, weil dieser Name keine generische Beschreibung der Organisation ist. Juventus Turin, nicht Jugend Turin aus dem gleichen Grund. Vereinigungskirche , nicht Mun-Sekte, weil sich dieser Name in deutschsprachigen Texten zwar eingebürgert hat, aber wertend ist. Hamas, nicht Eifer, weil der Name ein Akronym ist und nicht übersetzbare Bedeutungsschichten hat.
Begründung Wenn man bei der Übersetzung kreativ werden muss, dann ist die Eindeutschung Begriffsbildung, wenn sich ein deutscher Name nicht bereits durchgesetzt hat. Auch ein eingebürgerter deutscher Name kann wegen des neutralen Standpunktes nicht verwendet werden, wenn er eine Wertung enthält.

Mit diesen Kriterien sollten sich die meisten, wenn auch nicht alle Streitfragen lösen lassen. --ThePeter 15:29, 27. Okt. 2007 (CEST)[Beantworten]

Argumente für diese Alternative

  • Ohne die Organisation kennen zu müssen, ergibt sich ihr Tätigkeitsfeld meist durch die Bezeichnung. Namen wie Comissão de Acolhimento, Verdade e Reconciliacão de Timor-Leste, HaAguda laMa'an haJeled haNiskak be Israel oder Hrvatska Narodna Stranka verraten für die meisten Deutschsprechenden wenig über ihren Zweck und stören den Lesefluss. Will man einen Text verstehen der die Namen enthält, muss der jeweilige Artikel in der Regel geöffnet werden. Ist das Lemma dagegen deutschsprachig, ist es dem Leser selbst überlassen, ob er mehr über die Organisation wissen will oder sich mit der Information aus deren Bezeichnung zufrieden gibt.
  • Bei eingebürgerten, gebräuchlichen Bezeichnungen, unabhängig davon ob in Originalsprache oder Deutsch, ist die Wiedererkennungschance am höchsten. Die Wahrscheinlichkeit Texte zu verstehen ohne weitere Artikel lesen zu müssen ist am höchsten.
  • Ist das Lemma deutschsprachig, soll der Originalname stets im ersten Satz des Artikels genannt werden. Dies gibt die Möglichkeit sich über diesen zu informieren und bei der Suche nach dem Originalnamen schnell zum Ziel zu gelangen.
  • In Kategorien wird die Navigation vereinfacht, da bei fremdsprachlichen Lemmata diese stets recht bekannt sind oder ein deutschsprachiger Name Aufschluss über den Artikel geben kann.

Argumente gegen diese Alternative

Die Übersetzung kann, obwohl wortwörtlich richtig, noch nie gebraucht worden sein und damit einen Verstoß gegen das Verbot der Begriffsfindung sein.

Alternative 2

Lemma werden grundsätzlich in ihrer Originalsprache gehalten, es sei denn, nur die deutsche Entsprechung ist im deutschen Sprachraum geläufig.

Argumente für diese Alternative

Argumente gegen diese Alternative

  • Die Geläufigkeit ist mitunter schwierig zu ermitteln - Google-Suchen können abhängig von Tag und Standort des Internetanschlusses zu unterschiedlichen Ergebnissen führen. Das Leipziger Wortschatzlexikon enthält nur eine sehr begrenzte Anzahl von Worten. Eine dritte Möglichkeit wäre eine Abfrage der LexisNexis-Datenbank, welche aber ein kostenpflichtiges Konto beim Betreiber voraussetzt.

Alternative 3

Lemmata richten sich stets nach dem Namen in der Ausgangssprache, diese werden in der Regel nicht übersetzt. Bei nichtlateinischen Schriften wird der Name in Übereinstimmungen nach den für die Wikipedia festgesetzten Namenskonventionen für diese Sprache (beispielsweise Wikipedia:Namenskonventionen/Arabisch) transkribiert. Für Missionsnamen der Vereinten Nationen gilt als Ausgangssprache die Arbeitssprache der jeweiligen Mission vor Ort, wofür das Akkronym ein Anhaltspunkt darstellt, zumeist englisch, französisch oder spanisch. Ausnahmen von dieser Regel werden nur gemacht, wenn der betreffende Begriff sich im Deutschen soweit durchgesetzt hat, daß er in allgemeine Wörterbücher aufgenommen wurde, beispielsweise Vereinte Nationen statt United Nations oder UNICEF statt Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen oder United Nations International Children’s Emergency Fund.

Argumente für diese Alternative

  • Vermeidunng von irreführenden Assoziationen des Lesers, etwa Partido Popular statt Volkspartei (Spanien), da letzteres eher auf eine spanische Sonderform des in der deutschen Sprache verbreiteten Begriffes Volkspartei hindeutet, als auf eine konkrete spanische Partei.

Argumente gegen diese Alternative

Worum es nicht geht

Namenschreibungen von Personen, geografischen Namen oder Transkriptionsregeln.

Betroffene Diskussionen

Abstimmungsmodalitäten

Das Meinungsbild läuft noch bis zum ... 00:00 Uhr.
Stimmberechtigung zu diesem Meinungsbild überprüfen

Es gilt die Stimmberechtigung.

Kurze Kommentare sind erlaubt, längere werden auf die Diskussionsseite verschoben. Die Kommentierung der Stimmen auf dieser Seite durch andere Benutzer ist unerwünscht und wird ebenfalls auf die Dikussionsseite verschoben. Nicht stimmberechtigte Benutzer tragen kurze Kommentare bitte unten ein, für längere Kommentare ist auch hier die Diskussionsseite da.

Jeder stimmberechtigte Benutzer hat eine Stimme und kann die ihm am meisten zusagende Alternative auswählen. Eine Doppelabstimmung für eine vorgeschlagene Alternative und für die Ablehnung des Meinungsbilds ist unzulässig. Entsprechende Stimmen werden gestrichen.

Der Vorschlag gilt als angenommen, wenn die Anzahl der Stimmen, welche für den Antrag abgegeben wurden größer ist als die Anzahl der Stimmen die dagegen abgestimmt oder das Meinungsbild abgelehnt haben.

Abstimmung

Für Alternative 1

Für Alternative 2

Für Alternative 3

Enthaltung

Ablehnung des Meinungsbildes bzw. Beibehaltung der derzeitigen Regelung welche verstärkt eine Fall-zu-Fall-Entscheidung erfordert