Bochum

kreisfreie Großstadt im Regierungsbezirk Arnsberg in Nordrhein-Westfalen, Deutschland
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Wappen Karte
Wappen der Stadt Bochum
Wappenabbildung auf bochum.de
Lage der kreisfreien Stadt Bochum in Deutschland
Basisdaten
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Regierungsbezirk: Arnsberg
Regionalverband: Regionalverband Ruhr
Kreis: Kreisfreie Stadt
Fläche: 145,4 km²
Einwohner: 393.324 (30.11.2003)
Bevölkerungsdichte: 2.664 Einwohner/km²
Höhe: 103 m ü. NN
Postleitzahlen: 44701 - 44894
(alt: 4630)
Vorwahlen: 0234 + 02327
Geografische Lage: 7°13'34" ö. L.
51°28'21" n. Br.
Kfz-Kennzeichen: BO
Gemeindeschlüssel: 05 9 11 000
UN/LOCODE: DE BOM
Stadtgliederung: 6 Stadtbezirke
Adresse der
Stadtverwaltung:
Willy-Brandt-Platz 2-8
44777 Bochum
Website: www.bochum.de
E-Mail-Adresse: info@bochum.de
Politik
Oberbürgermeister: Ottilie Scholz (SPD)
Schulden: 821 Mio. € (Stand: 31.12.02)
Bevölkerung (Stand: 31.12.02)
Arbeitslosenquote: 11,6 % (30.04.04)
Ausländeranteil: 11,6 %
Altersstruktur:
0-18 Jahre: 15,9 %
18-65 Jahre: 64,7 %
ab 65 Jahre: 19,4 %

Die Stadt Bochum ist das Zentrum des mittleren Ruhrgebiets im Bundesland Nordrhein-Westfalen, zu dem auch die Städte Hattingen, Herne und Witten mit insgesamt 750.000 Einwohnern zählen. Die Kreisfreie Stadt im Regierungsbezirk Arnsberg ist eines der vier Oberzentren des Ruhrgebiets und zählt mit etwa 390.000 Einwohnern zu den 10 größten Städten des Landes. Bochum ist Mitglied im Regionalverband Ruhr.

Die 15.000kg schwere Gußstahlglocke vor dem Bochumer Rathaus

Die Einwohnerzahl der Stadt überschritt 1904 die 100.000-Grenze und machte Bochum zur Großstadt. Die Grenzen der heutigen Stadt Bochum sind die Ergebnisse mehrerer Gebietsreformen, durch welche benachbarte Städte, darunter die Mittelstadt Wattenscheid, nach Bochum eingegliedert wurden.

Heute befinden sich in Bochum fünf Hochschulen mit insgesamt etwa 50.000 Studierenden, davon etwa 28.000 an der Ruhr-Universität, welche eine der größten Universitäten Deutschlands ist (siehe Bildung). Überregional bekannt ist das Deutsche Bergbaumuseum, das Planetarium und das erfolgreichste Musical der Welt, der Starlight Express. Ferner gibt es hier verschiedene Bergbauinstitutionen. Nach dem Niedergang des Bergbaus entwickelte sich Bochum zu einer grünen Dienstleistungsmetropole. Hier befinden sich drei Opel-Werke, die auch Zulieferer für alle anderen europäischen GM-Standorte sind, Nokia, Johnson Controls Krupp, sowie die Deutschlandzentrale von Aral/BP und weitere große Unternehmen, die auf den Standort Bochum setzen.

Der Bochumer Verein schrieb ab 1842 Industriegeschichte, als es dem Unternehmen gelang, Stahl in Formen zu gießen. Das erste Produkt der Firma waren Glocken aus diesem Werkstoff. Heute erinnert eine 15.000 kg schwere und 3,13 m Glocke vor dem Bochumer Rathaus an diese Epoche.

Geografie

Bochum liegt auf dem flachhügeligen "Bochumer Landrücken" zwischen den Flüssen Ruhr und Emscher an der Grenze zwischen südlicher und nördlicher Ruhrkohlezone. Der höchste Punkt im Stadtgebiet liegt in der Kemnader Straße und misst 196 m, der niedrigste Punkt liegt am Blumenkamp in Hordel und misst 43 m ü. NN. Die größte Ausdehnung des Stadtgebiets beträgt in Nord-Süd-Richtung 13,0 und in West-Ost-Richtung 17,1 km. Die Länge der Stadtgrenze beträgt 67,2 km.

Nachbargemeinden

Folgende Städte grenzen an die Stadt Bochum. Sie werden im Uhrzeigersinn beginnend im Norden genannt:
Herne (Kreisfreie Stadt), Castrop-Rauxel (Kreis Recklinghausen), Dortmund (Kreisfreie Stadt), Witten und Hattingen (beide Ennepe-Ruhr-Kreis) sowie Essen und Gelsenkirchen (beides kreisfreie Städte)

Stadtgliederung

Das Stadtgebiet Bochums besteht aus 6 Stadtbezirken. In jedem Stadtbezirk gibt es eine Bezirksvertretung. Vorsitzender der Bezirksvertretung ist der Bezirksvorsteher. Die Stadtbezirke sind in so genannte "statistische Bezirke" unterteilt. Die meisten hiervon waren früher einmal selbstständige Gemeinden und verloren ihre Selbständigkeit durch Eingemeindung. Die statistischen Bezirke werden mit einer zweistelligen arabischen Zahl gekennzeichnet.

  • Stadtbezirk Mitte: 10 Grumme, 11 Gleisdreieck, 13 Altenbochum, 14 Südinnenstadt, 15 Kruppwerke, 16 Hamme, 17 Hordel, 18 Hofstede, 19 Riemke
  • Stadtbezirk Wattenscheid: 24 Günnigfeld, 25 Wattenscheid-Mitte, 26 Leithe, 27 Westenfeld, 28 Höntrop, 29 Eppendorf
  • Stadtbezirk Nord: 36 Bergen/Hiltrop, 37 Gerthe, 38 Harpen/Rosenberg, 39 Kornharpen/Voede-Abzweig
  • Stadtbezirk Ost: 46 Laer, 47 Werne, 48 Langendreer, 49 Langendreer-Alter Bahnhof
  • Stadtbezirk Süd: 53 Wiemelhausen/Brenschede, 54 Stiepel, 55 Querenburg
  • Stadtbezirk Südwest: 63 Weitmar-Mitte, 64 Weitmar-Mark, 65 Linden, 66 Dahlhausen

Geschichte und Eingemeindungen

Siehe auch: Geschichte der Stadt Bochum

Religionen

Bochum gehörte seit der Gründung zum Erzbistum Köln und war dem Archidiakonat des Kölner Dompropstes unterstellt. Um 1570 fasste die Reformation Fuß. Doch dauerte es noch bis 1613, als sich die lutherische Gemeinde von der katholischen Gemeinde trennte. Ab 1634 entstand auch eine reformierte Gemeinde. Die Stadt war danach überwiegend protestantisch, doch gab es stets auch Katholiken, die weiterhin zum Erzbistum Köln gehörten. 1821 wurde sie dem Bistum beziehungsweise Erzbistum Paderborn zugeordnet. Bochum wurde Sitz eines Dekanats, das später in die Dekanate Bochum-Mitte, Bochum-Süd und Bochum-Ost unterteilt wurde. 1958 wurde Bochum dem neu gegründeten Bistum Essen angegliedert. Die Pfarrgemeinden Bochums gehören heute zum Stadtdekanat Bochum.

Die protestantischen Gemeinden Bochums kamen mit der Übergang der Stadt an Preußen zur Evangelischen Kirche in Preußen beziehungsweise dessen westfälischer Provinzialkirche. Bochum wurde Sitz einer Superintendentur, aus welcher der heutige Kirchenkreis Bochum innerhalb der Evangelischen Kirche von Westfalen hervorging. Dieser umfasst insgesamt 22 evangelische Kirchengemeinden innerhalb der Stadt Bochum, und zwar Altenbochum, Bochum-Innenstadt, Dahlhausen, Engelsburg-Goldhamme, Eppendorf, Gerthe, Hamme. Harpen, Hiltrop, Hofstede-Riemke, Hordel, Johannes, Laer, Langendreer, Linden, Melanchthon. Petri, Querenburg, Stiepel, Weitmar, Weitmar-Mark und Werne.

Neben den evangelischen und katholischen Gemeinden in Bochum gibt es auch noch verschiedene Freikirchen, darunter Evangelisch-Freikirchliche Gemeinden (Baptisten), Freie Evangelische Gemeinden, die Selbständige Evangelisch-Lutherische Kirche (SELK) und die Gemeinde Gottes.

Auch die Neuapostolische Kirche und die Christengemeinschaft ist in Bochum vertreten. Die Zisterzienser errichteten das Kloster Stiepel.

Einwohnerentwicklung

Einwohnerzahlen nach dem jeweiligen Gebietsstand. Die Zahlen sind entweder Schätzungen, Volkszählungsergebnisse (¹) oder amtliche Fortschreibungen der jeweiligen Statistischen Ämter (nur Hauptwohnsitze).

 
Jahr Einwohnerzahlen
1500 etwa 1.000
1650 1.400
1750 1.449
1800 1.636
1843 4.282
1871 21.192
1. Dezember 1890 ¹ 47.601
1. Dezember 1895 ¹ 53.842
1. Dezember 1900 ¹ 65.554
1. Dezember 1905 ¹ 118.464
1. Dezember 1910 ¹ 136.931
8. Oktober 1919 ¹ 142.760
Jahr Einwohnerzahlen
16. Juni 1925 ¹ 211.249
16. Juni 1933 ¹ 314.546
17. Mai 1939 ¹ 305.485
13. September 1950 ¹ 289.804
6. Juni 1961 ¹ 361.382
31. Dezember 1970 343.800
30. Juni 1975 415.600
30. Juni 1980 402.000
30. Juni 1985 383.200
1. Januar 1989 389.087
30. Juni 1997 397.400
30. November 2003 393.324

¹ Volkszählungsergebnis

Politik

An der Spitze der Stadt stand zunächst der gräfliche Stadtschultheiß der Grafschaft Mark. Doch ist bereits seit 1321 ein Rat nachweisbar, dem 2 Bürgermeister und 6 Ratsmänner ("Ratsfreunde") angehörten. Die Bürgermeister wurden bis 1744 jährlich gewählt. Ab 1731 gab es einen "worthaltenden Bürgermeister", der die Gesamtleitung der Stadt hatte und einen 2. Bürgermeister, der für Polizeiangelegenheiten und das Marktwesen zuständig war. Daneben gab es 3 Senatoren, für Bau- und Wohnungswesen, für Feuerwesen und für die Kämmerei. Zwischen 1714 und 1765 wurde der Rat von der preußischen Regierung ernannt. Danach wurde er wieder gewählt. In französischer Zeit stand ein Maire, ab 1815 ein Bürgermeister an der Spitze der Stadt. 1843 wurde die Landbürgermeisterei Bochum abgetrennt und in der Stadt die revidierte Städteordnung eingeführt.

Während der Zeit der Nationalsozialisten wurde der Oberbürgermeister von der NSDAP eingesetzt. Bochum wurde Verwaltungssitz des NS-Gaus Westfalen-Süd. Nach dem Zweiten Weltkrieg setzte die Militärregierung der Britischen Besatzungszone einen neuen Oberbürgermeister ein und 1946 führte sie die Kommunalverfassung nach britischem Vorbild ein. Danach gab es einen vom Volk gewählten "Rat der Stadt", dessen Mitglieder man als "Stadtverordnete" bezeichnet. Der Rat wählte anfangs aus seiner Mitte den Oberbürgermeister als Vorsitzenden und Repräsentanten der Stadt, welcher ehrenamtlich tätig war. Desweiteren wählte der Rat ab 1946 ebenfalls einen hauptamtlichen Oberstadtdirektor als Leiter der Stadtverwaltung. 1994 wurde die Doppelspitze in der Stadtverwaltung aufgegeben. Seither gibt es nur noch den hauptamtlichen Oberbürgermeister. Dieser ist Vorsitzender des Rates, Leiter der Stadtverwaltung und Repräsentant der Stadt. Er wurde 1999 erstmals direkt vom Volk gewählt.

Bürgermeister beziehungsweise Oberbürgermeister

Oberstadtdirektoren

Der Rat der Stadt hat derzeit 76 Mitglieder. Diese verteilen sich seit der Kommunalwahl von 2004 wie folgt:

Wappen

Das Wappen der Stadt Bochum zeigt in Blau einen in drei Reihen weiß-rot geschachteten Balken, belegt mit einem stehenden schwarzen Buch mit goldenem Schnitt, silberner Deckelprägung und zwei silbern verzierten schwarzen Schließen. Die Stadtfarben sind blau-weiß. Das heutige Wappen wurde nach der jüngsten Vergrößerung des Stadtgebiets 1975 angenommen, wobei der rot-weiße Balken aus dem alten Wattenscheider Wappen entnommen wurde. Das alte Bochumer Wappen zeigte lediglich das Buch ohne den weiß-roten Balken. Dieses Wappen war 1913 amtlich festgelegt und 1953 durch die Hauptsatzung der Stadt bestätigt worden, wobei es bereits in den Siegelabdrucken aus dem 14. Jahrhundert zu sehen ist. Die Herkunft des Buches als Wappensymbol ist jedoch nicht bekannt. Es wurde gelegentlich auch als "redendes Wappen" bezeichnet, weil man annahm, der Stadtname Bochum kommt vom Wort Buch. Dies konnte jedoch nicht bestätigt werden.

Städtepartnerschaften

Bochum unterhält mit folgenden Städten Städtepartnerschaften:

Bochum ist auch Patenstadt des ehemaligen Landkreis Neidenburg im frühren Ostpreußen.

Wirtschaft und Infrastruktur

Verkehr

Schiene / ÖPNV

Die Stadt ist über zahlreiche Eisenbahnverbindungen an die umliegenden Städte angeschlossen und hat insgesamt 8 Bahnhöfe. Zudem verkehren mehrere RegionalBahn- und RegionalExpresslinien, sowie zwei S-Bahnlinien (S1 und S3). In der Stadt gibt es eine U-Bahn-Linie (U35 von Bochum Hustadt nach Herne Schloss Strünkede), sowie 5 Straßenbahnenlinien, von denen 2 in der Innenstadt unterirdisch fahren (2 weitere U-Bahnstrecken im Bau), betrieben genauso wie zahlreiche Buslinien durch die BOGESTRA im Rahmen des Verkehrsverbunds Rhein-Ruhr (VRR). Der Hauptbahnhof wird derzeit einer umfangreichen Sanierung und Modernisierung unterzogen.

Straße

Im Stadtgebiet von Bochum verlaufen die 3 Bundesautobahnen A 40, A 43 und A 44 sowie eine Stadtautobahn, die ehemalige NS 7, die heute nach den Bochumer Partnerstädten (Sheffield, Oviedo, Nordhausen) benannt ist. Zudem durchqueren etliche Bundesstraßen die Stadt (zum Beispiel die B 51). Derzeit ist eine Verbindung von A44 und A40 über die ehemalige NS 7 geplant, die sogenannte Opel-Spange. Darüberhinaus soll die A 40 von bis Essen sechsspurig ausgebaut werden. Diese Pläne sind bereits seit den 1990er Jahren geplant und beschlossen, ursprünglich für eine bessere Anbindung des Opel Werk 1 im Stadtteil Laer. Als im Oktober 2004 eine Schließung des Opel-Standortes Bochum im Gespräch war, kam die Diskussion um die Opel-Spange wieder auf, obwohl es Bestrebungen dagegen gibt, sieht es so aus, als würde dieser Ausbau in naher Zukunft kommen.

Wasser

Als eine der wenige Städte des Ruhrgebiet ist Bochum nicht direkt an das deutsche Bundeswasserstraßennetz angebunden. Eine Anbindung besteht über Herne im Norden an den Rhein-Herne-Kanal. Über die im Süden der Stadt gelegen Ruhr hat man mit kleineren Booten die Möglichkeit über Schleusen an den Rhein zu gelangen. Die Schifffahrt für die Industrie wurde schon lange eingestellt.

Luft

Die nächstgelegenen Flughäfen befinden sich in Dortmund, Essen/Mülheim und Düsseldorf und sind über die Autobahn zu erreichen. Zum Flughafen in Düsseldorf besteht über zahlreiche ICE-, IC-, RE- und S-Bahnlinien eine direkte Verbindung. In etwas weiterer Entfernung befinden sich noch der Konrad-Adenauer-Flughafen in Köln, der Flughafen Niederrhein NRN im Raum Kleve, im Münsterland der Flughafen Münster-Osnabrück sowie der Flughafen Paderborn/Lippstadt im Osten.


Medien

Zeitungen

In Bochum befindet sich die Lokalredaktion der Ruhrausgabe der Tageszeitung "taz". Die Westdeutsche Allgemeine Zeitung und die Ruhr-Nachrichten erscheinen mit eigenen Lokalausgaben.

Hörfunk

Seit 1990 sendet Radio 98.5 (ehemals Ruhrwelle Bochum) ein lokales Radioprogramm in Kooperation mit Radio NRW in Oberhausen.
Seit 1997 sendet CT das radio (erstes Campusradio auf eigener Frequenz in NRW) ein lokales Radioprogramm auf der Frequenz 90 MHz.

Onlinezeitungen

Mein-Bochum beschäftigt sich fast ausschließlich mit Lokalpolitik, während Bo-Alternativ auch kulturelle Themen aufgreift und verschiedene Serviceseiten anbietet. Stud.rub.de hingegen legt den Schwerpunkt mehr auf studentische Kultur. Bei stud.rub.de sind Terminhinweise für Party, Spaß und Kultur zu finden.

Öffentliche Einrichtungen

Bildung

Bochum besitzt die folgenden fünf Hochschulen:

Daneben gibt es in Bochum mehrere Hauptschulen, Realschulen, Gymnasien (zum Beispiel Gymnasium am Ostring) und Gesamtschulen.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Theater

Bochum verfügt über 19 Theater (Comödie Bochum, Constantin Musik Theater, Der Zauberkasten, Deutsches Forum für Figurentheater und Puppenspiel, Figurentheater-Kolleg, Freilichtbühne Wattenscheid, Jahrhunderthalle, Musisches Zentrum der Ruhr-Universität Bochum, Prinz-Regent-Theater, Stadtteilladen Regenbogen, Ruhr Congress Bochum, Schauspielhaus Bochum, Stadthalle Wattenscheid, Starlight Express, Thealozzi-Kulturhaus, Theater der Gezeiten im Theaterhaus Ecce Homo, Theater Thespis, Variete Et cetera, Waldbühne Höntrop)

Schauspielhaus Bochum: In einem 1908 gebauten ehemaligen Varietétheater eröffnete 1915 das städtische Theater. Während des Ersten Weltkrieges gastierte dort die städtische Bühne aus Düsseldorf. Schon bald machte sich das Theater als Shakespeare-Bühne einen Namen. Im Krieg fast völlig zerstört, entstand auf den alten Fundamenten bis 1954 das heutige Bochumer Schauspielhaus, das auch architektonisch bemerkenswert ist (Architekt: Gerhard Graubner). Siehe auch: Schauspielhaus Bochum.

Das Theater in Bochum ist nicht zuletzt wegen seiner Intendanten berühmt.

  1. Saladin Schmitt (1919-1949)
  2. Hans Schalla (1949-1972)
  3. Peter Zadek (1972-1979)
  4. Claus Peymann (1979-1986)
  5. Frank-Patrick Steckel (1986-1995)
  6. Leander Haußmann (1995-2000)
  7. Matthias Hartmann (2000-2005)

Museen

 
Deutsches Bergbaumuseum

Die Stadt Bochum beherbergt 12 Museen (Bauernhausmuseum in Haus Kemnade, Deutsches Bergbaumuseum, Eisenbahnmuseum Dahlhausen, Heimatmuseum Helfs Hof, Kunstsammlungen und Antikenmuseum der Ruhr-Universität, Medizinhistorische Sammlung der Ruhr-Universität Bochum, Museum Bochum - Kunstsammlung, Schulmuseum, Situation Kunst, Telefonmuseum, Zeche Hannover und Zeche Knirps (beides Westfälisches Industriemuseum)

Museum Bochum - Kunstsammlung: Das Museum Bochum wurde 1960 in der Villa Marckhoff eröffnet. 1983 fand mit einem Neubau der dänischen Architekten Bo und Wohlert eine Erweiterung statt. Die Sammlung umfasst zum einem deutsche Kunst nach 1945 und zum anderen internationale Kunst des 20. Jahrhunderts. Siehe auch: Museum Bochum - Kunstsammlung und Stadtpark Bochum.

Deutsches Bergbau-Museum: Das Deutsche Bergbau-Museum wurde im Jahre 1930 von der Westfälischen Berggewerkschaftskasse und der Stadt Bochum gegründet. Es ist zudem das Zentrum der Montangeschichtsforschung in Deutschland. Das 1974 von der Dortmunder Zeche "Germania" hierher translozierte Fördergerüst über dem Museum ist mittlerweile zum weithin sichtbaren Wahrzeichen der Stadt geworden. Es besteht für Besucher die Möglichkeit von zwei Aussichtsplattformen in 50 m und in 62 m Höhe einen Blick über die Stadt zu werfen. In 20 Hallen werden zahlreiche Objekte aus der Bergbaugeschichte ausgestellt. Unter dem Museum befindet sich in einer Tiefe zwischen 17 und 22 das Anschauungsbergwerk. Auf einer Strecke von 2,5 km wird die Technik des Steinkohlen- und Eisenerzbergbaus bis in die neueste Zeit dargestellt. Siehe auch: Deutsches Bergbaumuseum.

Kino

Bochum besitzt derzeit 9 Kinos, unter anderem:

Bauwerke

Siehe auch: Bildergalerie Bochum, Liste der Ausflugsziele und Sehenswürdigkeiten im Ruhrgebiet

 
Bochumer Rathaus

Rathaus: Mit dem Bau des Rathauses wurde 1926 begonnen. Im Jahr 1927 erfolgte die Grundsteinlegung und am 20. Mai 1931 fand die Eröffnung statt. Das Gebäude weist einen symmetrischen Grundriss auf. Der abseits des Straßenverkehrs gelegene Innenhof wird dabei besonders betont. In der Symmetrieachse des Ratshofes liegt auch der Saalbau, so dass zu seinen beiden Seiten Nebenhöfe entstanden. Die Außenseite ist schlicht gehalten und das Eingangsportal sowie der zweistöckige Vorbau an der rechten Front sind die einzigen Fassaden-Schmuckelemente. Der Sockel des Gebäudes besteht aus hartem Granitstein, für die Fassade wurde Muschelkalk verwendet und für das Dach Schiefer. In den Fluren und Repräsentationsräumen kamen Marmor, Bronze und dunkle Holztäfelungen zum Einsatz. Der Rathausbau kostete die für damalige Verhältnisse hohe Summe von 9,25 Millionen Reichsmark. Gemeckert wurde damals schon viel, aber die Lauferei zu den vorher über die ganze Stadt verstreuten Ämtern wollte auch niemand zurückhaben... Siehe auch: Rathaus Bochum.

Brunnen und Glocken: In den 40x46 Meter messenden Innenhof ragt der Ratssaalbau hinein. Hier stehen der Glockenturm und der aus Travertin und Bronze hergestellt Brunnen. Er ist mit kleinen vergoldeten Figuren geschmückt. Dieses Fortuna gewidmeten Brunnens symbolisieren durch die Putte mit Ehering und Pantoffel Eheglück, durch die Putte mit Apfel Fruchtbarkeit, durch die Putte mit leerem Portemonnaie den Optimisten und durch die Putte mit Seifenblasen die Illusion.

Das Glockenspiel besteht aus 28 Gussstahlglocken mit einem Gesamtgewicht von 2.300 Kilogramm zwischen 375 und vier Kilogramm. Es handelt sich dabei um das erste aus Gussstahl hergestellte Glockenspiel der Welt. Sehenswert ist auch die Glocke vor dem Rathaus, die 1867 als größte von vier Glocken eine Attraktion auf der Weltausstellung in Paris war. Sie wurde damals zur Eröffnung geläutet. Gegossen wurde sie vom Bochumer Verein für Bergbau und Gussstahlfabrikation. Nach der Pariser Ausstellung stand sie bis 1979 als Denkmal auf dem Werksgelände. Krupp übereignete 1979 die Glocke der Stadt. Sie hat einen Durchmesser von 3,13 Metern und ein Gewicht von 15.000 Kilogramm. Da sie im Zweiten Weltkrieg beschädigt wurde, kann sie nicht mehr geläutet werden. Siehe auch: Bochumer Verein.

 
Probsteikirche

Propsteikirche St. Peter und Paul: Die Propsteikirche ist die älteste Kirche Bochums. Bereits zwischen 785 und 800 wurde von Kaiser Karl dem Großen auf dem Gelände einen Reichshof angelegt. Auf dem Hügel nebenan entstand wahrscheinlich eine dem Heiligen Petrus geweihte hölzerne Missionskapelle. Dieser Bau wurde im 11. Jahrhundert durch eine steinerne Saalkirche ersetzt. Diese fiel aber am 25. April 1517 einem Feuer zum Opfer. Die Kirche wurde 1547, unter Wiederverwendung des alten romanischen Chors, als spätgotische Hallenkirche wieder aufgebaut. 1920 kam es abermals zu einem Brand. Die Schäden wurden aber innerhalb der nächsten zwei Jahre beseitigt. Wesentlich länger dauerte der Aufbau nach dem Zweiten Weltkrieg, in dem die Kirche weitestgehend zerstört wurde. Erst 1959 wurde die Rekonstruktion abgeschlossen. Der 68 Meter hohe Turm ist eines der Wahrzeichen Bochums. Im Innern der Propsteikirche sind zahlreiche Kunstwerke aus verschiedenen Epochen zu sehen. Hervorzuheben sind der romanische Taufstein aus der Zeit um 1175, der Reliquienschrein der Heiligen Perpetua und ihrer Sklavin Felicitas, sowie der Hochaltar mit seiner Christusfigur aus dem Jahr 1352.

Pauluskirche: Die Pauluskirche ist die älteste protestantische Kirche der Innenstadt. Sie wurde zwischen 1655 und 1659 mit Spenden aus den Niederlanden errichtet. Ihren Namen erhielt die Pauluskirche erst nach 1874, als die Christuskirche am Rathaus gebaut worden war. Die Pauluskirche brannte infolge eines Bombenangriffs am 12. Juni 1943 bis auf die Grundmauern nieder, wurde aber nach dem Krieg wieder aufgebaut. Das Mahnmal des Friedens vor der Kirche, stammt von dem Bildhauer Gerhard Marcks. Es soll an die Schrecken des Zweiten Weltkriegs und an den Bombenangriff auf Bochum am 4. November 1944 erinnern.

 
Christuskirche

Christuskirche: Der Christuskirche (errichtet 1879) überstand die Beschädigungen des Zweiten Weltkriegs und wird nur vom Abriss durch den Bagger bedroht.

 
Zeiss-Planetarium

Planetarium: Das Bochumer Planetarium befindet sich in an der Castroper Straße in Bochum. Das Gebäude hat einen Durchmesser von rund 20 Metern und eine Projektionsfläche von etwa 600 m². Kernstück der Anlage ist der Planetar. Das erste Gerät dieser Art in Europa hat im April 2000 in Bochum seinen Dienst angetreten. Das Planetarium bietet mehrere unterschiedliche Programme, auch speziell für Schulklassen, an. Siehe auch: Zeiss Planetarium Bochum

 
Sternwarte, das "Cap Kaminski"

Sternwarte: Die Sternwarte im Stadtteil Sundern bietet freitags zwischen 19:30 und 21:30 die Möglichkeit zur Sternbeobachtung. Hierfür stehen zahlreiche Teleskope zur Verfügung. Siehe auch: Sternwarte Bochum.

Jahrhunderthalle: Die "Jahrhunderthalle" wurde als Ausstellungshalle des Bochumer Vereins für die Düsseldorfer Gewerbeausstellung 1902 gebaut und anschließend als Gebläsemaschinenhalle für die Hochöfen des Bochumer Vereins wiederverwendet. Sie wurde mehrfach erweitert, der Name Jahrhunderthalle wird heute für das gesamte Bauwerk verwendet, das eine Fläche von 8900 m² bedeckt. Die Stahlkonstruktion des Bauteils von 1902 ist besonders bemerkenswert, da sie nicht ausschließlich nach ingenieurtechnischen Gesichtspunkten entworfen wurde, sondern eher nach ästhetischen Überlegungen. Nach ihrer Sanierung wird die Halle nun für die verschiedensten Veranstaltungen genutzt, zum Beispiel für die Ruhr-Triennale. Mittlerweile ist sie das Zentrum des neuen Westparks, mit dem dieses innenstadtnahe ehemalige Industrieareal erschlossen werden soll. In ihrer unmittelbaren Nachbarschaft soll in Kürze das Konzerthaus der Bochumer Symphoniker nach einem Entwurf von van den Valentyn (Köln) entstehen. Siehe auch: Jahrhunderthalle (Bochum).

 
Kuhhirte

Kuhhirten-Denkmal: Das zwischen Propsteikirche St. Peter und Paul und Pauluskirche stehende Denkmal zeigt Fritz Kortebusch und seinen Hund, den letzten Kuhhirten von Bochum, der das Vieh der Bürger auf die Vöde (ein städtisches Weideland) trieb. Die Originalfigur von 1908 wurde im Zweiten Weltkrieg eingeschmolzen. 1962 wurde eine Nachbildung angefertigt. Siehe auch: Fritz Kortebusch.

Kemnader See: Dieser Stausee an der Ruhr ist eine der vielen Möglichkeiten für die Naherholung. Siehe auch: Kemnader See.

Wasserburg Haus Kemnade: Die Wasserburg "Haus Kemnade" wurde im 17. Jahrhundert an der Ruhr erbaut. In ihr befindet sich die Musikinstrumentensammlung Hans und Hede Grumbt mit mehr als 500 Instrumenten und Spieluhren. Ebenfalls in der Burg zu sehen ist die Ostasiatika-Sammlung von Kurt Ehrich. Östlich der Burg befindet sich in einem Fachwerkhaus das Bauernhausmuseum. Das Gebäude aus dem Jahr 1800 wurde im Zuge von Renovierungsarbeiten erst Anfang der 1970er Jahre hier wieder aufgebaut. Es zeigt bäuerliches Kulturgut aus dem 16. bis 18. Jahrhundert. Siehe auch: Haus Kemnade.

Stiepeler Dorfkirche: Um 1008 wurde eine kleine Saalkirche erbaut. Der Bau wurde durch die Frau von Kaiser Otto III., Imma (Gräfin Imma) veranlasst. Zwischen 1130 und 1170 wurde die alte Kirche durch eine romanische Basilika ersetzt. Von dieser Kirche sind heute noch der Turm, sowie das Mittel- und das Querschiff erhalten. In dem Zeitraum von 1150 bis 1200 wurde zahlreiche romanischer Wand- und Deckenmalerei im Innenraum der Kirche angeferigt. Siehe auch: Stiepeler Dorfkirche.

Ruhr-Park: Der Ruhr-Park wurde im November 1964 eröffnet, er ist damit das erste Einkaufszentrum in Deutschland. Bei der Eröffnung verfügte er nur über ein Fünftel der heutigen Verkaufsfläche von etwa 126.000 m². Der Ruhrpark liegt an der A 40. Er ist durch die Linien 336, 355, 364, 366, 368 und NE2 der BOGESTRA zu erreichen. Siehe auch: Ruhr-Park

Ruhrstadion: Das Ruhrstadion ist das Stadion des VfL Bochum. Es wurde zwischen März 1976 und Juli 1979 erbaut und mit einem Spiel gegen SG Wattenscheid 09 endgültig eingeweiht. Es verfügt über 32.645 Zuschauerplätze, davon 16.756 Sitzplätze. Es liegt an der Castroper Straße und ist mit den Straßenbahnlinien 308 und 318 der BOGESTRA zu erreichen. Außerdem liegt es an der A 40 und ist über die Autobahnausfahrt "Ruhrstadion" direkt angebunden. Siehe auch: Ruhrstadion.

Eisenbahnmuseum Dahlhausen: Das Eisenbahnmuseum liegt auf dem Gelände des ehemaligen Betriebswerks Bochum-Dahlhausen. Die Anlage wurde 1916-1918 errichtet. Da Ende der 1960er Jahre die Kohleförderung im südlichen Ruhrgebiet unrentabel wurde und die Zechen schlossen, somit auch der Bahnbetrieb in diesem Bereich zurückging, wurde das Betriebswerk überflüssig. Es wurde am 1. August 1969 als selbständige Dienststelle geschlossen und teilweise zurückgebaut. Die Güterwagenausbesserung wurde schließlich 1982 eingestellt. Die Deutsche Gesellschaft für Eisenbahngeschichte e.V. konnte das Betriebswerksgelände ab dem Jahr 1968 schrittweise wieder in den Betriebszustand zurückversetzen und das Museum in der heutigen Form eröffnen. Siehe auch: Eisenbahnmuseum Dahlhausen.

Sport

Bochum ist auf dem Gebiet des Sports überregional bekannt durch die Fußballmannschaft VfL Bochum und die Leichtathleten des TV 01 Wattenscheid Leichtathletik.

Gastronomie

Das Bermudadreieck ist mit 60 gastronomischen Betrieben das wichtigste Kneipenzentrum des Ruhrgebiets. Über drei Millionen Gäste besuchen die Kneipenmeile pro Jahr. Im Sommer kommen bis zu 30.000 Gäste pro Tag, bei großen Events wie dem Festival Bochum-Total, das jährlich am ersten Wochenende der nordrhein-westfälischen Sommerferien stattfindet, kommen bis zu 400.000 Besucher pro Tag. Bochum ist Standort vieler Diskotheken, zum Beispiel Kulturzentrum Bahnhof Langendreer.

Regelmäßige Veranstaltungen

  • April: Bochumer Orgeltage
  • April: Bochumer Maiabendfest(letztes Aprilwochenende)
  • Mai: Figurentheater der Nationen (Fidena)
  • Juni: Ruhrgebiets-Amateurtheatertreffen
  • Juni: Kemnade international
  • Juli: Bochum-Total
  • Juli: Rubissimo Sommerfest der Ruhr-Universität
  • Oktober: Oktobermarkt
  • November: Kinder- und Jugendtheatertage
  • Dezember: Weihnachtsmarkt

Persönlichkeiten

Ehrenbürger

Die Stadt Bochum hat folgenden Personen das Ehrenbürgerrecht verliehen (Auflistung chronologisch nach Verleihung):

  • 1846: Johannes Kämper, Lehrer
  • 1876: Hermann Schultz, Justizrat und Rechtsanwalt
  • 1885: Otto von Bismarck, Reichskanzler
  • 1887: Louis Baare, Geheimer Kommerzienrat und Stadtverordneter
  • 1904: Hermann Pieper, Bergrat und Bergwerksdirektor
  • 1917: Paul von Hindenburg, Generalfeldmarschall und späterer Reichspräsident
  • 1925: Fritz Graff, Oberbürgermeister
  • 1933: Adolf Hitler, Führer und Reichskanzler (1984 offiziell vom Rat der Stadt wieder aberkannt)
  • 1933: Josef Wagner, Gauleiter der NSDAP
  • 1944: Saladin Schmitt, Generalintendant
  • 1962: Dr. jur. Karl Bawitzki, Stadtverordneter
  • 1965: Dr. jur. Franz Geyer, Oberbürgermeister
  • 1969: Fritz Heinemann, Oberbürgermeister
  • 1975: Fritz Claus, Oberbürgermeister
  • 1976: Dr. Gerhard Petschelt, Oberstadtdirektor

Söhne und Töchter der Stadt

Darüber hinaus sind die folgenden Personen untrennbar mit Bochum verbunden, sie sind aber anderenorts geboren:

Literatur

  • Westfälisches Städtebuch; Band III 2. Teilband aus "Deutsches Städtebuch. Handbuch städtischer Geschichte - Im Auftrage der Arbeitsgemeinschaft der historischen Kommissionen und mit Unterstützung des Deutschen Städtetages, des Deutschen Städtebundes und des Deutschen Gemeindetages, hrsg. von Erich Keyser, Stuttgart, 1954
  • Grundriss zur deutschen Verwaltungsgeschichte 1815 – 1945, hrsg. von Walther Hubatsch, Band 8: Westfalen. Marburg an der Lahn, 1980