Macht kaputt, was euch kaputt macht!
Macht kaputt, was euch kaputt macht ist der Titel und der Refrain eines Lieds der deutschen Politrock-Band Ton Steine Scherben, dessen Entstehung noch auf das Jahr 1969, noch vor Gründung der Band, zurück reicht. Geschrieben wurde der Song von Rio Reiser (Musik) und Norbert Krause (Text).
Dieser Titel wurde zu einem der bekanntesten und bis in die Gegenwart immer wieder verwendeten Slogans im Umfeld der deutschsprachigen Autonomen, beispielsweise in der Hausbesetzerbewegung und in neoanarchistischen Kreisen im Anschluss an die Studentenbewegung der 1960er Jahre.
Macht korrumpiert
„Macht korrumpiert, absolute Macht korrumpiert absolut“ (englisch: „Power tends to corrupt and absolute power corrupts absolutely.“) ist ein Ausspruch des britischen Historikers Lord Acton.
Als Herausgeber mehrerer katholischer Zeitschriften konnte Acton sein historisches Wissen einbringen, was ihn rasch in Konflikt mit der katholischen Hierarchie brachte. Er bekämpfte die päpstliche Unfehlbarkeitsdoktrin des Ersten Vatikanischen Konzils, ging aber nicht so weit wie sein Mentor Ignaz von Döllinger, der die Alt-Katholische Kirche mitbegründete und daher exkommuniziert wurde. In diesem Zusammenhang äußerte er die Worte: „Macht korrumpiert, absolute Macht korrumpiert absolut“.
Made in Germany
Das englische Gesetz der Warenbezeichnung von 1887 („The Merchandise Marks Act“) schloss alle im Ausland hergestellten Waren von der Einfuhr in England aus, die einem englischen Fabrikanten, Händler oder Kaufmann gehörende Namen oder Schutzmarken tragen,
- „unless such name or trade mark is accompanied by a definite indication of the country in which the goods were made or produced“ („es sei denn, diesem Namen oder dieser Schutzmarke wurde eine genaue Bezeichnung des Landes hinzugefügt, in dem die Ware hergestellt oder hervorgebracht wurde“).
Als Ausführungsbestimmung hierzu heißt es in dem Bericht der Zollkommissare an die Kommissare des Staatsschatzes vom 14. November 1888: „So ist es beispielsweise erwünscht, dass zur Bezeichnung des Ursprungs deutsche Waren, die den Namen ‚John Brown‘ tragen, mit der Hinzufügung Made in Germany versehen werden, und dass die Bezeichnung ‚Germany‘ nicht genüge; es ist durchaus erforderlich, die Aufschrift ‚Made in Germany‘ zu setzen“.
Im Ersten Weltkrieg weitete das britische Handelsministerium 1916 die Bezeichnungen auf „Made in Austria/Hungary“ (Hergestellt in Österreich-Ungarn) verpflichtend aus. Dadurch sollte es den Briten leichter gemacht werden, die Waren des Gegners zu erkennen und zu boykottieren. Die Kennzeichnung wurde auch nach dem Krieg beibehalten. Da die Qualität der deutschen Waren aber in der Regel gut war, setzte sich die zunächst gegen deutsche Importe gerichtete Kennzeichnung Made in Germany nicht nur in Großbritannien zunehmend als Qualitätssiegel durch.
Make love not war
„Make love – not war“ (englisch: „Macht Liebe, nicht Krieg!“) war ein Slogan der Hippie-Bewegung der 1970er Jahre. Der Spruch stammt aus John Lennons Lied „Mind Games“ aus dem Jahr 1973. Dort heißt es:
- „I want you to make love, not war, I know you've heard it before“ (dt.: Ich möchte, dass ihr Liebe macht, nicht Krieg, ich weiß dass ihr das schon gehört habt.)
„Make Love, not WarCraft” ist der Titel einer 2006 das erste Mal ausgestrahlten Folge der Zeichentrickserie South Park.
Man gönnt sich ja sonst nichts
„Man gönnt sich ja sonst nichts“ war ein Werbespruch, in dem der beleibte Schauspieler Günter Strack für Malteserkreuz Aquavit warb, was angesichts seiner Körperfülle und dem kalten Büfett im Hintergrund ironisch wirken sollte. Auch im alltäglichen Sprachgebrauch wird dieser Spruch als Entschuldigung für eine Annehmlichkeit, die man sich genehmigt, nicht wörtlich verstanden.
Man sieht nur mit dem Herzen gut
Das berühmteste Zitat aus „Der kleine Prinz“ von Antoine de Saint-Exupéry ist die Aussage des Fuchses, den die Titelfigur während ihrer Reise trifft:
Und so kam der kleine Prinz auf den siebten Planeten, die Erde. Nach einem Gespräch mit einer Schlange durchquerte er die Wüste in Afrika und begegnete einer Blume, fand danach einen Rosengarten und traf schließlich den Fuchs. Der sagte ihm: "Man kennt nur die Dinge, die man zähmt"[1] und er verriet dem Prinzen sein Geheimnis:
- „Man sieht nur mit dem Herzen gut. Das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar.“
- (frz. Original: «On ne voit bien qu'avec le cœur, l'essentiel est invisible pour les yeux.»)
Dieses Zitat erscheint heutzutage in den Texten zahlreicher Nachrufe und in Poesiealben.
Mein Name ist Hase
Die Redensart „mein Name ist Hase, ich weiß von nichts“ geht auf den Heidelberger Jurastudenten Victor von Hase zurück, der 1854 einem Kommilitonen, der jemanden beim Duell erschossen hatte, durch absichtliches Verlieren seines Studentenausweises zur Flucht nach Frankreich verhalf. Nachdem Hases Ausweis in Frankreich gefunden wurde, kam er vor das Universitätsgericht. In der Verhandlung wiederholte er lediglich:
- „Mein Name ist Hase, ich verneine die Generalfragen, ich weiß von nichts.“
Heute wird mit diesem Zitat zum Ausdruck gebracht, dass man mit einer Sache nichts nichts zu tun haben will und ist auch im niederländischen Sprachraum in der Form „Mijn naam is haas“ geläufig.
Meine bessere Hälfte
Die Bezeichnung der Ehefrau als „bessere Hälfte“ geht wohl auf den Schriftsteller Philipp Sidney zurück, der diese Wendung in seinem 1590 erschienenen Roman „The Comtesse of Pembroke's Arcadia“ verwendete.
Menetekel
Der Begriff Menetekel stammt aus dem biblischen Buch Daniel, in dem geschildert wird, wie König Belsazar ein Festmahl gibt, bei dem er und seine Gäste aus den Gefäßen trinken, die sein Vater Nebukadnezar aus dem Tempel zu Jerusalem geraubt hatte. Plötzlich sieht er an der Wand Finger die folgenden Worte schreiben:
- „Mene mene tekel u-parsin.“
Da niemand ihm den Text deuten kann, lässt er Daniel herbeigerufen, der ihm den Untergang seines Reiches prophezeit:
- „Man hat dich auf der Waage gewogen und zu leicht befunden.“
Die wörtliche Übersetzung des Mene mene tekel aus dem Aramäischen ist unklar. Vermutlich handelt es sich um die Bezeichnung dreier persischer Münzen. Daniel dagegen interpretiert das Orakel mit Hilfe ähnlich klingender aramäischer Verben: gezählt, gewogen und geteilt:
- Gott hat dein Königtum gezählt und beendet
- Du wurdest auf einer Waage gewogen und für zu leicht befunden
- Dein Reich wird geteilt und den Medern und Persern gegeben.
Mit Engelszungen
Die Wendung „mit Engelszungen reden“ in der Bedeutung eindringlich auf jemanden einreden geht auf eine Bibelstelle im 1. Brief an die Korinther (15,11) zurück, in der es heißt:
- „Wenn ich in den Sprachen der Menschen und Engel redete, hätte aber die Liebe nicht, wäre ich dröhnendes Erz oder eine lärmende Pauke!“
Erst die Lutherbibel wird es zur Redewendung:
- „Wenn ich mit Menschen- und mit Engelszungen redete und hätte der Liebe nicht, so wäre ich tönend Erz oder eine klingende Schelle!“
In Anlehnung an diese Bibelstelle nannte Wolf Biermann seinen Gedichtband, der 1968 nur im Westen erscheinen durfte, „Mit Marx- und Engelszungen“.
Mit Verlaub, Herr Präsident...
„Mit Verlaub, Herr Präsident, Sie sind ein Arschloch.“ war ein Zwischenruf des Bundestagsabgeordneten Joschka Fischer am 18. Oktober 1984 an den Bundestagsvizepräsident Richard Stücklen, nachdem dieser den Abgeordneten Jürgen Reents von der Sitzung ausgeschlossen hatte, weil dieser den Bundeskanzler Helmut Kohl als „von Flick freigekauft“ bezeichnet hatte. [2]
Fischer verwendet bei dieser Beleidigung die altertümliche Formel „mit Verlaub“, die eigentlich besagt, dass die folgende Äußerung jemanden nicht kränken soll.
My home is my castle
Der oft verwendete Spruch My home is my castle (Mein Haus ist meine Burg.) ist die Umformung eines Rechtsspruches von Sir Edward Coke, der zu der Problematik „Gegen das Bewaffnetgehen“ Folgendes feststellt:
- „Es darf jemand Freunde und Nachbarn versammeln, um sein Haus gegen diejenigen zu verteidigen, welche ihn berauben oder töten oder ihm darin Gewalt antun wollen“
Seine Feststellung schließt er mit den Worten:
- For a man's house is his castle. (Denn eines Mannes Haus ist seine Burg.)
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- ↑ Kap. XXI.
- ↑ http://de.wikiquote.org/wiki/Joschka_Fischer